Backes & Müller BM Prime 3, 6, 8 und 14

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Die Prime-Serie ist jetzt auch auf der offiziellen Backes & Müller Homepage vertreten. Als nettes Feature kann man sich beim jeweiligen Lautsprecher die verschiedenen Furnierarten anzeigen lassen. Außerdem wurde die gesamte Homepage hinsichtlich Grafik und Bedienungskomfort überarbeitet.

Stefan
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Freunde der Geregelten,

gestern abend gab's ein Mini-Forumstreffen bei Andreas Kühn im Service-Center Süd in Kornwestheim:

Anwesend natürlich der Hausherr, Thomas (Unicos), Oliver (ILA) und ich. Auf dem Programm stand der Vergleich von drei Lautsprechern aus der neuen Prime-Serie:

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Herr Kühn hatte BM6, BM8 und BM14 aufgebaut. Erst mal vielen Dank dafür, dass er sich die Zeit - auch noch abends - genommen hat, zumal für heute bereits der Lieferwagen gepackt war für eine Vorführung der Line-Serie (BM15-25-35) in Freiburg. Das war auch der Grund, warum wir die BM15 nicht hörten - wir hätten sie erst runter schleppen müssen, und so wurde ein weiteres Treffen demnächst vereinbart, um auch die BM15 in Ruhe zu hören.

Als Quelle war ein Restek-CD-Player mit regelbarem Ausgang angeschlossen, aber als Thomas seinen Netzwerkplayer für unterwegs aus dem Rucksack zauberte, unser Forumsarbeitstier Teac, zauberte Herr Kühn noch schnell einen Restek-VV aus dem Ärmel:

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Meine erste Sorge, ob denn unter den relativ kleinen Staubschutzkappen der 6 und 14 überhaupt ein Sensor zu finden sei, wurde schnell entkräftet - alle Konus-Chassis sind geregelt.

Während Herr Kühn verschwand, um für unser leibliches Wohl zu sorgen, wurde gleich die erste Scheibe gehört. Ich will es Oliver überlassen, seine CDs vorzustellen, ich hatte einen USB-Stick dabei mit meinen üblichen Teststücken drauf, die wir in Zweibrücken schon hin und wieder gehört haben.

Eigentlich war der unterschiedliche Grundcharakter der drei Lautsprecher nach einer guten Minute bereits klar, verfestigte sich aber im Lauf des Abends. Als Oliver später dann mit Scheiben kam, die nicht zu 100% meinen Geschmack trafen und ich mich mit Herrn Kühn im Nebenraum zum Thema "Klatsch und Tratsch im HiFi-Zirkus" überging, stellte ich fest, dass ich auch dort sofort sagen konnte, auf welche der drei Boxen die Jungs gerade umgeschaltet hatten. Mein Fazit:

Erst mal Glückwunsch um die Truppe von Herrn Siegler - Ihr habt da eine feine (Einstiegs-) Serie geschaffen. Schon die kleine BM6 lehrt Passives in der Preisklasse das Fürchten, und da sind die Endstufen schon drin. Unterschiede im Detail:

BM6: Bass sauber, trocken, aber nicht so tief runter wie von der Classic-Line gewohnt. Der Anschluss an den Mitteltonbereich gelingt für einen Zweiweger erstaunlich gut. Die Kalotte ist für mein Empfinden der Wermutstropfen - sie spielt für meinen Geschmack nicht ganz so sauber, z. B. Sibilanten neigen etwas zum Verschmieren. Das war auch schon bei der BM2 so. Gut dagegen, dass die kleine Box einen wenn auch kleinen Raum hinter sich aufzubauen in der Lage ist.

BM8: Ziemlich Wumms im Bass, geht tiefer runter als die 6er, regte in dem nackten Hörraum aber auch so manche Raummode da unten kräftig an, was dann etwas bummsig klang - das will ich nun aber nicht der Box anlasten. Sie kann ganz erstaunliche Pegel raushauen. Auch gut: Der Ringradiator im Hochtonbereich kann sowohl Pegel als auch Präzision. Er spielt sauberer als die Kalotte in der 6er, ich würde vermuten, er klirrt vermutlich fast eine Größenordnung weniger (will dafür aber jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen, falls jemand das mal nachmisst und mir das dann auf's Butterbrot streichen will :) ). Bei der 8er würde ich mir für meinen Geschmack aber einen geregelten Mitteltöner zwischen den zwei relativ großen Tieftönern und dem Hochtöner wünschen - was die Box natürlich entsprechend verteuern würde. So ist für mich das kleine Manko der 8er die Oktave zwischen 500 und 1000Hz - da spielt sie tonal nicht so ausgewogen, was Stimmen etwas gepresst und nicht ganz so natürlich klingen lässt. Einher mit dieser kleinen Schwäche geht der fehlende Raum nach hinten. Alles in allem aber eine Spaßbox, die ich mir am besten bei Popmusik vorstellen kann, hoher Maximalpegel, tiefer Bass, saubere Höhen.

BM14: Beim Umschalten auf die 14er wird auf einen Schlag klar, dass man sich hier in einer ganz anderen Liga befindet. Der Bass zwar wie schon bei der 6er nicht ganz so tief wie bei der 8er, aber sehr trocken und homogen. Durch die Verteilung auf vier Abstrahlzentren gelingt eine deutlich kleinere Anregung der Raummoden. Besitzer einer BM12/18 werden aber vielleicht den letzten Druck ganz unten vermissen. Der Mitteltonbereich jetzt von ganz anderer Klasse, Stimmen erhalten ihre Natürlichkeit, und vor allem geht jetzt erstmals an dem Abend ein tieferer Raum nach hinten auf! Natürlich geht da beispielsweise bei einer BM35 noch erheblich mehr, wie Thomas mit leichtem Naserümpfen als Besitzer einer solchen Box gleich anmerkte. Thomas hatte aber eine kräftige Erkältung mitgebracht, so dass die Ursache für das Naserümpfen auch dort zu suchen sein kann. Die Darbietung der 14er wirkte in Summe viel offener, der Effekt, dass sich man sich entspannt zurücklehnt beim Umschalten von den beiden anderen, trat ein. Die leichte Belegtheit der 6er im Mitteltonbereich, die leichte tonale Schwäche der 8er dort - weggeblasen. Weiter oben dagegen punktete dagegen für meinen Geschmack wieder der Ringradiator der 8er, auch der Mundorf-AMT leistete sich eine leichte Verschmierung von Sibilanten. Das will ich jetzt aber nicht auf die Goldwaage legen.

Die 14er ist für mich klar die beste der drei - sie ist natürlich auch die teuerste. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, trauere ich den geregelten Hochtönern der Classic Line doch ein bisschen nach. Ich bin sehr gespannt auf das nächste Treffen, bei dem wir die BM15 und die BM35 nebeneinander hören werden, und wollen auch Analogeingang und Digitaleinang miteinander vergleichen.

Viele Grüße
Gert
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Nimron
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Beitrag von Nimron »

Hallo Gerd und danke für den ausführlichen Hörbericht.

Bis auf den Hochton der Prime 8 kann ich dir zu 100% zustimmen. Den hatte ich bei meinem Besuch in Wesseling als sehr "zurückhaltend" empfunden.

Mich würde noch interessieren, wie groß der Hörraum war und ob alle Wandler unter den selben Bedingungen gehört wurden?

Gruß

Manuel
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Manuel,
Nimron hat geschrieben:Bis auf den Hochton der Prime 8 kann ich dir zu 100% zustimmen. Den hatte ich bei meinem Besuch in Wesseling als sehr "zurückhaltend" empfunden.
nun, sauberer klingt manchmal eben unspektakulärer und damit zurückhaltender, aber dennoch richtiger. Hast Du ein bisschen mit dem HT-Regler gespielt?
Mich würde noch interessieren, wie groß der Hörraum war und ob alle Wandler unter den selben Bedingungen gehört wurden?
Der Raum ist klein - geschätze 16m² groß, aber an einer Seite komplett offen. Er bildet sozusagen den kleinen Schenkel des L-förmigen Hörraums bei Herrn Kühn. Die Bedingungen bzgl. Ansteuerung waren identisch, allerdings standen die Boxen natürlich mit unterschiedlicher Basisbreite, siehe Bild. Am engsten die BM6, die BM8 für meinen Geschmack genau richtig (etwas enger als gleichwseitiges Dreieck) und die BM14 wieder für mein Empfinden etwas zu weit auseinander. Die BM14 bildeten zwar mit dem Hörplatz gerade ein gleichschenkliges Dreieck, aber das ist für meinen Geschmack für diesen Lautsprecher bereits etwas zu weit auseinander, da leidet die Phantommitte bereits etwas - eine Stimme oder ein Instument wirkt nicht mehr festgenagelt, sondern franst räumlich etwas aus, etwa so, wie wenn der Mond einen Hof bekommt bei entsprechender Wetterlage.

Viele Grüße
Gert
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Nimron
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Beitrag von Nimron »

Leider durfte ich bei meiner Hörprobe der Prime 8 keinen Einfluß auf Aufstellung, Einstellung und Musikmaterial nehmen... :?

Das waren dann wahrlich schlechte Vorraussetzungen, um mir ein ordentliches Urteil bilden zu können.

An sich hoffte ich daher auch, mit der BM2s besser bedient zu sein, was bei mir zu Haus dann auch nicht passte.

Gruß

Manuel
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Nimron hat geschrieben:Leider durfte ich bei meiner Hörprobe der Prime 8 keinen Einfluß auf Aufstellung, Einstellung und Musikmaterial nehmen... :?
Bei Herrn Kühn ist es immer sehr nett. Während er nach oben ging, um was zu Trinken zu holen, meinte er im Weggehen: "Ihr kennt Euch ja aus, Jungs, und wisst, wo die Regler sitzen, fangt einfach schon mal ohne mich an". Oder später dann: "Also Ihr könnt gern die Pegelfestigkeit testen, aber sagt's mir vorher, dann geh' ich ein bisschen spazieren".

Gruß Gert
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Christian Kramer
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Beitrag von Christian Kramer »

Hallo Gert,

ich habe inzwischen die Gebrauchsanweisung meiner BM14 bekommen, da steht drin, dass statt Butterworth mit Besselfilter geweicht wird, kannst Du mir das erklären? Bild

Grüße Christian
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Danke für den ausführlichen Hörbericht, Gert. Bild

Wenn es Dein akustisches Gedächtnis zuläßt, wir würdest Du eine BM2s zur BM Line einordnen? Gerade im Vergleich zur BM8 könnte das interessant sein.

Stefan
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Christian,
Christian Kramer hat geschrieben:ich habe inzwischen die Gebrauchsanweisung meiner BM14 bekommen, da steht drin, dass statt Butterworth mit Besselfilter geweicht wird, kannst Du mir das erklären? Bild
der Unterschied der verschiedenen Filtercharakteristiken - Butterworth, Linkwitz, Bessel, Tschebyscheff und wie sie noch alle heißen - verbirgt sich im Wesentlichen in zwei Punkten:

1. Je nach Filtertyp ändert sich die Steilheit im Übernahmebereich
2. Je nach Filtertyp ändert sich die Gruppenlaufzeitverzerrung im Übernahmebereich

zu 1. Weit entfernt von der Übernahmefrequenz haben alle Filtertypen die gleiche Flankensteilheit - das hängt nur von der Ordnung des Filters ab. Ein Filter 4. Ordnung beispielsweise hat eine Steilheit von 24db/Oktave. Pro Ordnung immer 6db/Oktave. Wie steil das Filter aber bei der Grenzfrequenz von einer Geraden im Frequenzgang in diese sagen wir 24dB/Oktave übergeht, hängt vom Filtertyp ab. Am steilsten Tschebyscheff - aber mit Überschwinger im Durchlassbereich, dann Butterworth bzw. Linkwitz (ein Verwandter von Butterworth) und am flachsten Bessel. Warum um alles in der Welt also nimmt dann BM Bessel?

zu 2. Weil es mit der Gruppenlaufzeit genau andersrum aussieht. So wie mathematisch gesehen das Filterpolynom bei Butterworth auf minimale Welligkeit im Durchlassbereich und maximale Steilheit danach optimiert ist, ist das Filterpolynom bei Bessel auf konstante Gruppenlaufzeit über einen weiten Bereich optimiert.

Ich habe keine Ahnung, wie die Filter der BM14 genau aufgebaut sind, aber wenn ich sie bauen würde, würde ich Folgendes machen:

Es gibt ja zwei Frequenzbereiche für die Bässe - im Tiefbass bis ich weiß nicht wohin spielen alle vier, und dann gibt es einen (Mittelton-) Bereich bis zur Übergabe an den Hochtöner, in dem nur die beiden zum HT benachbarten Töner spielen. Der Übergang von diesem Tiefbassbereich mit allen vier zum Mitteltonbereich mit nur zwei bietet sich geradezu für eine laufzeitoptimierte Lösung à la Bessel an. Denn hier geht es nicht darum, möglichst zackig den Stab von einem Töner zum nächsten zu übergeben, weil man sich sonst unter schrägen Winkeln allerlei ungewünschte Interferenzeffekte einfängt, sondern lediglich darum, die unteren zwei Bässe langsam auszublenden.

Den Übergang von den beiden MTs zum HT würde ich aber vermutlich eiliger gestalten als mit Bessel, sonst gibt es einen sehr großen Überlappungsbereich der beiden Wege. Was nicht nur Interferenzeffekte birgt, sondern auch die beteiligten Chassis in Bereichen spielen lässt, in denen sie das nicht so gerne tun. Das müsste man aber natürlich im Detail anschauen, was BM sicher getan hat.

Aus diesen Überlegungen heraus könnte es sein, dass nicht beide Übergabebereiche der BM14 mit Besselfiltern realisiert sind, sondern nur der untere. Aber vielleicht ja auch der obere - wer weiß.

Viele Grüße
Gert
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floschu
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Beitrag von floschu »

Hallo zusammen!

In der Stereoplay 11/2010, die ab dem 15.10. erhältlich ist, wird sich, wie schon auf der diesjährigen High-End angekündigt, ein Testbericht der BM6 befinden.

Nachzulesen gibt es das hier: http://www.stereoplay.de/heftvorschau-s ... 0,250.html

Man darf also gespannt sein!

Grüße, Florian
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Mir kamen beim Thema BM-Weichen gerade die vor einiger Zeit diskutierten Subtraktionsweichen wieder in den Sinn:

Weis man ob BM jetzt S-Weichen einsetzt oder warum nicht?

Welche nachvollziehbaren, technisch/akustischen Gründe (also ausser Konsten, Image, Marketing,...) gibt es eigentlich, dass B&M (immernoch) nicht auf Subtraktionsweichen setzt?

Was würde es dem BM-Prime Hörer klanglich bringen, wenn die LS mit S-Weichen ausgerüstet wären? (S-Weichen wären ja bei hörbar positivem Effekt auch durchaus ein "upgrade"... :wink: )

Gruss,
Winfried
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Christian Kramer
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Beitrag von Christian Kramer »

Hallo Winfried,

ob da Subtraktionsweichen eingebaut sind, kann ich nicht sagen, Backes&Müller schreiben von minimalphasig, dieses hört man sofort. Die Musik spielt meistens vor den Boxen, es kann vorkommen, dass der Sänger mitten im Raum steht und sein bestes gibt :mrgreen: . Ich glaube, dieses ist dem B&M/Mundorf-AMT zu verdanken, der ja ab 1000 Hz arbeitet. Bei Filmen ist dieser Effekt noch stärker, es kommt zwar kein Ton von hinten, es kommt aber auch kein Verlangen nach Dolby Digital auf.

Grüße Christian
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Christian,
Christian Kramer hat geschrieben:Backes&Müller schreiben von minimalphasig
da scheint mir etwas Aufklärungsarbeit nötig zu sein: Minimalphasig ist jede normale Frequenzweiche, egal, welche Charakteristik sie hat, ob analog oder digital als IIR-Filter aufgebaut. Minimalphasig ist jedes Filter, das eben die minimal mit diesem Filtertyp einhergehenden Phasenverschiebungen macht, nicht mehr und nicht weniger. Macht die Weiche an einzelnen Stellen mehr Phasenverschiebung als das nackte Filter das machen würde, ist sie nicht mehr minimalphasig. Eine S-Weiche beispielsweise benutzt an vielen Stellen sog. Allpässe, um die Phasenbezüge der Wege untereinander stimmig zu machen. Ein Allpass ist ein Filter, das alle Frequenzen in der Amplitude gleich lässt, aber eine frequenzabhängige Phasenverschiebung macht. Somit ist eine S-Weiche nicht minimalphasig. Und dann gibt es noch linearphasige Filter, die aber in der Regel nur digital mit sog. FIR-Filtern erzeugt werden (wie etwa in BM35 et al.). Die sind ebensowenig minimalphasig.

Falls die BM14 dennoch eine gute Raumabbildung liefert, wäre eher die Kunst zu bewundern, dies trotz der minimalphasigen Weichen hingekriegt zu haben. Das Wort "minimalphasig" triggert aber wohl bei vielen HiFi-Liebhabern die Assoziation "keine Phasenverzerrungen", weshalb es werbewirksam eingesetzt wird. Obwohl es gerade das Gegenteil bedeutet.

Gruß Gert
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JOE
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Beitrag von JOE »

Fortepianus hat geschrieben:Das Wort "minimalphasig" triggert aber wohl bei vielen HiFi-Liebhabern die Assoziation "keine Phasenverzerrungen", weshalb es werbewirksam eingesetzt wird. Obwohl es gerade das Gegenteil bedeutet.
Danke, Gert,

für diese Aufklärung. Das hatte ich eben genau so falsch verstanden. :oops:

Gruß
Joe
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Christian Kramer
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Beitrag von Christian Kramer »

Hallo Gert,

ich verstehe unter minimalphasig wenig Phasenverzerrungen und das wird durch den B&M/Mundorf-AMT erreicht, der ja ab 1000 Hz anfängt und bei 24000 Hz aufhört und bestimmt keine Phasenverzerrungen produziert.
Fortepianus hat geschrieben:Falls die BM14 dennoch eine gute Raumabbildung liefert, wäre eher die Kunst zu bewundern, dies trotz der minimalphasigen Weichen hingekriegt zu haben...
Wenn Du das anzweifelst, dann komm mal bei mir vorbei, ich würde mich auf deinen Besuch freuen, dann kann ich Dir auch ein Paar DVD Filme vorführen, dessen räumliche Darstellung noch besser ist.

Grüße Christian
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