Streamer vs. Audio-PC

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wgh52
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Streamer vs. Audio-PC

Beitrag von wgh52 »

Liebe PC HiFi-Enthusiasten,

den Verlauf der Entwicklung der hier im AH Forum laufenden Optimierungen im Audio PC Bereich beobachte ich mit grossem Interesse! Es scheint als klärten und vereinfachten sich so langsam die abschreckend komplexen Zusammenhänge und HiFi Musikwiedergabe über PC Systeme wird bald für viele Leute leichter realisierbar, ohne dass sie PC Freaks sein müssen.

Vergleichen wir die Konfigurationen (soweit ich sie verstehe):

1. PC Lösung:
NAS hält die Daten
Steuer PC (oder/und evtl. mobile Device) kontrolliert Wiedergabe
Dedizierter Audio PC spielt ab
(USB-)DAC wandelt analog

2. Streamer Lösung:
NAS hält Daten
PC und/oder mobile Device kontrolliert Wiedergabe
Streamer spielt ab
Streamer (oder SPDIF-DAC) wandelt analog

Beide Lösungen sind sich über die letzten Wochen für mich irgendwie immer ähnlicher geworden. Z.B. braucht man den Abspiel PC nicht mehr "auf dem Schoß" zu haben, dieser braucht scheinbar auch weder Tastatur noch Bildschirm - so habe ich verstanden, Fernbedienung scheint auch möglich. Hört sich erstmal sehr ähnlich zum Streamer an!

Ich denke es wäre vielleicht an der Zeit einen Vergleich beider Lösungen bezüglich
A) Installations- u. Erhaltungsaufwand (Geräte, Software, Firmware, LAN, Updates,...)
B) Kosten (Geräte, Kabel, Software)
C) Wiedergabegüte
anzustellen, um leichter die Entscheidung für fertigen Streamer oder (Eigenbau-)Audio-PC treffen zu können:

Welche Lösung bietet das bessere Preis/Leistungsverhältnis?
Was sind die Stärken und Schwächen im Vergleich?

Ich hoffe ich bin nicht zu früh mit diesem Thema und unsere Fachleute können so einen Vergleich aufstellen.
Gruß,
Winfried

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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Winfried,

eine Gegenüberstellung halte ich für eine gute Sache - zumal es innerhalb der Streamer-Gattung und innerhalb der Audio-PC-Gattung weitere unterschiedliche Ansätze gibt.
Aber es gibt auch vieles, was sich immer mehr ähnelt. Gerade das Dual-PC-Konzept mit JPlay und der Ansatz von La Rosita ähneln sich aus meiner Sicht zunehmend.

Grüße
Fujak
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Winfried,

also - eigentlich ist das ganz einfach. ;)

Hast du Lust/Ahnung zum Basteln am PC, nimmst du so einen als Wiedergabeinstitution. Hast du nicht, nimmst du einen Streamer.

Zum Klang: Der hängt doch entscheidend vom jeweiligen Gerät und seiner Konfiguration ab. Also Wildwuchs...

Bei der Kosten/Nutzen-Rechnung ist - was in der Regel außer Acht gelassen wird, weil ja Hobby - die Zeit zur Konfiguration ein nicht gering zu schätzender Faktor.

Gruß

Jochen, der an Anlage 1 einen Streamer, an Anlage 2 einen PC + DAC nutzt und mit beidem zufrieden ist. ;)
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jochen,

danke für Deine Antwort. Ich verstehe sie so (die Übertreibung soll verdeutlichen!): "Lass die Finger vom Audio PC und gib lieber (weiterhin) einen Haufen Geld für sehr gute Streamer aus, falls Du kein PC Freak bist!"

Meinst Du das ungefähr so? Ich bekam in letzter Zeit ob der vielen konsistenten Erfolgsmeldungen wirklich den Eindruck die PC-Lösung könnte eine kostengünstige(re) Streameralternative auf Qualitätsaugenhöhe mit dedizierten Streamern, und das auch "für PC Dummies", werden.

Habe ich mich also doch zu früh gefreut...? :oops:

Gruß,
Winfried

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Matty
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Beitrag von Matty »

Hi Winfried,

zusätzlich zu den von Dir beschriebenen Grundkonfigurationen finde ich es erwähnenswert, welche Ergänzung- bzw. Abweichungsmöglichkeiten man hat.

Die PC-Lösung kann zum Beispiel zusätzlich zusätzlich die Funktion einer Aktivweiche sowie eine Raumkorrektur übernehmen. Neben der Möglichkeit der Ausgabe über einen USB-DAC gibt es die Möglichkeit der Ausgabe über eine (Mehrkanal-)Soundkarte oder ein Audio-Interface, was vor allem für die Mehrwege-Lösung interessant ist.

Diese Funktionen kann man bei der Streamerlösung z.B. durch den Einsatz spezielalisierter Komponenten bekommen, wie z.B. den Audiovolver oder ein DEQX.

Vorteil der PC-Lösung ist, wenn man so will, die Möglichkeit einer All-In-One-Lösung, also alle wesentlichen Funktionen in einem Gerät. Dem gegenüber steht die Möglichkeit, hochspezialisierte und -entwickelte Fertiggeräte zu verwenden.

Im Allgemeinen:
Die von Dir beschriebenen Komponenten NAS/Steuer-PC/Audio-PC-Spieler bzw. deren Pendants bei der Streamer-Lösung entsprechen ja genau der DLNA-Sezifikation, die zwischen Digital Media Server, Digital Media Controller und Digital Media Player bzw. Renderer unterscheidet.

Gruß
Matthias
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Winfried,

für richtig gute Klangqualität nach den Maßstäben dieses Forums musst du für beide Varianten Geld in die Hand nehmen.

Und dein PC-DAU muss in der Lage sein, ein Betriebssystem zu installieren, dass klangoptimiert zu konfigurieren und die für die Wiedergabe optimale Software zu installieren und zu konfigurieren. Dann noch ein wenig Zusatz wie Fernbedienung, evtl. Touchmoni - schon ist man mitten drin im Schlamassel.

Nein, für DAUs ist das meiner Meinung nach noch nichts. Denn glaub(t) doch nicht, dass Fertiglösungen (wie z.B. Vortexbox) wirklich problemlos sind. Der Teufel steckt wie immer im Detail, meistens als erstes in den Tags und Covern, dann hätten wir z.B. auch noch bitgenaue Ausgabe als Option... ;)

Na gut, wenn der DAU jemanden kennt, der... ;)

Gruß

Jochen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Freunde,

danke für die interessanten Antworten!

Ich oute mich als PC-DAU "aus Überzeugung :wink: " und konzidiere, dass mein Vergleichsvorstoss wohl leider doch zu früh ist. :roll:

Mir fiel (aber wirklich nur am Rande) noch auf:
Matty hat geschrieben:Die PC-Lösung kann zum Beispiel zusätzlich zusätzlich die Funktion einer Aktivweiche sowie eine Raumkorrektur übernehmen. Neben der Möglichkeit der Ausgabe über einen USB-DAC gibt es die Möglichkeit der Ausgabe über eine (Mehrkanal-)Soundkarte oder ein Audio-Interface, was vor allem für die Mehrwege-Lösung interessant ist.
...dass das im Gegensatz zur doch eigentlich nötigen CPU Lastminimierung stünde... aber das müssen wir hier nicht vertiefen.

Also wünsche ich den PC-Gurus weiter viel Erfolg und Vergnügen beim Weiterentwickeln und hoffe Ihr kommt irgendwann mit einem "PC-DAU high-end Audio-PC Kochbuch" heraus! :cheers:

Gruß,
Winfried

2555
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Matty
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Beitrag von Matty »

wgh52 hat geschrieben:
Mir fiel (aber wirklich nur am Rande) noch auf:
Matty hat geschrieben:Die PC-Lösung kann zum Beispiel zusätzlich zusätzlich die Funktion einer Aktivweiche sowie eine Raumkorrektur übernehmen. Neben der Möglichkeit der Ausgabe über einen USB-DAC gibt es die Möglichkeit der Ausgabe über eine (Mehrkanal-)Soundkarte oder ein Audio-Interface, was vor allem für die Mehrwege-Lösung interessant ist.
...dass das im Gegensatz zur doch eigentlich nötigen CPU Lastminimierung stünde... aber das müssen wir hier nicht vertiefen.

2555
Hallo Winfried,

genau an der Stelle steht bei mir ein großes Fragezeichen in Hinblick auf die laufenden Diskussionen zu dem Thema Lastminimierung etc...auch und gerade mit den Optimierungen bei JPlay.

Wenn ich die Voraussetzungen erfülle, dass

- ich mein Audio-Interface (bzw. dessen Buffer) kontinuierlich sicher mit Daten versorge,
- dass Audio-Interface dafür sorgt, dass an den Wandlern ein sauberes jitterfreies bzw. -armes Signal ankommt (behaupten die professionellen Interfaces ja von sich)
- die Wandler und Ausgangsstufen selber mit einem 'sauberen' Strom versorgt werden,

welchen Einfluss kann es dann noch haben, ob meine CPU zu 10% oder zu 30% ausgelastet ist?

Immerhin steht dem gegenüber, dass wenn ich für jede Signalbearbeitung ein eigenes Gerät habe, dass dann entsprechend viele Übertragungen, ggf. Wandlungen und Bearbeitungen des Signals erfolgen. Ob dies wirklich günstiger für's Gesamtergebnis ist?

Grüße
Matthias
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Rabl
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Beitrag von Rabl »

Hallo Winfried,

für mich macht der PC als Quelle nur Sinn, weil ich ihn auch zur Video Wiedergabe, zum Bilder schauen und zum Surfen von der Couch nutze. Um den Gerätepark und den finanziellen Aufwand in Grenzen zu halten, bietet sich dann einfach der PC (oder der Mac) an.
Nichtsdestotrotz bin ich an möglichst guter Audiowiedergabe interessiert und bin daher froh über Entwicklungen wie Jplay. Auf das letzte Quenchen muss ich dabei aber verzichten, wenn der PC nicht nur Audio können soll.
Wenn ich nur an reiner Audiowiedergabe interessiert wäre, würde ich auf ein Konzept ala Linn setzen, denn dann spart man sich doch einiges an Basteleien (auch wenn das manchmal Spaß macht).

Preis/Leistungs mäßig glaube ich genau wie Jochen auch nicht, dass es einen großen Unterschied macht, denn in einen guten Audio PC kann auch sehr viel Zeit und Geld fließen.

Viele Grüße,
Rainer
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin Winfried,

also ich kann mich erinnern, in letzter Zeit auch von Problemen gelesen
zu haben, welche Linn-Streamer-Nutzer so haben. Da wird hier und da der
Streamer nicht erkannt, schließlich gibt es da ja noch die NAS, die auch
gewissen Kenntnisse und ein wenig Leidensdruck erfordert.
Außderdem scheint ein Linn-Streamer deutlich mehr den Geldbeutel
zu schröpfen als ein Audio-PC, denn ohne Gertifizierungen will hier ja
auch keiner mehr hören .... :mrgreen:

Jeder wird seinen Weg finden und ich bin mit meinem Audio-PC zufrieden.
Das letzte Problem damit liegt einige Monde zurück und war JPlay geschuldet.

Ich höre damit sehr zufrieden Musik, bin allerdings auch keiner der hier zahlreich
vorhanden Bastler und Alles-Ausprobierer. Manchmal stelle ich mir echt die Frage,
wann hören die Jungs eigentlich noch wirklich bewußt Musik? Aber vielleicht ist
die Bastelei und der ewige Verbesserungsdrang auch das eigentlich Hobby?!


Gruß
Frank
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Liebe Forenten,

Ich finde, dass die Fragestellung sehr interessant ist und auch nicht zu früh gestellt.
Der Teufel steckt wie immer im Detail, meistens als erstes in den Tags und Covern, dann hätten wir z.B. auch noch bitgenaue Ausgabe als Option...
Gerade obiges Zitat betrifft überigens beide Welten, Streamer und Audio PC. Da wie dort wollen Musikdateien gut und übersichtlich abgelegt und vertaggt werden.
Manchmal stelle ich mir echt die Frage,
wann hören die Jungs eigentlich noch wirklich bewußt Musik? Aber vielleicht ist
die Bastelei und der ewige Verbesserungsdrang auch das eigentlich Hobby?!
Und ja, zu einer ähnlichen Konklusio komme ich auch, der Bastel oder Spieltrieb läßt mich weiter mit dem Audio PC experimentieren. Aber erst der Langzeitvergleich bzw. der Praxistest im Alltag wird zeigen, ob es der PC schafft, die doch sehr komfortable Streamerlösung zu verdrängen.

VIele Grüße

Horst
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