RME Fireface UC - Klang

bvk
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RME Fireface UC - Klang

Beitrag von bvk »

Angeregt durch die Aussage von Fujak im Thread analoge vs digitale Filter bei Subwoofern bz. des Klanges der Fireface UC die er als "ins metallisch tendierende Klangsignatur" bezeichnet, fragt man sich woran liegt das und lässt sich das verbessern?

Mir fiel das ebenfalls auf, habe es jedoch auf die Filtereinstellungen im EQ zurückgeführt, da ewig rumgemacht die Klangcharakteristik ist geblieben. Da der Raum in dem ich höre recht schallhart ist, wirkt das je nach Musikmaterial manchmal störend.

Wo kann man ansetzen:
- Stromversorgung?
- Analoger Ausgang?
- Linetreiber?
- USB?

Als Clock ist in den Systemeinstellungen schon die der FF gesetzt, nicht die des Rechners, Stromversorgung mitgeliefertes Netzteil.

Grüße, Bernd
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd,

ich habe diese Eigenart des Fireface UC schon bei mehreres Gelegenheiten erwähnt, u.a. beim Klang-Vergleich mit dem Master 7 (siehe hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 51&start=0).

Die verantwortlichen Faktoren liegen m.E. im Zusammenspiel von Wandlerchip, Clock und Ausgangsstufen. Ich hatte in meinem Vorstellungsthread an mehreren Stellen berichtet, wie ich diese Klangsignatur wesentlich abmildern konnte durch folgende Maßnahmen:

- Externe Stromversorgung durch Peaktech 6080
- Reclocking Mutec MC-3+
- Vorverstärker
- Stärkeres Absenken der Zielkurve ab 1kHz linear zu den Höhen hin (-5dB) (wenn man Acourate einsetzt)

Doch im Vergleich zu anderen DACs zeigt sich: Ganz abstellen lässt sich dies leider nicht. Ein Fireface höre ich immer heraus. In Deiner Hörraumsituation addiert sich das natürlich mit der wenig höhenbedämpfen Raumakustik. Leider ist es so, dass es vor allem für die Multikanal-Anwender, die beispielsweise mit einer digitalen XO via Acourate-Filter und USB-Interface ein Mehrwegesystem oder ein Sub-Sat-2.1-System ansteuern wollen, in der Preisklasse wenig Alternativen gibt.

Grüße
Fujak
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Fujak,

Als Mutec 3+ Experte wollte ich Dich fragen, ob Du das FF auch einmal mit dem WordClock-Signal der Mutec beschickt hast, und ob dies eine Verbesserung gebracht hat?

Grüße,
Jörn
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bvk
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Beitrag von bvk »

Danke Fujak,

eine zumindest preisneutrale Alternative zur Fireface habe ich nicht wg. Weiche in Software auf dem Rechner. Es werden also 6 Kanäle mit DA Wandlung benötigt. Die Hochtonhärte des Raumes werde ich nächstens mit Ecophonplatten etwas verbessern können, Stromversorgung war ja hier schon thematisiert worden, ebenso Reclocking. Equalizing ist dank Softwarelösung auch kein Problem.

Dein Hinweis auf einen Vorverstärker am analogen Ausgang bedeutet wohl dass die Ausgangsstufen der FF Nachhilfe brauchen?
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Dein Hinweis auf einen Vorverstärker am analogen Ausgang bedeutet wohl dass die Ausgangsstufen der FF Nachhilfe brauchen?
Ja, wahrscheinlich, wenn man eine Ahnung hat und Lötgeschick mitbringt, dann könnte man zu basteln anfangen.

Trotzdem: ein deutlicher Sprung passiert auch mit einem externen Netzteil. Setz Dich mal mit Daniel (Koala) in Verbindung. Der baut ganz hervorragende Teile und mit einem solchen Netzteil spielt das FF schon wirklich gut. Mit besseren Ausgangsbuffern sicherlich nochmals besser. ;)

Herzliche Grüße, Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jörn,
freezebox hat geschrieben:Als Mutec 3+ Experte wollte ich Dich fragen, ob Du das FF auch einmal mit dem WordClock-Signal der Mutec beschickt hast, und ob dies eine Verbesserung gebracht hat?
Ja, das habe ich ausprobiert. Das bringt nichts - das traditionelle Reclocking ist da überlegener. Warum das so ist, hatte ich mal hier ausgeführt: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 118#p69118

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst und Bernd,
cantusfirmus hat geschrieben:
Dein Hinweis auf einen Vorverstärker am analogen Ausgang bedeutet wohl dass die Ausgangsstufen der FF Nachhilfe brauchen?
Ja, wahrscheinlich, wenn man eine Ahnung hat und Lötgeschick mitbringt, dann könnte man zu basteln anfangen.

Trotzdem: ein deutlicher Sprung passiert auch mit einem externen Netzteil. Setz Dich mal mit Daniel (Koala) in Verbindung. Der baut ganz hervorragende Teile und mit einem solchen Netzteil spielt das FF schon wirklich gut. Mit besseren Ausgangsbuffern sicherlich nochmals besser ;)
All diese Modifikationen mit Stromversorgung, Reclocking, nachhelfender Vorverstärker treiben die DAC-Kosten ziemlich in die Höhe, ohne dass es - bezogen auf das Fireface UC - die metallische Klangsignatur wirklich beseitigt (höchstens reduziert). Angesichts des Aufwandes stellt sich die Frage, ob nicht höherpreisige USB-Interfaces die geeigenetere Lösung wären. Siehe unser Thread: Fireface UC - was kommt danach? (http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=4807)

Grüße
Fujak
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Fujak hat geschrieben: Angesichts des Aufwandes stellt sich die Frage, ob nicht höherpreisige USB-Interfaces die geeigenetere Lösung wären. Siehe unser Thread: Fireface UC - was kommt danach?
Richtig, keine Frage. Aber in genau diesem Thread gab es ein eher ernüchterndes Urteil für ein wesentlich teureres Interface ...

Herzliche Grüße, Horst
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gregor
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Beitrag von gregor »

Werte Fireface-Gemeinde, hallo Bernd,

wer etwas DIY-orientiert ist, kommt mit der Fireface doch ziemlich weit fürs Geld. Mit einem Peaktech (ca. 50€) und einem selbst gebastelten Filter (ca. 10€) tut sich klanglich durchaus ein Sprung nach vorn. Wenn man die gleiche DIY-Stromversorgung einer DIY-10M Masterclock (also 50€+10€+ca. 35€ für die 10M) zukommen lässt und diese an eine Mutec MC3+(bald USB) anstöpselt, dann kommt aus der Fireface tatsächlich Musik raus.

Natürlich kann man die zwei Netzteile auch gleich selbst aufbauen, 100 Euro für Bauteile ist ja nicht soo wenig. Die Peaktechs werden m. E. durch die Stromfilter erheblich besser. Der metallische Grundklang lässt sich m. E. durch diese Maßnahmen nicht völlig eliminieren, jedoch deutlich mildern.

Nur mal so vor mich hinkalkuliert und auch nur was für Bastler. Gehäuse hab ich noch nicht eingerechnet, da gehen die Geschmäcker bekanntlich weit auseinander.

Bastelarbeiten an den Ausgängen sind aufgrund der Platzverhältnisse im Gehäuse der Karte kaum möglich. Ich habe eine Weile damit gespielt, ein größeres Gehäuse zu verwenden, schließlich könnte man die Fireface an den Rackohren ganz einfach in eine neue Frontplatte einschrauben. Allerdings bräuchte man schon eine sehr ruhige Löthand, denn es geht wirklich sehr beengt zu auf den beiden Platinen. Am Ende war mir der Aufwand zu groß.

@ Bernd
Für Dich fällt die Möglichkeit des Klangtunings über die MC3+ vermutlich weg, es sei denn, die neue MC3+ USB könnte auch Mehrkanal (ADAT oder SPDIF-Mehrkanal, was ich aber für unwahrscheinlich halte). Folglich könntest Du noch die USB-Seite der Karte aufwerten. Ein gutes USB-Netzteil zwischen USB-Kabel und Fireface bringt klanglich einen kleinen Vorteil. Ich habe hierzu ein Botw verwendet. Die meisten USB-Isolatoren werden mit der FF nicht funktionieren, da dann der sog. "Handshake" nicht klappt und danach geht dann nix mehr. RME sagt übrigens, dass es diese Unterschiede aus technischen Gründen nicht geben dürfe, das sagen die aber auch über bessere Netzteile.

Beste Grüße
gregor

P.S.: Da ich mit der Fireface auch aufnehme, kann ich bestätigen, dass sich der beschriebene Aufwand auch hier bemerkbar macht. Die MC3+ als Masterclock brauche ich schon deshalb, um die weiteren Preamps mit ihren eigenen Wandlern synchron zu halten... Aber auch solo klingt es besser als mit interner Clock.
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

Wie definiert ihr metallischen Klang? Ist es ein fehlen von Wärme im Klangbild? Extrem analytisch? Als FF400 Besitzer finde ich nicht, dass sie metallisch klingt. Sie ist sehr analytisch, dem stimme ich zu. Ein externes, gut gefiltertes Netzteil brachte einen minimal strafferen und detailreicheren Bass und brachte ebenfalls ein wenig mehr Ruhe (ins ohnehin aufgeräumte) Klangbild. Vielleicht fehlt mir auch ein entsprechender Vergleich mit anderen DACs. Es wäre interessant heraus zu finden woran der von euch metallisch empfundene Klang her rührt.

Ist es einen Versuch wert, digital aus der RME in einen externen DAC zu gehen um zu sehen ob sich das Klangbild positiv verändert?
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gregor
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Beitrag von gregor »

nightingale hat geschrieben:Ist es einen Versuch wert, digital aus der RME in einen externen DAC zu gehen um zu sehen ob sich das Klangbild positiv verändert?
Hallo Peter,

im Stereo-Modus gibt es wesentlich bessere DDCs als die Fireface für deutlich weniger Geld. Ob die Karte als ADAT besser liefert kann ich nicht sagen, ich wage es zu bezweifeln. Du hast natürlich Recht, wir jammern hier alle auf sehr hohem Niveau, das hat die Karte eigentlich nicht verdient.

Beste Grüße
gregor
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Manger_Fan
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Beitrag von Manger_Fan »

Hallo,

ich habe jetzt seit 3 Jahren ein RME Babyface an einem Laptop hängen (genauere Konfig siehe Vorstellung). Ich finde den Klang eigentlich nicht als metallisch, sondern einfach ehrlich und neutral. Gut, ich kann leider nicht sagen wie andere DACs klingen mangels Test.

Aber da ich immer noch dabei bin meine LPs zu digitalisiern, sehe ich z.Z. keine Veranlassung einen anderen DAC anzuschaffen. Aber trotzdem liebäugle ich auch mit dem angekündigten Mutec 3+USB.


Gruß
Holger
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

gregor hat geschrieben:im Stereo-Modus gibt es wesentlich bessere DDCs als die Fireface für deutlich weniger Geld
z.B. welchen?

LG
Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

ein paar Beispiele: nach meiner Erfahrung ist sogar das kleine M2Tech Hiface (125,- €) ein wenig besser. Weiterhin gibt es in der Klasse unter 200,- € das Gustard U10, das schon deutlich besser als das Hiface klingt (allerdings war hier in letzter Zeit eine gewisse Ausfallquote zu beklagen - siehe Thread). Weiter geht es mit einem echten Preisleistungssieger Audio-GD DI-2014 mit TCXO-Oszillator für umgerechnet 300,- €, und zu guter letzt den neuen Mutec MC-1.2 (unter 400,- €).

Grüße
Fujak
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Beitrag von nightingale »

Danke Fujak!
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