Paul (Newtronics Temperance aktiv)

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Paul
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Paul (Newtronics Temperance aktiv)

Beitrag von Paul »

Moin zusammen,

nachdem ich jahrelang zufrieden mit passiven Newtronics Temperance an einem KT88 Gegentaktverstärker Musik gehört habe, sind mir letztens Aktive zugelaufen. :lol:

Ich besitze seit ca. 6 Wochen ein Paar Newtronics Temperance aktiv mit den 3 hinten angeordneten Hochtönern. Vorstufe ist im Moment noch eine uralte NAD 1020B aber die ist gar nicht so übel. Kommende Woche erhalte ich wohl ne Funk LAP 2 zum Testen.

Musik kommt fast ausschließlich von Vinyl. Als Quellen dienen Garrard 401 mit SAEC 308L Tonarm und eine Scheu Nr. 1 mit Fuchsarm, SME 312 und Sony PUA 1500L. Phonostufen sind Röhrengeräte, mit eingebauten Übertragern.

Musik ist überwiegend Mainstream Jazz von Ende der 50er, Anfang der 60er.

So, das sollte erstmal reichen.

Falls jemand Erfahrungen mit der Funk gemacht hat, nur zu. Freue mich, wenn meine Vorfreude noch verstärkt wird... :cheers:

Gruß Paul
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Paul,

herzlich willkommen im Kreise der Aktiv-LS-Fans! Schön, dass mit Newtronics mal wieder ein neuer Farbtupfer hier im Forum gesetzt wird! ... oder war da nicht noch ein Temperance Hörer...?

Egal! Du bist hier, ein offensichtlich eingefleischter Analogi :D und wechselst gerade Röhre gegen Aktiv :shock: . Das ist interessant, weil mEn durchaus ungewöhnlich, und ich würde Deine Beweggründe gerne besser verstehen. Oder bist Du gerade noch am Vergleichen bei welchen Temperance (die mit Röhre oder die mit Aktiv) Du bleiben wirst? Bitte berichte!

Gruß,
Winfried
PS: zum Funk LAP kann ich leider nichts beitragen, ich betreibe einen CAS-2.V3SE und Kabel von Funk...

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Paul
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Beitrag von Paul »

Moin Winfried,

damals, als ich die Passiven beim H. Hecken abholte, hab ich die Aktiven auch gehört und im Vergleich gefielen die mir viel besser. Leider passte es finanziell nicht :roll: und den Röhrenverstärker hatte ich schon.
So habe ich jetzt die Gelegenheit ergriffen und habe es nicht bereut. Bin nur noch auf der Suche nach einer passenden Vorstufe. Meine NAD ist 35 Jahre alt und müsste revidiert werden.

Hauptgrund für den Wechsel von Röhre zu Aktiv war, daß der Röhrenamp die Newtronics nicht so gut, vor allem im Bassbereich, im Griff hatte. Ist mir vorher nicht aufgefallen, wurde aber im direkten Vergleich mehr als deutlich. Ausserdem hab ich viel Geld in vorzeitig gestorbene Endröhren investiert.
Die Aktiven machen viel mehr Druck und spielen dynamischer. Ich denke, wenn kommende Woche die Testvorstufe eintrifft, tut sich nochmal ne ganze Menge.

Ich hätte auch andere Lautsprecher kaufen können aber die ollen Transmissionline aus Siegen gefallen mir einfach. Stehen bei mir in einem viel zu kleinen Raum und ich höre fast Nahfeld und trotzdem spielen die sowas von genial auf. Und ein bisschen Röhre bleibt ja noch, die beiden Phonos. :D

Gruß Paul
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musikgeniesser
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Ein Konzept, das Aufmerksamkeit verdient

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Paul,
moin Forenten,

auch ich gebe sehr gerne den Grüßaugust und heiße Dich, lieber Paul, herzlich willkommen.

Newtronics ist mir als alter HiFi-Stereophonie-Leser in allerbester Erinnerung. Pacific Dark Ocean oder so hieß die Box -- das Böxchen muss man schon sagen -- die dort damals allerhöchste Anerkennung fand, vor allem auch im Bass, was bei der Größe erstaunt. Später -- vor allem, weil ich den Manger-Wandler interessant finde -- ging die Sache dann in die entgegengesetzte Richtung. Newtronics Mega hieß das Produkt, das knappe 2 Meter hoch war.

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Ja, ja, das "kleine" da in der Mitte (und an der Seite), das sind die Manger MSW. Dafür soll der Frequenzgang unten auch kein Ende haben, wie Hifi Vision gemessen hat.

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Zurück zu Deinen Temperance: wie ist das mit den Hochtönern auf der Rückseite? Kannst Du die zuschalten, sprich, auch mal abschalten oder laufen die immer mit? Und wenn sie schaltbar sind, wird dann der Pegel des vorderen Hochtöners abgesenkt oder nicht? So oder so: ich könnte mir vorstellen, dass sie eine "süffige" Räumlichkeit erzeugen, die bei großorchestraler Musik durchaus ihren Charme hat, aber bei kammermusikartiger Besetzung -- Du hörst Jazz, da kommt das durchaus vor -- die Musiker wie nach einer verunglückten Kortisonbehandlung ins Riesenhafte aufblähen könnte. Ich weiß es nicht, habe die Temperance nie gehört und so würde ich mich über eine nähere Beschreibung nebst Einordnung dieses Konzeptes von Dir sehr freuen.

Auf jeden Fall viel Spaß mit Deinen Aktivboxen.

Herzliche Grüße

Peter
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Paul,

aha! So kommt man zum Röhren hören ... :wink:

Ich höre im Abstand < 2m und das geht wunderbar, Klang komplett von den LS gelöst, Bühne schön (je nach Aufnahme :wink: ), usw. Aber "es geht immer was" zu verbessern.

Transmissionline... weckt Erinnerungen an meine frühen Lautsprecherbauzeiten. Ja, da war Power dahinter, die musste man zähmen. :mrgreen:

Interessant wäre noch zu verstehen, wie sich die rückseitigen Hochtöner speziell beim Nahfeldhören bemerkbar machen (kann man die auch abschalten oder im Pegel verstellen?), denn sie verursachen ja (gezielt/gewollt) zusätzliche (Rück- & Seitenwand-)Reflektionen. [Ha! Peter war schneller :cheers: ]

Bis bald,
Winfried

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Paul
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Beitrag von Paul »

Die rückwärtigen Hochtöner sind nicht abschalt- oder regelbar. Den Zugewinn an Räumlichkeit stellt man schon fest, hab die Dinger mal abgedeckt. Spielen viel leiser als der vordere HT. Das Schöne beim Nahfeldhören ist, daß der Raumeinfluss fast völlig aufgehoben wird.

Hier mal ein Link zu genau meinem Modell:

http://newtronics.de/pdf/newtronics_tem ... _aktiv.pdf

Und sie werden mir wohl lange erhalten bleiben, denn ca. 50 Kilo trägt man nicht eben in den 1. Stock, jedenfalls die 2. Box nicht mehr :D
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Paul,
Paul hat geschrieben:Die rückwärtigen Hochtöner sind nicht abschalt- oder regelbar. Den Zugewinn an Räumlichkeit stellt man schon fest ...
... wenn man weiter als "Nahfeld" entfernt ist :wink: . Ich denke im Nahfeld sollte dieser Effekt kaum merklich sein, weil
Paul hat geschrieben:... beim Nahfeld hören ... der Raumeinfluss fast völlig aufgehoben wird...
... oder stören sie da vielleicht sogar? (Ich frage aus purer Neugierde!)

Ja, an den Stereo-Test erinnere ich mich (hab wohl auch noch einen Artikel aus Klang und Ton oder so, bei Interesse bitte PN!) und mir fällt auf, dass der Hochtöner in Gegenphase zu den Tiefen läuft :shock: . Ich sag's mal vorsichtig: Ich sehe hier eventuell Experimentier-/Modifikationspotenzial, Stichwort: Subtraktionsweiche 8), will Dir aber keinen Floh ins Ohr setzen oder eine Diskussion entfachen...

Freu Dich an diesen schicken Lautsprechern! :cheers:

Gruß,
Winfried

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Paul
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Beitrag von Paul »

Moin, die hinteren Hochtöner hab ich mal mit nem Tuch abgehängt und doch, der Effekt ist da, trotz 2m Hörabstand.
Basteln möchte ich nix, erstmal ist eine gute Vorstufe angesagt. Wie schon geschrieben, hab ich erstmal eine NAD 1020B dran, die macht ihren Job recht gut. Eine Röhrenvorstufe geht leider nicht und jetzt warte ich auf ein Testgerät von Funk, die LAP2.3V oder so .
Bin schon gespannt auf die LAP. Wenn das nix wird, versuche ich an eine geklonte Pass Aleph zu kommen, vielleicht hat hier jemand so ein Teil abzugeben :D .
Gruß und schöne Woche,
Paul
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Paul,
wgh52 hat geschrieben:Freu Dich an diesen schicken Lautsprechern! :cheers:
Dem kann ich mich nur anschließen.
wgh52 hat geschrieben:Ja, an den Stereo-Test erinnere ich mich (hab wohl auch noch einen Artikel aus Klang und Ton oder so, bei Interesse bitte PN!) und mir fällt auf, dass der Hochtöner in Gegenphase zu den Tiefen läuft :shock: . Ich sag's mal vorsichtig: Ich sehe hier eventuell Experimentier-/Modifikationspotenzial, Stichwort: Subtraktionsweiche 8), will Dir aber keinen Floh ins Ohr setzen oder eine Diskussion entfachen...
Aus dem STEREO-Test geht hervor, dass vier 17-er Basstreiber eingesetzt sind, die Sprungantwort zeigt jedoch einen positiven Hochtöner, auf den ersten Blick einen invertierten Mitteltöner und positive Tieftöner. Die Frequenzweiche der mkIII zeigt alle Chassis mit gleicher Polarität. Die 3 rückwärtigen Hochtöner sind zur Zeit des STEREO-Tests offenbar wie der Hochtöner an der Front Vifa Ringradiatoren, auf der gegenwärtigen Newtronics Webseite werden neuere rückwärtige Hochtöner gezeigt (Strassacker benennt die verwendeten Chassis). In der Zusammenfassung wird der Lautsprecher als "pegelfest" beschrieben.

AUDIO beschreibt im Test diesen Lautsprecher als mit einem Mitteltöner, der den wesentlichen Stimmbereich von 150-2000Hz abdeckt. Die Gehäusequerschnittszeichnung zeigt die separate Kammer des MTs deutlich auf. Mit der Pegelfestigkeit lautet die Einschätzung: "aber mit 103 Dezibel Maximal-Schalldruck nicht sonderlich pegelfest".

Über die Widersprüche oder unterschiedliche Qualität der Produktberichte möchte ich hier nicht sinnieren. Ich kenne leider vom einmaligen Hören nur eine frühere Version dieses Modells, die aktive Version mit der 16-stufigen Raumanpassmöglichkeit könnte helfen, die Unregelmäßigkeiten der Transmissionline im Raum auszugleichen, aber ich würde sie zunächst bei 1,32m Rückwandabstand aufstellen, um die 65Hz Transmissioneline-Überbetonung und damit verbundene Welligkeit zu kompensieren.

Fasst man die Testberichte zusammen, wäre der Polaritätsgesamteindruck vom invertierten Mitteltöner geprägt -Irrtum vorbehalten- der Lautsprecher klänge also vermutlich wie insgesamt verpolt. Das könnte man im Sinnes dieses Threads bei klassischer Musik überwiegend nutzen, während bei Pop und Jazz die Aufnahmen mit korrekter Polarität überwiegen, dieser Lautsprecher also umgepolt werden müsste. Ein symmetrischer XLR-Eingang wäre aus meiner Sicht wünschenswert, damit hätte man leiches Spiel bei der Polaritätsumkehr, um die bevorzugte Polung zu benutzen, die leider von CD zu CD variieren kann.

Grüße Hans-Martin
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Paul
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Beitrag von Paul »

Hallo Hans-Martin,

umpolen kann ich die LS nicht, da nur RCA Eingänge. Ich kann die MT verpolen, würde das dem Problem helfen? Mir ist davon noch nichts aufgefallen.

Dann wäre doch der ganze LS eine Fehlkonstruktion. :roll:

Gruß Paul
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Paul hat geschrieben:umpolen kann ich die LS nicht, da nur RCA Eingänge.
Hallo Paul

Das war anzunehmen, wie bekannte Bilder zeigten.
Ich kann die MT verpolen, würde das dem Problem helfen?
Das wird den Frequenzgang bei den Übergangsfrequenzen verbiegen, außerdem die Integration in die Sprungantwort durcheinanderbringen. Das Bild der Sprungantwort zeigt gutes, zeitkohärentes Verhalten, Umpolen des Mitteltöners allein ist also zu vermeiden.
Mir ist davon noch nichts aufgefallen.
Da bist du in guter Gesellschaft, ich erinnere an den Thread zum Thema Absolute Polarität, der sehr langsam Fahrt aufnahm, bis die Wahrnehmbarkeit des Effekts allmählich nicht mehr überwiegend angezweifelt wurde.
Dann wäre doch der ganze LS eine Fehlkonstruktion. :roll:
Gewiss nicht. Zum einen wird er vielfach gelobt. Temperance ist quasi ein 2-Weg Lautsprecher mit integriertem Subwoofer, wie die niedrige Übergangsfrequenz des Mitteltöners zeigt.

Da die absolute Polarität bei den Aufnahmen nicht einheitlich kommt, nehmen Hersteller darauf wenig Rücksicht, und es ist meist auch gut so. Bei Klassik sind die meisten Aufnahmen verpolt, dann stimmen diese Boxen eher. Bei Pop und Jazz sind bei mir etwa 40% verpolt, da stimmen diese Boxen eher nicht - für jemand, der diesen Effekt wahrnimmt.

Nur wenige Hersteller gibt es weltweit, die Lautsprecher zeitkoinzident hinbekommen, wobei die Hochtöner hinter der Ebene der Mitteltöner angeordnet werden müssen, um die Gruppenlaufzeit der Frequenzweiche auszugleichen, darunter Dunlavy (Duntech) mit seinen 6dB Weichen, für die die Chassis sorgfältig ausgesucht werden müssen. Mit digitalen Aktivweichen hat man ganz andere Möglichkeiten, die Chassis können auf einer planen Schallwand angebracht werden, der WAF steigt ungemein - ist aber kein einfaches Thema, wenn man das vertikale Abstrahlverhalten mit berücksichtigen möchte. Das wäre nicht mein Thema...

Zeitkohärentes Verhalten ist schon mal nicht schlecht. Bei 2 1/2-Wege Lautsprechern findet man schon eher mal Boxen mit gleichpoligen Chassis und zeitkohärentem Verhalten.

Grüße
Hans-Martin
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Paul
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Beitrag von Paul »

Hallo Hans- Martin,

worauf genau muss ich achten, um diesen Effekt heraushören zu können? Ich höre nur Vinyl, ist er dort auch vorhanden?

Gruß Michael
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Michael

Bei der Vielfalt der Aufnahmen und der unterschiedlichen Hörbarkeit des Effekts, unter Berücksichtigung der fehlenden Einflussmöglichkeit auf die absolute Polarität und der (nach meiner Interpretation der Sprungantwort) unterschiedlichen Polung zwischen MT und TT/HT, die aus mehreren anderen Gründen kaum einfach korrigiert werden kann, bleibt nur folgender Vorschlag:

Brenne eine CD, auf der bekannte Stücke wie Dire Straits "Ride Across The River" einmal im Original, einmal invertiert gebrannt sind. Im Wechsel achte auf den Unterschied der Stimme, die in korrekter Polarität voller kommt, etwas nach vorn rückt, weniger zischelig-diffus wirkt. Die Raumtiefe wird besser wahrgenommen, alle Instrumente sind etwas abbildungsschärfer und spielen prägnanter.

Da alle mir bekannten Dire Straits Aufnahmen invertiert kommen, CD wie LPs, (ebenso Stones unter Decca, Pink Floyd, frühe Santanas, Led Zeppelin etc.), könnte bei deinen Boxen das Original besser klingen als die invertierte Bearbeitung.Denn bei der niedrigen Übergangsfrequenz zum Mitteltöner dominiert er den Bereich, in dem absolute Polarität gut wahrnehmbar ist. Oberhalb 1000Hz spielt sie keine entscheidende Rolle mehr. Bei mir sind bei Pop und Jazz ca 40% invertiert, bei Klassik fast 90%. Paul Simon Graceland, kommt kurioserweise als CD korrekt, als LP invertiert, beides als BMG deutsche Pressung.

Ich habe mich in den letzten 10 Jahren in korrekte Polarität eingehört, nachdem ich vor 25 Jahren die ersten Erfahrungen mit Polaritätsschaltern bei D/A-Wandlern, Vorverstärkern gemacht habe, und heute in dem meisten WAV-Editoren /Computerprogrammen entsprechende Features zu finden sind. Invertierte Polarität lässt sich zurückverfolgen bis in die 1950er Jahre. Miles Davis Kind Of Blue, Dave Brubecks Take Five, Harry Belafontes legendäres At Carnegie, die RCA Living Stereos im allgemeinen.

Mit Übung kann man invertierte Aufnahmen erkennen, hat man die alternative Polung zum Vergleich, ist es einfacher, besonders einfach, wenn man mit einer Fernbedienung vom Hörplatz aus die Polarität umschalten kann. Am Ende weiß man, welche Plattenlabels dazu tendieren. Bedingt durch die Konzentration auf wenige Giganten, unter deren Dach viele kleinere Labels laufen, wird es zunehmend schwieriger, sich am Label zu orientieren, wenn man das Sublabel nicht kennt.

Es ist die Frage, wieweit die Polarität bei dir als Hörer eine Rolle spielt, zumal ein großer Teil der Aufnahmen mit entgegengesetzter Polarität kommt. Beim Schwerpunkt Vinyl fällt ja die computer-softwaremäßige Manipulation weg. Da wäre ein Vorverstärker mit Polaritätsschalter wünschenswert, mir fällt da NAD 1700 ein, sonst keiner. Mit XLR-Kreuzadapter, die beide Signalleiter gegeneinader tauschen ginge es auch, aber wo ist in deiner Kette eine solche Möglichkeit gegeben?

Grüße Hans-Martin
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo,
Hans-Martin hat geschrieben:Da wäre ein Vorverstärker mit Polaritätsschalter wünschenswert, mir fällt da NAD 1700 ein, sonst keiner.
alle Accuphase haben einen, auch die älteren.

Beste Grüße
Speedy
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Paul
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Beitrag von Paul »

Moin zusammen und erstmal entschuldigung, daß ich mich nicht regelmäßiger melde aber ich bin nicht mehr so oft im Internet. :roll:

Ich danke allen recht herzlich für die Begrüßungen und ausführlichen Hilfestellungen.

Polaritätsschalter fällt definitiv aus. Ich habe seit ein paar Tagen meine Vorstufe gefunden, es ist ein Pass Aleph 2.0 Clon mit separatem Netzteil. Die hat diese Möglichkeit nicht. Weil er sehr gut harmoniert wird die Aleph erstmal bleiben.

Für einen Test der Polarität der Musik fehlt mir jegliches Zubehör wie CD Brenner und dies MP3 Gedöns. Ich denke, ich werde mich jetzt erstmal gründlich einhören. Die Temperaturen im Dachgeschoss sind ja wieder erträglich, da macht Hören doch schon wieder mehr Vergnügen.

Eine Frage hätte ich aber noch. Ein Röhren Phonopre ist ein wenig leise und ich habe gelesen, daß die Aleph 6db mehr Pegel macht bei Anschluß über XLR. Gibt es einen XLR Adapter, der mir diesen Pegelvorteil verschaffen kann oder muss der einen Symmetriertrafo enthalten. Gibt es sowas fertig zu kaufen? Hab mir schon nen Wolf gegoogelt. Bei Funk gibts sowas, allerdings zum Einbau ins Gerät und da wollte ich nicht eingreifen.

Gruß Paul

Die Newtronics machen immer mehr Spass, die brauchen echt 300 Stunden bis alles da ist.
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