Nach meiner Anmeldung in diesem Forum möchte auch ich mit einer Vorstellung nicht nachstehen.
Nun mag sich manch einer fragen, wieso ich als zufriedener Passivhörer mich in einem Forum für aktives Hören anmelde. Dies geschieht in der Tat nicht, weil ich auf der Suche nach neuen Lautsprechern bin, sondern wegen der sehr interessanten und informativen Beiträge zum Bereich der Zuspieler – hier den Streamern von Linn und den möglichen Modifikationen.
Doch will ich meinem Hifi-Werdegang nicht vorgreifen und beginne mit meiner ersten, vom selbstverdienten Geld gekauften Anlage vor fast 30 Jahren. Das waren ein Thorens Plattendreher, Arcus Boxen und ein Verstärker von Kennwood. Der Spaß kostete damals fast drei Monatsgehälter meines Berufseinsteigersalärs. Doch während Eltern und Freunde nur den Kopf schüttelten ob solchen Unfugs, war ich einfach selig wenn Dire Straits ihr Telegraph Road in den Raum hämmerten ...
Die Boxen und den Verstärker besitze ich heute noch, den Thorens leider nicht mehr. Auch meine Platten habe ich, als die CD aufkam und der Umstieg auf die neue Technik vollzogen war, fast alle verschenkt .
Zur damaligen Zeit hatte ich auch meinen ersten Kontakt mit Aktivboxen. Das war auf einer Hifi-Messe in Düsseldorf an dem Stand von Backes & Müller. Klanglich eine Offenbarung im Vergleich zu meinen Lautsprechen, aber preislich damals in unerreichbaren Regionen.
Mit der Zeit rückte dann das Thema Surround in den Fokus, alle weiteren Investitionen erfolgten nur noch in diesem Bereich, das Thema Stereo trat in den Hintergrund. Dies änderte sich erst viele Jahre später, nach einem zufälligen Wiedertreffen eines alten Schulfreundes, der sich seine Leidenschaft für Stereo bewahrt hatte. Bei einem Besuch war sie sofort wieder da, die alte Faszination. Er hatte die großen Boxen von B&W, die mit dem Marlankopf , und ich war hin und weg, akustisch wie optisch.
Design ist für mich neben dem Klag sehr wichtig, und es würde keine Komponente in mein Wohnzimmer einziehen, die nicht meine Ansprüche an die Optik ebenso befriedigt wie die an den Klang.
Es bedurfte jedoch noch einiger Jahre der Entscheidungsfindung, dann war ich mir sicher. Nachdem das Projekt Heimkino endlich in einem separaten Raum realisiert werden konnte, stehen jetzt zwei B&W 802 Diamond im Wohnzimmer, angetrieben von McIntosh Elektronik mit einem Linn Akurate DS als Zuspieler.
Und so schlage ich den Bogen wieder zu den Linn Streamern, bei denen ich immer schon den Eindruck hatte, die könnte von ihrer Grundkonzeption womöglich mehr als die Schotten zulassen. Was lag da näher, als nach geeigneten Tuningmöglichkeiten Ausschau zu halten, ... voilá, hier bin ich.
Es gab - das möge nicht unerwähnt bleiben – bei der Auswahl meiner jetzigen Lautsprecher insgesamt 3 Kandidaten, und eine davon war tatsächlich eine Aktivbox, eine BM Line 15. Das Design gefiel mir, und so pilgerte ich im letzten Jahr zur HighEnd on Tour nach Neuss/Düsseldorf, um sie mir dort anzuhören. Ein Monate vorher telefonisch vereinbarter Hörtermin bei einer Vorführung blieb leider ohne Rückmeldung. In Neuss wurde die gesamte BM Linie vorgeführt, allerdings in einem Raum mit schlechten akustischen Bedingungen. Das Ergebnis war entsprechend mau. Auf meine Frage, ob die Boxen denn zumindest elektronisch an den Raum angepasst wurden hieß es lapidar: Nein. Dem Vorführer machte das Wummern wohl nichts aus. Auf einen dritten Versuch hatte ich dann auch keine Lust mehr.
Mit meinen neuen 802 Diamond bin ich sehr zufrieden und schätze besonders ihre Allroundeigenschaften. Vielleicht ergibt sich ja hier über das Forum irgendwann einmal die Gelegenheit eine gut angepasste Aktivbox in der Klasse der 802 anzuhören; dazulernen kann man ja sein Leben lang.
So, dass soll es jetzt erst einmal gewesen sein.
Beste Grüße,
Jürgen
PS: Der Nickname stammt aus dem Titel eines meiner Lieblingsfilme mit Jean Reno
