Hallo Ralf,
na, das klingt doch viel versprechend. In der Maschine steckt enormes Potenzial, finde auch ich.
Heute kamen die LME49740MA aus Singapur, das ging extrem zackig. Der OPA4134UA ist auch schon draußen und der LME49740MA drin:
Eine Kleinigkeit habe ich noch verändert: Der originale Tiefpass ganz am Ende ist so dimensioniert, dass der Ausgangswiderstand von 300 Ohm (was für meinem Geschmack zu viel ist) 750pF nach Masse findet. Das macht einen passiven Tiefpass mit einer Grenzfrequenz von rund 700kHz. Juckt nicht weiter, kann man sagen, aber wozu, außer für die Erfüllung der in diesem Punkt völlig unsinnigen EMV-Vorschriften, kann man sich ebenso fragen. Inzwischen ist der Ausgangswiderstand auf 50 Ohm erniedrigt. Mit den Bufs davor könnte man den auch gefahrlos noch erheblich niedriger machen, aber das bringt nach meiner Erfahrung nichts mehr, und dann wäre die Mutingschaltung völlig ausgehebelt, weil der BUF634 ungerührt Saft in die MOSFET-Schalter pressen würde, bis sie glühen. Dafür habe ich die 750pF auf 330pF erniedrigt, damit hat der Tiefpass am Ausgang jetzt rund 10MHz Grenzfrequenz und ist jetzt wirklich nur noch für HF wirksam.
Wieder in den Hörraum gestapft mit der Kiste und angeschlossen. Vergleich Sonos am DAC gegen Linn analog. Da stimmt doch der Pegel nicht mehr, dachte ich gleich, und erst mal nachgemessen. Doch, er stimmt, bei Stellung 82 spielt der Linn nach wie vor gleich laut wie der DAC. Aber interessanterweise muss ich jetzt den Linn 2dB (also auf 80) zurück nehmen, um den gleichen Lautheitseindruck zu bekommen! Das hat enorm an Druck und Struktur gewonnen, das ist offensichtlich und ich brauche diesmal Annette nicht zu bemühen
. Das sind die LMEs, ganz klar. Die sind einfach gut, und LMEs mit BUF634 dahinter sind saugut. Für alle, die nicht an den unterschiedlichen Klang von OPs glauben, entweder, weil sie es noch nie im Vergleich gehört haben oder weil ihre Anlage das nicht rüber bringt: Vielleicht macht Euch ja nachdenkllich, dass Linn von Sneaky und Majik zu Akurate und Klimax von OPA4134 auf LM4562 (baugleich mit LME49720) wechselt.
Das Zwischenergebnis beflügelt mich jetzt doch enorm, muss ich sagen.
Die Takt-Geschichte im Sneaky wird aufwändig, enorm aufwändig sogar, wenn man es richtig machen will, da schrecke ich noch ein bisschen davor zurück, weil ich mich frage, ob man für die damit erreichbare Liga nicht besser doch gleich einen Akurate kauft, dann hat man auch gleich kanalgetrennte 32Bit-Wandler, und die LMEs sind auch schon drin. Da fehlen dann nur noch die Buffer am Ausgang. Aber vielleicht geht auch dort noch ein bisschen was an der Spannungsversorgung, mal sehen
.
Aber am Analogausgang des Sneaky ist enorm viel zu holen, das ist ganz klar. Als nächstes möchte ich mir die Spannungsversorgungen noch ein bisschen zur Brust nehmen. Die Regler auf dem Bord (LM2941S und 2991S) für die Analogspannung habe ich ja schon so verändert, dass sie nun +-13,5V anstelle +11,4V und -11,7V bringen. Da fühlen sich die LMEs ebenso wie die BUF634 wohler, wenn es nicht so knausrig zugeht beim Essen. Man könnte natürlich auch auf +-15V gehen (in den AGM versorge ich sie mit 15,5V), aber dann werden die Buffer recht heiß, weil ich sie im ClassA-Betrieb betreibe. Da sind die 13,5V ein guter Wert.
Welche Spannungen mir in erster Linie verbesserungswürdig erscheinen, sind die Analogspannungen des DAC. Es gibt drei Pins am Wolfson dafür. Sie sind im Sneaky alle zusammengelegt und werden aus einem LM317 versorgt, der seine Spannung wiederum aus den +11,4V (jetzt 13,5V) erhält. Die Spannung ist eine der entscheidenden am Wandler, sie ist die Referenz für die Wandlung ins Analoge, und wenn da was zappelt, zappelt 1:1 das Analogsignal mit. Hier etwas Aufmerksamkeit zu spendieren, lohnt sich durchaus, denke ich. Warum nicht dafür eine Sonos-Upgrade-Platine opfern und so bestücken, wie für die HiFace-Upgrades? Natürlich angepasst an den Strombedarf von 13mA des Wolfson-DACs. Ich glaube, das wird die nächste Stufe, die ich am Analgteil zünden kann.
Viele Grüße
Gert
P.S. Sorry, Ulli, Deine Frage hätte ich fast vergessen in meiner Euphorie. Nein, ich weiß aus dem Ärmel keine nötige untere Grenzfrequenz für den Trafo. Aber die Schaltung selbst muss eben auch gut überlegt sein, und die Linn-Jungs verstehen ihr Handwerk, das fällt mir jetzt schon wiederholt auf. Beim Sonos war es einfach, egal wohin man schaut, fällt einem sofort was ein, was besser ist. Beim Linn ist die Luft viel dünner.