Liebe Freunde,
nachdem offensichtlich keiner von euch bislang Zeit hatte, sich die FM 701 bei Johannes Krings anzuhören, bin ich heute nachmittag hingefahren. Ich hatte Glück, denn Krings befand sich bei den abschließenden Vorbereitungen für seinen bevorstehenden Urlaub.
An dieser Stelle sei nur soviel verraten: es hat sich Einiges getan im Hause Krings! Aktuelle Bilder gibt es in Kürze in seinem Händlerporträt.
Aber zurück zur FM 701, wegen derer ich eigentlich gekommen war. Wie auf dem Foto zu sehen, handelt es sich um das Gehäuse aus Kernbuche, das wir (damals noch leerstehend) auf dem Silbersand Workshop bewundern durften. Wie ich finde, ergibt sich mit eingebauten Chassis ein ausgesprochen hübscher Anblick!
Bevor ich etwas zum Gehörten schreibe, möchte ich vorausschicken, dass sich das Gerücht hartnäckig hält, bei Johannes Krings spielten alle Lautsprecher gut. Nun, aufgrund seines Sortimentes ist da etwas Wahres dran, aber ich möchte ergänzen: sie spielen gut, aber nicht identisch - will heißen, dass sich Unterschiede durchaus heraushören lassen.
Ich hatte meinen geschätzten Mark Murphy im Gepäck, den ich zuletzt in Claus Büchers Studio über dessen Geithain-Lautsprecher goutieren durfte. Was für ein Unterschied zum Silbersand Workshop bot sich mir dar! Hatte die 701 im "Digital Backbone Europe" den Kampf gegen die dort herrschende Raumakustik zumindest aus meiner Sicht verloren, so spielte sie bei Krings vollkommen unbeschwert auf: Mark Murphys Stimme löste sich Silbersand-typisch vom Lautsprecher, und die enorme Räumlichkeit wurde durch ein grundsolides und gewohnt trockenes Bassfundament ergänzt, über dem sich nuancenreich die Klangfarben von Till Brönner's Trompete aufspannten.
Die FM 701 stellt sich mir als "natürlicher" Wachstumspfad der FM-Reihe dar. Wem bereits eine FM 303 oder FM 501 gefällt, der wird genauso wie ich von der 701 begeistert sein.
Natürlich haben wir auch auf die neben der FM 701 stehende BM-Line 35 umgeschaltet. Ich darf sagen, dass sie mir ebenfalls ausgezeichnet gefallen hat. Sie setzt vergleichsweise andere Schwerpunkte mit ihrer gewaltigen Bühne und dem enormen Druck im Tiefbass.
Bei beiden Lautsprechern meine ich die individuellen Handschriften zweier herausragender Entwickler erkennen zu können - wie im Fernvergleich übrigens diejenige Jochen Kieslers mit seinen Geithains. Schön, dass es so tolle Lautsprecher aus deutschen Landen gibt!
Die kurze Hörzeit von ca. einer 1/2 Stunde (Johannes Krings musste noch seine Koffer packen) erlaubt mir keine weiterreichende Beschreibung. So soll es denn bei diesem kurzen Fazit bleiben. Alles Weitere müsst ihr euch selbst "erhören".
Viele Grüße
Rudolf