Der PC als Audiosource - stiefmütterlich behandelt?

nightingale
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Beitrag von nightingale »

Ich plane meine Audio PC HW weiter zu optimieren. Ich betreibe die CPU über eine regulated linear PSU und das MB über eine linear PSU und PicoPSU. Nun möchte ich einen Schritt weiter gehen und auch die SSD (OS), die HDD (data), die firewire i/f Karte und ggf auch das RAM über linear PSUs betreiben.

Eine Frage zu SATA: hier gibt es ja jeweils 2 Adern für Tx & Rx, sowie ground Adern. Um ground loops zu verhindern möchte ich die ground Leiter der SATA auftrennen. Funktioniert SATA floating? Hat das schon jemand versucht?
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VonBrechts
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Beitrag von VonBrechts »

Ob das mit sATA ohne GND funzt bezweifle ich...was nicht heisst, dass es doch funktionieren kann. Einige Controller brauchen die GND-Leitungen soweit ich weiss. Auch kann ich nicht sagen, welche Auswirkungen das auf Laufwerke haben würde...müsste man testen.
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

SATA ohne GND wird genauso schlecht und recht funktionieren wie zB USB ohne GND. Die differentielle Technik nützt einem nichts mehr, wenn die GND-Potentiale der zwei Geräte zu weit auseinenander liegen bzw vollkommen undefiniert sind. In speziellen Szenarien mag es wohl gehen, die sind aber so speziell dass man erstmal überhaupt eine tatsächliche Masseschleife bzw eine Auswirkungung davon gefunden haben will...
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VonBrechts
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Beitrag von VonBrechts »

@KSTR

Bei USB bin ich nicht ganz deiner Meinung. Wenn USB-Gerät ( DAC ) und PC ohne GND kommunizieren können ist das bisweilen sogar ein probater Weg zur Störgeräusch minimierung...ich habe es mit diversen Billig-USB-Kabeln ausprobiert und zumindest an einer ASUS Xonar Essence One stellte sich Klangverbesserungen ein wenn man nur die Datenleitungen ungekappt lies. Ich möchte daraus aber kein allgemein gültiges Postulat machen...
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

VonBrechts hat geschrieben:@KSTR

Bei USB bin ich nicht ganz deiner Meinung. Wenn USB-Gerät ( DAC ) und PC ohne GND kommunizieren können ist das bisweilen sogar ein probater Weg zur Störgeräusch minimierung...ich habe es mit diversen Billig-USB-Kabeln ausprobiert und zumindest an einer ASUS Xonar Essence One stellte sich Klangverbesserungen ein wenn man nur die Datenleitungen ungekappt lies. Ich möchte daraus aber kein allgemein gültiges Postulat machen...
Der Punkt ist halt der dass irgendwo dennoch eine Verbindung der GND-Potentiale vorhanden sein muss, damit eine USB-Kommunikation überhaupt erstmal startet, d.h. überhaupt ein Gerät erkannt wird. D.h., sie können nur *mit* GND kommunizieren (weil elektrische Zustände ggü diesem GND für Teile des Handshakes verwendet werden), auch wenn es nicht das GND des USB-Kabels ist. Von daher ist dann ein Unterbrechen der Kabelmasse (und ggf 5V-Leitung) möglich trotz Funktion, und eine tatsächlich vorliegene "Masse-Schleife" (direkt oder mittelbar, zB über Schutzerde) würde unterbrochen...

... und bei SATA wird das ganz ähnlich sein (wobei ich die Hardware-Spezifikation jetzt noch nicht vollständig durchgelesen habe)...

Sprich, beides *kann* funktionieren wenn ein "Masse-Umweg" zusätzlich vorhanden ist, der die "Direkt-Masse" des Kabels redundant macht. Ohne "Masse-Umweg" geht es aber definitiv *nicht* (aber der Weg kann manchmal gut versteckt sein). Auf diese Details wollte ich hinweisen.
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

KSTR hat geschrieben:
VonBrechts hat geschrieben:@KSTR

Bei USB bin ich nicht ganz deiner Meinung. Wenn USB-Gerät ( DAC ) und PC ohne GND kommunizieren können ist das bisweilen sogar ein probater Weg zur Störgeräusch minimierung...ich habe es mit diversen Billig-USB-Kabeln ausprobiert und zumindest an einer ASUS Xonar Essence One stellte sich Klangverbesserungen ein wenn man nur die Datenleitungen ungekappt lies. Ich möchte daraus aber kein allgemein gültiges Postulat machen...
Der Punkt ist halt der dass irgendwo dennoch eine Verbindung der GND-Potentiale vorhanden sein muss, damit eine USB-Kommunikation überhaupt erstmal startet, d.h. überhaupt ein Gerät erkannt wird. D.h., sie können nur *mit* GND kommunizieren (weil elektrische Zustände ggü diesem GND für Teile des Handshakes verwendet werden), auch wenn es nicht das GND des USB-Kabels ist. Von daher ist dann ein Unterbrechen der Kabelmasse (und ggf 5V-Leitung) möglich trotz Funktion, und eine tatsächlich vorliegene "Masse-Schleife" (direkt oder mittelbar, zB über Schutzerde) würde unterbrochen...

... und bei SATA wird das ganz ähnlich sein (wobei ich die Hardware-Spezifikation jetzt noch nicht vollständig durchgelesen habe)...

Sprich, beides *kann* funktionieren wenn ein "Masse-Umweg" zusätzlich vorhanden ist, der die "Direkt-Masse" des Kabels redundant macht. Ohne "Masse-Umweg" geht es aber definitiv *nicht* (aber der Weg kann manchmal gut versteckt sein). Auf diese Details wollte ich hinweisen.
Wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das, dass zumindest das USB i/f nur am Anfang zum initiieren der Erkennung des USB die Masseverbindung benötigt. Wen dem so ist, könnte man diese ja zeitverzögert wegschalten.
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RC23
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Beitrag von RC23 »

AudioPhil hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich habe wirklich fantastische Ergebnisse erreicht alleine dadurch das die SSD den Strom nun von einem Bakoon BPS-02 erhält. Mein AudioPC lässt sich definitiv sehen, ich habe viele Mods hinter mir... Aber das was so ein separates Netzteil and der SSD ausmacht ist wirklich gewaltig. Kein anderer Tweak (Hardware) hat so viel gebracht wie dieser! :cheers:

Es geht natürlich auch preiswerter als mit dem Bakoon, man nehme dazu einfach ein ein TeraDak U9VA für schlappe 45$.
Funktioniert ein TeraDak U9VA als PSU für eine SSD?

Frage, da eine SSD mit 5V versorgt werden will und der TeraDak dagegen 9V liefert?

Grüße

Rüdiger
cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Hallo Rüdiger,

Der Teradac gibt 5v über USB aus. Ich habe einen bestellt und werde berichten. Mein PC-Setup wird sich aber noch etwas verändern, da ich wahrscheinlich auf die neueste Prozessorgeneration umsteigen werde, weil ich über JRiver auch Video wiedergeben und nicht auf MadVR verzichten möchte.

Beste Grüße, Horst
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RC23
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Beitrag von RC23 »

Stimmt, der USB-Ausgang liefert 5V. Hatte ich übersehen. Noch besser: Der normale Netzteilausgang kann von 0,25 bis 9V eingestellt werden. "DC output : 0.25V -9 V adjust ( Default DC 9V 1A)"
Damit kann die Betriebssystem-SSD versorgt werden.
http://www.ab-system.hk/index.php?route ... duct_id=64

Noch besser als TeraDak sollen angeblich die TedPardo Netzteile sein. Sind aber auch wieder etwas teurer.

Bei mir wird´s ein ähnliches PC Setup mit i5 3330 als CPU und Dual Boot System einmal für JRiver Video mit Windows 7 und für reines JRiver Audio mit Windows Server 2012.

Rüdiger
KSTR
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Beitrag von KSTR »

nightingale hat geschrieben:
KSTR hat geschrieben:Sprich, beides *kann* funktionieren wenn ein "Masse-Umweg" zusätzlich vorhanden ist, der die "Direkt-Masse" des Kabels redundant macht. Ohne "Masse-Umweg" geht es aber definitiv *nicht* (aber der Weg kann manchmal gut versteckt sein). Auf diese Details wollte ich hinweisen.
Wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das, dass zumindest das USB i/f nur am Anfang zum initiieren der Erkennung des USB die Masseverbindung benötigt. Wen dem so ist, könnte man diese ja zeitverzögert wegschalten.
Ich formuliere mal ein vorsichtiges "vielleicht". Auch während des Betriebs braucht es eine zumindest mittelbare Masseverbindung, da der Hub der Stromschnittstelle (USB2 ist eine differentielle Stromschnittstelle) nur wenige Volt ist. D.h. die Massen dürfen sich nur um maximal 1..2V unterschieden. Evtl. reicht aber allein die Datenverbundung aus um Ableitströme zwischen anderweitig nicht verbundenen netzbetriebenen Geräten bereits soweit fließen zu lassen dass nicht zuviel Spannungshub ensteht (ist ein Abbild der Netzspannung, übrigens).

In jedem Fall eine höchst inoffzielle und höchst heikle Betriebsart... und eine Symptom-Behandlung zudem. Dann doch besser gleich die Ursache abstellen.....
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

RC23 hat geschrieben:Noch besser als TeraDak sollen angeblich die TedPardo Netzteile sein. Sind aber auch wieder etwas teurer.
Oder schnell selbst gebaut : http://www.teddypardo.com/resources/superteddyreg.html
Sehr schlichtes und übersichtliches Design, auf jeden Fall. Aber es ist entgegen der Beschreibung *kein* Regler (denn es wird *nicht* gemessen, verglichen und korrigiert), die Amis sehen das aber locker mit der Nomenklatur...
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RC23
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Beitrag von RC23 »

modmix hat geschrieben: Habe Teddy's Netzteil an meinem Audio-PC - fein.
In der 12V/4A-Version hat Teddy vor seine Schaltung ein SNT gesetzt - da brummt wenigstens kein Trafo...

In Jan Diddens Linear Audio gab es einen Test verschiedener PSU an einem FET-Vorverstärker (wennich es recht erinnere). Messungen gibt es hier.
Fazit: TeddyPardo PSU mißt sich klasse, ist aber klanglich bei dieser Anwendung eines der Schlußlichter...
Frage an die Experten: Wären statt der TeddyPardo 12V/4A PSU zwei separate TeraDak QuteHD DC12V/2A klanglich die bessere Lösung? Zwei Stück, da bei mir zwei Focusrite Saffire Pro 40 im Einsatz sein werden.

TeraDak DC12V/2A http://www.teradak.com/products/85.html

Grüße

Rüdiger
frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo,

hat hier schonmal jemand systematisch untersucht, ob Intel-basierte oder AMD-basierte x86-Systeme leichter als Audio-PCs zu optimieren sind?

Hat hier zufällig jemand so einen Odroid-U2 Rechner oder einen anderen Rechner mit Cortex-A9 Quad-Core CPU? Es würde mich interessieren, ob so etwas genug Rechenpower hat, um meine on-the-fly Filterung zu bewerkstelligen. Falls ja, könnte ich mir vorstellen, dass das mit guter Stromversorgung einen sehr guten Audiorechner darstellt.

Viele Grüße,
Frank
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