Frank (ADW Little Princess)

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Hempel

Frank (ADW Little Princess)

Beitrag von Hempel »

Liebe Forenten,

nun mal anstandshalber meine Vorstellung.

Seit einiger Zeit lese ich mit und danke schon mal nachträglich für die Hinweise/Tests/Meinungen zum Thema Hifi allgemein und speziell Rechner-basierter Wiedergabe. Jeder Beitrag, den ich bisher gelesen habe, war respektvoll und durchdacht, selbst wenn sich halt mal gegensätzliche Meinungen trafen. Auch dafür ein Danke, es gibt ja leider auch andere Beispiele.

Nach der Bemerkung über Rechner stellt sich eigentlich die Frage, wie ich höre, ich fange aber trotzdem damit an, was ich so höre:

Zappa als Jugendliebe (habe mit heute 48 noch Neuerscheinungen erlebt, ihn leider aber nie live gesehen), Klassik (ich liebe Peer Gynt und Bela Bartoks Konzert für Orchester), diverse Opern (solange keine ellenlangen barockgerappten Sprechgesänge drin vorkommen), Ärzte (gehört auch in den Jugendliebebereich), Gitarrenmusik der Art Meola oder Emmanuel und vor allem: leicht Angejazztes mit Gesang, z.B. Katie Melua, Youn Sun Nah, Emiliana Torrini und ein paar klassischere Damen und Herren. Alles am besten in Live-Unplugged-Aufnahmen. Also eigentlich viel verschiedenes, aber auch sehr selektiv: Die "ähnlichen" Empfehlungen in diversen Musikkanälen und -shops sind selten das, was ich als "ähnlich gut" empfinde, naja.

Womit wir dann zum "wie" kämen: Im 3,40 * 5,10m Wohnzimmer (tolle 50Hz-Vielfache :-)) ein "optimiertes" Windows8 Laptop mit JRiver und/oder Jplay -> USB DAC -> Röhrenverstärker -> Selbstbaubausatzboxen, alles mit vernünftigen bis "bist Du verrückt" - Kabeln. Wenn Interesse besteht, gerne auch mehr Details, aber das hier ist ja keine Werbeveranstaltung mit Markennnamen. Alles in allem reicht es aber um bei geeigneter Musik die Tränen in die Augen steigen zu lassen (zumindest bei mir und meiner Herzallerliebsten).

Also ist eigentlich alles gut, bis auf: Zappa, Sheik Yerbouty knallt im ersten Moment richtig in meiner Erinnerung an die LP Version (OK, die ist 30 Jahre alt). Pink Floyd, The Wall, der berühmte Impuls: Kommt schnell, geht nicht schnell (genug). Ich war gestern in einem Haydn-Konzert: Wenn am Ende mit Pauken und Trompeten (und noch ein paar mehr Instrumenten) der Schlussknall kommt, ist die Wiedergabe zu Hause gefühlt im Vergleich zu langsam. Nicht einmal das Einschwingen, aber das "Aufhören".

Womit wir beim Thema "Aktivieren" wären: Nach meinem rudimentären angelesenem Verständnis sorgen die passiven Weichen-Bauteile einer Box zwangsläufig durch Reduzierung des Dämpfungsfaktors für eine reduzierte Kontrolle der Chassis durch den Verstärker und demnach für längeres Nachschwingen. Es gilt also, Weiche und Endstufen zu vertauschen, mit insgesamt 6 Endstufen für die 3-Wege Kisten.

Die Frage ist nun, wie man das am Besten umsetzen kann:
Eine digitale Weiche finde ich wegen der zusätzlichen AD/DA Wandlung etwas zweifelhaft. Der Lautsprecher sollte nämlich wenn möglich einfach an einem Vorverstärker hängen und auch analoge Quellen wiedergeben können. Eine Softwarelösung a la Acourate als Weiche eingesetzt schränkt die Möglichkeiten anderer Quellen auch ein, unschön. Eine passive Weiche vor den Endstufen müsste man designen und bauen (lassen), billig ist der Spass scheinbar auch nicht gerade. Man kann so eine Aktivierung leider schlecht vorab testen, bevor eine Menge Geld weggeht.

Also ergeben sich Fragen über Fragen:
- Wie macht man so eine Aktivierung, bzw wer kann dabei helfen? Gibt es was Geschickteres als meine Idee?
- Was handele ich mr bei Aktivboxen durch die 3m lange unsymmetrische Verkabelung für Störungen ein?
- Ist es evtl sinnvoller, "passiv zu bleiben" und auf Acourate o.ä. zu vertrauen?
- Kann man die Konstruktion so bauen, dass es auch einen Rückweg zum Passivbetrieb gibt, evtl. umschaltbar?
- Ist es sinnvoll, erstmal ein paar billige Endstufen zu besorgen und das grundsätzliche Gefallen zu testen? Kleine Verstärkerchen gibt es ja schon für relativ kleines Geld in der Bucht.

Ich hoffe, dass mir Eure Erfahrung hier weiterhelfen kann.

Ach ja: Es mag so aussehen, als ob ich nur "Nutzniessen" will, dem ist nicht so. Wenn ich denn so weit bin, konstruktiv mithelfen zu können, werde ich das auch tun.

Auf einen interessanten Austausch und Grüße aus dem Pott,

Frank
h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Frank,

willkommen im Forum.
Es gibt hier schon einige Stories über die Aktivierung von passiven LS, so z.B.:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=6&t=5775

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=6&t=3436

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=6&t=4934

Es gibt also durchaus Möglichkeiten, die Frage ist immer, ob man nicht gleich den nächsten Schritt macht und eine aktive Box kauft und die "alte" versilbert. Viel Spaß beim Stöbern in den obigen Threads. Evtl. findest Du dort auch Anregungen für Deine "Reise".

Grüße Jürgen
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Hempel

Beitrag von Hempel »

Hallo Jürgen,

vielen Dank fürs Willkommen.

Nach Durchsicht Deiner Links (danke auch dafür) laufen alle 3 Projekte auf dieselbe Lösung hinaus:

Einen guten Spezialisten suchen, z.B. Merowinger oder Abacus, und machen lassen.
Kann man wirklich so wenig sparen, wenn man Bausteine verwendet und selbst verbaut?

Danke für die Tipps,

Frank
h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo,

wenn Du über die entsprechenden Möglichkeiten und das Know How verfügst, kannst Du natürlich alles selbst machen. Ich hatte die 3 Links geschickt. weil mir diese Aktivierungen im Kopf waren.

Natürlich kann gibt es auch andere Wege. Einfach mal das Forum durchsuchen, es gibt noch etliche Aktivierungen, wobei die DIY Szene hier nicht sehr groß ist.

Die Kernfrage, die es m.E. hier zu beantworten gilt ist, wie die Frequenzweiche erstellt werden soll.
Klassisch in Hardware (analog), per DSP oder per Software a la Acourate, wie Du auch schon erkannt hast.

Grüße Jürgen
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lukivision
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Beitrag von lukivision »

Hallo Frank,

ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen. Ich störe mich auch etwas an einer mehrfachen Wandlung des Signals und hätte gerne eine Lösung, die sowohl eine veränderliche, programmierbare Weiche als auch eine veränderliche, programmierbare Raumkorrektur noch im digitalen Teil der Kette unterbringt. Vielleicht im DAC, der dann 4-kanalig ausgelegt sein müßte, oder 2 DACs je Kanal oder unterliege ich da einem Denkfehler? Ich suche schon länger nach entsprechenden Komponenten für DIY, finde aber bisher nichts rechtes.

Luki
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Frank,

na wenn unser Ulli mich schon so nett einführt, melde ich mich auch mal. :wink:

Ich behaupte mal hier im Forum vor inzwischen sieben Jahren mit einer der ersten gewesen zu sein, die Passiv-LS Aktivierung in ihrer Ausführung und Entwicklung dokumentiert haben. Drei digitale Weichen hat's gebraucht bevor ich keinen Wechselbedarf mehr sah (nur Modifikationsmöglichkeiten :wink: ). Bei mir hat die digitale Aktivierung dazu geführt, dass alle Quellen digital sind und mit SPDIF Umschalter gewählt werden, damit im DEQX für alle Quellen das convolving und die Weichenfunktion mit DA Wandlung erfolgen kann. So habe ich keinen analogen Verstärker (die Lautstärke stellt man am DEQX per IR Fernbedienung), darum wird sogar Phono A>D gewandelt :shock:, ich schwelge in jittergefiltertem TV Ton genauso wie in Internetradio, CD oder HD Audio Aufnahmen von der USB Disk. Der PC ist bei mir nur gelegentlich Quelle, weil ich für Streaming einen modifizierten Streamer einsetze, auch am Digitalumschalter angeschlossen (der schöne DAC des Streamers liegt brach :roll: ).

Lange Rede - kurzer Sinn: Eine Aktivierung mit digitaler Weiche kann durchaus eine weitreichende Anlagenkonzeptionsentscheidung sein.

Ich gebe gerne Aktivierungsrat und bin aber durchaus Verfechter von nicht PC basierten, aktiven Weichen/Convolverlösungen. Falls DEQX (auch gebraucht) zu teuer ist, kann mMn auch mit miniDSP oder miniSHARC sehr gute Aktivierungslösungen aufbauen.

Endstufenmäßig bin ich übrigens nicht soooo highendig unterwegs: 6 x SP-996 (geht wunderbar 8) )

Nut Mut! Und lass uns an Deinen Fortschritten teilhaben!

Gruß,
Winfried

3325
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Guten Morgen,
Hempel hat geschrieben: ...Selbstbaubausatzboxen...
welche sind das eigentlich?
Hempel hat geschrieben: Pink Floyd, The Wall, der berühmte Impuls: Kommt schnell, geht
nicht schnell (genug). Ich war gestern in einem Haydn-Konzert: Wenn am Ende mit Pauken und Trompeten (und noch ein paar mehr Instrumenten) der Schlussknall kommt, ist die Wiedergabe zu Hause gefühlt im Vergleich zu langsam. Nicht einmal das Einschwingen, aber das "Aufhören".
Dies kann sicher auch durch eine ungünstige Raumakustik bzw. Wechselwirkung Lautsprecher-Raum entstehen und wäre m.E. besser abzuklären, bevor ein Aktivierungprojekt angegangen wird.
Hempel hat geschrieben: ... sorgen die passiven Weichen-Bauteile einer Box zwangsläufig durch Reduzierung des Dämpfungsfaktors für eine reduzierte Kontrolle der Chassis durch den Verstärker und demnach für längeres Nachschwingen.
Prinzipiell natürlich richtig, aber aus eigener Erfahrung muß ich leider sagen, daß die von der Box mitgebrachte Präzision nur dann zum Zuge kommen kann, wenn es raumakustisch passt.
Hier kann (((acourate))) eine große Hilfe sein, siehe auch die Diskussionsfäden zum Virtuellen Bass Array usw.

Davon abgesehen ist ein selbst aufgezogenes Aktivierungprojekt aber eine feine und spannende Sache!

Beste Grüße
Eberhard
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Guten Morgen zusammen,

vorweg: Unsere Aktivierungslösung gibt es auch rein digital mit Wandlung erst vor den Endstufen.

Davon abgesehen macht es großen Spaß einen Passivlautsprecher zu aktivieren... Solche Projekte sind uns die liebsten.

Insofern - und gerade im Hinblick auf die Hilfsbereitschaft hier im Forum - ist ein Selbstmach-Projekt m.E. ein großes Abenteuer und mit den gebotenen Produkten am Markt (Hypex, MiniDSP, Behringer, Sitronik) sicherlich komfortabel und gut zu machen.

Vor allem Winfried hat hier nach meiner Einschätzung einen langen und lehrreichen Weg hinter sich und steht eigentlich immer gern mit Rat und Tat zur Seite (man korrigiere mich, wenn dem nicht so ist).

Nur Mut! :cheers:

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hempel hat geschrieben:Im 3,40 * 5,10m Wohnzimmer (tolle 50Hz-Vielfache :-)) ein "optimiertes" Windows8 Laptop mit JRiver und/oder Jplay -> USB DAC -> Röhrenverstärker -> Selbstbaubausatzboxen, alles mit vernünftigen bis "bist Du verrückt" - Kabeln.. .. Alles in allem reicht es aber um bei geeigneter Musik die Tränen in die Augen steigen zu lassen (zumindest bei mir und meiner Herzallerliebsten).
Hallo Frank

Das treibt die Tränen in die Augen aller, bei denen trotz der investierten Summen die Anlagen derlei emotionenale Momente nicht vermitteln können...
Also ist eigentlich alles gut, bis auf: Zappa, Sheik Yerbouty knallt im ersten Moment richtig in meiner Erinnerung an die LP Version (OK, die ist 30 Jahre alt). Pink Floyd, The Wall, der berühmte Impuls: Kommt schnell, geht nicht schnell (genug). Ich war gestern in einem Haydn-Konzert: Wenn am Ende mit Pauken und Trompeten (und noch ein paar mehr Instrumenten) der Schlussknall kommt, ist die Wiedergabe zu Hause gefühlt im Vergleich zu langsam. Nicht einmal das Einschwingen, aber das "Aufhören".
Um festzustellen, wo das Problem liegt, rate ich dazu, einen Kopfhörer an den PC anzuschließen und das Stück mit einem WAV-Editor wie Audacity abzuspielen, im gezoomten Modus kann man das Oszillogramm am Zeigerstrich vorbeiziehen sehen und damit dem Nachklang der Aufnahme visuell und auditiv bewerten.
Womit wir beim Thema "Aktivieren" wären: Nach meinem rudimentären angelesenem Verständnis sorgen die passiven Weichen-Bauteile einer Box zwangsläufig durch Reduzierung des Dämpfungsfaktors für eine reduzierte Kontrolle der Chassis durch den Verstärker und demnach für längeres Nachschwingen. Es gilt also, Weiche und Endstufen zu vertauschen, mit insgesamt 6 Endstufen für die 3-Wege Kisten.
Ich kenne keine halbwegs ernstzunehmende HiFi-Box, bei der die Frequenzweichenbauteile mit ihren Innenwiderständen auch nur annähernd an den Ausgangswiderstand selbst eines guten Röhrenverstärkers heranreichen. Kurz: es ist der Röhrenverstärker, der hier dominiert, den Dämpfungsfaktor schon in den 1-stelligen Bereich verschiebt. Außerdem gibt es viele Hinweise, dass diese rein rechnerische Größe keine klangliche Einbahnstraße darstellt, nach dem Schema: mehr klingt besser. Wenn Gert in den AGM die Mittel- und Hochtonsektion mit negativem Innenwiderstand ansteuert, ist das schon eine sehr spezielle Angelegenheit.

Als erstes solltest du folglich aus meiner Sicht einen sehr guten Transistorverstärker anstelle der Röhre anschließen. Wenn dieser Schuss nicht nach hinten losgeht, und die Tränen nur wegen des Verlusts der emotionalen Momente kommen, dann könntest du vielleicht einen zweiten identischen Verstärker in Bi-Amping anschließen. Gefällt dir diese Tendenz immer noch besser, ist der nächste Schritt, Aktivierung, nicht mehr weit.

Ich würde das Augenmerk in dem Raum auf die von den Abmessungen abzuleitenden Resonanzen legen. 50Hz kommt in Musik noch häufig vor, und wie klein soll die Box sein, dass sie diesen Bereich schon nicht mehr anregt, also überträgt? Es liegt nahe, die Hörachse so zu wählen, dass möglichst viele Fenster und Türen tieffrequente Energie "herausnehmen". Ein digitales Korrektursystem bietet sich ebenfalls an, und ist wegen der digitalen Zuspielung auch integrierbar. Gerade wegen der Manipulierbarkeit (Anpassbarkeit an den persönlichen Geschmack) und dem vermutlich bestehenden Bedarf angesichts der Raumabmessungen, sehe ich darin die größere Chance, mit einem Generalstreich die Voraussetzung für sowohl eine Systemanalyse wie auch die Klangverbesserung zu schaffen. Auch nach Aktivierung wird ein Korrektursystem noch deutliche Verbesserungen bringen. Die Gefahr, dass die Tränen an unerwarteten und ohne Zusammenhang zu musikalisch entscheidenden Stellen kommen, ist aber nie auszuschließen.

Da du Vinyl in deiner jetzigen Kette nicht erwähnt hast, interpretiere ich den Hinweis auf Zappas Sheik als wohlige Erinnerung, bei der eine Verklärung eventuell nicht auszuschließen ist. Beim Digitalisieren von Vinyl ist mir wiederholt aufgefallen, dass die manchmal unvermeidbaren Knacker bei Schallplatten in der digitalen Wiedergabe sich viel lästiger bemerkbar machen, als beim Abspielen des Originals. Das Vor-und Nachschwingen der Filter könnte ein Grund sein, weshalb eine niedrige Abtastrate wie 44,1kHz nicht gerade die beste Option zu sein scheint. Da man auf Vinyl auch gelegentlich höhere Frequenzen als 20kHz finden kann, ist bei Analogproduktionen vor der CD-Ära nicht auszuschließen, dass die CD-Version klanglich zurückbleibt. Und die besagte Pink Floyd ist invertiert, wie fast alle meiner Zappa-Aufnahmen (Ryko und ZAP), spielt man die korrigiert ab, dann ist noch was drin...

Grüße Hans-Martin
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heifisch
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Beitrag von heifisch »

Hallo Frank,

Mein Weg zur Aktivierung der Lautsprecher war und ist Acourate. Meiner Meinung nach das beste und vielseitigste Produkt. Acourate hat eine steile Lernkurve. Das ist schnell überwunden. Die Nutzergemeinschaft ist äußerst hilfsbereit. Der Support ohne Konkurrenz.

Die erzielbaren Erfolge sind hervorragend. Man braucht Hilfsmittel, z.B. Messequipment und einen mehrfach DA-Wandler. Anders als Spulen, Kondensatoren usw. braucht man das nur einmal. Auch wenn man das Lautsprecherkonzept ändert.
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Ja, der "böse" Röhrenverstärker vielleicht... :mrgreen:
Um was für ein Gerät handelt es sich hier eigentlich? Es gibt ja Topologien und Röhrentypen zuhauf.

Der von Hans-Martin angesprochene Punkt ist auch mir in der Praxis begegnet. Als Röhrenliebhaber habe ich über die Jahre diverse Geräte repariert und aufgebaut. Aktuell höre ich mit einer kleinen Eintaktendstufe, entstanden als Spielerei ohne globale Gegenkopplung, also DF irgendwo bei 1 oder sogar darunter... :shock:

So etwas klappt m.E. nur mit LS, die selbst gut bedämpft sind, z.b. geschlossene Systeme. Bis auf Fehler unserer Raumakustik, es ist halt ein Wohnzimmer, bemerke ich mit den angeschlossenen Kompaktboxen kein "Nachwabbern". An Baßreflex-LS oder Transmissionline versagt das Verstärkerchen, da passen nur (Röhren-)Verstärker, die den Tieftöner wirklich straff kontrollieren.

Viele Grüße
Eberhard
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Hempel

Beitrag von Hempel »

Huch, jetzt ging es aber rund ...

Danke erstmal für die Antworten, da muss ich erstmal meinen Kopf sortieren.

Zum Einen die Frage nach aktueller Anlage und Boxen:
Nach dem Laptop kommt seit 2 Wochen ein Metrum Octave MK2 (neue USB-Variante), dann ein Destiny Audio Experience (KT88), dann die ADW Little Princess aus meiner Nachbarstadt (bin Wattenscheider).

Der Metrum ist's genau aus demselben Grund geworden, warum ich auch über Aktivierung nachdenke: Er ist (subjektiv) einfach schneller als alles andere, was ich bisher so getestet habe. Das war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber es sollte noch was gehen, sagt meine durchaus evtl verklärte Erinnerung.

Zum Thema "Transistor vs Röhre" lassen sich sicherlich längliche Diskussionen führen, lohnt sich aber glaube ich nicht wirklich, deshalb nur so viel: Aktivieren könnte man ohnehin nur mit einer Menge (2*3) Schalt- oder Transistorendstufen, da komme ich nicht dran vorbei. Einen Transistor als Endstufe hatte ich schon probiert, das gefiel mir aber nicht besonders, die Wirkung war - wieder rein subjektiv - verhangen und lange nicht so klar wie per Röhre. Das Dämpfungswunder Devialet 200 war - auch hier gefühlt - im Abklingen der Impulse etwas schneller als die Röhre, aber m.E. nicht wirklich die Erfüllung, zumindest in Anbetracht der Investition. Alles in allem sagt mir die bisherige Hörerfahrung, dass ein Verstärkerwechsel unter Beibehaltung der passiven Boxen mich nicht dahin bringt, wo ich hinwill, darum bin ich ja hier. :-)

Und nun die Weichenfrage:
Digital wäre denkbar, dann muss ich mich nur von der fixen Idee trennen, vielleicht doch mal wieder einen Plattenspieler anzuschaffen und meinem Nostalgiedrang zu frönen. Der DEQX würde bedeuten, dass ich die dort verbauten Wandler nutzen müsste und der jetzige DAC rausfliegt. Das müsste ich erstmal probehören, ob mir der Klang gefällt, obwohl das Konzept nach einem schnellen Besuch auf der Webseite schon clever klingt. Ich scheue mich, Acourate als Weiche einzusetzen, weil ich nicht der einzige Nutzer bin: Meine Herzallerliebste sollte auch zumindest damit umgehen können. Jedesmal den Rechner hochzufahren, damit fürs Fernsehen die Boxen laufen, fände die sicher komisch ... Also wenn digital, dann in einem unabhängigen Gerät a la DEQX. Nichtsdestotrotz habe ich vorhin von Uli meine beiden "convolvten" Testfiles bekommen, als Zusatzoption für Musik wäre das OK - ich höre nachher mal, wie gut ich gemessen habe. :-) Aber dabei geht es mir dann eher um Raumkorrektur, die Boxen sollten auch ohne schon "zackig" sein. Der Umgang mit Acourate beunruhigt übrigens nicht wirklich - so einen großen Taschenrechner werde ich mit etwas Hilfe schon in den Griff kriegen.

Eine "Aktivierung" mit analoger Weiche habe ich letztens in Essen (ich hoffe, ich darf das sagen) bei einer bekannten Hifi-Schmiede gehört, die eine meiner Box sehr ähnliche Konstruktion (gleiche Chassishersteller, ähnliche Größen bis auf den HT) mit einer "Niedrigsignalweiche" und nachgeschalteten Endstufen versehen haben. Kleinere Raumanpassungen gehen auch - so etwas Bass und Höhen ein paar dB hoch und runter. Dasselbe bieten die auch für die Duetta-Lautsprecher an, die ADW ja auch im Angebot hat, wenn auch leicht modifiziert. Der erste Eindruck war RICHTIG gut (im Hörraum gehört, nicht bei mir zuhause), der Spass kostet aber auch nicht ganz wenig - aber wohl immer noch weniger als DEQX + 6 Endstufenmodule + Bastelkram.

Daher kam auch die Idee, mal zu schauen, ob das auch selbstgemacht oder modular zugekauft geht. Allerdings scheinen "Weichen für vor die Endstufen" (wie auch immer der Fachbegriff ist) nicht gerade weit verbreitet zu sein und ich weiss auch nicht, wer so was macht. Wie gesagt: Das Blöde ist, dass man die "Aktivierung" nicht testen kann, dann wären einige Entscheidungen einfacher. Aber "mal eben" digital trennen oder 6 Endstufen einbasteln oder analog trennen oder <tausend andere Möglichkeiten> geht leider nicht. Wie habt Ihr denn den Weg entschieden? Wenn ich mir die Threads "wie ich zum aktiven Hören kam ..." anschaue, dann zum großen Teil mit viel Schmerzen und Investitionen.

Naja, zumindest habt Ihr es schon hinter Euch. :-)

Danke übrigens für die Tipps: Pink Floyd + Zappa invertiert? Gut zu wissen, mal sehen, ob JRiver das korrigieren kann.

Grüße aus dem Pott,

Frank
Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Frank,

richtig erkannt - einige Forenkollegen haben reichlich finanzielle Mittel UND (!) Zeit investiert.
Ohne Dich damit entmutigen zu wollen: manch einer ist auch wieder ausgestiegen, aus dem Selbstbau oder auch aus dem Betrieb von Aktivboxen ODER hat den ganzen Aufbau/Aufwand nach einiger Zeit bewußt verkleinert. O.g. Aspekte sind nicht zu vernachlässigen und jeder muß für sich entscheiden, ob er das Ultimative realisieren möchte oder mit einer "hinreichend" guten Wiedergabe zufrieden ist.
Den weiteren sehr wichtigen Aspekt, daß die Anlage auch von der lieben Familie mitbenutzt werden können muß, hast du sehr treffend angesprochen.

Ich wünsche Dir, daß Du bald klarer siehst, wie der für Dich/Euch beste Weg aussehen könnte.

Viele Grüße
Eberhard
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Frank,

du musst dir bewusst darüber sein, dass beim DIY in erster Linie der Weg das Ziel ist. Wenn du also Spaß an Technik und die notwendige Zeit zum Basteln hast, dann mach es.

Aus der Forderung, dass auch deine bessere Hälfte mit den Gerätschaften umgehen können soll, schließe ich, dass der ganze für die Aktivierung notwendige "technische Bombast" im Wohnzimmer zum Stehen kommen soll. Dann habe ich Bedenken, dass du und deine Frau langfristig daran Spaß haben werdet. Und wie du schon richtig anmerkst, ist die Investition keine geringe (und im Verhältnis zu deinen Lautsprechern, die auf lautsprecherbau.de mit einem Preislevel von 500 bis 1000 € angegeben sind, sogar extrem hoch).

Womöglich lässt sich dein Drang zu Verbesserungen ja schon mit einer Über-alles-Korrektur der vorhandenen Kette durch Acourate befriedigen. Dann hast du viel Geld gespart und Spaß macht das Korrigieren ganz nebenbei!

Viele Grüße
Rudolf
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Hallo Frank,

ich hoffe das ist von den Forenregeln her ok, wenn ich das hier anbiete (wenn nicht, bitte löschen!). Aber wenn Du eine Aktivierung testen möchtest und das selbst machen willst, dann haben wir kein Problem damit mal 2 3-Kanal DSP-Endstufen zur Verfügung zu stellen. Portoübernahme und pfleglicher Umgang wären nett. :cheers:

Viele Grüße

Peter
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