Jens (ME Geithain RL 934K)

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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Jens,

jetzt haben sich unsere Posts überschnitten.
Interessant wären aber auch die Frequenzen unter 200Hz, da gibt es üblicherweise die größten Probleme.

Grüsse Jürgen
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Tadelloeser
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Beitrag von Tadelloeser »

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Dies war die zweite Messung, überschrieben mit "Ungefensterte Mischung mit Raum- und Tischeinfluss"
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo jens,

Bei der Betrachtung des Messdiagrammes fielen mir drei Dinge auf:

1. Unterhalb 400Hz verläuft "rechts" doch ziemlich "unruhig", was möglicherweise mit der Aufstellung dieser Box und ihrer Umgebung zu tun haben könnte.
2. Beide Boxen zeigen unterhalb 150Hz (erfahrungsgemäß der Bereich von Raummoden) sehr ähnliche Variation.
3. Der gesamte Bereich unter 700Hz erscheint um ca. 4-8dB angehoben.

Bevor mechanische und umbaumäßige Maßnahmen überlegt werden, würde ich (zunächst versuchsweise) mit (m)einer DSP Software folgendes tun:
1. Die 35Hz und 70Hz können (raummaßbedingte) Dröhnfrequenzen sein (was ich für wahrscheinlich halte), die ich mal mit parametrischen EQs in beiden Kanälen um ca. 6dB dämpfen würde (Güte könnte man durch Simulation bestimmen)
2. Auch die Spritzen bei 150Hz in beiden Kanälen würde ich mit PEQs (anfänglich mit Simulationsunterstützung) um ca. 6dB dämpfen
3. Den Bereich ab ca. 150 - 700Hz würde ich mit einem breiten PEQ (niedrige Güte) um bis zu 3...4dB bei ca. 300Hz dämpfen

Das würde ich dann jeweils und zusammen mit Musik anhören, eventuell mit einem (in Einsatzfrequenz, Güte und Pegel) einstellbaren Shelving Filter den Bassbereich nach Geschmack "auf Pegel" bringen und dann mal einige Zeit so hören, dann mit dem vorherigen Stand vergleichen und entscheiden was besser gefällt oder verändert/angepasst gehört. Dann kann man überlegen alles so zu lassen oder wie man ohne DSP das befriedigende Ergebnis bekommt...

Man muss das natürlich nicht so machen, nur ist das nach meiner Erfahrung ein ganz gute funktionierender und nicht zu langwieriger Weg.

Grüße,
Winfried
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Tadelloeser
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Beitrag von Tadelloeser »

Allen helfenden Geistern danke ich sehr! Leider ist mir beim Kopieren der Diagramme ein Fehler passiert; dabei wird nämlich eine "Target Curve" erzeugt, die vorher nicht sichtbar war - wohl ein Kopierschutz. Sorry!

@wgh52
Danke für die Analyse. Leider habe ich eine solche Software nicht, aber vielleicht könntest Du mir sagen, welche akustischen Maßnahmen problemgerecht wären (Basotect?).

@Jupiter
Danke für Deine Schritt-für-Schritt Anleitung. Man nennt das wohl "Nachhilfe". Als erste Maßnahmen habe ich aufgrund Deines mündlichen Rates die Level-Potis an den Geithains auf "Minimum" gesetzt, zusätzlich in der App die "Volume Offsets" auf -15db. Nun ist es so, dass ich den G-Selekt auf 75-85 spielen kann, statt vorher 50. Ein markanter Schritt nach vorne, denn das Klangbild ist stimmiger, sowohl die Raumdarstellung, als auch die Klangfarben. Zusätzlich habe ich die Boxen um 12cm von der Rückwand wegrücken dürfen (mit erheblichen Widerständen). Die Oberbassprobleme haben sich damit verringert. So einfach ist das also ...

@ all
Die Antworten auf meine Frage WLAN vs. LAN sind ja sehr weit gespannt. Das zeigt natürlich, wie ich mit meiner Art der Fragestellung hier hereingestolpert bin. Gleichzeitig scheint LAN nicht die zwingend bessere Option zu sein, zumindest nicht im Blick auf den erforderlichen Aufwand.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jens,

ich bin leider kein Raumakustiker und wir befinden uns hier auch im Bereich der (eigentlich immer unsicheren) Ferndiagnose.
Darum nur so viel:
  • Starken Raummoden kann man "mechanisch" mit (grossvolumigen) Resonatoren oder mit, "gegen die Moden" einstellbaren, Zusatzlautsprechern die Energie entziehen.
  • Breitbandigere Dämpfung geht mit (z.B. Basotect) Absorbern oder Akustikwänden, falls die Überhöhung durch Raumakustik verursacht ist.
  • Reflektionen kann man mit Kombinationen aus Absorbern und Diffusoren bekämpfen.
Dazu sind entsprechende Raumakustikmessungen nötig (meine ich), sonst stochert man im Nebel.

Manche der resultierenden Maßnahmen sind optisch auffällig und kaum kaschierbar. Darum kann ich sie in meinem Raum nicht realisieren, bleibe also wegen massiven Einspruchs meiner "mitbewohnenden Innenarchitektin" (die wirklich ein gutes Händchen dafür hat!) bei DSP basierten Maßnahmen sowie dem Rücken von Boxen und Hörplatz. Das akzeptierte Maximum ist in meinem Falle das wegrücken des Couchtisches und verlegen eines Teppichs. In diesem Sinne haben wir ähnliche Einschränkungen.

Einigermaßenes Glück habe ich allerdings mit dem Nachhall (der in Deinem Falle noch gar nicht zur Sprache kam), der sich bei mir durch die Zimmereinrichtung zumindest innerhalb bis unterhalb der Toleranzen für Wohnräume bewegt (den Studionachhallbereich strebe ich wegen zu großer "Trockenheit" gar nicht an :wink: ). Bassmoden scheinen durch grossflächige Fenster etwas entschärft zu sein (das weis ich aber nicht definitiv).

Grüße,
Winfried
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Tadelloeser hat geschrieben: 23.02.2024, 09:52 Danke für die Analyse. Leider habe ich eine solche Software nicht, aber vielleicht könntest Du mir sagen, welche akustischen Maßnahmen problemgerecht wären (Basotect?).
Hallo Jens
Nutzt du Roon? Wenn ja, dort kann man unter „Muse“ einen parametrischen EQ nutzen und mit den mittleren 3 der 5 möglichen Einsatzfrequenzen die 35+70Hz Moden dämpfen und den Bereich um 100Hz evtl. ein wenig auffüllen. Zur Not kann man das auch mal mit einem Probeabo ausprobieren.
Gruß Rüdiger
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