Windows Server 2012 R2 und Linux im Vergleich

Daihedz
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Windows Server 2012 R2 und Linux im Vergleich

Beitrag von Daihedz »




Dieser Thread ist entstanden aus einer Diskussion im Thread Treffen der PC-Audio-Fraktion (September 2014). Weitere interessante Links dazu:
Software-Experimente mit Linux
Audiophile Linux-Lösungen
Grüße - Fujak



Fujak hat geschrieben:
Wodi hat geschrieben:.. wieso lauter Windows-Rechner ...
weil sie (in Verbindung mit Windows 2012, AudiophilOptimizer und MQn-Player) derzeit die beste Musikwiedergabe ermöglichen. ... ]
Hat jemand ein aktuelles minimal-Linux mit den Audio-Programmen von frankl (Bufhrt, Playhrt, Writeloop, Catloop) aufgesetzt, resp. sich die Mühe gemacht, eines aufzusetzen? Eine solche Linux-Frankl-Combo wäre eigentlich der einzig ernst zu nehmende Sparring-Partner, um der besagten W2012-Variante etwas auf den Zahn zu fühlen - zumal der (zeitliche) Aufwand in etwa derselbe wäre, den Win-Server, resp. das Linux operativ und audiophil hinzukriegen: Es wäre wirklich höchst interessant, einen direkten Vergleich beider OS-Varianten zu haben, dies auf einem einigermassen audiophil hergerichteten PC.

Beste Grüsse
Simon
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo Simon,
Hat jemand ein aktuelles minimal-Linux mit den Audio-Programmen von frankl (Bufhrt, Playhrt, Writeloop, Catloop) aufgesetzt, resp. sich die Mühe gemacht, eines aufzusetzen?
Bei mir läuft schon lange ein Odroid-U3 mit den Programmen MPD, Brutefir und Bufhrt, verbunden über eine Netzwerkdirektverbindung mit einem Aria G25, auf dem Playhrt läuft. Die Bedienung des MPD geschieht über WLAN von einem Android Handy. Ich weiß nun nicht, ob auf dieser Hardware die W2012-Variante lauffähig ist.

Viele Grüße
Martin
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Martin

Ich fände es hoch interessant, wenn ein direkter Vergleich zwischen Deiner Linux/Frankl-Lösung und einem weiter oben in Thread beschriebenen Rechner in audiotropem Vollausbau unter W2012/AudioPhil stattfinden könnte. Also zunächst einmal so etwas wie ein über-alles-Kampf zwischen David und Goliath.

Des weiteren fände ich es spannend, was dabei herauskäme, wenn ein solchermassen Audio-optimierterr Foristen-W2012/AudioPhil-tauglicher PC wahlweise Win2012/Audiophil und/oder Linux/Frankl spielen könnte/würde. Diese Option wäre eigentlich relativ einfach zu haben, d.h. mit einer kleinen Linux/Frankl-dedizierten SSD und dazu noch einigen Stunden Neuroplastizitäts-Training bei der Konfiguration des Ganzen. Dieses Setup würde bei konstanter Hardware einen direkten Vergleich spezifisch der unterschiedlichen Software-Lösungen ermöglichen.

... Wann war doch schon wieder das nächste Treffen der PC-Fraktion angesagt?

Beste Grüsse
Simon
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frankl
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Beitrag von frankl »

Fujak hat geschrieben:Hallo Wodi,
Wodi hat geschrieben:Hallo, liebe Fachleute,
mit der Lockerheit eines völlig Unbedarften stelle ich mal eine Frage in Euren Raum: wieso lauter Windows-Rechner?
weil sie (in Verbindung mit Windows 2012, AudiophilOptimizer und MQn-Player) derzeit die beste Musikwiedergabe ermöglichen.
Hallo Wodi, hallo Forenten,

eine berechtigte Frage. Ich habe hier im Forum ja gelegentlich über die von mir verfolgten alternativen Ideen zum rechnergestützten Musikabspielen berichtet. Bei der Hardware setze ich auf Minimal-Rechner mit ARM-Prozessoren (suche nach "Aria G25" und "Odroid XU") und sauberer Stromversorgung. Und bei der Software auf die Linux-Platform (zuerst mit allgemein verfügbarer, dann mit eigener Software, suche nach
"Softwareexperimente mit Linux" und den Link, der von Simon oben angegeben wurde).

Auf den hochoptimierten Rechnern, deren Vergleich in diesem Thread von der PC-Audio-Fraktion vorgestellt wurde, würde ich auf jeden Fall auch Linux laufen lassen. Vielleicht findet sich ja irgendwann mal jemand, der den von Simon vorgeschlagenen Vergleich durchführt. Oder auch mit der Standardsoftware, die zum Beispiel bei volumio oder ähnlichen Projekten vorgesehen ist.

Bevor das nicht gemacht wurde, finde ich Fujaks zitiertes Statement etwas vorschnell.

Ich habe eine gute Ausrede, warum ich umgekehrt noch nicht den Vergleich mit dem Windows und MQn gemacht habe: Windows läuft auf meiner Hardware nicht (was mich aber gar nicht stört).

Viele Grüße,
Frank

PS: ansonsten toller Thread und tolle Berichte!
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

den audiophilen Vergleich zwischen Windows und Linux Systemen finde ich auch hochinteressant.
Für eigene Linux Versuche habe ich aber einfach die zeitlichen Resourcen nicht, da ich auf der Windows Ebene noch Potential für spannende Versuche sehe und das daher gerade teste.

Auch die Zeit der Windows basierten Systeme bleibt nicht stehen. Zumindest nicht bei mir. Schon seit einiger Zeit war es meine Vision ein stark abgespecktes Windows Server 2012 zu haben, das somit in Aussicht stellt eine noch besser klingende Audiowiedergabe zu ermöglichen.
Mittlerweile ist mir dies gelungen.
Da das kompakte Windows Server 2012 System nun kleiner als 3 GB (statt ca. 12 GB) ist, war es naheliegend es beim Starten gleich komplett in den Arbeitsspeicher zu laden.
Nun benötigt man nach dem Booten also keine SSD mehr. Auch nach dem probeweisen Abziehen der SSD im laufenden Betrieb spielt es ohne Probleme den ganzen Abend weiter.
Im abgespeckten System sind ohne AO bereits 5 Dienste weniger aktiv als im „großen“ System unter Einsatz des AO.
Die Ramdisk Lösung hat meiner Meinung nach unter anderem folgende Vorteile.
- sehr schnelles System
- kein Vermüllen der Installation im Laufe der Zeit
- längere Lebensdauer der SSD (keine Zugriffe mehr nach dem Booten)
- sehr kurze Zugriffszeiten im RAM
- kein versehentliches Zerschießen der Installation
- keine Gefahr durch Viren, da flüchtiger Speicher

Das kompakte Windows klingt eben unter anderem auch noch besser, luftiger, freier als die 12 GB Version.
Genauere Vergleichstests z.B. zwischen der auf der SSD gemounteten Kompakt-Version gegen die Ramdisk-Variante laufen gerade.
Die Bedienung, also das Aufrufen der verschiedenen Versionen können weiterhin „headless“ also ohne Tastatur /Maus/Monitor erfolgen, da ich mit zwei verschiedenen Bootsticks arbeite. Ohne Boot-Stick bootet das normale System, wie ich es bei unserem Treffen hatte. Mit gestecktem Stick 1 die kompakte Version, die als Grundlage für die Ramdisk dient, zwecks Administration des Kompakt-Systems. Mit Stick 2 bootet der Rechner direkt mit dem kompletten "Kompakt-Windows“ im Arbeitsspeicher.

Viele Grüße
Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

da aufgrund meines heuten Beitrags nach einem 3GB Windows Stick gefragt wurde, möchte ich noch kurz etwas dazu erklären.
Das Kompakt-Windows, das komplett ins RAM geladen wird, liegt nicht auf dem Stick, sondern weiterhin auf der Betriebssystem-SSD.
Auf dem Stick liegen nur ca. 40 MB DOS. Unter anderem sind zwei Bootmanager drauf.
Trotzdem kann man die SSD dann, wenn man möchte abziehen, sobald beim Booten alles in den Arbeitsspeicher geladen wurde.

Viele Grüße
Horst
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frankl
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Beitrag von frankl »

Trinnov hat geschrieben: Da das kompakte Windows Server 2012 System nun kleiner als 3 GB (statt ca. 12 GB) ist, war es naheliegend es beim Starten gleich komplett in den Arbeitsspeicher zu laden.
Nun benötigt man nach dem Booten also keine SSD mehr. Auch nach dem probeweisen Abziehen der SSD im laufenden Betrieb spielt es ohne Probleme den ganzen Abend weiter.
Im abgespeckten System sind ohne AO bereits 5 Dienste weniger aktiv als im „großen“ System unter Einsatz des AO.
Die Ramdisk Lösung hat meiner Meinung nach unter anderem folgende Vorteile.
- sehr schnelles System
- kein Vermüllen der Installation im Laufe der Zeit
- längere Lebensdauer der SSD (keine Zugriffe mehr nach dem Booten)
- sehr kurze Zugriffszeiten im RAM
- kein versehentliches Zerschießen der Installation
- keine Gefahr durch Viren, da flüchtiger Speicher
Hallo Horst,

das klingt in der Tat auch spannend, was Du hier versuchst. Da Du so konkrete Punkte anführst, ist es vielleicht interessant, die mal mit meinem Rechner, an dem mein DAC per USB hängt, zu vergleichen:

Das Linux System ist auf einer SD-Karte und nimmt etwa 600 MB ein. Dass es so groß(!) ist, liegt daran, dass zwei C und C++ Kompiler und eine ganze Menge python und perl installiert sind.

Um ein funktionsfähiges System in den RAM zu laden, müsste ich noch kräftig abspecken, weil ich nur 256MB RAM habe. Mit etwas Aufwand wäre das aber möglich. Aber ich schätze, es würde nichts bringen.

Die Punkte "Vermüllen der Installation im Laufe der Zeit", "kein versehentliches Zerschießen der Installation" und "kein Gefahr durch Viren" spielen unter Linux einfach keine Rolle.
Der Punkt "sehr kurze Zugriffszeiten im RAM" wird für das Lesen ohnehin vom Betriebssystem erledigt, weil alle gelesenen Daten im Arbeitsspeicher gecacht werden (das macht Windows vermutlich auch).

Beim Musikspielen laufen auf dem System außer dem Abspielprogramm nur ein Hintergrundprozess, damit ich mich per ssh einloggen kann und sonst nur ca.20 Kernelprozesse, die die benötigte Hardware betreiben
(nur 4 davon zeigen nach Wochen mehr als 0.00 Sekunden verbrauchte CPU-Zeit an). Auf die SD-Karte wird lesend (da alles benötigte gecacht) und schreibend (es gibt keinen Prozess, der etwas schreiben will) nie zugegriffen.

Bei Deinem Experiment würde mich interessieren, ob das Abklemmen der (nicht benötigten) SSD einen klanglichen Unterschied macht.

Viele Grüße,
Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Frankl,
um es gleich mal vorweg zu sagen. Es klingt für mich logisch dass ein Linux wie du es beschreibst auf gleicher Hardware wohlbemerkt, besser spielt als das Dickschiff Windows, das wir erst du vielerlei Modifikationen audiophil bekommen müssen.
Bitte treibe die Linux Lösung voran. Es klingt definitiv vielversprechend.
Den Vergleich David gegen Goliath könnte tatsächlich David für sich entscheiden.

Auf Windows 8 laufen normalerweise ca. 60 Prozesse. Bei Server 2012 ist es ungefähr die Hälfte.
Schon deswegen hat es Vorteile. Der Audiophile Optimizer zeigt uns durch Hörvergleiche dass sich Modifikationen aber auch bei einem Server 2012 System noch lohnen. Deswegen bin ich das mal angegangen.
Ein kompaktes Server 2012 System klingt definitiv noch ein wenig besser als ein großes.
Wie man aus der verbleibenden Größe erahnen kann, wurde da dann aber schon noch einiges weggelassen. Zum Beispiel funktioniert der Server-Manger nicht mehr. Ob ich damit auf Dauer zurechtkomme, kann ich jetzt aber noch nicht sagen. W2012 will Features (z.B. Framework)immer über den Server-Manager nachinstallieren. Für die pure MQn Wiedergabe ist es aber sicher kein Problem.
Ich rede beim Kompakt-Windows von einer gemounteten VHD-Datei, die mit dem Tool VHD_W8_Compact (Version 8.5) erstellt wurde. Die Ramdisk bringt klanglich da nicht unbedingt mehr Punkte, ist aber für meine Anwendung naheliegend, wenn das System eh kompakt ist. Genauere Hörvergleiche stehen momentan noch an.

Viele Grüße
Horst
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo Frank,

könntest Du nicht einen USB-Stick mit Linux und Deiner Software präparieren und an Horst schicken, damit er seinen Audio-PC davon direkt booten kann? Dann hätte man bez. des Windows/Linux-Vergleichs schnell Gewissheit.

Oder ginge das nicht so einfach, wäre dann immer noch viel Konfigurationsaufwand, bis alle Hardware-Treiber, etc. passen?

Meine Aussage weiter oben, dass die anderen Systeme nicht flexibel genug seinen, war natürlich zu kurz gegriffen. Richtiger ist, dass sich die meisten ITler mit Windows beschäftigen (müssen) und ihr Know-How deshalb dort haben.

Viele Grüße
Ludger
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Das wäre klasse.
Alternativ könnte er mir einen Dropbox Ordner mit den Files freigeben.
Den Stick könnte ich mit dem Tool RMPrepUSB vorbereiten.

Viele Grüße
Horst
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frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo Ludger, Horst und andere Interessierte,

aus dem Zusammenhang oben wurde vielleicht nicht klar, dass das Linux, von dem ich berichte, in keiner Weise ein kastriertes oder irgendwie von mir speziell getuntes Linux ist. Es handelt sich um ein normales Debian Linux. Auch der Systemstart wurde nicht von mir optimiert. Ich starte einfach das Standardsystem und rufe nach dem Booten einmal ein Skript auf, das nicht benötigte Programme stoppt und ein paar Kernel-Parameter optimiert.

Die Installation auf meinem "Aria G25", den ich hier im Forum auch schon vorgestellt habe, ist etwas anspruchsvoller, da der Rechner keine Anschlussmöglichkeiten für einen Bildschirm oder eine Tastatur hat. Das Aria G25 hat eine ARM Architektur, was bedeutet, dass die Programme auf meiner Speicherkarte auf einem PC nicht lauffähig sind, denn die CPUs der Rechner haben inkompatible Befehlssätze.

Für einen normalen (oder auch Hifi-getunten) PC ist das alles viel einfacher. Ich würde da ein ganz normales Debian Linux installieren, das ist heutzutage kein Hexenwerk. Am einfachsten geht das vielleicht mit einem Live-Image, das man direkt von einem USB-Stick booten kann. Etwa von hier (ich benutze meist die "xfce-desktop"-Variante):
http://live.debian.net/cdimage/release/ ... so-hybrid/
Oder ein Minimal-Linux (auch Debian, man kann später alles nachinstallieren) ist voyage-mpd:
http://linux.voyage.hk/voyage-mpd

Es ist aber hier nicht so, dass ein kleineres Linux potentiell "besser klingt", die unterschiedliche Größe ergibt sich nur durch eine unterschiedliche Zahl von installierten Anwenderprogrammen. Wenn man die während des Musikspielens nicht aufruft, dann haben sie auch keinen klanglichen Einfluss.

(Wenn man schon Erfahrung mit anderen Linux-Distributionen hat, kann man stattdessen natürlich auch diese installieren.)

In einem Live-System sieht man gleich, ob alle Hardware erkannt und unterstützt wird. Wenn es in Ordnung aussieht, kann man aus dem laufenden System einen Installer aufrufen. Am einfachsten ist es, wenn man eine freie Partition auf der Festplatte hat (eine einfache Installation mit graphischer Benutzeroberfläche braucht so 2GB, auf 15 GB kann man eine riesige Menge von Anwenderprogrammen installieren und hat noch etliche GB für persönliche Daten frei). Wenn Linux die Festplatte lieber erstmal nicht antasten soll, kann man auch auf einen zweiten USB-Stick installieren (8 GB sind da komfortabel), das ist dann natürlich entsprechend langsamer.

Bei einem "Headless"-Rechner wie bei Horst würde ich zum Installieren Tastatur, Maus und Bildschirm anschließen und erstmal mit der graphischen Benutzeroberfläche probieren, ob die Soundkarte oder USB-Konverter oder USB-DAC ansprechbar sind und sich Musik darüber abspielen lässt. Wenn im installierten System das "ssh-server"-Paket installiert und das Netzwerk konfiguriert ist, kann man sich von außen per ssh einloggen und Kommandozeilen benutzen.

Danach kann das Rumspielen beginnen . . .

Viele Grüße,
Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Frank,

vielen Dank für deine ausführlichen und vor allem auch für mich als "Nicht-Linux-User" verständlichen Erklärungen. Mich würde es schon sehr reizen das irgendwann mal auszuprobieren, denn hardwaremäßig bin ich mit dem Rechner meiner Meinung nach schon auf einem recht guten Niveau.
Andererseits komme ich in naher Zukunft sicherlich nicht dazu.
Deswegen möchte ich User mit guten Audiorechnern die momentan WinServer 2012 mit AO nutzen, bitten auch mal eine Linux Lösung zu testen und gegenzuhören.
Vielleicht hat das der eine oder andere auch schon gemacht. Dann wäre es schön, wenn er hier ein paar Zeilen dazu schreiben könnte.

Aktuell habe ich bei den neueren MQn Versionen den Eindruck dass Jplay gegen MQn immer mehr Land verliert.
War bei mir der Unterschied bisher eher klein, so wird er aktuell schon so deutlich, dass man überlegt ob man die schöne Jremote Oberfläche + den etwas weniger begeisternden Jplay /Jriver Sound wirklich noch braucht.
Entsprechend ruhig ist es auch im Jplay-Forum.
Aktuell wäre der Vergleich einer aktuellen MQn KS Version + WinServer-Compact auf meiner Hardware gegen ein absolutes Top-Produkt der Highend-Hersteller super spannend. Ich denke da zum Beispiel an Aurender W20. Die werden sich vermutlich warm anziehen müssen.

Viele Grüße
Horst
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

Hallo,
meine Technik bewegt sich zwar nicht auf den Höhen einiger andrer Forenteilnehmer, aber da bei mir WS 2012R2 mit AO und neuerdings eine "normale" Lubuntu-Version laufen (verschiedene Partitionen), kann ich sagen, dass es bei mir nicht um David und Goliath geht: Lubuntu klingt bei mir nicht schlechter als Win mit AO. Als Player benutze ich den mitgelieferten "Audacious" mit ALSA. Hier kann ich bei den DACs Audio GD NF28 und T+A DAC 8 den Modus "... USB Audio/Direct hardware device without any conversions" wählen (Es gibt mehrere Ausgabemöglichkeiten. Die Angaben scheinen in der Wirkung auch so zu stimmen - es wird wohl im USB2 AS-Modus nicht gepuffert). Während der Audio GD problemlos Dateien bis 192 kHz wiedergibt, schafft der T+A nur 41 kHz ohne zu stottern. Anzunehmen ist, dass das am Tenor USB-Chip des T+A liegt. Ich bin geneigt zu sagen, dass Linux dem WS + AO nicht nachsteht. Vom Preis schon mal gar nicht :-) - und dieses ohne große Modifikationen. Ursprünglich wollte ich nur schauen, wie ich die Restriktionen von Win 8 umgehen kann ("Personalisierung"). Lag natürlich nahe, dann auch die Soundausgabe zu testen. Ich bin wirklich positiv überrascht. "Profis" bringen da sicherlich noch mehr zustande - wenn die Hardware mitspielt. Andere getestete Linux-Distributionen (Debian-Linux, Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu) fand ich auf die Soundausgabe und -konfiguration bezogen nicht so "einfach" wie Lubuntu. Bin in der Materie allerdings noch recht unbedarft.
Mein Fazit: Testen lohnt sich - und kostet (fast) nichts.
Grüße!
Lutz
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Lutz,

Vielen Dank für diesen kurzen Einblick; da bekommt man glatt Lust, sich das Ganze selber mal ein wenig näher anzusehen. Der von Dir genannte Player stemmt alle üblichen Formate und Datenraten?

Grüße,
Thomas
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

Hallo Thomas,
im USB1-Modus geht's natürlich nur bis 96 kHz, ansonsten spielt er auch 192 kHz, und die 44 kHz sowieso. 48ziger Dateien habe ich noch nicht probiert, denke aber, dass die wegen der anscheinend recht "nativen" Durchreichung auch abgespielt werden. An Formaten liefen bei mir bisher vorwiegend "flac" und "wav". "Mp3" und "wma" kann er allerdings auch. Die "Apfelformate" teste ich bei Gelegenheit. Im Gegensatz zum ebenfalls in Lubuntu enthaltenen Gnome-Player (Video), der beim T+A DAC 8, wenn dieser am Gerät auf USB1 eingestellt ist, 192 kHz Dateien auf die max. 96 kHz downsampelt, zeigt der Audacious eine Fehlermeldung. Der reicht nur durch, Downsampling gibt es in dieser (meiner) Einstellung nicht.
Linux bietet verschiedene Ausgabeserver(?) ähnlich wie Windows mit KS, WASAPI und Directsound. Hier sind es z. B. ALSA (klingt sehr sauber und transparent) und PulseAudio, welches mich in der Qualität eher an den Win-Directsound erinnert, also für HiFi - zumindest bei mir - nicht wirklich geeignet ist. PulseAudio sitzt dann quasi noch bei ALSA oben auf (so wie ich das verstehe) und verbessert die Kompatibilität zu verschiedener Soundhardware (können die Profis sicher besser erklären). Kann auch deinstalliert werden ...
Meine einzige Modifikation war die Installation des "linux-lowlatency" Kernels, da die Energiesparfunktion der CPU dann z. B. wegfällt (taktet konstant). Das Paket ist schnell über die enthaltene Paketinstallationssoftware installiert - selbst für mich als Linux-Laien. Über den mitintegrierten Taskmanager lassen sich wie in Windows laufende Prozesse stoppen oder beenden. Ja, einfach mal testen, (ISO) runterladen, brennen. Kostet nur die Zeit ..., lohnt sich aber. Wieweit das noch verbessert werden kann, steht in den ersten Beiträgen. Klingt aber auch so schon verdammt gut, und das ohne AO und Jplay, also ohne Systemabspeckung und Klangfilter ... Lubuntu ist von Haus aus recht "mager" und ressourcenschonend. Ich verwende übrigens einen Single-PC.

Grüße!
Lutz
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