Andreas (Focal Solo6 Be + Sub 6)

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arad
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Andreas (Focal Solo6 Be + Sub 6)

Beitrag von arad »

Dann will ich auch mal der Aufforderung nachkommen und mich hier im Forum vorstellen. Ich lese seit einiger Zeit mit und mir gefällt dieses Forum sowohl bzgl der Umgangsformen als auch bzgl. der Inhalte sehr!

Zur Person, ich bin 56, gelernter aber nicht aktiver Elektroingenieur und seit meiner Jugend mal mehr mal weniger mit dem hier sehr verbreiteten Virus infiziert. Angefangen hat es mit einem Uher Variocord welches vom mühsam in den Schulferien erarbeiteten Bauhelferlohn angeschafft wurde (für das Royal hat es dann doch nicht gereicht) über unzählige Komponenten bis hin zur heutigen Anlage. Zeitweise war nur selbstgebaute, vor allem von Nelson Pass (Aleph 1.7, Ono, Aleph 5) entwickelte Elektronik im Einsatz. Die Lautsprecher waren nach DIY Versuchen (auch schon mit Focal Chassis) in der Regel passiv (Beck, Audio Physik) und meist auch recht groß.

Anläßlich eines Aufenthaltes in Bonn mit Besuch bei Herrn Frings ist es dann zur Infektion mit dem 'aktiven' Virus gekommen, allerdings in einer eher harmlosen Form und mit bisher leichtem Verlauf.

Nach sehr guten Erfahrungen mit zwei kleinen Fostex Monitoren als PC Lautsprecher habe ich angefangen mich für aktive Monitore als Lautsprecher 'der Anlage' zu interessieren. Dabei ist die Akzeptanz der zwar Kummer gewohnten, aber nicht grenzenlos toleraten Ehefrau was das Aussehen des auch als Wohnzimmer genutzten Hörraumes angeht, durchaus von Bedeutung... Auf der Suche nach solchen Wohnzimmer kompatiblen Monitoren bin ich dann auf die Focal Solo 6 BE gestossen und habe sie gehört und zur Probe geordert. Das Ergebnis war gut und die Focal haben eine feste Bleibe bekommen. Nach einiger Zeit habe ich zur Probe den dazu passenden Subwoofer ausprobiert und da die Monitore damit nochmal erheblich zugelegt haben, wurde auch dieser nicht mehr zurückgegeben.

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Unser Wohnzimmer ist akustisch eigentlich recht problemfrei - es gibt keine ausgeprägten Moden die im Bass angeregt werden, es hallt nicht, ist aber auch nicht überbedämpft. Ein Freund der unser Hobby teilt hat in seinem neuen Wohnzimmer aufgrund der Größe und der Materialien (3 Seiten mit raumhohen Fenstern, Steinboden und glattgeputzte Decke) einen Teil der akustischen Probleme mit einer Lyngdorf-Anlage (DPA-1, Verstärker und CD) in den Griff bekommen und die Vorstufe (der Prozessor ?) wurde dann auch bei mir ausprobiert. Kurz und gut, der Lyngdorf hat dann die Abbildung und Durchhörbarkeit (Klarheit ??) der Musik nochmal deutlich verbessert. Nach etwas Bedenkzeit ist dann der Aleph 1.7 in Ruhestand gegangen und hat einem Lyngdorf Platz gemacht. Damit höre ich zur Zeit sehr zufrieden, manchmal sehr konzentriert Musik, manchmal spielt die Anlage im Hintergrund.

Als Quellen dient eine Logitech Touch (selbstverständlich seit einer Woche Apogee Wyde-Eye verkabelt) die den CD-Spieler arbeitslos gemacht hat. Ein noch vorhandenes AppleTV kann auch als Zuspieler dienen, ist aber eigentlich für die Fotos auf dem Fernseher zuständig. Die Logitech Touch bekommt die Musik via WLAN von einem QNAP NAS (P119+). Für die auch vorhandenen analogen Schätze habe ich einen 'BIX' Plattenspieler mit Vivid2 Tonarm und Denon103, die über den DIY Ono PrePre an die symmetrischen Eingänge des Lyngdorf angeschlossen sind.

Für die nächste Zeit steht noch der Austausch des Logitech Steckernetzteils gegen ein lineares Netzteil an, ausserdem werde ich den Touch mal 'fliegend verdrahtet' statt über WLAN über Ethernet ausprobieren.

Ich freue mich auf weiterhin gute Dialoge und Anregungen. Besonders die Artikel über die von Gert modifizierten SONOS Systeme sind sehr spannend - auch wenn ich mich zunächst für einen anderen Weg des Streamings entschieden habe.

In diesem Sinne alles Gute, besonderer Dank geht an Rudolf für diese tolle Plattform !

Andreas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Andreas,

nun sind wir ja schon drei im Forum mit Focal Solo6BE, was mich sehr freut. Deine Erfahrungen mit der Qualität der Focals, wenn sie von Tiefstbassarbeit entlastet sind, decken sich mit meinen.

Der Lyngdorf ist bei mir auch fest eingeplant, da ich mit Raumkorrektur ebenfalls schon experimentiert habe. Mit der Anschaffung muß ich aber noch gut ein halbes Jahr warten, da z.Z. andere Anschaffungen Priorität haben. Hast Du mit verschiedenen Übergangsfrequenzen zwischen den Satelliten und dem Sub experimentiert? Wenn ja, wäre das interessant wenn Du über Deine Erfahrungen diesbezüglich schreiben könntest.

Bejn, der dritte im Focal Solo6BE Bunde denkt auch über die Anschaffung eines Subs nach.

Viel Grüße
Thomas K.
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arad
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Beitrag von arad »

Hallo Thomas,

ich habe anfangs mit den Übergangsfrequenzen etwas gespielt, mich dann aber an die von Focal vorgeschlagenen Einstellungen gehalten. Die Unterschiede waren marginal und für mich eher im Bereich persönliche Präferenz als klar 'besser' oder 'schlechter' einzuordnen.

Da ich den Sub auch für den Fernsehton benutze (auf dem Bild ist die dazu von mir benutzte Yamaha 'Lautsprecherleiste' unterhalb des Fernsehers zu sehen), gestaltet sich das experimentieren immer etwas aufwändig, da bei Änderungen zwei Systeme eingestellt werden müssen. Der Focal Sub hat neben dem 'normalen' symmetrischen Anschluss als Sub in einer Stereokombination noch einen zusätzlichen Anschluss als Subwoofer in einem Mehrkanalsystem. Ich habe also früher zunächst die Stereoanlage 'eingestellt' (Phase, Übergangsfrequenz, Pegel) und wenn ich damit zufrieden war den 'Soundprojektor' von Yamaha mittels der automatischen Einmessung unter Einbeziehung des Subs (aber ohne diesen wieder zu verstellen) die automatische Raumanpassung (hier mit Schwerpunkt auf die Projektion) vornehmen lassen. Damit waren dann für beide Anwendungen gute Ergebnisse möglich.

Nach Anschaffung des Lyngdorfs bin ich genauso vorgegangen, habe hier entsprechend der Focal und Lyngdorf Vorschläge am Sub die 'Standard' Einstellung vorgenommen und dann die Raumkorrektur durch den Lyngdorf vorgenommen. Da nach meinem Verständnis die Raumkorrektur durchaus Frequenzen anhebt oder absenkt, verstehe ich nicht, ob ich durch 'spielen' mit der Übergangsfrequenz Änderungen vornehmen kann ohne, dass die Raumkorrektur diese wieder 'ausbügelt' ?? (Wenn ich hier einen Denkfehler mache bitte ich um Erklärung !).

Ich weiss, dass ich beim Lyngorf Übergangsfrequenz und Filtertyp einstellen kann, mir hat sich der Sinn aber aus oben genanntem Grund noch nicht ganz erschlossen solange die verwendeten Lautsprecher nicht ein spezielles Setup benötigen. Ich erinnere mich an meinen ersten Aktivlautsprecher, einen geregelten (!) ART B25 Subwoofer, der lange nicht so problemlos einzubinden war wie der Focal Sub.

Beste Grüße aus Oberbayern,
Andreas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Andreas,

da ich den Lyngdorf bisher selbst noch nicht ausprobiert habe, aber die Bedienungsanleitung komplett gelesen habe, ist mir aufgefallen, daß eine Empfehlung dahin geht, die Subs möglichst wandnah aufzustellen, und eine Trennung zum Sub bereits bei 440HZ zu setzen.

Ich habe vorübergehend mal mit einer digitalen Frequenzweiche von Behringer (DCX 2496) herumexperimentiert und fand eine Begrenzung der Satelliten nach unten bei 120Hz durch Butterworth Filter mit 12dB/oct. klanglich am schönsten. Der Sub wurde radikal mit Linkwitz Riley mit 48dB/Oct bei 100Hz getrennt.

Die Focals alleine regen bei mir Raummoden im Bereich zwischen 38-42Hz und der doppelten Frequenz (76-84Hz) an.

Der Ripol verhält sich in diesem Bereich etwas anders als konventionelle rundstrahlende Lautsprecher, grob gesagt werden die Moden in meinem Fall nur etwa halb so stark angeregt.

Dies zur Erklärung weswegen ich nach den Trennfrequenzen fragte.

Grüße
Thomas
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arad
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Beitrag von arad »

Hallo Thomas,

ich denke die Lyngdorf Empfehlung bezieht sich speziell auf die von Lyngdorf angebotenen Subs die offensichtlich bauartbedingt auf eine wandnahe Aufstellung hin konzipiert sind und zudem paarweise eingesetzt werden sollen. Die Lautsprecher werden von Lyngdorf ja auch nicht als Subwoofer sondern als 'Bass-Direct' Lautsprecher beschrieben.

Entsprechend der Empfehlung von Focal habe ich die Einstellungen am Sub vorgenommen und einen mittleren Pegel gewählt - die Feinabstimmung erfolgt dann über das Einmessen mittels des DPA-1.

Bisher habe ich darauf verzichtet meinen Hörraum zu 'vermessen' - mir ist aber aufgefallen, dass bei Musik mit viel Bass oder tiefem Bass (z.B. Jennifer Warnes - The Hunter) die Auflösung im Bassbereich mit dem Lyngdorf nochmal deutlich zunimmt und die 'Durchhörbarkeit' (ich hoffe es ist klar was ich damit meine) gesteigert wird.

Viele Grüße,
Andreas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas
arad hat geschrieben: Da nach meinem Verständnis die Raumkorrektur durchaus Frequenzen anhebt oder absenkt, verstehe ich nicht, ob ich durch 'spielen' mit der Übergangsfrequenz Änderungen vornehmen kann ohne, dass die Raumkorrektur diese wieder 'ausbügelt' ?? (Wenn ich hier einen Denkfehler mache bitte ich um Erklärung !).
Das RoomPerfect arbeitet in 2-Kanal, die Frequenzweichen folgen danach und splitten das Signal auf 2.2 oder 2.1.

Wenn die Messung und Korrektur erfolgt ist, werden die später eingestellten Veränderungen bei der Weiche nicht mehr korrigiert, die sich z.B. mit anderen Übergangsfrequenzen ergeben.

Es wäre anders, wenn alle 4 Ausgänge separat gemessen würden, aber es gibt nur eine gemeinsame, natürlich kanalgetrennte Messung.
ich denke die Lyngdorf Empfehlung bezieht sich speziell auf die von Lyngdorf angebotenen Subs die offensichtlich bauartbedingt auf eine wandnahe Aufstellung hin konzipiert sind und zudem paarweise eingesetzt werden sollen. Die Lautsprecher werden von Lyngdorf ja auch nicht als Subwoofer sondern als 'Bass-Direct' Lautsprecher beschrieben.
Ich sehe das umgekehrt: Jeder Bass mit kugelförmiger Abstrahlung, der mit Wandabstand aufgestellt wird, erfährt Auslöschung bei der Frequenz, bei der der Abstand einer viertel Wellenlänge entspricht. Die kann nicht durch Pegelmanipulation (Equalizer) korrigiert werden.

Wandnahe Aufstellung heißt immer Verstärkung durch Reduktion der Raums, in den der Lautsprecher einkoppelt, gleichbedeutend mit weniger Auslenkung, weniger Verzerrungen, Verschiebung der Auslöschungsfrequenzen nach oben, womöglich oberhalb der Übergangsfrequenz des Woofers. Letzteres wäre anzustreben, was zur Folge hat, dass der Bass möglichst weniger als 1/8 Wellenlänge der Übergangsfrequenz zur Wand Abstand behält, um noch etwas Reserve für die Übergangsfrequenz / Frequenzweichensteilheit zu lassen.

Das kausale Prinzip ist damit hinreichend beschrieben, jeder Bass kann dank Raumkorrektur seiner fetten Dröhneffekte beraubt werden und - Raumkorrektur vorausgesetzt - wird wandnah jeder Bass besser, ausgenommen Dipol- und Cardioidbässe.

Hinzu kommt, dass durch bessere Bedämpfung des Basslautsprechers das Ein/Ausschwingverhalten des Chassis verbessert wird und die untere Grenzfrequenz herabgesetzt wird. Die Boden-Eckaufstellung regt dann auch noch die diagonale Mode an, die die tiefste Frequenz aller Raummoden haben wird. Eckwoofer folgen einfach solchen Überlegungen.

Die gute Nachricht: Man kann aus jedem Woofer durch gezielte Aufstellung einen Eckwoofer machen.
Entsprechend der Empfehlung von Focal habe ich die Einstellungen am Sub vorgenommen und einen mittleren Pegel gewählt - die Feinabstimmung erfolgt dann über das Einmessen mittels des DPA-1.
Wenn der Pegel nach Gehör zu hoch eingestellt wird, regelt RP das Zuviel herunter. Anheben wird von RP aus gutem Grund weitgehend vermieden. Der überhöht voreingestellte Basspegel hilft, einen glatten Frequenzgang zu erzielen.

Da Focal nicht wissen kann, dass RP eingesetzt wird, sollte man eher den RP-Empfehlungen für Bässe folgen.

Grüße Hans-Martin
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arad
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Beitrag von arad »

Hallo Hans-Martin,

danke für die ausführliche Stellungnahme. Meiner Meinung widerspricht der erste Hinweis nicht meiner Aussage, solange der Subwoofer zuerst eingestellt wird, dann die Parameter für die Frequenzweichen und dann RP angewandt wird. Alles andere wäre doch der Versuch RP auszuhebeln (?).

Zum letzten Punkt - hier scheint der eingestellte 'mittlere' Pegel des Subs ausreichend zu sein, vielleicht probiere ich ein Setup mit höherem Sub-Pegel mal aus um zu sehen, ob sich hier etwas und ggfs. wieviel sich ändert. Ich erinnere mich, daß der Pegel ohne Lyngdorf auf ca. 30% eingestellt war, da darüber hinaus der Tiefbass zu kräftig war.

Die Übergangsfrequenz des Focal Subs kann zwischen 50 und 150 Hz gewählt werden - hier habe ich den höchsten möglichen Wert eingestellt. Die Lyngdorf Empfehlung von ca. 200Hz ist nicht möglich (angegebene Bandbreite des Focal Subs 30 - 250 Hz).

Würde die von Lyngdorf vorgeschlagene Trennfrequenz von 200 - 400 Hz bei Verwendung eines einzelnen Subs nicht dessen Ortbarkeit erhöhen ?

Nochmals Danke,
Andreas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas
arad hat geschrieben:Meiner Meinung widerspricht der erste Hinweis nicht meiner Aussage, solange der Subwoofer zuerst eingestellt wird, dann die Parameter für die Frequenzweichen und dann RP angewandt wird. Alles andere wäre doch der Versuch RP auszuhebeln (?).
So sehe ich das auch.
Zum letzten Punkt - hier scheint der eingestellte 'mittlere' Pegel des Subs ausreichend zu sein, vielleicht probiere ich ein Setup mit höherem Sub-Pegel mal aus um zu sehen, ob sich hier etwas und ggfs. wieviel sich ändert. Ich erinnere mich, daß der Pegel ohne Lyngdorf auf ca. 30% eingestellt war, da darüber hinaus der Tiefbass zu kräftig war.
Man sieht nicht, wie der Frequenzgang im Raum sich verhält. Wenn man die Messung auf dem Bildschirm sieht, entwickelt man mehr Verständnis für die Vorgänge. RP nimmt dem Benutzer solche Überlegungen generell ab, das sorgt für Bequemlichkeit und Akzeptanz, lässt aber zwangsläufig bestimmte Dinge wie Dips weitgehend unkorrigiert.
Die Übergangsfrequenz des Focal Subs kann zwischen 50 und 150 Hz gewählt werden - hier habe ich den höchsten möglichen Wert eingestellt. Die Lyngdorf Empfehlung von ca. 200Hz ist nicht möglich (angegebene Bandbreite des Focal Subs 30 - 250 Hz).
Am Focal selbst höchste Trennfrequenz einstellen, am Lyngdorf eine deutlich niedrigere, hätte ich auch gewählt.
Würde die von Lyngdorf vorgeschlagene Trennfrequenz von 200 - 400 Hz bei Verwendung eines einzelnen Subs nicht dessen Ortbarkeit erhöhen ?
Das denke ich auch und würde das vermeiden.

2 Subs sind in vielerlei Hinsicht überlegen, dann wird alles anders. Auf der Seite http://www.sengpielaudio.com/Rechner-lo ... kurven.htm sind viele Links auf Stichwort Hörereignisrichtung zu finden.

Eine breitere Aufstellung der Bässe ist demnach ratsam. Mit Bässe sind alle Frequenzen bis 750Hz gemeint. Ihre Phantomschallquellen werden im Stereobild nach anderen Regeln lokalisiert als Frequenzen oberhalb 1500Hz. Letzteren reichen 16dB Kanaldifferenz, um den leiseren Lautsprecher nicht mehr wahrzunehmen, im Bass sind 4 dB mehr eforderlich, dann wird das Signal am äußersten Punkt im Stereodreieck lokalisiert.
Mit 2 Woofern etwa 10% breiter aufgestellt und bis 800Hz betrieben nähert man sich dem theoretischen Ideal. Sogar mit 700Hz Trennfrequenz hat Peter Lyngdorf auf der Münchener High End auch einmal vorgeführt (ich habe es selbst nicht gehört, es soll funktioniert haben, trotz Pegelabfall der W210 Eckwoofer oberhalb 350Hz).

Dagegen ist ein einzelner Woofer kontraproduktiv, besonders, wenn er nicht exakt in der Mitte steht, besonders, wenn die Übergangsfrequenz hoch gewählt wird, besonders, wenn er auf den Hörer ausgerichtet abstrahlt.

Ein weiteres Kriterium für die (gehörmäßige) Wahl der Übergangsfrequenz ist der geringstmögliche Klirrfaktor der Lautsprecherchassis.

In einem 2.0 RP System hätte man die Möglichkeit. nacheinander Messung /Korrektur durchzuführen, dann einige bekannte Müsikstücke per CD abzuspielen und per PC nach Durchlauf durch RP aufzuzeichnen, dann später mit RP Bypass abzuspielen. Mit einem Rosa Rauschen kann man die Auswirkungen der Korrektur per Spektralanalyse sichtbar machen, z.B. mit Audacity.

Dieses Vorgehen kann man protokollieren, dann Rahmenbedingungen ändern und erneut wie beschrieben vorgehen. Sämtliche RP-korrigierte Aufzeichnungen lassen sich dann später im schnellen Wechsel vergleichend hören und man findet sein Optimum.

Leider stehen in einem 2.1 und 2.2 RP System die Ausgänge für eine Aufzeichnung des Vollbereichssignal nicht mehr zur Verfügung, da hilft dann nur ein zweites RP für eine andere Konfiguration parallel aufzubauen. um einen schnellen Vergleich zu haben. Wenn ich eine Messung durchführe, ist meine Konzentration jedenfalls nicht mehr bei der Musik- nach 1/4 Stunde (neue RP Messung/Korrektur) kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, ob mir eine 10 oder 20Hz niedrigere Übergangsfrequenz besser gefällt.

Grüße Hans-Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Ich höre zwar nicht mit RP (warum wohl? :D ) aber ich habe Lyngdorf Woofer im Einsatz. Die laufen bei mir nunmehr bis 500 Hz Trennfrequenz zum B&W Kevlar Mitteltöner. Einfach weil der MT darunter aufgrund der festen Einspannung der Membran, also keine Gummisicke, einen ansteigenden Klirr aufweist. Meine Woofer spielen locker bis 500 Hz und so ist denn die Einstellung gegeben. Hinsichtlich Ortbarkeit gibt es keine Schwierigkeiten, da die Treiber zeitlich aufeinander abgestimmt sind.

Grüsse, Uli
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

GuMo allerseits,

die Aussage von Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben:Dagegen ist ein einzelner Woofer kontraproduktiv, besonders, wenn er nicht exakt in der Mitte steht, besonders, wenn die Übergangsfrequenz hoch gewählt wird, besonders, wenn er auf den Hörer ausgerichtet abstrahlt.
finde ich sehr interessant, da alles, was ich bisher zu dem Thema Subs und Aufstellung derselben, völlig anders gelagert war.

Was sonst(wo) zu diesem Thema ausgführt wird, lautet zusammengefaßt:
Eigentlich ist es egal, wo ein Sub steht und einer ist auch hinreichend, da der tieffrequente Schall hinsichtlich seiner Quelle nicht ortbar ist und (irgendwie) diffus in den Raum abgestrahlt wird. Daher besitzen die meisten Leute ja auch nur einen Sub, der in den meisten Fällen (siehe auch hier oder beim Papi...) irgendwo, möglichst unsichtbar, in einer Ecke steht.

Es wäre sicherlich von großem Interesse, wenn Du hier noch etwas nachlegen würdest.

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Kai

Da dies Andreas Vorstellung ist, möchte ich mich lieber in einem anderen Thread zu deinen Fragen über Subwoofer ausführlicher äußen. Andreas hat einen einzelnen Subwoofer, der einsam ausserhalb der Stereobasis steht, da bleibt nur eine niedrige Übergangsfrequenz, die im Lyngdorf eingestellt wird. Zieht man die Hauptlautsprecher ab und spielt eine Musik mit Gesang, sollte man keine Stimme aus dem seitlichen Subwoofer hören, sonst verschiebt sich die Ortung zusammen mit den Hauptlautsprechern. Abhängig von der Qualität des Tieftöners gibt es Partialschwingungen auf der Membran, konzentrische Ringe, die als Klirr hörbar sind, wenn der Bass auf den Hörer gerichtet ist, die sich durch Interferenz reduzieren, wenn der Woofer weggedreht wird. Dreht man den Woofer gegen die Wand, dass sich ein spitzer Winkel vor der Membran bildet, wird das Chassis anders bedämpft, Partialschwingungen mitteln sich raus, der Bass koppelt besser an den Raum an, das wird aber alles bei niedrigerer Übergangsfrequenz weniger deutlich.

Misst man einen Bass vor der Wand mit 50 cm Abstand, löschen sich 172 Hz aus, aber der Frequenzgang bricht bei etwa 140 Hz schon ein, bei 210 Hz ist alles wieder gerade. Bei 1m Abstand geschieht das bei 86Hz, zwischen 66 und 110 Hz ist ein Loch.

Raumkorrektursysteme können solche Auslöschungen nicht ungeschehen machen, sie könnten den Pegel anheben, was gleichfalls zur Auslöschung kommt. Deshalb ist die Anhebung im RP sinnvollerweise limitiert.

Was auch immer irgendwo korrekt über Woofer stehen mag, mit Raumkorrektursystemen verschieben sich die Prioritäten, denn wesentliche Aspekte wie die deutlich hörbaren Peaks im Frequenzgang werden nun mit elektronischen Mitteln bekämpft, die Vermeidung von Dips rückt stattdessen an vorderste Stelle.

Ein Dip ist mit einer theoretischen Totalauslöschung verbunden, gleichzeitig spielt die Phase verrückt. Dips vermeiden bedeutet Verbesserung der Phase, Verbesserung der räumlichen Darstellung.

Ich erinnere mich an Ulis Post in einem anderen Forum, als er den Phasengang optimiert hatte und "Space, space space" schrieb. Erinnerte mich stark an http://de.wikipedia.org/wiki/Est!_Est!!_Est!!!

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hans-Martin hat geschrieben:Da dies Andreas Vorstellung ist, möchte ich mich lieber in einem anderen Thread zu deinen Fragen über Subwoofer ausführlicher äußen.
Dann mal los! :mrgreen:

Gruß,
Kai
arad
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Beitrag von arad »

Hallo Hans-Martin,

meine Vorstellung ist eigentlich mit dem ersten Beitrag abgeschlossen - die darauf folgenden Emails sind hochinteressant und können gerne hier stehen bleiben bzw. hier fortgesetzt werden. Vielleicht wäre das ganz gut um den Zusammenhang zu erhalten.

Zu meinem Subwoofer wollte ich nur noch anmerken, ja, es ist ein Einzelkind aber er steht näher am rechten Lautsprecher als aus dem mit viel Weitwinkel aufgenommenen Foto vielleicht auf den ersten Blick erkennbar. Mein Anlagenmöbel lässt mich nicht mit dem Sub irgendwo zwischen die Lautsprecher ...

Ansonsten kann ich nur feststellen, kaum dabei und schon viel zum Nachdenken ...

Gruss,
Andreas
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