Weiss Dac202 vs. Antelope Zodiac Gold

Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo Peter, Hallo Andreas,

welchen anderen Klang-Weg geht denn BMC Eurer Hörerfahrung nach? Wie klingt er denn?

Wie ist eigentlich ein EMM Labs, dCS, (auch älterer) Wadia oder auch ein Hörwege Eurer Meinung nach, gerade im Vergleich zum Weiss 202?
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo,

Der BMC Wandler ist in meinen Augen nicht gerade ehrlich oder neutral. Franz hat es mal schön als gesoundet beschrieben. Auch vermisse ich an ihm etwas an Auflösung. Beim Zodiac habe ich den Eindruck genau so wurde die Musik aufgenommen und so bekomme ich Sie nun zu hören. Für mich ein Wandler der alles richtig macht. Aber auch der BMC Wandler findet seine Kunden. Jeder hat ein anderes Hörempfinden. Kann also nur schreiben wie ich das empfinde. Zodiac und Adam passen bei mir hervorragend. Kann aber für den einen oder anderen dann schon zuviel an Auflösung sein. Wobei ich gerade finde das der Zodiac es schafft eine sehr hohe Auflösung zu liefern ohne dabei zu nerven. Wer von dem BMC DAC zum Zodiac wechselt findet oft neue Details in der Musik. Mir fehlten beim BMC einfach ein paar Dinge und deshalb bin ich eher enttäuscht von dem Wandler.

Viele Grüße
Andreas
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Amati
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Beitrag von Amati »

Guten Morgen,

ich kann mich Harald weitgehend anschließen. Beim B.M.C vermissten wir im Vergleich zum 980SRC die Detailfülle, für uns unterschlug er einfach zuviel. Klanglich sehr schön, aber wir wurden nicht warm mit ihm.

Den Hörwege, haben wir kürzlich auf einem Workshop in Worpswede gehört. Ein technisch sicher tolles Gerät, der mann hat echt Ahnung, aber ich persönlich finde nicht zum "Hörwege" Klang, das ging mir bei seiner Phonovorstufe auch schon so.

Was dCs angeht, ebenso EmmLaps, so wollte ich keine 5stellige Summe investieren. Der PS Audio ist am kommenden Freitag auf dem Prüfstand, mit etwas Glück ggf auch der Antelope.

Peter
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Andreas,
Jeder hat ein anderes Hörempfinden.
Ja, kann man gar nicht oft genug betonen. Ist zwar banal, aber genau das wird oft vergessen, wenn wir Höreindrücke wiedergeben, zudem werden diese meist an recht unterschiedlichen Anlagen erworben.
Beim Zodiac habe ich den Eindruck genau so wurde die Musik aufgenommen und so bekomme ich Sie nun zu hören.
Ich habe mich schon lange von der Vorstellung verabschiedet, das könne man zu Hause beim Hören einer Tonkonserve bekommen. Mir genügt eine plausible, für mich emotional mitreißende Illusion. Was die da im Tonstudio aufgenommen haben, davon habe ich nicht die geringste Ahnung. Da wird ohnehin mit allen möglichen Mitteln getrickst. Ich bewerte allein das Ergebnis bei mir zu Hause an meiner Anlage, also, ob es mich anspricht oder weniger.

Was die Auflösung des B.M.C. betrifft, so vermisse ich an meiner Anlage in dieser Beziehung gar nichts. Ich schätze hingegen seinen "Charakter". Ja, er scheint in bestimmten Frequenzbereichen was dazu zu machen, was andere so nicht machen. Und da mir das sehr gefällt, ist es für mich die erste Wahl bei externen Wandlern. Der Zodiac und auch der Weiss - der besonders - lassen in mir beim Musikhören weniger Emotion aufkommen. Das wird aber jeder in Maßen anders empfinden. Gut sind sie alle, das darf man bei den Preisen und dem Aufwand auch erwarten.

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

die kleine Liebhaberdiskussion zwischen Zodiac (Andreas) und B.M.C. (Franz) - ich gestehe dabei beiden vorab ein gutes, feines Gehör zu - hat ihren Hintergrund.

Analytisches Hören wie beim Weiss - da ist der Sabre Chip nicht ganz unschuldig - ist eher im Tonstudio bei der Kontrolle angesagt, zu Hause ist das mit der Dauer eher anstrengend. Und nicht wenige bisher gern gehörte ältere Aufnahmen verlieren dabei zusehends.

Was daher wichtig ist, wenn man einen hochpreisigen DAC aussucht, ist das verwendete Quellmaterial.

Hört man gerne auch ältere Aufnahmen, geh in Richtung Musikalität und laß Dir deine Lieblingsstücke nicht zu sehr auseinandernehmen.

Ist man mehr bei den neuen Sachen in HD und ein Liebhaber der kleinsten Details, sollte man die andere Ausrichtung mehr bevorzugen.

Sehr gut hören kann man grundsätzlich mit beiden DACs.

Gruß

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

bei dieser interessanten Erörterung möchte ich meine 2 Cent zu folgendem Statement beitragen:
Bernd Peter hat geschrieben:Analytisches Hören wie beim Weiss - da ist der Sabre Chip nicht ganz unschuldig - ist eher im Tonstudio bei der Kontrolle angesagt, zu Hause ist das mit der Dauer eher anstrengend. Und nicht wenige bisher gern gehörte ältere Aufnahmen verlieren dabei zusehends.
Einen Klang, der "analytisch" und "mit der Dauer eher anstrengend" habe ich bislang nur bei verjitterten Wandler-Resultaten gehört - also bei DACs unterer oder mittlerer Qualität. Bei den hochwertigen DACs, von denen hier die Rede ist, kann ich mir derartige Klangbeschreibungen überhaupt nicht vorstellen.

Eher kann ich etwas mit den zuvor geäußerten Beschreibungen anfangen, ob man mit dem Klang warm wird oder nicht, ihn als ehrlich oder nicht empfindet, oder Beschreibungen hinsichtlich der räumlichen Abbildung. Und möglicherweise hat das auch etwas mit den Ausgangsstufen und nicht allein mit dem eingesetzten Wandler-Chip oder der Clock-Technologie zu tun.

Grüße
Fujak
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Franz
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Beitrag von Franz »

Fujak hat geschrieben:möglicherweise hat das auch etwas mit den Ausgangsstufen und nicht allein mit dem eingesetzten Wandler-Chip oder der Clock-Technologie zu tun.
Ganz deiner Meinung, Fujak. Und nicht nur mit der Auslegung der Analogstufe, sondern auch, wie diese stromversorgt wird. Hab ja schon viele Wandler gehört, wie andere ja auch. Worauf es meiner Meinung nach ankommt ist - neben dem persönlichen Geschmack - wie das alles zusammenwirkt. Da helfen mir Daten allein nicht aus. Ich bewerte einzig nach meinem Eindruck, den die damit wiedergegebene Musik bei mir hinterläßt. Und da favorisiert der eine halt dieses, der andere jenes. Insoweit doch alles völlig normal.

Ich suche längerfristig nach einem Gerät, welches dies alles in sich trägt, also streaming, Wandlung, analoger Ausgang. Und die Lautstärkeregelung überlass ich meinem Tessi. Das bekommt kein anderes Gerät für mich besser hin. Ist aber auch nur meine Meinung bzw. Anhörung.

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Fujak,

Anhören ist besser als Vorstellen, ich glaube, da zitiere ich Dich sogar.

Gruß

Bernd Peter
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo,

ich glaube nicht das man es am verwendeten DAC Chip fest machen kann. Oft klingen Wandler mit dem gleichen Chip sogar sehr unterschiedlich. Da spielen also noch genug andere Punkte mit rein.
Kann Franz aber sehr gut verstehen und finde das wie gesagt sogar gut. Wär ja sonst irgendwie auch langweilig.

Viele Grüße
Andreas
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andreas,

gebe ich Dir grundsätzlich recht, siehe B.M.C. und Zodiak mit BB1792.

Einzige Ausnahme, die ich so kenne, der Sabre.

Gruß

Bernd Peter
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Andreas und Bernd Peter,

dass ein DAC allein nicht den Klang eines Wandlers bestimmt ist ja nun nicht so neu. Ich habe hier einen Musical Fidelity V-DAC, der auch einen BB1792 enthält und - ohne alle hier genannten Wandler gehört zu haben - ich bin mir sicher, dass er um Klassen schlechter klingt als jene.

Dennoch frage ich mich, ob die empfundenen Unterschiede zwischen den genannten Wandler-Boliden so dramatisch sind, wie sie hier beschrieben werden. Übertreibt Ihr da nicht ein wenig?

Zur vorangegangenen Diskussion will ich Fried Reim zitieren, der dies im Thread http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... d&start=30 geschrieben hat:
fdg hat geschrieben:Signifikante Klangunterschiede sollte es bei "guten" DACs eigentlich nicht geben, Marginale schon.

Woran liegt das ?
Wenn wir davon augehen, das ein einwandfreies digitales Signal ankommt,
dann wandeln alle "Premium Geräte" auf hohem Niveau mit den gleichen Chips.
(...)

Am Wandler kann es also nicht liegen.
Der analoge Ausgang ist der Schlüssel.
Hier wird gefiltert, gepuffert, verstärkt.
Und hier arbeiten alle Hersteller ein wenig unterschiedlich.
Beste Grüße

gregor
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

fdg hat geschrieben:Am Wandler kann es also nicht liegen.
Der analoge Ausgang ist der Schlüssel.
Hier wird gefiltert, gepuffert, verstärkt.
Und hier arbeiten alle Hersteller ein wenig unterschiedlich.
... diese Feststellung spannt den Bogen zur Wandlervorstufe "La Rosita", deren Vorführung Franz nachhaltig beeindruckt hat:
Franz hat geschrieben:Ach ja eines noch: Die Dinger können "nur" 44,1/16 Bit. Das machen sie aber so überzeugend, daß an keiner Stelle des Musikhörens der Wunsch nach mehr aufkommt. Ist das nicht verwunderlich?

Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 976#p36976
Viele Grüße
Rudolf
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:gebe ich Dir grundsätzlich recht, siehe B.M.C. und Zodiak mit BB1792.

Einzige Ausnahme, die ich so kenne, der Sabre.
ich denke, die BB 1792A/1794A, die WM8740/8741 oder der Sabre sind die technologische Spitze der Wandler-DACs. Und ich bin überzeugt davon, dass man um jedem dieser Chips ein hervorragendes Gerät bauen kann. Welchen man einsetzt, bestimmt weniger der Klang, den man erreichen will, sondern die Randbedingungen. Beispiel: Die meisten nehmen in den Spitzen-DACs den BB1792A. Er muss aber mit einem kleinen Microcontroller oder PIC gesteuert werden, er kann nur per Software zum Leben erweckt werden. Anders der ansonsten baugleiche 1794A, den ich in den AGM verwende: Er spielt im Hardwaremodus, d.h. seine Einstellungen kann man mit entsprechenden Spannungen an seinen Pins vornehmen. Das bevorzuge ich, weil ich dann im Wandler keinen anderen Takt habe als den der Tentclock für den Wandlungsprozess, und nicht auch noch einen dazu völlig asynchronen Takt für den µC oder PIC, der versucht, Jitter einzustreuen. Das hat Linn auch begriffen und nimmt aber die Wolfson-Chips, weil die sowohl im Hardwaremodus betrieben werden können als auch extern von einem Sampleratenkonverter bedient werden können. Das spricht bei Linn für den Wolfson, dagegen spricht, dass er den I/U-Wandler schon drin hat und da keinen Spielraum für den Entwickler lässt. Der Sabre wirbt ja mit 32Bit - das kann der Wolfson WM8741 auch verarbeiten. Aber Vorsicht: Nur, wenn man den internen Sampleratenkonverter benutzt. Gewandelt wird hinter dem nämlich auch "nur" mit 24Bit. Das ist aber schon eine ziemliche Herausforderung. Wenn man mit 32Bit wandeln wollte und bei Vollaussteuerung typische 2Veff rauskämen, wäre die kleinste Einheit 2V geteilt durch 2 hoch 32 gleich 0,46nV. Ein Nanovolt ist ein Milliardstel Volt und jeder Widerstand in der Schaltung dahinter rauscht um Größenordnungen mehr. Und ich glaube nicht, dass der Sabre wirklich 32Bit wandelt.

Viele Grüße
Gert
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

wenn ich es richtig verstehe:

Der DAC-Chip setzt doch das digitale Eingangssignal in Spannung oder Strom um und stellt es so am analogen Ausgang zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung.

Dabei sind die erzeugte Qualität von Impedanz und Kapazität maßgebend für die folgende Verstärkungsschaltung.

Da sehe ich dann doch eine Kausalität zwischen dem Chip und dem aus der Verstärkerschaltung resultierenden Klang.

Liege ich da falsch?

Nun leg doch mal den Apfelschäler beiseite und sag was.

Gruß

Bernd Peter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:Nun leg doch mal den Apfelschäler beiseite und sag was.
na gut. Also was ich zum Ausdruck bringen wollte, ist meine Erfahrung, dass die DAC-Chips ab einer gewissen Qualität weniger zum Klang beitragen als die Beschaltung selbst. Beispiel: Ich habe mal experimentiert mit dem BB PCM1794A und dem BB 1798. Letzterer ist laut Datenblatt dem ersten klar unterlegen und auch deutlich billiger. Die beiden sind ungefähr vergleichbar mit WM8741/8740 in puncto Qualität und Preis. Der Unterschied, ob ich den 1794A, also das Spitzenmodell von Burr Brown, oder den 1798, also die zweite Garde, drin hatte, war kaum wahrnehmbar. Dagegen war bei beiden Chips sofort hörbar, wenn man im Analogteil was verändert hat, z. B. beim I/U-Wandler oder an der Spannungsversorgung. Ebenfalls gut hörbar waren Änderungen an der Spannungsversorgung der DAC-Chips. Und Jitter mögen beide nicht, wie übrigens kein Wandlerchip dieser Welt, und wenn noch so dick im Datenblatt steht, dass er unempfindlich gegen Jitter sei.

Daraus schließe ich, dass die Wandlerchips in dieser Klasse nicht der Flaschenhals beim Klang sind, sondern die Analogausgangsstufe und die Spannungsversorgung. Also gebe ich mir da besonders Mühe.

Viele Grüße
Gert
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