Windows Server 2012 R2 und Linux im Vergleich

Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo an alle Linuxer,

zur Zeit überlege ich mir, wie ich das Problem des digitalen Zuspielers löse. Nachdem ich nun den Großteil meiner CD Sammlung gerippt habe, habe ich fest gestellt, dass die Fummelei mit meinem Laptop als Audio-Rechner nicht berauschend ist. Für mich stellt sich nun die Frage gehe ich auf eine Windows- oder Linux-Lösung, selber bauen oder fertig kaufen? Da ich IT-technisch eher eine Null als eine eins bin, mal ein paar Fragen, für mich kommt nur eine Single PC Lösung in Frage, da ich auch kein Smartphone Besitzer bin, bräuchte ich auch einen Rechner mit nem Monitor. Frage an die Experten, wen dem so ist, gibt es dann dennoch einen Vorteil für Linux gegenüber Windows? Die Frank'sche Lösung scheidet für mich ja aus, aber Lutz scheint ja auch schon gut unterwegs zu sein. Wie müsste den so ein Kästchen aussehen, das ich mir in mein Musikregal stellen kann und mit dem ich die Daten vom Speichermedium zum DAC bekomme? Gäbe es eine Möglichkeit auf Frank's reduziertem Set-up aufzubauen?

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Uwe,

wenn es auch klein sein soll - ich habe gerade einen Cubietruck im Testlauf. Der verbraucht wenig Strom, hat für erste Schritte eine Soundlösung an Bord, die bis 24/192er-Auflösung kann. Wenn die den eigenen Ansprüchen nicht genügt (und die Frage können nur die eigenen Ohren beantworten), lässt sich genügend nachrüsten in Gestalt eines externen DACs. Bedienung mittels Tastatur oder Netzwerk. Der Cubietruck ist natürlich nichts für den Ansatz: Nur was teuer ist, ist gut. Als Software setze ich den Logitech Media Server ein, es geht aber auch der MPD.

Gruß

Jochen
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frankl
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Beitrag von frankl »

Ohrpfropf hat geschrieben: meine Technik bewegt sich zwar nicht auf den Höhen einiger andrer Forenteilnehmer, aber da bei mir WS 2012R2 mit AO und neuerdings eine "normale" Lubuntu-Version laufen (verschiedene Partitionen), kann ich sagen, dass es bei mir nicht um David und Goliath geht: Lubuntu klingt bei mir nicht schlechter als Win mit AO. Als Player benutze ich den mitgelieferten "Audacious" mit ALSA. Hier kann ich bei den DACs Audio GD NF28 und T+A DAC 8 den Modus "... USB Audio/Direct hardware device without any conversions" wählen (Es gibt mehrere Ausgabemöglichkeiten.
Hallo Lutz,

das ist ja interessant, dass Du auf Deinem Rechner das WS2012R2/AO direkt mit einem lubuntu vergleichen kannst. Mich würde noch interessieren, ob Du auf diesem Rechner auch einen Unterschied zwischen einem Standard Windows und dem WS2012R2/AO Setup ausmachen konntest.

Das was Du über Deine audacious Einstellungen und pulseaudio schreibt, klingt für mich vernünftig.
Die eigentliche Soundausgabe (Hardwaretreiber und eine Library für ein hardware-unabhängiges Interface für Anwendungsprogramme) wird auf einem aktuellen Linux (fast) immer von ALSA gemacht. pulseaudio ist ein Sound-Server, der sich zwischen ALSA und die Programme setzt, die der Endnutzer aufruft und die eine Soundausgabe haben (Abspielprogramme, Browser, System-Beeps usw.); durch pulseaudio werden etwa mehrere Soundausgaben gemixt, zum Beispiel Musik oder Videoton mit Systemklängen - dazu muss natürlich alles auf eine gemeinsame Samplerate gebracht werden und die Lautstärke per Software kontrolliert werden. Für gute Soundausgabe sollte pulseaudio ausgeschaltet (oder sogar ganz deinstalliert) werden.

Interessant wäre vielleicht, zu sehen, ob die graphische Benutzeroberfläche dem Klang abträglich ist:
auf einer oder zwei Konsolen einloggen, die graphische Oberfläche abschalten ('sudo service lightdm stop', oder vielleicht gdm oder gdm3 oder ähnliches statt lightdm), 'audacious --headless' starten und mit 'audtool' steuern.

Viele Grüße,
Frank
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frankl
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Beitrag von frankl »

Tinitus hat geschrieben: zur Zeit überlege ich mir, wie ich das Problem des digitalen Zuspielers löse. Nachdem ich nun den Großteil meiner CD Sammlung gerippt habe, habe ich fest gestellt, dass die Fummelei mit meinem Laptop als Audio-Rechner nicht berauschend ist. Für mich stellt sich nun die Frage gehe ich auf eine Windows- oder Linux-Lösung, selber bauen oder fertig kaufen? Da ich IT-technisch eher eine Null als eine eins bin, mal ein paar Fragen, für mich kommt nur eine Single PC Lösung in Frage, da ich auch kein Smartphone Besitzer bin, bräuchte ich auch einen Rechner mit nem Monitor. Frage an die Experten, wen dem so ist, gibt es dann dennoch einen Vorteil für Linux gegenüber Windows? Die Frank'sche Lösung scheidet für mich ja aus, aber Lutz scheint ja auch schon gut unterwegs zu sein. Wie müsste den so ein Kästchen aussehen, das ich mir in mein Musikregal stellen kann und mit dem ich die Daten vom Speichermedium zum DAC bekomme? Gäbe es eine Möglichkeit auf Frank's reduziertem Set-up aufzubauen?
Hallo Uwe,

wie immer bei Rechnerkauf, ist es nicht so leicht Tipps zu geben. Es kommt eben immer drauf an, was genau man machen will. Hier nur ein paar Ideen:

Wenn Du möglichst wenig basteln und probieren willst, ist vielleicht volumio interessant, zum Beispiel auf so einem Udoo Board. Das ist unter anderem ein ganz normales Linux (ich glaube auf Ubuntu oder Debian aufbauend), auf dem man bei Bedarf später auch weitere Programme installieren und ausprobieren kann (auch etwa die von mir verteilten Programme). Bei so einem Board kann man auch leicht eine "audiophile Stromversorgung" nutzen, was auf jeden Fall vorteilhaft ist.
Nachteil: die Windows-Option ist da von vornherein ausgeschlossen. Wenn Du eventuell mal Frequenzweichen und/oder Raumkorrektur auf dem Rechner berechnen willst, könnte die Rechenpower bei so einem Board nicht ausreichen.

Viele Grüße,
Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

hat schon mal jemand Daphile probiert?
http://www.daphile.com/

http://www.hifi-forum.de/viewthread-181-9808.html

Laut der Experten (z.B. Aleg) aus dem Tir Na Hifi Forum soll diese Linux Lösung aber klanglich weder an Jplay noch an MQn rankommen.
http://tirnahifi.org/forum/viewtopic.ph ... start=1650

Wobei es anscheinend aber auch Nutzer gibt, die sehr zufrieden damit sind.
Zumindest reißt es kein Loch in die Kasse, da Freeware. Außerdem ist es schnell installiert und bietet alle Features die man so braucht.

Ich persönlich bin mit meinem WinServer-Compact im RAM klanglich extrem zufrieden und kann mir nicht vorstellen kann, dass es sich für mich lohnen würde auf etwas anderes umzuschwenken. Der Klang liegt nochmal sehr deutlich über der Version die wir bei unserem Vergleich beim Treffen Anfang September gehört hatten und das nun ohne Zuhilfenahme des AO.

Für Interessierte, die erst anfangen sich etwas aufzubauen und noch nicht in Software investiert haben und das auch nicht wollen, ist aber eine Linux Lösung sicherlich eine spannende Sache.

Gruß,
Horst
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Sire
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Beitrag von Sire »

Hallo Frank,
frankl hat geschrieben: Wenn Du möglichst wenig basteln und probieren willst, ist vielleicht volumio interessant, zum Beispiel auf so einem Udoo Board. Das ist unter anderem ein ganz normales Linux (ich glaube auf Ubuntu oder Debian aufbauend), auf dem man bei Bedarf später auch weitere Programme installieren und ausprobieren kann (auch etwa die von mir verteilten Programme). Bei so einem Board kann man auch leicht eine "audiophile Stromversorgung" nutzen, was auf jeden Fall vorteilhaft ist.
Kleine Anmerkung: volumio kommt ohne grafische Oberfläche daher und bietet als Benutzerschnittstelle ein WebUi, das z.b. per Smartphone; PC o.ä. aufgerufen werden kann. Nach meiner Ansicht klingt Volumio ganz exzellent. Muss allerdings dazu sagen, dass mein Urteil imo nicht maßgebend sein kann, da ich bisher zu wenig Vergleichsmöglichkeiten hatte.
The OS itself runs at its bare minimum, there is no graphical interface, only needed processes and modules are loaded. The system has been obsessively tuned to operate as smooth as possible. This allows your music to be played as accurate as possible, improving audio quality and making the playback less jitter prone.
Zum Ausprobieren genügt da schon ein Raspberry, dann aber bitte mit einem I²S-DAC (http://volumio.org/forum/list-i2s-dacs- ... t1103.html)

Gruß

Klaus
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

kleine Anmerkungen auch von meiner Seite:

1. Die Scheckkarten-Rechner klingen meistens so gut wie die nachgeschalteten DACs. Denn ich vermute zumindest, dass der Großteil der Nutzer nicht die eingebauten Soundchips für das non plus ultra halten.

2. Volumio und Co. nutzen in der Regel den MPD als Wiedergabesoftware. Der Job der Konfigurateure besteht im wesentliche darin, die Musikwiedergabe möglichst frei von Nebenwirkungen zu halten. Und da schneidet meiner Erfahrung Volumio nicht gut ab, wenn es auf einem schwachbrüstigen Raspberry B eingesetzt wird. Das Web-UI (und anderes) frisst zuviel Ressourcen des rpi, genauer belastet seine Schnittstellen (Netzwerk, USB) zu sehr.[1] Ein Cubietruck ist da offenbar schon wesentlich besser gerüstet.

3. Für den Raspberry habe ich sehr gute Erfahrung mit piCorePlayer gemacht. Der setzt aber einen irgendwo im Netzwerk laufenden Logitech Server voraus, ist also nichts für eine Standalonelösung, wie sie von Uwe angefragt wurde.

HTH

Gruß

Jochen

[1] Wie der rpi sich mit einem an der Platine angeflanschten DAC schlägt, kann ich allerdings nicht beurteilen, weil nicht verfügbar.
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

frankl hat geschrieben:
das ist ja interessant, dass Du auf Deinem Rechner das WS2012R2/AO direkt mit einem lubuntu vergleichen kannst. Mich würde noch interessieren, ob Du auf diesem Rechner auch einen Unterschied zwischen einem Standard Windows und dem WS2012R2/AO Setup ausmachen konntest.
Hallo Frank,
Unterschiede zwischen Win7, Win8 und WS2012R2 konnte ich klar hören, wie sie auch im zugehörenden Thread beschrieben sind. Die verschiedenen Varianten im AO (GUI, Core) ließen sich im Klangbild auch wahrnehmen. Die Unterschiede zwischen Foobar und Jplay-Mini als Player waren deutlich. Leider harmonisiert der T+A DAC 8 nicht gut mit Jplay, was das Ganze doch unkomfortabel gestaltete. Die Filter vom AO nutzte ich nicht - das war mir in Verbindung mit Jplay, der da ebenfalls am "Sound rumbastelt", zu viel des Guten (und meinem Verständnis für "nativ" zuwider"). Hinzu kommt ja noch das Upsampling im DAC: Aus meiner Sicht ist das "doppelt gemoppelt". Jplay + AO-Filter klangen mir zu "optimiert", also nicht mehr natürlich. Das kann allerdings auch psychisch beeinflusst sein - siehe vorher "nativ". Der direkte Vergleich zwischen WS2012R2 und Linux ist bei mir etwas schwierig, da ein paralleles Hören ausscheidet. Ich kann nur beim Start auswählen, welches OS. Deshalb habe ich mich auf bestimmte Klangdetails bei ein und demselben Musikstück konzentriert, z. B. Becken-, Stimm- oder Basswiedergabe. Nach mehreren intensiven Hörsitzungen ist für mich aber klar, dass Lubuntu trotz grafischer Oberfläche klanglich nicht nachsteht, für mich sogar besser klingt. Die Abbildung des Raumes hat eine andere Dimension. Mir macht's einfach wieder Spaß Musik zu hören :-). Deshalb werde ich mich jetzt eher der Optimierung von Linux widmen als von Win. Das mit dem Geld hatte ich schon erwähnt ... Die Schilderungen sind auf meine Hardware bezogen: AMD 64 PC, den ich im BIOS auf 1600 MHz gedrosselt habe. Vor den Festplatten (HDD, primär SSD) und der eingebauten Soundkarte sitzen jeweils eigene Filter für die Stromversorgung, die mir mein Sohn anfertigte (der kann das ;-)). Der PC selbst hat ein reguläres (gutes) Netzteil, das per Netzfilter Strom zieht. Dessen Einsatz dient aber mehr der Rückdämpfung, um den Einfluss des PCs auf die anderen Geräte in der Kette zu verringern. Geplant ist noch der Einbau einer SOtM-USB-Karte, an der die DACs dann ihren neuen Platz finden.
Ich denke, dass beide Betriebssysteme am Ende der Optimierungskette gleich oder ähnlich gut klingen.
frankl hat geschrieben: Interessant wäre vielleicht, zu sehen, ob die graphische Benutzeroberfläche dem Klang abträglich ist:
auf einer oder zwei Konsolen einloggen, die graphische Oberfläche abschalten ('sudo service lightdm stop', oder vielleicht gdm oder gdm3 oder ähnliches statt lightdm), 'audacious --headless' starten und mit 'audtool' steuern.

Viele Grüße,
Frank
Kommt demnächst dran ...

Grüße!
Lutz
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

Hallo Frank,

wenn ich "sudo service lightdm stop" in der Konsole ausführe, ist die Oberfläche zwar weg, die Konsole aber auch. Übrig bleibt ein blinkender Kursor, der auf Tastatureingaben nicht reagiert. Per STRG+ALT+T kommt auch die Konsole nicht zurück ... ?

Grüße!
Lutz
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo an Alle,

danke für die Rückmeldungen. Inzwischen bin ich noch mal in mich gegangen, ich werde mir aus diversen Gründen dann doch ein Smartphone anschaffen, obwohl ich eigentlich was Telefone angeht ein echter luddite bin. Insofern wäre dann Volumino doch was für mich. Läuft das auch auf dem Cubietruck? DAC-mäßig fühle ich mich bestens versorgt. Der Vorteil einer Linux-Lösung scheint mir auch zu sein, dass man zunächst zu relativ geringen Kosten was ausprobieren kann. Der andere Weg über Windows, wenn dann 2012Server und AO dazu kommt ist doch deutlich teurer, ganz zu schweigen von der ganz faulen Lösung einen kleinen Aurender an zu schaffen, da wäre man wieder bei Linux aber zum stolzen Preis. Wichtig wäre mir auch, dass meine Sammlung alphabetisch angezeigt würde, weil die tags weder sehr konsistent sind und in einigen Fällen auch noch ziemlich daneben.

Gruß

Uwe
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Sire
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Beitrag von Sire »

Hallo Uwe,

volumio läuft auf dem Cubitruck. Zumindest steht das hier: http://volumio.org/volumio-audiophile-m ... ck-is-out/ Getestet habe ich das freilich nicht, da ich über keinen Cubietruck verfüge. Bist Du in Besitz eines solchen. Und falls ja, wie sind Deine Erfahrungen damit? Eventl. dann auch gerne per PM, um hier nicht zu sehr o.T. zu werden.

Gruß

Klaus
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

Hallo,
kleiner Zwischenbericht: Der gute Klang in einer "Standard-Linux-Installation" hat einen Namen: "Audacious". Nur der scheint ein spezielles Ausgabeplugin zu besitzen, dass die von mir erwähnte Möglichkeit bietet ("... USB Audio/Direct hardware device without any conversions"). Bei dem Test anderer Player konnte ich in der Regel nur den Anschluss des Gerätes auswählen (Device), was dann bei mir so aussieht: hw2,1(card 2, Subdevice 1). Das lässt sich im Terminal per "sudo -aplay -l" herausfinden, wo auch der Name des Gerätes mit angezeigt wird. Audacious verlangt das nicht, sondern listet mir die gefundenen Geräte gleich von sich aus auf, dazu mit verschiedenen Optionen der Wiedergabe. Allerdings funktionieren nicht alle. Praktisch ist, dass während der Wiedergabe eines Musikstücks durch Umschalten der verschiedenen Ausgabeoptionen - da entsteht eine kurze Pause - die am besten klingende herausgefunden werden kann. Das Umschalten zwischen verschiedenen Geräten funktioniert so auch. Tja, da hatte ich einfach Glück, dass ich die anderen Distributionen auf meinem Alltagsrechner virtuell unter Windows ausprobierte und zum Soundcheck Lubuntu auf dem Musik-PC installierte. Alle anderen Ausgabemöglichkeiten sind qualitativ nicht vergleichbar - und bei mir auch hinter WS2012R2 mit AO. Am nächsten kommt noch die reguläre Linux-SPDIF Ausgabe (steht dann IEC958 dabei).

Also: Bei "Normalinstallation" Lubuntu wählen. Audacious lässt sich natürlich auch in anderen Distributionen nachinstallieren. Da kann ich aber nichts dazu sagen. Vielleicht kennen die Linuxianer auch noch Alternativen? Momentan habe ich die Situation, dass eine einfache Lubuntu-Installation durch die speziellen Fähigkeiten von Audacious besser klingt als WS2012R2 mit AO (Core).

Grüße!
Lutz
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lukivision
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Beitrag von lukivision »

Hallo Ohrpfropf!

danke für den guten Tip mit Lubuntu als OS und Audacious als Player. Ich hab das gestern auf meinem alten T61-Laptop ausprobiert und war angenehm überrascht. Installiert ist bisher Win Server 2012, Minimal mode und der AO, abgespielt wird mit MQN. Hab Lubuntu erstmal als "live"-Installation ausprobiert und ein paar Stücke gehört: Ich war platt. Es fiel mir wie Dir schwer, Unterschiede zu hören. Das ist vermutlich ein psychologischer Effekt. Nach all den Mühen und Konfigurationsorgien unter dem Windows-Dach kommt so eine kleine, leichte Linuxdistribution dahergetänzelt, alles ist easy, mit GUI und allem Komfort und es hört sich GUT an! Ich habe den Kopf schief gelegt und mich gefragt:" Wo ist der Haken?" Werde heute abend mal, wenn die erste Aufregung sich gelegt hat, in Ruhe hören und dann weiter berichten.

Luki
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Ohrpfropf
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Beitrag von Ohrpfropf »

lukivision hat geschrieben: ... Ich war platt. Es fiel mir wie Dir schwer, Unterschiede zu hören. Das ist vermutlich ein psychologischer Effekt. Nach all den Mühen und Konfigurationsorgien unter dem Windows-Dach kommt so eine kleine, leichte Linuxdistribution dahergetänzelt, alles ist easy, mit GUI und allem Komfort und es hört sich GUT an! Ich habe den Kopf schief gelegt und mich gefragt:" Wo ist der Haken?" Werde heute abend mal, wenn die erste Aufregung sich gelegt hat, in Ruhe hören und dann weiter berichten.

Luki
Hallo Luki,
so erging es mir auch. Da ich in der Vergangenheit auch schon gelegentlich selbst verschuldeten "akustischen Irrtümern" aufgesessen bin, versuche ich mit Äußerungen wie z. B. "besser" erstmal sorgfältig und sparsam umzugehen. Wenn andere Tester dann ähnliche Erfahrungen sammeln, ist das gewissermaßen eine Erleichterung und Bestätigung.
Vielleicht für die Neutester noch der Hinweis, dass keine Häkchen bei Audacious im Einstellungsfenster "Audio" gesetzt sein dürfen. Den Rest der Einstellungen findet man dort unter "ALSA Ausgabe", "Einstellungen".
Puffer steht bei mir auf 100 ms. Gelegentlich (wirklich sehr selten) verzerrt der T+A DAC 8 kurz im Ton. Ich führe das auf andere Prozesse zurück, da beim Aufruf rechenintensiver Applikationen (Internetbrowser) sich das häuft. Auch die vorhergehende Installation auf einer HDD schien anfälliger als die jetzige auf einer SSD zu sein. Wahrscheinlich müsste ich die Priorität für die USB-Device heraufsetzen(?). Eine Erhöhung des Puffers ändert jedenfalls nichts daran.
Völlig problemlos und ohne gelegentliche Stotterer laufen Audio GD NFB-28 und die Asus Xonar ST-Soundkarte in diesem Modus, und das auch bei höheren Sampleraten. Interessant ist, dass anders als in Windows keine separaten Treiber für den asynchronen Modus (USB 2) installiert werden müssen.

Grüße!
Lutz
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

Wirklich sehr interessant zu lesen. Unweigerlich stellt sich mir allerdings die Frage: warum beschäftigen sich seit Jahren etliche sicher nicht ganz dumme und auch musikinteressierte Menschen sowohl auf produktiver als auch konsumierender Seite damit, versch. Windowssysteme aus klanglichen Gründen so weit zu kastrieren und damit zu optimieren, dass sie für nix anderes mehr als die reine, unkomfortable Musikwiedergabe taugen, entwickeln hochausgetüftelte Player und mit immenser Hingabe konstruierte Softwareoptimierer, werden ASIO- und sonstige komplizierte (und oftmals mehr schlecht als recht funktionierende) USB-Treiber entwickelt, wenn am Ende ein Linux von der Stange alles genauso gut, unter Umständen vielleicht sogar besser, zumindest aber nur wenig schlechter macht?

Nicht, dass ich etwas dagegen hätte; im Gegenteil. Aber interessant wäre es schon, die Gründe dafür zu erfahren. Es ist ja sicher nicht so, dass alle diese Menschen noch etwas mit Linux zu tun gehabt hätten...

Staunend (und die Tage selber testend),

Thomas
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