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Dead Can Dance - Spiritchaser
Diese Scheibe wollte ich schon lange vorstellen.
Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man (in Abwandlung des Wittgenstein-Diktums) schwärmen: Die acht großartigen Tracks auf Spiritchaser sind nicht von dieser Welt, oder -- besser gesagt -- aus allen Teilen der Welt zugleich. Majestätisch schreiten die Bässe über meditativen Dschungelpercussions durch eine Wand aus indisch angehauchten Keyboardsounds. Plötzlich erklingen zwei klare Stimmen, nur von einer Gitarre begleitet auf einem mexikanischen Dorfplatz, um bald von groovenden Slap-Bässen und tropischen Samples verscheucht zu werden. Obwohl er weiterhin in Irland und sie in Australien lebt, haben Dead Can Dance erneut zu einer musikalischen Einheit gefunden, die ihre virtuelle Weltreise zu einem Meisterwerk werden läßt. --Christian Arndt
Brendan Perry und Lisa Gerrard legen mit "Spiritchaser" ihr siebtes Studiowerk als Bandprojekt Dead Can Dance vor. Die düsteren sakralen mittelalterlichen Wave-Klänge aus den Vorgängeralben sind verschwunden. An deren Stelle treten melodiöse, schwebende Klanglandschaften einer ethnischen und spirituellen Weltreise durch Afrika, Vorderasien, Indien und Indianerland. Gerrards mystisch-hypnotische Elfenstimme erzeugt hier eine wohlig meditative Melancholie, die den Großteil der acht neuen Titel prägt. Eine Handvoll ausgesuchter Gäste steuern u.a. türkische Klarinette, indische Tabla und Sitar, afrikanische Ethno-Percussion und indianische Trommelrhythmen bei; alle anderen Instrumente werden von den beiden Dead Can Dancern in bewerter Weise selbst gespielt. Eine gelungene Abendplatte für den anspruchsvollen Hörer, der auch gerne mal auf Entdeckungsreise abseits der breitgewalzten Mainstreamproduktionen gehen möchte.
Auflegen und abdriften in eine musikalische Entdeckungsreise. Die vorzügliche Aufnahmequalität tut ein übriges.
Gruß
Franz