Wandler-Vorstufe "Fun" von Audio-gd

axxxxx

Wandler-Vorstufe "Fun" von Audio-gd

Beitrag von axxxxx »

Liebe Freunde,

rechtzeitig zum trüben Feiertag (der einzige Vorteil, wenn man in Bayern arbeiten darf...) trudelte gestern mein neuer (gebrauchter) Stimmungsaufheller ein: Der Audio-gd Fun Alleskönner aus China.
Natürlich habe ich ihn nicht in China erworben, weil da dann noch Einfuhr-USt, Zoll und möglicherweise auch noch eine Abwicklungsgebühr dazugekommen wären, sondern von einem netten und zuverlässigen (!) Italiener. Am Sonntag ersteigert (wohlfeil.... :mrgreen: ), gestern geliefert, super verpackt. Wer hätte das gedacht, kommt langsam etwas Zug in das notorisch unzuverlässige Italien?

Warum habe ich das Ding gekauft?
Weil ich seit geraumer Zeit immer mal wieder auf der HP von Audio-gd gelandet bin und mich an den schön aufgebauten und preiswerten Geräten erfreut und mich immer gefragt habe, ob die auch etwas können. Audio-gd FUN

Die Zutaten sind zumindest allererste Sahne, aber das muß ja noch nichts bedeuten, die Komposition macht´s ja dann.
Als DAC wird ein BB DIR9001 verwendet, bis auf die Analogverstärkung des DAC Signals ist alles diskret, ohne OPAs aufgebaut.
Das Netzteil stellt diverse Versorgungsspannungen für die diversen Module zur Verfügung und hat einen dicken Ringkerntrafo mit einer ganzen Batterie an Gleichrichterdioden, Leistungstransistoren und hochwertigen Elkos.
Am Ausgang werkelt dann schließlich noch ein Diamond Buffer Amp, der für die nötige Stromlieferfähigkeit sorgt.
Einzig der OPA, der am Ausgang des DAC sitzt, scheint mir verbesserungswürdig.
Es handelt sich dabei um einen gebräuchlichen TL072CN, den man ohne Probleme gegen einen OPA2134 tauschen kann. Audio-gd selber bietet auch diskret aufgebaute OP-Amps an, die man einfach in den Sockel steckt. Ob das sein muß, weiß ich nicht, aber Versuch macht kluch und auf 123 wird gerade ein Paar von Audi-gd angeboten. Also schaun mer mal.
Zur Regelung der Lautstärke wird ein hochwertiges Alps-Poti verwendet.

Wie Ihr an den Bildern erkennen könnt, ist der Aufbau tadellos sauber. Das Gehäuse insgesamt könnte etwas wertiger sein, aber das würde am Klang auch nichts ändern. Was fehlt ist die Fernbedienbarkeit, aber das soll der kleine China-Meister wohl absichtlich so gemacht haben, um den Klang nicht zu beeinträchtigen. Das halte ich zwar für Schmarrn, aber wurscht.

Wie ist der Klang?
Leider kann ich heute nur die Qualitäten als Vorverstärker testen, da mir ein passendes Digitalkabel fehlt.
Insgesamt könnte es etwas voller rüberkommen. Der Klang ist eher fein gehalten, aber ansonsten ohne Fehl und Tadel. Ich kann absolut nichts Negatives feststellen.
Ich denke mal, wenn man den OPA am Ausgang des DACs tauscht, wird sich wahrscheinlich etwas am Klang ändern.
OPA ist bestellt, sollte Samstag da sein, ich werde weiter berichten. Digitalkabel muß ich noch besorgen.
Der weitergehende Plan besteht dahingehend den FUN gegen meinen Benchmark DAC 1 HDR zu testen. Das werde ich dann aber im Urlaub machen.

Jetzt noch ein paar Bilder:

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Schönen Feiertach! :mrgreen:

Gruß,
Kai
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Kai,

die Feinheit wollte ich auch eben anmerken, dass der DIR9001 der Eingangsbaustein ist. Er kann nur bis 96kHz, der DAC (AD1852, wie richtig von Ulli erkannt) bis 192kHz. Der AD1852 ist aber weit entfernt von der Performance eines BB PCM1792A/1794A, muss ich zur Ehrenrettung von BurrBrown anmerken.

Die Tatsache, dass
modmix hat geschrieben:Immerhin ein Oszillator und nicht nur ein einfacher Quarz, wie's aussieht...
überhaupt ein Taktgenerator drin ist, spricht aber für einen ASRC. Zum DAC von Analog Devices würde ein ASRC aus dem gleichen Haus passen - gibt's einen Chip mit Aufdruck AD1896 o. ä. in der Nähe des Oszillators? Das würde dann Sinn machen. Allerdings ist es mir nicht ganz eingängig, warum dann ausgerechnet am Eingang der Flaschenhals mit 96k gesetzt wird. Warum es von BB keinen Eingangsbaustein gibt, der 192k verarbeiten kann, verstehe ich übrigens auch nicht. Das ist der Grund, warum ich in meinen DACs, die mit SRC4192 und PCM1794A das feinste verfügbare Material von BB an Bord haben, an dieser Stelle auf einen CS8416 zurückgegriffen habe.

Ansonsten sieht das Gerät gut verarbeitet aus. Der TL072 als I/U-Wandler ist übrigens eine Klangbremse erster Klasse, aber der wird ja demnächst ersetzt. Mein Favorit an dieser enorm klangentscheidenden Stelle* ist nach wie vor der OPA627, von dem man für diesen Zweck hier zwei in SMD-Ausführung auf einen Adapter setzen müsste. Für eine ansprechende Performance dieser Stufe ist allerdings eine Spannungsversorgung vom Feinsten angesagt - sonst füttert man den OPA mit mieser Kost und er spielt entsprechend lustlos. Der OPA2134 ist übrigens keine gute Wahl an dieser Stelle, da ist der gute alte NE5532 besser. In der Liga des OPA627 spielt dagegen der LME49720NA, der vom Single 49710 noch ein bisschen übertroffen wird (eine AGM ist voll von diesen Käfern).

Finde doch bitte mal raus, welche Frequenz der Oszillator hat - ich vermute mal 24,576MHz. Vielleicht könnte man da ja was machen...also ich meine damit, es wäre ja ein Jammer, wenn Du mit einem supersauberen Datenstrom aus z. B. dem G-Sonos reingehst, und dann auf der Ausgangsseite des ASRC, der ja eigentlich die saubere Seite sein soll, Wackelpudding als entscheidenden Takt hast. Falls es einen ASRC gibt, was es rauszufinden gilt.

*I/U-Wandler-Schaltungen reagieren enorm empfindlich auf die Wahl des Verstärkerelements. Nelson Pass hat sich diesen Schaltungen deshalb mit einer ungeheuren Hingabe gewidmet und recht ansprechende diskrete Lösungen dafür entwickelt. Falls es ein OP sein darf, ist man mit dem OPA627 hier aber sehr gut bedient. Zwei OPA627 mit Adapter kosten aber ca. 50€ - ein TL072 28 Cent.

Viele Grüße
Gert

Nachbemerkung:

Habe gerade die Bildchen nochmal mit 400% Vergrößerung angesehen. Von einem ASRC ist nichts zu sehen. Der Oszillator ist offensichtlich am DIR9001 angeschlossen. Dessen Performance ist dann aber für den Klang völlig egal - der Oszillator am DIR dient lediglich dazu, das Verhältnis zur Eingangsfrequenz zu bestimmen, um diese anzeigen zu können. Damit müsste der DAC recht empfindlich auf Jitter im Eingangsdatenstrom reagieren - umso besser, wenn Du ihn mit Deinem Sonos fütterst. Interessant wäre, da Du ja einen G-Sonos mit Analog- und Digitalupgrade hast, ob der DAC den Sonos am Analogausgang übertrifft.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Nachbemerkung 2:

Habe mich eben mal auf der Homepage umgesehen und gefunden, dass der Fun bis 192k angegeben ist. Wie das mit einem Eingangsbaustein geht, der nur bis 96k spezifiziert ist, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht spielt der DIR9001 ja inzwischen heimlich bis 192k? Könntest Du das bitte rausfinden, Kai, indem Du Deinen Teac per S/PDIF anstöpselst und einen 192k-flac abspielst?

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Ulli,

das macht Sinn - je nach gewünschter max. Eingangsfrequenz wird ein entsprechendes Modul reingesteckt. Beim unteren Modul meine ich einen BB-Chip zu erkennen, und die 24,576MHz sprechen dafür - der DIR9001 will diese Frequenz.

Welcher Eingangschip das ist, der auf dem Board mit den 12MHz drauf ist, kann ich nicht erkennen. Ein CS8416 jedenfalls will eigentlich gar keinen externen Oszillator, was für einen anderen Chip spricht.

Mich hat die Geschichte deshalb ein wenig aufgescheucht, weil ich schon lange auf einen Eingangschip von BB warte, der 192k kann. Der DIR9001 ist nämlich dem CS8416 eigentlich in allen Punkten überlegen, insbesondere bzgl. Jitter, außer, dass er eben keine 192k kann. Was antiquiert ist. Ich kann doch keinen DAC bauen, der 192k nicht versteht.

Viele Grüße
Gert
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Gert, hallo Ulli

Der DIR9001 kann leider noch keine 192 kHz ...

Auf der Fun Seite http://www.audio-gd.com/Pro/Headphoneamp/FUN/FUNEN.htm steht:

Default Konfiguration: WM8805 Receiver und DAC WM8741 (192 kHz Variante)

Alternativ kann man DIR9001 ("lowest jitter", 96 kHz) und/oder AD1852 ("Sounds a bit dynamic with extended highs") einsetzten.

Durchaus interessantes Gerät wegen der steckbaren Module ...

Viele Grüße

Georg
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin Junx,

freut mich, daß Euch der Kasten zum Nachdenken anregt.
Was es bei allen Anmerkungen zu bedenken gilt, ist die Tatsache, daß das Kasterl gerade mal 348,- USD kostet.
D.h. für unter 400,-€ hätte man das Ding zu hause.

Ich werde mal alle vorgeschlagenen OPAs ausprobieren, außer die 627, denn wenn der LME49720NA genauso gut aufspielt, dann lohnt es sich nicht Faktor 10 für zwei OPA627 auszugeben.
Mal schauen, ob ich den NE und den LME heute noch in der Weltspitzenstadt München erwerben kann, aber ich bezweifele das ernsthaft.
Am Ende des Tages ist und bleibt Muc in vielerlei Hinsicht einfach ein Provinznest.

Ich habe noch ein paar Schemata zu einzelnen Stufen herausgezogen. Insbesondere die Spannungsversorgung scheint mir doch recht ordentlich geraten.
Aufbau PSU
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Aufbau Diamond Buffer
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Eine Frage habe ich noch an die Experten:
Auf dem dritten Bild, in der Mitte sind zwei Steckerle (rechts und links) zu erkennen. Die Beschriftung sagt "Favor J6L/J7l - J6R/J7R".
Deren Funktion hat sich mir noch nicht eröffnet.
Vielleicht habt Ihr eine Idee? Ansonsten werde ich mal den China-Meister anschreiben.

Gruß,
Kai
Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

aston456 hat geschrieben: Eine Frage habe ich noch an die Experten:
Auf dem dritten Bild, in der Mitte sind zwei Steckerle (rechts und links) zu erkennen. Die Beschriftung sagt "Favor J6L/J7l - J6R/J7R".
Hallo Kai,
damit kann der Sound variiert werden von "neutral" bis hin zu "soft3".

Siehe hier im Head-Fi Forum.

Kannst Du (ggfs. per PN) etwas zu Deiner italienischen Bezugsquelle sagen?

Viele Grüße
Georg
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Georg,

danke für den Link.
Die "italienische Bezugsquelle" war ein One-hit-wonder sozusagen.
Der hatte das Teil vor einem halben Jahr direkt in China erworben und es jetzt gebraucht verkauft. Just as simple as that...

Gruß,
Kai
lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo,
habe mir vor kurzem direkt bei audio-gd einen dac nfb 3 gekauft-klappt alles prima,Kommunikation etwas
mühsam,aber irgendwann kommt es dann,meistens produzieren sie auf Order,dann kommt noch je nach
Gewicht Porto dazu und recht schnell meldet sich DHL-Leipzig und schickt Zoll und Mwst-Rechnung(ca 25%).
Grüsse
Wolfgang
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Wolfgang,

danke für die Info.
Den NFB-3/NFB-2 habe ich auch unter Beobachtung. Hast Du ihn schon mit Deinem Minimax verglichen?
Vermutlich hast Du den WM 8805 drin oder?

Viele Grüße
Georg
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lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo Schorsch,
leider noch nicht,da ich im Moment wieder mehr arbeiten musste,aber Mitte Juli kommt Alsterfan mit Freund
zum Abacus A-10 probehören,da könnten dann 6 Ohren vergleichen...
Die Firma wurde hier im Forum erwähnt und ich konnte einfach nicht die Finger davon lassen-mache einfach
gerne Dac-Hopping,eine ähnliche Konstruktion wird ja bei twisted-pear angeboten,aber ich kann nun mal
nicht löten,ausserdem ist der nfb-3 dann wohl auch günstiger.Übrigens wird jetzt für den Minimax ein
weiteres op-amp-rolling diskutiert(sensationelles Ergebnis),vielleicht sollten wir das zusammen angehen?
Weiteres per pn.
Grüsse
Wolfgang
ps bin noch nicht dazu gekommen ihn aufzuschrauben(ungewöhnlich),gehe aber davon aus,dass es der wm ist
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Junx,
im Rahmen meines Frei-Tages habe ich mal etwas weitergeforscht zum Thema Optimierung.

In dem ellenlangen Thread FUN at head-fi Org, habe ich auch gefunden, daß man den verbauten (low cost Oszillator) gegen einen TentLabs XO TentLabs XO austauschen kann. Und für XO DIY € 24,37 each ex VAT kann man da eigentlich nichts falsch machen.

Der Effekt soll wohl ziemlich dramatitsch sein. :mrgreen:

Gruß,
Kai
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

modmix hat geschrieben:Natürlich kann man auch fragen, wieviel die Modifikationen im Vergleich zum Gerät kosten dürfen.
Bei meiner DCX2496 war's am Ende etwa 4:1 für die Modifikationen :wink: .
Tip: am besten gleich die Modifikationen kaufen und das Gerät weglassen :mrgreen:

Das enthält aber die wichtige Grundsatzfrage: wieso gibt es immer die Modifikationen, die den Klang verbessern, aber nie die fertige Kiste, das fertige Kabel, den richtigen Player, Verstärker, LS, PC usw. usw.?

Warum bauen immer nur die Unvollkommenen die Geräte, aber nie diejenigen, die mit ihren Modifikationen wissen, wie man es besser macht ?

Ein audiophiles Paradoxon?

Grüsse, Uli
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

uli.brueggemann hat geschrieben:...Warum bauen immer nur die Unvollkommenen die Geräte, aber nie diejenigen, die mit ihren Modifikationen wissen, wie man es besser macht ?
Ein audiophiles Paradoxon?...
Uli,

Die "Unvollkommenen" könnten auch gleich richtig gute Geräte bauen, die ohne Mods auskommen, aber gerade im Niedrigpreisbereich (=Behringer) regiert rigoros der Rotstift. Dessen bin ich mir sicher!

Gleichzeitig regiert bei den Käufern auch der Rotstift, darum wird ja im Niedrigpreisbereich gekauft. Dann bemerkt jemand, "der weiss wie's geht", die Verbesserungsmöglichkeiten und schon gibt's Mods... :wink:

Gruss,
Winfried

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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

uli.brueggemann hat geschrieben: Warum bauen immer nur die Unvollkommenen die Geräte, aber nie diejenigen, die mit ihren Modifikationen wissen, wie man es besser macht ?
Hallo Uli,
es gibt auch schöne Fertigteile von Modifikatoren, z.B. hier:
TentLabs b-DAC

Viele Grüße
Georg
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