USB Soundkarten mit multiplen Digitalausgängen?

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thorsten
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USB Soundkarten mit multiplen Digitalausgängen?

Beitrag von thorsten »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an die Soundkarten-Spezialisten:
gibt es eigentlich auch eine "Soundkarte", die von USB auf 3x oder 4x Stereo-digital-out wandelt?

Oder wie heißt denn so ein Gerät?!??!

Schönen Gruß

Thorsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

Ich habe bisher nur Geräte gesehen, die zwei oder drei digitale Ausgänge haben und zwar koax, AES/EBU und optisch, meistens aber nur zwei davon, wie z.B. FireFace UC. Alle Ausgänge führten das gleiche Signal, sind quasi parallel geschaltet.

Vielleicht hilft es wenn Du beschreibst wofür Du 3-4 Ausgänge verwenden willst.

Gruß,
Winfried

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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

thorsten hat geschrieben:ich habe mal eine Frage an die Soundkarten-Spezialisten:
gibt es eigentlich auch eine "Soundkarte", die von USB auf 3x oder 4x Stereo-digital-out wandelt?

Oder wie heißt denn so ein Gerät?!??!
Thorsten,

Soundkarten für mehrfach digital out gibt es im Consumer-Bereich nicht. Im Pro-Bereich gibt es die Möglichkeit der ADAT-Schnittstelle und der MADI-Schnittstelle. D.h. man kann mit USB auf ADAT/MADI ausgeben und dazu dann einen entsprechenden Konverter für digital out (AES symmetrisch) verwenden.

Ein Beispiel wäre wohl RME MADIface USB und dazu dann RME ADI-642.
ADAT wären alle Soundkarten mit ADAT Schnittstelle (es gibt da einige) und dazu den Konverter Mutec MC4. Wobei ADAT als ältere Schnittstelle Begrenzungen hinsichtlich der Abtastrate auf 48 kHz je Kanal aufweist (es ist zwar möglich per Multiplexing höhere Raten zu verwenden, das verringert aber die Kanalzahl).

Eine aufwendigere Lösung wäre z.B. Lynx Aurora mit USB-Interface, was auch analoge Schnittstellen beinhaltet.

Es gibt auch Entwicklungen in Richtung Ethernet anstelle USB, dazu zählen Focusrite RedNet 3, DigiGrid IOC (angekündigt) oder HAPI Ravenna 16/18

Achtung ! Bei all den "professionellen" Lösungen arbeitet man üblicherweise mit einer vorgegebenen Taktrate und schaltet diese auch nicht dauern um. Das kann Probleme bereiten, wenn man schlichtweg Musiktracks mit unterschiedlicher Rate hintereinander hören möchte.

Grüsse
Uli
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thorsten
Es gibt hier im Forum einige Beiträge zu M2Tech HiFace
In der Regel kann man einen solchen USB zu SPDIF Konverter modifizieren. Der SPDIF Ausgang geht normalerweise über einen Abschwächer, man kann nachträglich mehrere identische parallel schalten, sofern man das Gehäuse geöffnet hat.
Grüße Hans-Martin
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vincent kars
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Beitrag von vincent kars »

thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo zusammen,

danke schon einmal für eure Einschätzungen.

Ich verwende ADAT aktuell schon: aus der Fireface UC wird über ADAT eine rme Multiface mit 4 Kanal@96kHz für die Rears versorgt.

Mir geht es darum: ich habe insgesamt 12 Kanäle im Einsatz. Es gibt "nur" die Firefaces und noch Antelope mit min. 12 analogen Ausgängen. Wobei die Antelope Orion32 32 Ein- und Ausgänge hat. Das bei 2.500€, da bleibt für jeden analogen Ausgang nicht viel Geld übrig....

Die Idee ist nun, die einzelnen Kanäle über spdif paarweise digital in mehrere klassische Stereowandler zu schicken. Z.B. so ein GD Master für Stereo, ein weiterer für teilaktiven Center, ein weiterer für Surrounds und die restlichen Kanäle weiterhin über Fireface (oder so).
Das kenne ich im Consumerbereich eben von Meridian und der eine Accuphase.

Ich fahre übrigens alles mit 96kHz, d.h. Studiogeräte sind kein Hinderungsgrund.

Schönen Gruß

Thorsten
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hi Thorsten

Muss es denn unbedingt USB sein? Falls PCI, resp. PCIe eine Option wäre, dann käme die RME AES32 in Frage, welche 16 Kanäle @ 192kHz per SPDIF/AES ausgibt.

Ich habe, immer beim PCI-Bus bleibend, zwei M-Audio Delta 1010 (nicht 1010lt) auch mit insgesamt 16 Kanälen Audio Analog Out zur Verfügung. Es braucht allerdings dazu ein (älteres) MB mit noch 2 PCI-Steckplätzen. Die Delta 1010 haben AK4393-er Wandler, wandeln bis 96kHz und sind sehr brauchbar.

Alternative Grüsse
Simon
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hi Vincent,

thanks for the link, very interesting!

Hallo Simon,

ja, die PCI (e)-Boards habe ich inzwischen auch mal angeschaut. Da gibt es ja einiges. Ist das mit 2 Soundkarten kein Problem mit den Treibern?

Schönen Gruß

Thorsten
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dietert
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Beitrag von dietert »

Auch mit USB kann man durch Aneinanderreihung einfacher Standardadapter bzw. USB-Lautsprecher ein System mit vielen Kanälen aufbauen. Wenn also nach "einem Gerät" gefragt wird, geht es imgrunde um bestimmte Systemfunktionen, die von der Anwendung abhängen, und die so ein zusammengestückeltes System nicht hat.
Wenn ich z.B. Front und Center digital betreibe, so möchte ich zeitsynchrone Wiedergabe und eine gemeinsame Lautstärkeregelung. Das Problem der koordinierten Lautstärkeeinstellung ist bei Verwendung guter 24-Bit DACs nicht mehr so kritisch, aber immer noch vorhanden. Eigentlich möchte man auf der SPDIF-Verbindung keine reduzierten Daten übertragen.
Ich kenne im Consumerbereich eigentlich nur das Philips DSS System, wo auf den SPDIF-Leitungen neben den Originaldaten parallel noch Steuerkommandos für die Lautsprecher übertragen wurden. Dafür brauchte man ein spezielles Steuergerät DSC, welches zwischen Signalquelle und Lautsprecher geschaltet wurde. Heutzutage würde man das wohl als PC-Anwendung machen, egal ob mit Ethernet oder USB.
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Thorsten
thorsten hat geschrieben: ... die PCI (e)-Boards ... Ist das mit 2 Soundkarten kein Problem mit den Treibern
Variante Digital_Out mit RME AES32: Eine AES32 liefert je 16 Kanal Digital out und in, dies bis 192kHz auf allen Kanälen synchron (über je 8 AES/SPDIF-Ausgänge). Da brauchst Du für Deinen 12-Kanal-Bedarf ohnehin keine 2 Karten. Und da der PCI-Bus am aussterben ist, und es einigen Lagerbestand zu geben scheint, gibt's die PCI-Version relativ günstig z.B. hier http://shop.musicnetwork.ch/epages/Musi ... ViewAction. Bedenke jedoch, falls dies für Dich nicht selbstverständlich ist: Du brauchst dann für Deine 12 Kanäle analoges Audio dazu noch die DA-Wandler dazu, z.B. zwei 8-Kanal-Wandlerkisten z.B. von RME (je 1000...1500-Euro), oder aber billigst 6 Stück 2-Kanal-Chinesen-DAC-Boards zu je ca. 100..150 Euronern.

Ich habe zwar eine AES32 in PCIe, welche im Moment jedoch herumliegt, da mich Gert Fortepianus davon überzeugt hat, dass es technisch anfälliger ist, aus dem SPDIF-Signal einen schönen Takt zu gewinnen, als mit einem gepflegten XO direkt am DA-Wandlerchip, welche dann seinerseits den ganzen Rest taktet. Deshalb habe ich keine SPDIF-Out Variante, sondern Analog-Out Lösungen mit "XO onboard". Und wenn denn der Takt unbedingt per SPDIF und dazu noch perfekt daherkommen sollte, dann kannst Du ja an jede Deiner 6 SPDIF-Leitungen eine Kaskade von von je 3 Mutec's hängen. ... Rechne! :D

Konkret: Ich setze auf Analog Out, wo es geht. Ich habe bei mir im Wohnzimmer zwei parallel und perfekt synchronisiert laufende RME Hammerfall 9632 (Linux), welche mit Zusatzboards 10 Kanal Analog out liefern. Der Alsa-Treiber bietet keinerlei Probleme bei der Parallelschaltung.

Eine 16-Kanal-Arme-Leute-Version wäre wie schon gesagt der Parallelbetrieb von zwei M-Audio Delta 1010 (Hat bei mir mit dem Acourate Convolver mit 12 Kanälen bestens funktioniert; die Windows-Treiber sind für die Parallelschaltung von bis zu 4 Karten=32Kanal Audio Out vorgesehen). Die M-Audios werden in der Bucht für ca. 100 Euro verklickert. Auch hier bei mir kein Problem mit mehreren Karten.

Eine andere Mehrkanal-Billig-Alternative zur Delta 1010 ist das RME Multiface 1, welches mit etwas weniger guten Wandlern als die Delta 1010 daherkommt, aber trotzdem sehr schön aufspielt. Auch hier kriegst Du zwei solcher Dinger (=2*8 Kanal Analog Out) in der Bucht für insgesamt max ca. 300 Euro. Auch hier ist der Parallelbetrieb bei mir problemlos möglich.

Parallelisierte Grüsse
Simon
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