Audiovolver von Audiodata/Definiteaudio

Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Franz,

herzlich willkommen im Club der Klangverbieger, ähem, ich meinte natürlich Entzerrer!

Ich bedanke mich im Name aller für deinen mitreißenden Bericht. Da bleibt einem ja glatt die Spuke beim Lesen weg! Das Ergebnis ist wirklich unerwartet drastisch ausgefallen, wobei ich in der Tat glaube, dass der Audiovolver 2 nicht nur den Raum entzerrt, sondern darüber hinaus massiv in die Tonalität deiner Silbersand eingriffen hat:
Franz hat geschrieben:Anschließend hat Herr Schippers die hörphysiologische Zielkurve erstellt...
Vielleicht kannst du uns hierzu noch etwas Näheres berichten?

Und da wir schon mal bei schonungsloser Offenheit sind: Aus meiner Sicht kannst du dich jetzt ganz beruhigt von deiner CD-Laufwerkskombination trennen. Viel besser als mit dem 80€-Aldiplayer wird es auch mit einem high-endigen Laufwerk nicht werden (ich betreibe übrigens einen 39€-Philipsplayer an meinem Lyngdorf). Über den Bongiorno Vorverstärker mag ich dagegen nicht richten; er hatte sich zumindest vor Einsatz des Audiovolvers sehr positiv auf den Klang deiner Kette ausgewirkt.

Ich buche schon mal vorsorglich einen Hörplatz in deinem Kellerverlies. :cheers:

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Rudolf hat geschrieben:
Franz hat geschrieben: Anschließend hat Herr Schippers die hörphysiologische Zielkurve erstellt...
Vielleicht kannst du uns hierzu noch etwas Näheres berichten?
Ich versuch's mal in meiner laienhaften Sprache: Wir haben uns den Frequenzgang angeschaut und die Berg- und Talfahrt so hingebogen, daß sie am Hörplatz nicht so arg zerklüftet an's Ohr kommt, dabei einige "Löcher" im Grundton - und Bassbereich aufgefüllt und im Hochtonbereich eine vorlaute Präsenzspitze gekappt. Bei 30 Hz war 'ne schlimme Mode, deren Einschwingen wir etwas weiter nach vorn verschoben haben auf ein anderes Niveau, wo es weniger stört.

Prinzipiell kann man mit dem Gerät an jeder Stelle eingreifen und Änderungen vornehmen. Es muß natürlich im Rahmen des Machbaren bleiben - man will ja nicht das System überfordern. In diesen Grenzen wurde der Frequenzgang "linearisiert" und "Buckel" begradigt. Dann hat Herr Schippers auf Grund seiner Erfahrung noch einige Feinheiten eingefügt - ich kann's leider nicht anders ausdrücken - und die sog. "Zielkurve" festgelegt. Sie nimmt auch Rücksicht auf das, was der Kunde jeweils gerne hören möchte. Zudem wurde die Sprungantwort optimiert.

Ob du jetzt mehr weißt? Ich denke, wenn die Diagramme kommen, wird klar, was wie gemacht wurde. Auf der audiodata-Seite zum audiovolver sind ja so Beispiele drauf, wo man erkennen kann, wie da vorgegangen wird. Ich kann's leider nicht besser erklären. Was ich allerdings kann, ist, beurteilen, ob's mir danach besser gefällt. Und das tat es. :cheers:

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Franz,

das ist schon alles recht plausibel, die Kurven werden dann die Ergebnisse zeigen und wir freuen uns drauf!
Könnte es sein, dass hier ein kleiner Audiovolver Boom ausgelöst wird...? :wink: :wink:

Mir fällt nochwas für die Allgemeinheit ein...

Es wäre wirklich schön, wenn der schoneinmal geplante Workshop zum Thema Elektronische Raumkorrektur vielleicht doch noch zustande käme. Dann hätten mehrere von uns die Möglichkeit zu vergleichen wie Lyngdorf, Audiovolver 2 und andere funktionsähnliche Geräte, unter den gleichen Bedingungen arbeiten und klingen. Da wäre auch noch so manche Überraschung drin...

Gruss,
Winfried
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JOE
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Beitrag von JOE »

... und hier gibt's auch gleich noch den brandneuen Test aus stereoplay # 4/09 vom Audiodata AudioVolver II und vom Audyssey Sound EQ:

http://www.audiodata-hifi.de/pdf/AuVo-SD0409.pdf

Auch hier die Erfahrung: "Je länger die Tester hörten, desto spürbarer wurde [der] Effekt, und desto grausiger klang es im Bypass-Modus."

Gruß
Joe
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Zeno Cosini
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Beitrag von Zeno Cosini »

Hallo Franz,

natürlich habe ich umfassendes Mitleid mit Dir! Und Helga könnte Dir auch das Eine oder Andere über mein Gesicht erzählen, nachdem ich ihr von meinen Hörerlebnissen bei Dir berichtet habe. Ich fürchte, es ist nur noch eine kleine Zeitspanne, dass ich Herrn Schippers zu uns einladen werde - mit dem Ergebnis: same procedure as ... Außerdem überlege ich mir, wen ich zu diesem Event noch hinzubitte; da gäbe es diverse Kandidaten, die sich noch "anstecken" könnten.

So long

Axel
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KM4
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Beitrag von KM4 »

Hallo Franz,

da hast Du ja was losgetreten (mein ich positiv). Sehr spannend mit allen Beiträgen und Reaktionen. Danke.

Hi Axel,

mein Auge richtet sich jetzt auf Dich. Werde mit Spannung verfolgen was das Ding an Deiner BM4 anrichtet. Kannst Dir ja denken warum. Hast Du schon eine Vorstellung wann es passieren könnte? Falls ich in der Nähe sein sollte, wäre ich schon interessiert, bin ja normalerweise etwas weiter weg.

Gruß Klaus
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Was mich zusätzlich zu Franzens Begeisterung freut, ist die Tatsache, dass dem Erfinder und Lizenzgeber der Kerntechnolgie des Audiovolvers, Dr. Ulrich Brüggemann, nun endlich der verdiente Lohn zuteil wird.

Seine Acourate Audio Toolbox gilt in Insiderkreisen schon länger als das beste System zur Berechnung von FIR-Filtern (und deren Anwendung mittels "Convolving"). Allein der Umstand, dass er die Software aus Performancegründen auf dem Betriebssystem Linux implemetieren musste, behinderte die breite Einführung. Es ist daher Firmen wie Audiodata bzw. Definteaudio zu verdanken, dass Brüggemanns Entwicklung endlich einem breiten Anwenderkreis zugänglich wird.

Respekt und Gratulation zur erfolgreichen Einführung bei Franz!

Viele Grüße
Rudolf
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Franz hat geschrieben: Nun hat mir auch Herr Krings noch mitgeteilt, daß er mir die FM 701 gerne zur Teststellung in's Haus schicken würde. Auch ihm werde ich vorerst absagen wollen.
Hallo Franz,

DAS finde ich jetzt aber sehr schade.

Joe's Berechnungen würden auf die FM 701, wegen deren symmetrischer Anordnung aller Chassis, ja nicht zutreffen (jedenfalls wenn die Ohrhöhe = Höhe des HTs ist), die Sprungantwort müsste also auch ohne Korrektur schon recht gut sein.

Naja, alles Theorie, aber ich kann dich verstehen, irgendwann bei einem so fundamentalen Systemumbau wie du ihn in den letzen 48h vollzogen hast, will man wieder zum Musikhören, der Musik willen und nicht des Komponententests wegen kommen.

Gruss Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Sigi,

die Sprungantwort der FM 701 interessiert mich jetzt nicht weiter, glaube auch, daß Joe Recht hat mit seiner Vermutung:
JOE hat geschrieben:Ich hab' mal in Deiner Vorstellung nachgeschaut und gelesen, dass Dein Hörabstand (nur) 2,20 m beträgt. Die FM 501 sind 1,30 m hoch; die (5) Systeme dürften ca. 1 m auseinanderliegen, dabei die besonders relevanten HT, MT und TMT etwa 50 cm. Könnte es vielleicht sein, dass in diesem Fall die Relation "Hörabstand zu System-Verteilung" mit 2,2 m : 1,0 m bzw. 2,2 m : 0,5 m nicht so günstig, weil ziemlich klein ist?
Der gesamte Beitrag findet sich hier.

Mit absoluter Sicherheit wird sie jedenfalls weitaus besser sein als die der FM 501. Das sind und bleiben aber meine Lautsprecher, und die möchte ich, nachdem das jetzt alles so offenbar wurde, optimieren. Mit dem audiovolver geht das prima. Danach hörst du Musik, wie man sie so in seinem Raum noch nicht kannte. Das beschäftigt mich zur Zeit. Derzeit ist die FM 701 kein Thema mehr für mich, das kann und muß warten.

@ Rudolf:
Danke für den link. Hier kann man auch schön erkennen und in einer Demo nachverfolgen, wie eine "Zielkurve" erstellt wird: Acourate Tutorial

Gruß
Franz
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asb
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Beitrag von asb »

Hallo,

@ Franz
Zuerst einmal Glückwunsch zum neu erworbenen Gerät und der damit einhergehenden Zufriedenheit.
Schön, dass die Vorteile einer guten Raumentzerrung anscheinend immer mehr Anhänger finden.

Und damit zu

@ all
Ich kannte die Firma Audiodata bis dato noch gar nicht und habe mal ein bisschen quer gelesen. Was mich ein wenig irritiert, ist die Tatsache, dass der Audiovolver über den gesamten Frequenzbereich korrigierend eingreift. Dem stehe ich recht skeptisch gegenüber.

Das menschliche Gehör ist in der Lage, bei hohen Frequenzen (ca. 1 kHz) recht schnell zwischen Direktschall und Reflexion zu unterscheiden. M.W. ist die Rede von 1 - 2 ms (was einem Mehrweg gegenüber dem Direktschall von 34 cm entspricht). Wenn dem so ist, würde eine Veränderung des Amplitudengangs des (linear freifeldentzerrten) Lautsprechers ja eine Klangverfärbung bedeuten.

In der Diplomarbeit von Johannes Kampert wird darauf hingewiesen, dass eine Raumentzerrung nur bis ca. 500 Hz anzuraten ist (was ich auch noch recht hoch finde). Ich entzerre meine LS nur bis etwa 300 Hz kanalgetrennt.

Gibt es Äusserungen seitens Audiodata diesbezüglich? Wie sind eure Meinungen dazu?


Grüsse, Andy
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Gert,

ich habe deinen wie immer sehr anschaulichen Beitrag zum Thema Impuls- und Sprungantwort (= Übertragungsfunktion) in unseren Wissensbereich eingestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Eine Anregung: Ist es möglich, die Übertragungsfunktion durch Grafiken zu veranschaulichen? Stellt nicht z.B. das sog. Wasserfalldiagramm so eine Art Visualisierung der Übertragungsfunktion dar?

Zuletzt noch eine interessante Verbindung zwischen theoretischer Physik und unserem Hobby: Selbst Einstein musste sich dem laplaceschen Dämon, dem "würfelnden" Weltgeist beugen. Umso schöner, wenn der Audiovolver ausgerechnet mit Hilfe der Laplace-Transformation Ordnung in unser audiophiles Chaos bringt.

Viele Grüße
Rudolf
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Zeno Cosini
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Beitrag von Zeno Cosini »

KM4 hat geschrieben:mein Auge richtet sich jetzt auf Dich. Werde mit Spannung verfolgen was das Ding an Deiner BM4 anrichtet. Kannst Dir ja denken warum. Hast Du schon eine Vorstellung wann es passieren könnte? Falls ich in der Nähe sein sollte, wäre ich schon interessiert, bin ja normalerweise etwas weiter weg.
Hallo Klaus,

momentan bastele ich noch daran, die Finanzierung auf die Beine zustellen, denn es ist unbedingt dem Rate Herrn Schippers zu folgen, ihn nur einzuladen, wenn man das Geld für den Audiovolver auch flüssig hat. Dass ich ihn einladen werde, ist ziemlich sicher; die Frage ist nur wann - in zwei oder erst in sechs Wochen - mal seh'n. Auf alle Fälle werde ich den "Termin" rechtzeitig bekanntgeben, damit sich vielleicht der eine oder andere Interessent bei mir einfinden kann.

So long

Axel
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dirkhajo
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Beitrag von dirkhajo »

Zeno Cosini hat geschrieben: Auf alle Fälle werde ich den "Termin" rechtzeitig bekanntgeben, damit sich vielleicht der eine oder andere Interessent bei mir einfinden kann.
Hallo Axel,

ich wäre an einem solchen Termin auf alle Fälle sehr interessiert! Da ich in Köln wohne, ist Leichlingen ja auch nur um die Ecke!

Bin schon sehr gespannt, ob man die Testergebnisse von Stereoplay nachvollziehen kann oder ob die gleichen Hörergebnisse wie bei Berts Sessions rauskommen.

Viele Grüße
Dirk
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KM4
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Beitrag von KM4 »

Hallo Axel,

auf jeden Fall mal "Danke" für das Angebot teilzunehmen falls es denn passt. Die Warnung von Herrn Schippers wegen der Finanzierung kann ich gut nachvollziehen und daher auch Deine Vorgehensweise. Ich glaube ein Auswärtsspiel mit dem Audiovolver würde mir erstmal für einen Eindruck reichen, dann könnte das Geldverstecken losgehen, bevor ein Heimspiel ins Auge gefasst wird. Die Hoffnung das sich nichts verbessert kann ich ja scheinbar vergessen. Was will man machen...

Hoffentlich bis dann mal,

Klaus
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Franz,

sehr interessant Deine Erkenntnisse bzgl. der Raumkorrektur. Ich denke auch, daß jeder der einen sub-optimalen Hörraum hat - und davon sind die meisten Wohn-/Hörzimmer wohl betroffen - so ein System (egal von welchem Hersteller) mal ausprobieren sollte, bevor Geld in andere Maßnahmen investiert wird.

Ich wäre auch an einem Vergleich Lyngorf/Audiovolver/weitere? sehr interessiert. Wenn wir da mal was auf die Beine stellen wollen, wäre ich dabei.
Rudolf hat geschrieben:...viel besser als mit dem 80€-Aldiplayer wird es auch mit einem high-endigen Laufwerk nicht werden (ich betreibe übrigens einen 39€-Philipsplayer an meinem Lyngdorf) ...
Da wäre ich vorsichtig. Ich nutze einen alten CD-Player (1997, Resolution Audio CD50) als reine Digitalquelle am Lyngdorf DPA-1. Der CD-Player zickt manchmal. Egal, hab ich gedacht. Ich hab ja noch einen relativ neuen und hochwertigen (oder etwa nur teuren) Denon DVD-Player 3910 (2006) den ich ja als Ersatz nehmen kann. Wieder ein Gerät weniger, so mein Gedanke. Aber von wegen. Beim Vergleich der beiden Geräte (digital) hat dar alte CD-Player klar die Nase vorn. Gut zu hören bei Musik die räumlich fein aufgelöst werden muß (z.B. Besen auf den Becken beim Schlagzeug). Ich vermute, daß uns (mich) das Thema Jitter da wieder einholt.


Jitterfreie und raumkorrigierte Grüße
Markus
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