Bernd (Audio Physic Yara + Sub)

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nurmusik
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Bernd (Audio Physic Yara + Sub)

Beitrag von nurmusik »

Neuvorstellung, meine Musikwelt

Hallo zusammen,

ich war nicht so sicher wie ich das hier anfangen soll. Mir geht es, ganz ehrlich, nicht um's Prinzip sondern nur darum Musik zu hören. Ich habe ganz früher mal mit High-End Zeug im sechsstelligen Bereich gehört, und das war -gelinde gesagt- kontraproduktiv. Ich vermute, es ging einigen von Euch ähnlich: man hört Musik nicht mehr im Zusammenhang sondern nur mehr die Geräte. (Classé, Theta, Watt, und das übliche Kabel- und Zaubergeraffel im fünfstelligen DM-Bereich) Irgendwann habe ich alles verkauft, natürlich mit gigantischen Verlusten. Heute habe ich einen Dual 1219/DMS 240 / AT 14 Sa, einen Dual 701 mit ADC 10 MK IV, zwei Aikido Pre, Trigon Energy Verstärker, zwei Audio Physic Yara mit zus. Sub, und teilweise selbstgebastelte Kabel. Außerdem einen Yamaha Festplattenrecorder/CD-Player. Als Radio verwende ich mein Tablet.

Ich höre fast ausschließlich Klassik, Schwerpunkte sind Bach, das meiste nach Schönberg und Webern, Jazz und auch seltsame Sachen wie Gamelan-Musik, klassische arabische Musik und noch einiges andere, je nach Stimmung. Das meiste habe ich auf Schallplatte und ich weiß, das eine Aufnahme aus den sechzigern nicht mit modernen Aufnahmen klangmäßig mithalten kann. Interpretatorisch aber ganz sicher, und darauf kommt's mir mehr an. Musik ist für mich lebensnotwendig, und das meine ich ernst.

Beruflich arbeite ich mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen. Ich kann das weil ich sehr empathisch und zudem hochsensibel bin. Das ist ein bisschen so wie Synästhesie, man kann sich nicht dagegen wehren. Ein Blick in Wikipedia erklärt die Zusammenhänge und gibt Hinweise auf weitere Links. Und Musik ist eine Sache die mir hilft Kopf und Bauch wieder zusammen zu bringen, mich zu erden, wieder zu mir selbst zu finden -nennt es wie ihr wollt. Wenn das für längere Zeit weg fällt merke ich irgendwann (Gott-sei-Dank fällt mir das auf), daß ich nicht mehr wie gewohnt meine Klienten verstehe. Das hatte ich schon mal, und daraufhin habe ich Urlaub genommen.

Es geht mir also darum, so tief wie möglich in die Musik einzutauchen. Das klingt jetzt vielleicht unverständlich. Ein Beispiel: ich hatte eine wunderbare Kindheit, mein Vater hat mir im zarten Alter von 4 Jahren beigebracht wie man den Plattenspieler bedient, und nachdem mir meine Mutter den Nachmittag eines Fauns erklärt hat und Rimsky-Korsakoff und so weiter war ich süchtig. Wenn ich also heute Musik höre dann ist mir dieses Fundament wichtig. Wenn es zum Beispiel so klingt, interpretatorisch oder klanglich, wie in meiner Kindheit und Jugendzeit, dann fühle ich mich damit sehr verbunden. Oder wenn ich mir Sachen selbst erschliesse wie Stockhausen, Xenakis oder Boulez.

Die Theorie ist also, daß möglichst wenig Beeinflussung den Kern der Musik eher offen legt. Und da könnten eventuell aktive Lautsprecher interessant werden.

Bin ich da auf dem richtigen Weg? Oder ist das zuviel Anspruch? Zumal heute meine finanziellen Mittel begrenzt sind, es sollte nicht über 2500€ gehen, da ist natürlich Gebrauchtes besonders interessant.

Herzliche Grüße,
Bernd
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Bernd

Sehr tiefgehende Vorstellung.Ich versuch mal darauf einzugehen ...
Mir geht es, ganz ehrlich, nicht um's Prinzip sondern nur darum Musik zu hören. Ich habe ganz früher mal mit High-End Zeug im sechsstelligen Bereich gehört, und das war -gelinde gesagt- kontraproduktiv
Wenn die Geräte immer im Vordergrund stehen und man immer auf der Suche und nie zufrieden ist so ist das schon schwer, genauso hätte es sein können das deine alten Sachen gepasst hätten und man sich zufrieden hätte zurücklehnen können. Aber unter den schier 1000enden Komponenten und daraus resultierenden Kombinationsmöglichkeiten ist es schon Glück das richtige zu finden. Aber wenn du Aktivlautsprecher als evtl. Weg ansiehst bist du schon auf gutem Weg. Damit kann man wenn man will eine sehr schlanke Anlage aufbauen und hat nicht so die Qual der Wahl. Man kann aber auch den anderen Weg beschreiten und bei Mitgliedern die das anbieten mal ihre Anlagen zu hören.
Und Musik ist eine Sache die mir hilft Kopf und Bauch wieder zusammen zu bringen, mich zu erden, wieder zu mir selbst zu finden -nennt es wie ihr wollt.
Das das Ziel aller hier (Sag mir was Musik du gerade hörst und ich sag dir wie du dich fühlst). :wink:
Es geht mir also darum, so tief wie möglich in die Musik einzutauchen. Das klingt jetzt vielleicht unverständlich.
Das macht hier auch jeder . :cheers: :cheers: :cheers:
Ja, zu deinem Budget würde Abacus gut passen zumal du sie testen kannst und viele aus gebrauchten Sektor Genelec, Nubert, Backes& Müller oder jetzt neu Schanks Audio. Geht die Richtung eher Kompakt oder Standboxen. Wie gross ist dein Hörraum?? Ja viele Fragen ...

Achso ganz vergessen Herzlich willkommen. :cheers:

Gruss Andreas
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Bernd,

Spontan fällt mir da natürlich die Option ein, sich auf Gebrauchte aber technisch überholte B&M einzulassen. (Modelle wie B&M BM 6 oder BM 8 kommen da preislich in Frage)

Einen sehr interessanten Lautsprecher, der vor kurzem vorgestellt wurde und exakt in deine Preisklasse passt, nämlich die Schanks Audio Prisma würde ich Dir mal empfehlen anzuhören.

Klingen sehr überzeugend die Kleinen, ich persönlich würde sie oberhalb von Abacus, und auch oberhalb der alten B&Ms einordnen.

Auf jedenfall lässt sich aktiv einiges machen. :cheers:

Grüße,
Frederik
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Bernd,

eine sehr offene Vorstellung, das liest man nicht so oft.
nurmusik hat geschrieben:Die Theorie ist also, daß möglichst wenig Beeinflussung den Kern der Musik eher offen legt. Und da könnten eventuell aktive Lautsprecher interessant werden.

Bin ich da auf dem richtigen Weg? Oder ist das zuviel Anspruch? Zumal heute meine finanziellen Mittel begrenzt sind, es sollte nicht über 2500€ gehen, da ist natürlich Gebrauchtes besonders interessant.
Nun ja, mir stellte sich als erstes die Frage, was macht deine jetzige Anlage was die Aktiven besser können sollen (müssen), dann noch die Frage, würdest du eher im Nahfeld hören oder soll der Hörabstand weiter gewählt werden, das meine ich in Betracht der Summe von 2500 €, da wird es dann schon ein wenig eng.
Ansonsten stelle mal ein paar Fotos von deiner Hörumgebung rein, dann kann man sich doch mehr vorstellen.

Viel Spass bei uns

Oliver
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nurmusik
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Beitrag von nurmusik »

Hallo zusammen,

ich danke ganz herzlich für die freundliche Aufnahme!

Nun wird es darum gehen zu versuchen den ein-oder anderen Lautsprecher zu hören. Mein Hörraum ist übrigens ca 20 m² groß und recht gut bedämpft. In meinem Rücken und an der Seite sind raumhohe Regale mit ungefähr 5000 Schallplatten, auf dem Boden (Laminat) liegt ein großer Orientteppich und ich habe außerdem noch einige Raumakustikelemente die Resonanzen völlig ausmerzen. Der Raum ist definitiv nicht überdämpft, da habe ich versucht darauf zu achten. Andererseits sind meine Ohren mit 59 nicht mehr die einer Fledermaus, weder von der Größe, noch vom Bewuchs und leider auch nicht leistungsmäßig.

Ich denke, ich werde mich zunächst auf gebrauchte und überholte Backes/Müller einlassen wollen, die habe ich mal mit 17 gehört und fand sie damals unglaublich und unerschwinglich. Ich dachte an BM6, BM8 . Ich würde die gerne mit einem Ampino oder Funk VV betreiben.

Natürlich geht das ganze erst wenn ich meine Lautsprecher und meinen Trigon Energy verkauft habe...Aber ich würde mich sehr freuen wenn im Mainzer Raum + 30 Km jemand mir die Möglichkeit gäbe in dieser Richttung etwas zu hören.

Generell bin ich noch etwas unsicher ob sich das ganze überhaupt lohnt wenn man wie ich gerne und viel Schallplatten hört. Viele Leute hier scheinen in Richtung digital zu gehen, aber ich hänge an meinen Scheiben und den dazugehörigen Drehern...

Herzliche Grüße,
Bernd
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Bernd,

es gibt hier im Forum richtig eingefleischte Analog- bzw. LP-hörer, auch Threads darüber! Solche Ketten kann man auch optimieren. Ob man digital braucht ist nicht geschlossen argumentierbar, ich mach beides, kann/will mich nicht ganz davon verabschieden... Bleib doch bei den Platten wenn Du's magst! :cheers: Und falls Du digitale Quellen, wie z.B. Fernseher in die Anlage einbinden willst, mach's halt mit 'nem guten DAC am Vorverstärker (dann gibt's evtl. auch Satellitenradio :wink: )!

Wenn Dich klassische Aktivlautsprecher interessieren, sprich mit Ralph von Pirol Audio, er betreibt auch die Aktive HiFi Börse, oder mit Michael (bm_fan) von AGM, er restauriert alte Schätzchen.

Also herzlich Willkommen! Wir helfen Die gerne Deine Aktive Lösung zu realisieren.

Gruß,
Winfried

3261
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Bernd,

in Deiner Vorstellung sind mir gleich mehrere Dinge ins Auge gesprungen, die mich stark an eigene Erfahrungen erinnern - die besondere Sensibilität (eine wohl erst seit wenigen Jahren etwas bekanntere Veranlagung), die schon von Kindheit an bestehende enge Verbindung mit Musik und nicht zuletzt die Neigung zu leider eher selten zu hörenden Komponisten bzw. Musikgenres...

Zu den Möglichkeiten, durch eine Umgestaltung der Anlage eine noch tiefere Wahrnehmung bzw. Versenkung in der Musik zu erreichen: dies kann mit Aktivboxen (und digitalen Quellen als Ergänzung zur bestehenden Analogquelle) sehr gut gelingen, erfordert aber sicher das gleiche Maß an Geduld und Zeit, was Du bereits beim Abschied von der damaligen Hochpreiskette investieren mußtest.

Die von Frederik genannten Modelle würde ich aufgrund meiner Höreindrücke genauso anraten/einstufen. Letztlich nimmt aber doch jeder anders wahr und ein Querhören durch die im "Aktives Jahrbuch" zu findenden Hersteller fördert vielleicht noch manche Alternative zutage. Vor allem, wenn sich die Gelegenheit ergibt, den ein- oder anderen Forenkollegen zu besuchen und Setups in realen Wohnräumen zu hören.

Viel Freude beim Eintauchen in die "aktive Welt"
und bei der Teilnahme am Forengeschehen

wünscht
Eberhard
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