never hat geschrieben:Auch Audio-Dateien, wo man persönliche Kritik an der technischen Seite ihrer Entstehung anbringen kann, bieten grundsätzlich die Möglichkeit einer hörbaren Differenzierung.
Hallo Udo
Ja, aber es ist anstrengender, viele verschiedene Kabel unter solchen Bedingungen zu vergleichen.
Ich habe neben Opt. Referenz mir Wireworld, Straightwire, Kimber, Cardas und VandenHul und Beipackstrippe in den Streamer geladen und nach 5 Durchgängen (mangels Tags wurden nur kleine Zahlen im Display angezeigt, gewissermaßen Blindtestbedingungen) hatte ich eine einigermaßen brauchbare Präferenzliste, wo die Spielfreude bei der digitalen Referenz doch hörbar und unerreichbar am besten war und alle Kabel demgegenüber abfielen, aber eine Reihenfolge ergaben, die ich oben schon geordnet habe. Cardas und VandenHul haben die Stimme für mein Ohr getönt-verschönt, Wireworld und Straightwire lagen bei mir nahezu gleichauf vorn, schafften aber nicht, beim Bass den Anriss der Saite so "funky" zu übertragen wie bei der digitalen Referenz.
Vorweggegangen war ein unbefriedigender Schnelldurchgang, bei dem irgendwie alles zu ähnlich klang.
Dann habe ich durch Einkopieren und Subtrahieren festgestellt, dass die digitale Überspielung um 4 Samples von der A/D-Wandlung nach Kabeldurchlauf abweicht, sich für diese Methode nicht eignet. Es waren aber zwischen den Kabeln Differenzen messbar, worauf auch immer sie zurückzuführen waren, eine spektrale Veränderung vom Anfang zum Ende gab es nicht wie beim Zeitversatz erklärbar (Fehler meiner Methode).
So blieb nun nur noch der Hörvergleich, Einhören in das Stück, Merkmale entdecken, an emotionalen Maßstäben festmachen, benennen und bei den anderen Durchgängen an den selben Maßstäben messen.
Was ich bei der Aufnahme, nein eigentlich bei der Auswahl der vorliegenden Aufnahme für den Zweck der Kabelunterschiedsdarstellung besonders bemängele, ist die mangelnde räumliche Abbildung, vor allem in die Tiefe, bei der sich Kabel sonst besonders schnell von der Beipackstrippe unterscheiden lassen. Und weil alles etwas groß und wenig abgegrenzt dargestellt wurde, Luft zwischen den Instrumenten kaum spürbar, empfinde ich das dynamikkomprimierte und geklippte Kehleri weniger geeignet. Schließlich ging es bei der Aufnahme ...
[quote="
http://www.annuluk.net/""] Dieses mal geht es um"Natural Bass" – also fette Bässe!!! ... Kehleri [/quote]... um was, um
Natural oder um
fette Bässe - oder ist das gleichbedeutend? Ein Bassist, der rhythmusgebend unterstützt, sollte auch noch rhythmisch gut in Erscheinung treten, aber sich nicht völlig in den Vordergrund spielen. Nein, er spielt nicht vor der Sängerin, aber Kompression hebt seinen Pegel zusätzlich an, wie man bei anderen komprimierten Remasters auch gut im Vergleich zum ursprünglichen Original hören kann (z. B. die bollerige XRCD von Brothers In Arms ). Eigentlich macht Dynamikkompression alles kaputt, was natürlich ist. Es ist keine Kritik an Annuluk, deren Musik ich übrigens nicht schlecht finde, spätestens seit Beethovens 9., der Vertonung von Schillers Ode an die Freude "alle Menschen werden Brüder" sollte Musik verbinden, nicht trennen. Ich finde es sehr schön, dass die Neunte international gern gespielt (und gesungen) wird.
Grüße Hans-Martin