Das ist ein typisches Unverständnis der hier wirkenden Physik: Es ist nur sowenig Masse und soviel Antrieb nötig wie es braucht um einen Treiber bei vollem Pegel beispielsweise bis 20 Khz laufen zu lassen. Das kann man am Pegel über Frequenz ablesen. Reduziert man das Membrangewicht weiter, bringt es erst einmal gar nichts, allenfalls mehr Pegel (wenn er denn gebraucht und abgerufen wird). Ein schnelleres Anspringen gibt es in dem Sinne nicht, allenfalls ein Ausschwingen (siehe Wasserfalldiagram), was aber wiederum nichts mit dem Membrangewicht zu tun hat. Daher hören sich Kalotten und Folientöner jeglicher Art (AMT, Bändchen, Magnostaten, etc) absolut gleich an, wenn man sie auf Achse gleich entzerrt (Abstahlverhalten spielt im schalltoten Raum keine Rolle), das wurde hinreichend untersucht.Salvador hat geschrieben: Geringe bewegte Membranmasse bei gleichzeitig großer Membranfläche. Dies bewirkt ein schnelles zeitliches Anspringverhalten, der Hochton klingt natürlicher als viele trägere Kalotten (es mag auch schnelle Kalotten geben, noch natürlicher weil noch schneller ist z.B. ein Ionenhochtöner).
Diese Mär, dass leichte Membranen "leicht" und "schnell" klingen hält sich nach wie vor und ich kann mir das nur mit Psychologie erklären.
Das muss man in Relation sehen zu den konkreten Treibern. Die meisten Kalottenhochtöner haben 1"/25mm Schwingspulen und sind elektrisch höher belastbar als das Durchschnittsohr an Pegel verträgt. Geht man auf 28 oder gar 30mm und/oder baut das Ganze in eine Schallführung/Waveguide dann hat sich die Pegeldiskussion ohnehin meist erübrigt. Die Belastbarkeit steigt weiter mit FF im Luftspalt und den in jüngster zeit immer mehr verbauten langen Schwingspulen, die mehr Hub bei niedrigen Trennfrequenzen zulassen.Salvador hat geschrieben: Die große Fläche bewirkt außerdem einen hohen Wirkungsgrad und eine hohe Maximallautstärke. Ein AMT brennt bei pfeifendem Messsignal nicht so leicht durch wie manche Kalotte.
Ich kann genausogut AMT mit niedrigem Wirkungsgrad und hohem Klirr bei niedriger Trennfrequenz finden. Somit sind die Vor- und Nachteile nicht an die Technologie gebunden sondern eher an die handwerkliche Umsetzung.
Das sehe ich in der Praxis eher als Nachteil. Warum? Weil die Ankopplung an den Mittelttöner meist nicht optimal klappt, da dieser eben nicht in dem Maße vertikal bündelt. Das bedeutet man hat oftmals eine Sprungstelle im Bereich des Übergangs – oder stell es Dir bildlich vor: Die schallabstrahlende Fläche wechselt von rund auf eckig Diese Probleme hat man mit Kalotten bei niedriger Trennung weniger bis gar nicht (Schallführung).Salvador hat geschrieben: Vertikale Bündelung wurde schon angesprochen. Ist für Highend-Hören im Sweetspot zuträglich, da Ausblendung der Deckenreflektion und Bodenreflektion (so hier kein Teppich), schränkt den Sweetspot aber vertikal ein und kann für Lifestyle-Gesamtraumbeschallung dann abträglich sein.
Viele Grüße
Roland