Hallo Harald,
zum Klang komme ich gerne gleich. Zunächst noch zum Konzept. Ich habe also nochmal so einen Lochrasteraufbau gestrickt wie für die Stereoabteilung:
Eingebaut wird's jetzt ein bisschen enger auf dem Laufwerk:
Das Konzept sieht jetzt also so aus: Die vier Ausgänge des Stereo-DAC-Chips, die normalerweise Cinch- und XLR-Ausgänge versorgen, gehen auf das erste Übertragerpärchen. Für die drei Ausgänge Center, Rear L und Rear R sind die drei neu hinzugekommenen Lundahls. Den LFE-Kanal lasse ich, wie er ist, ebenso die FL/FR-Kanäle des Surroundboards, die ich ja nicht nutze.
Hinter alle fünf Übertrager habe ich kleine Präzisionstrimmer gesetzt, mit denen man einen genauen Pegelabgleich machen kann. Ich habe mir außerdem einen Satz Surroundmessfiles generiert. Zum einen schlicht einen digital vollausgesteuerten 1kHz-Sinus auf allen Kanälen für den Pegelabgleich, zum anderen Sinusbursts auf allen Kanälen einzeln, um die Kanalzuordnung und Phasenlage checken zu können. Und dann noch Messfiles mit Sinus auf allen Kanälen mit 192kHz-Auflösung von 10kHz bis 95kHz im 5kHz-Raster und einen Mess-Sweep, um den Frequenzgang über alles sehen zu können.
Abgesehen von der Unbequemlichkeit des Winz-Leiterbähnchen-Gefummels funktioniert das alles wie geplant und ist auch schnell abgeglichen. Also jetzt zum Hörtest.
Wieder beginne ich mit der 5.1-Scheibe von Diana Krall:
Jetzt ist das aus einem Guss! So habe ich Surround bisher bei mir nicht gehört. Die Instrumente frei im Raum platziert, es gibt kein vorne oder hinten.
Eine meiner Lieblingsscheiben in 5.1:
Man sitzt beim Schlagzeuger, der Kontrabass vorne auf der Bühne und rechts davor der Flügel. Ein tolles Raumerlebnis, die Musik gefällt mir sowieso.
Nach einigem Querbeethören durch meine Surroundsammlung ist es Zeit für meine Lieblings-Bluray:
Ich höre auf, die Musik zu wechseln und höre das Beethoven-Violinkonzert samt Zugabe am Stück durch. Jetzt zeigt sich der Fortschritt beim G-Oppo klar: Die Übersicht bei den Orchester-Tutti. Das ist beim Beethoven-Violinkonzert ja gerne mit allerlei Pauken garniert. Bisher dachte ich bei diesen Passagen, naja, die Pauke dickt den Klang halt ein bisschen ein, aber so ist es halt aufgenommen. Ist es nicht. Der Orchesterklang bleibt klar und transparent, egal, wie der nette nicht mehr ganz junge Mann auf die Felle haut, der Frau Mutter später nach der Zugabe einen Blumenstrauß überreichen wird, unter gespielter Ermahnung zum Anstand durch den Dirigenten Ozawa. Was dessen Hintergedanken beim Anblick des bemerkenswerten Dekolletés damit erst ungewollt offenlegt. Aber zurück zum Thema "Coladosen" im Oppo und Haralds Frage:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Was mich hauptsächlich interessieren würde, sind zwei Aspekte: Die Detailgenauigkeit und die Durchhörbarkeit. Kannst Du noch ein wenig genauer beschreiben, wie sich das Klangbild dies bezüglich bei den optmierten Kanälen im Vergleich zum "normalen" G-Oppo verhält?
Die Durchhörbarkeit hat, wie beschrieben, ganz klar zugelegt, vor allem in komplexeren Passagen. Die Detailgenauigkeit ist für sich alleine ohne direkten Vergleich in einer Surroundaufnahme nicht so einfach auszumachen. Deshalb habe ich gestern Abend nach dem Konzerterlebnis im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins (gemeint ist die Mutter-Bluray) nochmal die Stereo-Performance des G-Oppo mit derjenigen des G-ADS1 DAC verglichen.
Exzellente Testfiles für Detailtreue liefert die gute alte Jazz at the Pawnshop in der Downloadversion 24/88:
Das klingt gut, keine Frage. Aber die Natürlichkeit und Klarheit des G-ADS1 DAC erreicht der G-Oppo auch in der Übertragerversion nicht. Ich fürchte, lieber Harald, Dein von Dir liebevoll "Titan" getaufter G-ADS1 DAC wird dadurch nicht arbeitslos werden.
Ansonsten bin ich mit dem neuen Surroundklang bei mir aber recht zufrieden.
Viele Grüße
Gert