Hironimus_23 hat geschrieben: ↑17.06.2022, 20:43Um potenzielle Störstrahlung durch die LNTs abzuwenden, habe ich mir überlegt zwischen den oberen und unteren Fächern Kupferplatten einzusetzen und diese auf PE zu legen, um pot. Störsignale abzuleiten.
Oder einfach ausprobieren und selbst hören?
Bislang habe ich damit noch nicht begonnen, es war nur so ein Gedanke ….
Hallo Hironimus,
vielleicht hast du einen Kompass und ein Stück Kupferblech sowie einen Magneten.
Die Kompassnadel wird natürlich in der Nähe des Magneten abgelenkt, und wenn man den Magnet dreht, wird die Nadel sich auch neu orientieren. Man kann den Magnet auf mehr Distanz schieben, bis seine Drehung gerade noch Wirkung bei der Nadel zeigt. Jetzt kann man das Kupferblech an beliebiger Stelle dazwischenschieben, und bei Drehung des Magneten die Nadel beobachten. Jetzt könnte man den Magnet weiter entfernen, das Kupferblech immer noch dazwischen, bis gerade keine Wirkung erkennbar ist. Dann das Kupferblech entfernen und den Magnet drehen. Wenn nun die Nadel eine Wirkung zeigt, die mit dem Kupfer verhindert wurde, könnte das deine Idee bestätigen.
Aber so funktioniert das nicht.
Lässt man einen Magneten in ein Kupferrohr fallen, kommt er langsamer unten an als eine Stahlkugel oder Holzkugel, die beide unterschiedlich schwer sind.
Wenn du Störmagnetfelder unterdrücken willst, die von Geräten ausgehen, nimmst du Weissblech (z.B. von Konservendosen) oder Mumetall.
Kupferblech ist elektrisch niederohmig und schirmt elektrisch ab, die magnetische Wirkung ist recht gering.
Die Erdung des Racks, seines Metallrahmens und auch zwischengelegter Kupferbleche hat dennoch klangliche Vorteile, die sich mit den Störfeldern der Trafos nicht erklären lassen. Wenn Trafos relevante Störungen aussenden, würde das zu versorgende Gerät wegen der Nähe erheblich mehr gestört als Geräte außerhalb eines Blechgehäuses, mit zudem eigenem abschirmenden Gehäuse. Wenn ein Magnet am Gerätegehäuse kleben bleibt, ist das ein Indiz für ferromagnetisches Material. Das hat durch Umlenkung der Feldlinien erheblich mehr Wirkung als Luft koppeln könnte.
Es gibt ein einfaches Experiment: Wenn der PE-geerdete VV oben steht und das (digitale) Signalquellgerät darunter, kann es besser klingen als wenn sie die Plätze tauschen. Das geerdete Gerät schirmt das darunter liegende Gerät vor allgemeinen elektrischen Feldern ab.
Wenn du ein Weißblech zwischen die Geräte legst, könnte es vielleicht magnetisch abschirmen, abschwächen, Feldlinien in diese Ebene umleiten, aber eine Ableitung, wie sie bei einem geerdeten Kupferblech zwischen den Geräten hörbar wirken kann, ist wohl kaum vorstellbar.
Ich habe das alles schon ausprobiert, schreibe von praktischer Erfahrung.
Grüße
Hans-Martin