Hallo Leif, hallo Leute,
puuuhhh, warum geratet Ihr immer so aneinander?
Leif, ich versuche es mal so:
play-mate hat geschrieben:... wie soll denn das gehen, ohne einen neuen Interpolationspunkt zu bestimmen ?
... genau das ist wohl des Pudels Kern!
Ein Beispielt: Wenn man von 44,1k auf 176,4k upsamplet (ich liebe dieses Denglisch) - und ich nehme nun mal diese Frequenzen, damit es einfach bleibt - dann ist immer einer von von vier Datenpunkten klar definiert. Nämlich der originale (von 44,1k). Danach kommen dann drei weitere, die im Originalsignal nicht drin waren und dann kommt wieder ein "Originaler". Bei den drei "Neuen" kann die Software nun alles mögliche machen. Zeitlich sind die Punkte ja (bis auf Jitter) klar definiert, aber im Pegel nicht:
- Einfach Nullen reinschreiben (was wohl eher schräg klingen würde)
- Einfach den selben Wert noch drei mal rein schreiben (was klanglich gar nichts ändern würde und dem Sinn des "upsample" widerspräche, da ja nix passiert, außer dass die Frequenz hoch geht - aber wofür?)
- In irgendeiner Form interpolieren, raten, berechnen (was wohl die meisten Upsampler tun - und was unterschiedlich zum Original klingt!)
Letzteres kann man nun mit vielen Verfahren tun. Statisch, dynamisch, was auch immer (vor allen Dingen: "was auch immer das bedeuten mag!!"). Es ist dabei möglich, dass eine Operation (bzw. der Algorithmus) die vorher berechneten Daten mit einbezieht (das ist, wenn ich es richtig verstehe, Dein Erklärungsansatz, Leif).
Genauso kann ein anderer Algorithmus aber darauf verzichten, "alte Daten" mit einzubeziehen. Beide werden nun leicht unterschiedlich klingen. Beide sind nicht näher und nicht weiter weg vom Original. Sie sind einfach "anders", weil die Rechenvorschrift eine andere ist.
Insofern: Es gibt keine "Wahrheit" beim Upsamplen, es gibt nur Algorithmen mit mehr oder weniger technischen Unzulänglichkeiten. Aber keiner kann raten, wie das Originalsignal (analog) wirklich mal aussah ... unabhängig davon, ob der Code "geheim" ist oder nicht, ob es statisch oder dynamisch geht.
Aber: (Wahrscheinlich) jeder hat eine gewisse Präferenz, was er beim Hören mag! Der eine mag es phasenneutral, der andere frequenzneutral. Und die beiden Lager werden sich ein Leben lang streiten, welches der "bessere Algorithmus" ist - denn irgendeinen Fehler machen die Algorithmen halt immer. Aber keiner ist besser. Die Algorithmen sind nur anders ...
... das ist wahrscheinlich der zentrale Unterschied zwischen analog und digital:
Beim Analogen gibt es ein analoges Abbild der "Wahrheit" ... das aber fehleranfällig ist, was die Wiedergabe angeht ... das kann man ggfs. durch "Plattenwaschen" verbessern ...
Beim Digitalen gibt es ein digitales Abbild der Wahrheit - aber nur bis hinauf zur halben Sample-Frequenz. Alles drüber fehlt und kann auch nicht mehr hinzu gedichtet werden - auch nicht durch Upsamplen ... dafür ist das Abbild wegen einiger "Schutzmechanismen" etwas weniger fehleranfällig bei der Wiedergabe.
Beides hat seinen Platz und was besser ist, muss jeder für sich entscheiden.
Cheers,
S.