Man glaubt es vielleicht nicht, aber ich sehe es auch so.spf hat geschrieben:man sollte bei der ganzen Sache eins nicht vergessen - das Abspielen und Übertragen einer Audiodatei ist im Vergleich zur Leistungsfähigkeit moderner IT eine absolut unterdurchschnittliche Anforderung, selbst für einen preiswerten handelsüblichen Laptop / PC.
Dass es in der Praxis Dinge geben kann, wo wir noch keine gescheite Theorie dazu haben, kann ich mir vorstellen. Oder dass etwas schwierig nachzuweisen und zu messen ist.Hans-Martin hat geschrieben:...
Ich finde, es muss eine vollständige Theorie her, die auch mit der Praxis übereinstimmt.
Insofern nehme ich mal neutral an, dass jemand bei USB-Kabel Unterschiede feststellt. Ich zähle mich da übrigens eher nicht dazu.
Mich interessiert aber, ob man etwas messen kann und wie man das anstellen sollte.
Das sehe ich ebenfalls so.B. Albert hat geschrieben: Dem kann ich nur zustimmen. Aber dahin scheint es auch noch ein weiter Weg zu sein. Jedenfalls scheinen sich die bisherigen Erklärungsversuche noch im Bereich begründeter Spekulationen zu halten.
Nur zur Klarstellung: ich wollte keineswegs in Abrede stellen, dass jemand meint Unterschiede zu hören. Mir ging es nur um eine wissenschaftlich/technische Begründung, wie solche Unterschiede zustande kommen könnten.
Ich habe heute Messungen wiederholt und dabei auch Bedingungen "verschärft":
Also einmal ein 4-kanaliges Testsignal mit 192 kHz Abtastrate. Kanal1 = Sinus 1.5 kHz, Kanal2 = invertierter Sinus 1.5 kHz, Kanal 3 = ein einzelner Dirac-Puls (als Referenzposition), Kanal4 = Null
Zum anderen Mal ein 8-kanaliges Testsignal, Daten wie vorhin, ausser dass nun Kanal 4-8 nicht kohärentes weisses Rauschen enthalten. Damit wird die USB-Leitung zusätzlich durch die Zusatzkanäle "belastet". Um zu sehen, ob sich das auswirkt.
Aufgenommen habe ich dann Kanal 1-2, die per Kabel analog zurückgeschleift wurden und Kanal 3 mit internem Loopback.
Durchgeführte Messungen:
Langes Kabel, 4-kanaliges Testsignal
Langes Kabel, 8-kanaliges Testsignal
Kurzes Kabel, 4-kanaliges Testsignal
Kurzes Kabel, 8-kanaliges Testsignal
Jeweils 3 Messdurchläufe, die Messungen wurden addiert und gemittelt.
Der Sinus 1.5 kHz hat genau 128 Abtastpunkte, also eine 2er Potenz. Das kommt bei der FFT zugute, hierbei wurde eine Signallänge von 262144 Samples verwendet. Der Vorteil ergibt sich damit, dass es keinerlei Fensterung bedarf, um die schärfstmögliche Nadel ohne spektrales Verschmieren darzustellen.
Der Sinus wurde mit 64 bit Gleitkomma erzeugt, kein Dithering. Damit entstehen durch die interne Rundung auf 24 bit klar Nebenspektren, aber das Sollsignal enthält selbst kein Rauschen. Damit wird eben ein aufgenommenes Rauschen nicht durch Dithering verdeckt.
Das Fireface ist per PeakTech versorgt.
Tja. Und was zeigt sich nun beim Vergleich der beiden Testsignale 4/8 Kanäle und beim Austausch zwischen zwei USB-Kabeln 1.5m und 5m Länge?
Ich hab dazu animierte gifs erstellt, was den Vergleich erleichtern sollte.
Das Bild zeigt den Vergleich langes Kabel bei 8 kanaligem und 4 kanaligem Testsignal
Das Bild zeigt den Vergleich kurzes Kabel bei 8 kanaligem und 4 kanaligem Testsignal
Hier wird beim 8-kanaligen Testsignal das lange und das kurze Kabel verglichen
Und hier sehr Ihr langes und kurzes Kabel bei 4-kanaligem Testsignal
Fazit:
ich muss die Messungen von gestern und damit meine Aussagen doch wohl klar revidieren. Heute zeigt sich, dass beim 8-kanaligen Signal mit den 5 Rauschkanälen ein höheres Rauschspektrum im FFT ergibt. Das ist aber durch Übersprechen in der analogen Schaltung zu vermuten.
Im Vergleich der USB-Kabel (ich hab eben das genommen was ich hier habe, also keine "high-endige" Strippe) sehe ich nun keine Unterschiede ausser hinsichtlich Rauschen.
Die Messungen zeigen auf jeden Fall das Kleinstsignalverhalten, man beachte die dB-Angaben. Sie sollten so auch von anderen durchführbar sein. Es wäre dann interessant, ob sich dann doch bei jemandem etwas Nachweisbares ergibt. So mir jemand ein optimales Kabel zur Verfügung stellt, werde ich es gerne in die Messung mit einbeziehen.
Grüsse
Uli