wie Martin schon geschrieben hat, ist die digitale Lautstärkeregelung auf den Pfad zum internen DAC beschränkt, das ist anders als beim Sonos. Wenn Du also den G-Sonos durch den Sneaky oder auch G-Sneaky (mal sehen ) ersetzen willst, hast Du das Problem einer Lautstärkeregelung hinter dem DAC. In dem Fall würde es sich eher anbieten - falls Du so minimalistisch wie bisher bleiben willst - analog aus dem Linn (evtl. mit kräftiger Analogausgangsstufe, wie Du es ja gewohnt bist vom Convolver) in die Boxen zu gehen und das Convolving offline zu machen.Rudolf hat geschrieben:Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Würde die digitale Lautstärkenregelung mit dem G-Sneaky bei entsprechender Einstellung denn genauso gut funktionieren wie mit dem G-Sonos?
Hallo Martin,
analog ist ja erst mal die Frage, was ist 0dB, also bezogen auf welchen Pegel. Digital ist das einfach, da ist 0dB bezogen auf Vollausteuerung, also alle Bit auf 1 gesetzt. Ich habe lediglich festgestellt, dass bei 85 gerade noch kein Clipping im DAC-Chip stattfindet. Da das Digitalsignal intern im Upsampling-FPGA, der vermutlich auch die Lautstärkeregelung macht, umgerechnet wird, kann es schon sein, dass 80 eine gute Einstellung ist. Dann kommt eben etwas weniger raus als man es von DACs oder CD-Playern gewohnt ist, nämlich ca. 1,7Veff. Vergleicht man dann den Ausgang mit einem üblichen DAC per Direktvergleich durch Umschaltung, tritt ein Lautstärkesprung auf, der den Analogausgang dann benachteiligt. Die üblichen 2,1Veff kommen bei Einstellung 82 raus.martino hat geschrieben:super daß Du das nachgemessen hast - werde es bei mir gleich mal umstellen. Hatte bisher 50 als "startup volume" und 80 als Maximum, weil ich irgendwo gelesen hatte 80 sei gleich 0 dB und der Bereich 70-80 optimal bezüglich "signal-to-noise-ratio" im DAC (siehe "4) Digitale Lautstärkeregelung (deaktivierbar)").
Nun habe ich gestern abend noch ein bisschen weiter gemacht. Ich stellte mir die Frage, wie denn eigentlich der (variable) Takt in der Kiste erzeugt wird. Man sieht genau einen Quarzschwinger, der an dem fetten ersten Xilinx-FPGA am Eingang sitzt. Dort doch vermutlich, und zwar irgendwie per Frequenzsynthese. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Jitter dieses Taktgenerators in der einen oder anderen Weise seinen Weg bis zum Digitalausgang und zum DAC findet. Egal, wie gut die XO selbst ist, sie kann nur so sauber laufen wie ihre Versorgungsspannung es zulässt. Und, wie schon weiter oben bemerkt, hängt die Clockversorgung an der dicken 3,3V-Versorgung für den ganzen Digital-IC-Park. Die Versorgung direkt an der Clock gemessen sieht so aus (entschuldigt das schiefe leicht verwackelte Bild vom Oszischirm):
Zeitachse 1ms pro Div., y-Achse 20mV pro Div.
Das ist ein recht beachtlicher breitbandiger Rauschteppich mit einer Amplitude von grob 20mV. Nachdem ich den Strombedarf von 1,8mA für die Clock ja schon rausgefunden habe, war es ein einfaches, einen Superreg (Stromquelle plus Shuntregler plus nachgeschalteter passiver Transistorglätter) auf genau diese 1,8mA für 3,3V zu dimensionieren, die aus der schon recht sauberen (inzwischen +13V) Analogspannung gespeist wird. Voila, ist drin:
Links auf der kleinen Zusatzplatine sieht man erst mal einen der neuen organischen Polymer-Elkos mit 7mOhm ESR, dann kommt von links nach rechts die Transistorstromquelle, die eine LED als Konstantelement hat, dann der Shuntregler (sieht auch aus wie ein schwarzer kleiner Transistor) und dann rechts ein RC-Glied mit einem Panasonic FC, entkoppelt über einen (vom Elko fast verdeckten) Emitterfolger und ein kleiner Folien-C zum Schluss, bevor es auf das HF-Filter direkt an der Clock geht.
Bei gleicher Einstellung am Oszi sieht das dann so aus an der Clock:
Schon besser, würde ich sagen. Heute abend will ich mal am Jittermonitor prüfen, ob sich was getan hat. Und, falls ja, mal reinhören. Falls nein, ist der Jitter dieser Clock warum auch immer egal für das Endergebnis. Oder er ist gar das Linn-Geheimnis .
Viele Grüße
Gert