Und hier nun der Bericht vom "Holzohr des Abends"!
Das war mal wieder eine mich eher verwirrt zurücklassende Hörsession! Ich kam ja mit den "größten" Erwartungen zu Bert, aber sie wurden "enttäuscht"! -
Dass sie enttäuscht wurden, ist jedoch nicht negativ gegen Berts Anlage oder den Audiovolver 2 zu verstehen, sondern eher als Lob für die Qualität von Berts Anlage und die von vorneherein bestehende "Passung" in den Raum. Die Eindrücke, die ich vergangenen November in Gelsenkirchen sammeln konnte und die meine Erwartungshaltung bestimmten, haben sich diesmal nicht eingestellt. Also, woran lags's?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, schließe mich aber den plausiblen Vermutungen vor allem von Gerd an. Ein Vermutungsdetail möchte ich noch ergänzen: Da die "Avancé" eine Koaxchassis hat, hat der Audiovolver vielleicht nicht gar so viel "zu arbeiten", um die Zeitrichtigkeit von HT und TMT herzustellen wie bei anderen Konstruktionen. Und ergo fallen die Klangunterschiede zwischen dem Mit- oder Ohne-Hören des Audiovolvers nicht bis gar nicht auf - zumindest für mich.
Bevor ich mit meiner CD drankam, hörten wir vornehmlich Stücke, die Franz mitgebracht hatte; und wenn mich icht alles täuscht, hat Franz zunächst auch nicht umgeschaltet zwischen Audiovolver und Bypass. Ich glaube, ich war der erste, der das an der Anlage getan hat, und zwar bei der Arie "Isoldes Liebestod" (M. Price, Staatskapelle Dresden, C. Kleiber). Weder ich noch Herr Schippers, noch die anderen hörten bei diesem Stück Unterschiede. - Verwunderung machte sich breit. Und mit Verlaub: Das Argument mit dem Sinuston zieht hier nicht. Das Entscheidende bei diesem Stück war und ist für mich die Sprachverständlichkeit. Was dieses Kriterium angeht, so konnte ich letztes Jahr in Werner Clemens' Hörstudio die wesentliche Erfahrung machen, und zwar diese: Sobald Werner anfing, aus seinem optimal eingerichteten Hörstudio die Akustikelemente zu entfernen, verschlechterte sich die Sprachverständlichkeit bei diesem Stück (was, nebenbei bemerkt, meine bessere Hälfte und mich dazumal von der Notwendigkeit mechanischem Roomtunings überzeugte). Jetzt, in Berts Anlage, war die Sprachverständlichkeit (mal mit, mal ohne Audiovolver) beide Male gleich gut, und zwar verdammt gut - wenn ich das mal so sagen darf.
Dann wurden andere Stücke aufgelegt und meine Mithörer begannen, Unterschiede zu hören - nur ich nicht! Weswegen mir ja auch der Titel "Holzohr des Abends" verliehen wurde. Ok, bei einigen Stücken vermeinte ich auch (minimale) Unterschiede zu hören (vor allem bei dem Clapton-Stück, das Herr Schippers in die Runde warf, weil's ihm ein besonderes Beispiel für musikalischen Fluss erschien), bin mir aber nicht sicher, ob ich da nicht vielleicht einem "Gruppenzwang" und dem Wunsch, kein Holzohr sein zu wollen, unterlegen bin.
Eine kurze Bemerkung zu Herrn Schippers: versiert, freundlich, geduldig - ein Klasse-Mann!
Conclusio: Ich werde - irgendwann - nicht umhin können, Herrn Schippers zu mir einzuladen, damit er auch bei mir bzw. in meinem Wohnzimmer sein segensreiches Wirken entfaltet. Und ich vermute sehr stark, dass ich dann eher die Unterschiede hören werde, ob's mit Audiovolver besser klingt.
So long
Axel
PS. Berts Gastfreundschaft ist hoch zu loben, der Imbiss mundete vorzüglich, nur leider konnte ich nur ein "wönziges Schlöckchen" seines sizilianischen Rotweins probieren. ...