Die Technik hinter Linn DS Netzwerkstreamern

Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

@ Bernd Peter:
Ich meine ganz generell, wenn der DAC auf einer höheren Frequenz läuft, nimmt die Qualität i.d.R. zu. Das gilt übrigens auch schon für 48kHz im Vergleich zu 44,1kHz und das ist auch gelegentlich gar nicht so wenig wie man meinen könnte. Mir hat man das vor vielen, vielen Jahren, als es noch nichts anderes als die beiden Frequenzen gab, so erklärt: Der Abstand von den 20kHz, die man ja garantiert haben will, bis zu den 22,05kHz Sperrgrenze ist ja bei 48kHz (24kHz Grenzfrequenz) deutlich größer, immerhin doppelt so groß, und deshalb kann mit besseren Filtern gearbeitet werden. Daran kann man eigentlich auch wieder erkenn, dass die CD eine absolute Minimallösung war. Wenn wir an die ersten 14Bit-Player denken ... man hat damals hart am einst technisch Machbaren gearbeitet. Für den Rundfunk dann wenig später zumindest mal 48kHz zu standardisieren, war schon mal die erste Verbesserung.

Nun bei dem was ich oben meine, ist es erst einmal egal, ob die Abtastrate nativ da war oder durch Upsampling entstand. Der DAC liefert bessere Ergebnisse. Nur wenn die Rate vorher niedriger war, wie bei CD, sind halt Signalanteile weg, die auch nicht wiederkommen und der Upsampling-Prozess ist ein zusätzlicher klangentscheidender Faktor. Man könnte also sogar sagen (denn das gleiche gilt auch für ADCs), dass selbst wenn die höhere Bandbreite nicht nötig wäre, HD-Aufnahmen allein schon wegen des AD- und DA-Wandlungsvorgangs Sinn machten. Man profitiert beim Wandlungsvorgang, hat aber keine Verluste durch den Konvertierungsprozess runter und wieder hoch, bei dem sich SRCs nie ganz transparent verhalten.

Viele Grüße
Ralf
Heule
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Beitrag von Heule »

modmix hat geschrieben:Hallo Franz,

beim Over- wie beim Up-Sampling wird die Taktrate erhöht.

M.E. ist es reine Konvention, von Oversampling zu sprechen, wenn dies synchron zum Eingangstakt erfolgt, was ganzzahlige Anzahlen von Zwischenwerten (Stützstellen) bedeutet.

Beim Upsampling meint man gerne implizit eine neue Kodierung mit einem aysnchronen Takt - das Taktverhältnis kann dabei das gleiche sein, wie beim Oversampling.

Mehr dazu hier: etwas Quellenstudium im Linn Renew DS Tread

Beim Oversampling (in oben genannter Sehweise) erreicht man, daß flachere Filter genutzt werden können, die weniger an der Phase drehen.

Beim asynchr. Upsampling gilt das ebenso. Zudem kann ein Jitter 'rausgerechnet' werden - machen aber nicht alle Lösungen gleich gut.

hth
Ulli
Hallo Ulli,
großes Lob an dich für deine Erklärungen hier im Forum :cheers:
Bei dir hat man immer das Gefühl sehr gut aufgehoben zu sein
wenn es irgendwelche Fragen gibt. Und schön wenn es dann noch
so geduldig erklärt wird.

Gruß Oliver.
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

modmix hat geschrieben:Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:Schön daß Du das angesprochen hast. Das war ja bei uns in der Vergangenheit so einer der heißen Diskussionspunkte:
Das Upsampeln einer Musikdatei zwecks "besserem Klang".
Davon zu unterscheiden das Upsampeln im DAC zwecks Jitterunterdrückung oder zwecks unkritischem Analogfilter für die Signalverarbeitung.
gehört vielleicht in den anderen Thread, aber weil Du es hier angesprochen hast: eine audiophile Spielerei
  • Das Mini-Medley aus „April in Paris“ und „Monalisa“ haben wir daher mit einen Sample-Rate-Converter in eine Wortlänge von 24 Bit und eine Abtastrate von 96 respektive 192 Kilohertz hochgerechnet.
Bei mir klingt die 44k-Fassung voller bis fetter, die 96k-Fassung schlanker, eleganter - ein Unterschied, den ich öffter feststelle. Daß er auch bei hochgerechnetem Material auftritt, irritiert mich nach wie vor.

Warum schreibe ich das?
Sind diese Klangunterschieden nicht auch beim "Upsamplen zwecks ..." möglich bis wahrscheinlich?

Beste Grüße
Ulli

Hallo Ulli!

Genau das was du da klanglich beschreibst habe ich bei vielen Hifikompoonenten erlebt wenn man das Upsampling aktiviert. Ich kenne aber persönlich auch eine Ausnahme: Der Weiss Audio Medea:

http://www.weiss-highend.ch/medea/docum ... manual.pdf

Grüße Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Ralf Koschnicke hat geschrieben:Was nun in den letzten Beiträgen oben durchklingt, ist genau er Grund für mein „Upsampling nur um des Upsamplings Willen“. Wir haben auf der einen Seite ein digitales Audiosignal einer bestimmten Abtastrate und auf der anderen Seite unsere analogen Ohren. Also brauchen wir zunächst schlicht nur ein Verbindungselement, das die eine Seite bestmöglich mit der anderen verbindet. Das ist nun mal der DAC und der sollte seine Aufgabe möglichst gut machen. Dabei gibt es natürlich tausend Wege und ein moderner DAC ist immer auch ein Upsampler. Reine R2R-DACs ohne Oversampling und Umrechnung zu einem Bitstream gibt es fast keine mehr.

Aus Erfahrung kann ich nun durchaus bestätigen, dass DACs i.d.R. bei hohen Abtastraten besser als bei niedrigen klingen. Folglich liegt der Gedanke nahe, den existierenden DAC mit einem zusätzlichen Upsampling vor dem DAC selbst zu „tunen“. Ob das nun der Hersteller mit in sein Gerät einbaut – was seit einigen Jahren modern zu sein scheint – oder man das selbst zusammenbaut – per Cplay o.ä. im Rechner oder wie Jürgen durch einen komplexen Aufbau drumherum – ist erst einmal egal. Unterschiedlich sind dann die diversen Einflussgrößen. Der Upsampler ist immer ein klangbeeinflussender Baustein. Ich kenne keinen neutralen Upsampler, ob per Software oder als Hardware, aber es gibt sehr gute Exemplare.

Ich denke, was ihr oben so unterschiedlich beschreibt, ist auf eine Kombination der unterschiedlichen Einflussgrößen zurückzuführen. Beispielsweise kann schon ein schlechtes Kabel oder ein Übertrager mit zu schmaler Bandbreite im DAC dazu führen, dass hohe Abtastraten nicht ideal zum DAC gelangen, niedrige aber schon, und dann wird der Gewinn des Upsamplers auf dem Weg zum DAC wieder kaputt gemacht; oder schlimmer noch. Asynchrone Upsampler würde ich generell umgehen, weil hier noch ein zweites Mal ein ähnlich komplexer Vorgang wie im DAC ablaufen muss. Wenn das aber bei Juergen in der bestimmten Konstallation trotzdem gut klingt, dann wunderbar (@ Juergen: ist eigentlich im Aston Martin auch eine Grimm-Clock verbaut. Ich glaube dann kauf ich einen ;) )
Was Franz beschreibt, kann ich mit meinem neuen MYTEK (sonst ein sehr guter Wandler) auch bestätigen. Den eingebauten SRC habe ich ganz schnell wieder abgeschaltet … Solche asynchronen SRCs können denke ich nur Vorteile bringen, wenn der DAC relativ schlecht ist und sonst alles (Kabel, Stecker, PLL im DAC etc.) stimmt.

Lösungen im Abspielgerät, wie z.B. per Cplay würde ich vorziehen, weil das ein synchroner Prozess ist. Jitter beeinflusst nicht die Qualität des Upsamplings.

Ganz ideal ist folglich konzeptionell der Weg von LINN bzw. ASUS, aber glaube ich auch einiger anderer USB-Converter. Dann ist der Upsampler nämlich ein Teil des DACs und macht nicht zum Teil den gleichen Job wie der DAC, nur nochmal eine Stufe vorher. Er ersetzt tatsächlich einen Teil des DACs, nämlich übernimmt er nun Aufgaben, die der Wandlerchip selbst nur weniger gut lösen kann; ist eben auch alles eine Frage der Rechenleistung. Gekrönt wird bei LINN wie beim ASUS im USB-Modus (der Zusatz muss nun richtigerweise sein, weil beim Digitaleingang die DSP vermutlich vom Takt her nicht entkoppelt ist; kann ich aber nur mutmaßen) die Sache nun vom Umstand, dass die Wege auf denen Jitter impliziert werden könnten sehr kurz sind.

Das ist konzeptionell für mich zweifelsfrei das Konzept der Zukunft. Das heißt nicht, dass es immer gut sein muss und andere nicht ähnlich gut oder sogar besser sein können. Mit diesem Konzept muss man aber am weitesten kommen können, weil es die wenigsten Angriffspunkte für Störungen bietet. Kürzer geht der Signalweg nicht mehr. An anderer Stelle hatte ich ja schon mal erwähnt, dass sich im Studiosektor ein Technologiewechsel in ähnliche Richtung abzeichnet, nur eben IP-basiert auf Netzwerkebene. Wenn die Wandler gut klingen, ist dieses Teil hier schon so gut wie gekauft: http://www.merging.com/products/show?product=11 Hier wäre dann der Idealfall nämlich auch erreicht: eine kompakte Audiokiste in der alles mit minimalen Wegen verknüpft ist und gleichzeitig vom Rechner völlig entkoppelt. Nimmt man dann eine Glasfaser Netzwerkstrecke, kommt auch garantiert kein HF-Noise vom Rechner rüber. Mal gespannt … zur Zeit noch nicht lieferbar …

Viele Grüße
Ralf

Hallo Ralf!

Glaserfasernetztwerke gibt es schon lange -nennt sich im Audiobereich optisch MADI.Brauchen wir nicht neu erfinden. Man könnte natürlich auch bei einem Streamer Eingänge für eine optische Datenübertragung auf Netzwerkkabelbasis machen und beim Streamer einen entsprechenden Eingang vorsehen. Die Technik dazu gibt es schon lange.....

Karte für den Rechner:
http://www.rme-audio.de/products_hdspe_madi.php

Stagetec-MADI Karte:

http://www.stagetec.com/web/de/audiotec ... o/xmf.html

Ein Wandlerbeispiel:
http://www.rme-audio.de/images/products ... _qs_3b.jpg

(rechts ob der dritte und vierte Anschluß von rechts gesehen sind die MADI Ein und Ausgänge)

Gruß Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Bernd Peter hat geschrieben:Hallo,

vielleicht bin ich da mißverstanden worden, upsampeln wird immer was am Klang verändern, denn das ist ja anschließend nicht mehr das Digitalsignal aus der niederen Samplefrequenz.

Nur wird eben bei jedem DAC dieses Verfahren (Oversampling wegen des Analogfilters) sowieso angewandt, außer beim selten wählbaren NOS-Modus.

Und hier wird selbst bei B.M.C. nur bei I2S auf das Oversampling verzichtet.

Hoffe, ich konnte mich da verständlich machen.

Gruß

Bernd Peter

Hallo Bernd Peter!

Bei den Versuchen sollte man aber eine weitere Komponente nicht außen vor lassen in der Betrachtung!!: Der jeweils verwendete DA-Wandler beim Abhören


Gruß Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

modmix hat geschrieben:Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:Schön daß Du das angesprochen hast. Das war ja bei uns in der Vergangenheit so einer der heißen Diskussionspunkte:
Das Upsampeln einer Musikdatei zwecks "besserem Klang".
Davon zu unterscheiden das Upsampeln im DAC zwecks Jitterunterdrückung oder zwecks unkritischem Analogfilter für die Signalverarbeitung.
gehört vielleicht in den anderen Thread, aber weil Du es hier angesprochen hast: eine audiophile Spielerei
  • Das Mini-Medley aus „April in Paris“ und „Monalisa“ haben wir daher mit einen Sample-Rate-Converter in eine Wortlänge von 24 Bit und eine Abtastrate von 96 respektive 192 Kilohertz hochgerechnet.
Bei mir klingt die 44k-Fassung voller bis fetter, die 96k-Fassung schlanker, eleganter - ein Unterschied, den ich öffter feststelle. Daß er auch bei hochgerechnetem Material auftritt, irritiert mich nach wie vor.

Warum schreibe ich das?
Sind diese Klangunterschieden nicht auch beim "Upsamplen zwecks ..." möglich bis wahrscheinlich?

Beste Grüße
Ulli

Hallo Ulli!

Zitat Daniel Weiss:

All modern audio D/A converter chips have such an upsampler (or oversampler) already built into
the chip.
One particular chip, for instance, upsamples the signal by a factor of eight, i.e. 44.1kHz
ends up at 352.8kHz. Such a high sampling frequency relaxes the job of the reconstruction filter
very much, it can be built with a simple 3
rd
order filter.
So, how come that upsamplers are such a big thing in High-End Hi-Fi circles? The problem with the
upsamplers is that they are filters again, digital ones, but still filters. So in essence the problem of
the analog reconstruction filter has been transferred to the digital domain into the upsampler
filters. The big advantage when doing it in the digital domain is that it can be done with a linear
phase response, which means that there are no strange phase shifts near 20kHz and the ringing
can also be controlled to some extent. Digital filters in turn have other problems and of course
have quite a few degrees of freedom for the designer to specifiy. This means that the quality of
digital filters can vary at least as much as the quality of analog filters can. So for a High-End Hi-Fi
designer it is a question whether the oversampling filter built into the D/A chips lives up to his/her
expectations. If not, he/she can chose to design his/her own upsampler and bypass part of or the
whole oversampler in the D/A chip. This gives the High-End Hi-Fi designer yet another degree of
freedom to optimize the sonic quality of the product.
For the MEDEA we have decided to do part of the upsampling (the most critical part in fact) in the
Digital Signal Processor (DSP) chip external to the D/A chip.


Den Rest warum in manchen Wandlern zwischen den Samplingfrequenzen die Unterschiede recht markant hörbar sind kann man sich dann denken und weiß wie das dann einzuordnen ist.


Gruß Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Ralf Koschnicke hat geschrieben:Was nun in den letzten Beiträgen oben durchklingt, ist genau er Grund für mein „Upsampling nur um des Upsamplings Willen“. Wir haben auf der einen Seite ein digitales Audiosignal einer bestimmten Abtastrate und auf der anderen Seite unsere analogen Ohren. Also brauchen wir zunächst schlicht nur ein Verbindungselement, das die eine Seite bestmöglich mit der anderen verbindet. Das ist nun mal der DAC und der sollte seine Aufgabe möglichst gut machen. Dabei gibt es natürlich tausend Wege und ein moderner DAC ist immer auch ein Upsampler. Reine R2R-DACs ohne Oversampling und Umrechnung zu einem Bitstream gibt es fast keine mehr.

Aus Erfahrung kann ich nun durchaus bestätigen, dass DACs i.d.R. bei hohen Abtastraten besser als bei niedrigen klingen. Folglich liegt der Gedanke nahe, den existierenden DAC mit einem zusätzlichen Upsampling vor dem DAC selbst zu „tunen“. Ob das nun der Hersteller mit in sein Gerät einbaut – was seit einigen Jahren modern zu sein scheint – oder man das selbst zusammenbaut – per Cplay o.ä. im Rechner oder wie Jürgen durch einen komplexen Aufbau drumherum – ist erst einmal egal. Unterschiedlich sind dann die diversen Einflussgrößen. Der Upsampler ist immer ein klangbeeinflussender Baustein. Ich kenne keinen neutralen Upsampler, ob per Software oder als Hardware, aber es gibt sehr gute Exemplare.

Ich denke, was ihr oben so unterschiedlich beschreibt, ist auf eine Kombination der unterschiedlichen Einflussgrößen zurückzuführen. Beispielsweise kann schon ein schlechtes Kabel oder ein Übertrager mit zu schmaler Bandbreite im DAC dazu führen, dass hohe Abtastraten nicht ideal zum DAC gelangen, niedrige aber schon, und dann wird der Gewinn des Upsamplers auf dem Weg zum DAC wieder kaputt gemacht; oder schlimmer noch. Asynchrone Upsampler würde ich generell umgehen, weil hier noch ein zweites Mal ein ähnlich komplexer Vorgang wie im DAC ablaufen muss. Wenn das aber bei Juergen in der bestimmten Konstallation trotzdem gut klingt, dann wunderbar (@ Juergen: ist eigentlich im Aston Martin auch eine Grimm-Clock verbaut. Ich glaube dann kauf ich einen ;) )
Was Franz beschreibt, kann ich mit meinem neuen MYTEK (sonst ein sehr guter Wandler) auch bestätigen. Den eingebauten SRC habe ich ganz schnell wieder abgeschaltet … Solche asynchronen SRCs können denke ich nur Vorteile bringen, wenn der DAC relativ schlecht ist und sonst alles (Kabel, Stecker, PLL im DAC etc.) stimmt.

Lösungen im Abspielgerät, wie z.B. per Cplay würde ich vorziehen, weil das ein synchroner Prozess ist. Jitter beeinflusst nicht die Qualität des Upsamplings.

Ganz ideal ist folglich konzeptionell der Weg von LINN bzw. ASUS, aber glaube ich auch einiger anderer USB-Converter. Dann ist der Upsampler nämlich ein Teil des DACs und macht nicht zum Teil den gleichen Job wie der DAC, nur nochmal eine Stufe vorher. Er ersetzt tatsächlich einen Teil des DACs, nämlich übernimmt er nun Aufgaben, die der Wandlerchip selbst nur weniger gut lösen kann; ist eben auch alles eine Frage der Rechenleistung. Gekrönt wird bei LINN wie beim ASUS im USB-Modus (der Zusatz muss nun richtigerweise sein, weil beim Digitaleingang die DSP vermutlich vom Takt her nicht entkoppelt ist; kann ich aber nur mutmaßen) die Sache nun vom Umstand, dass die Wege auf denen Jitter impliziert werden könnten sehr kurz sind.

Das ist konzeptionell für mich zweifelsfrei das Konzept der Zukunft. Das heißt nicht, dass es immer gut sein muss und andere nicht ähnlich gut oder sogar besser sein können. Mit diesem Konzept muss man aber am weitesten kommen können, weil es die wenigsten Angriffspunkte für Störungen bietet. Kürzer geht der Signalweg nicht mehr. An anderer Stelle hatte ich ja schon mal erwähnt, dass sich im Studiosektor ein Technologiewechsel in ähnliche Richtung abzeichnet, nur eben IP-basiert auf Netzwerkebene. Wenn die Wandler gut klingen, ist dieses Teil hier schon so gut wie gekauft: http://www.merging.com/products/show?product=11 Hier wäre dann der Idealfall nämlich auch erreicht: eine kompakte Audiokiste in der alles mit minimalen Wegen verknüpft ist und gleichzeitig vom Rechner völlig entkoppelt. Nimmt man dann eine Glasfaser Netzwerkstrecke, kommt auch garantiert kein HF-Noise vom Rechner rüber. Mal gespannt … zur Zeit noch nicht lieferbar …

Viele Grüße
Ralf

Hallo Ralf!

Man muß zu diesem Video hier noch ein paar Worte sagen. Ravenna oder das Ravenna Netzwerkprotokoll ist eine standariserte Netzwerklösung für die Verteilung echtzeitkritischer Mediadaten auf der Grundlage offener und lizenzfreier Technologie.Echtzeitkritische Anwendungen sind Anwendungen bei den keine oder nur eine sehr geringe Latenzzeit akzeptabel ist. Das reine Abhören eines Musikstückes beispielsweise Zuhause wäre keine echtzeitkritische Anwendung.

"Fields of Application
Typical fields of application are all areas where audio routing / mixing systems are deployed or required. The major areas and their specific advantages are:
Broadcasting Centers: in-house signal distribution, multi-service infrastructure, centralized administration
Regional Studios: in-house distribution and WAN connection to broadcasting centers utilizing same technology
OB Vans: local signal distribution, easy hook-up to venues with same infrastructure
Venues: local signal distribution, multi-service infrastructure, LAN, MAN and WAN connection to other venues and broadcast service providers are easily achievable
Theaters, opera houses, churches: local signal distribution w/ low cost infrastructure
Live events (concerts): temporary installations with flexible configuration possibilities"

http://en.wikipedia.org/wiki/RAVENNA_(networking)
http://ravenna.alcnetworx.com/technolog ... venna.html

Gruß Sven
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Sven,

danke für den Link auf Daniel Weiss und den Medea.

Fast alle DACs arbeiten ja mit Oversampling, sprich bei 44.1 kHz CD-Musik arbeitet der DAC mit 352.8 kHz.

Warum also vorab auf 96 oder 192 upsampeln - sprich interpolieren - und anschließend nochmals beim Oversampling? Entfernt man sich damit nicht immer mehr von dem Eingangsdigitalsignal?

Vorheriges Upsampeln auf 96 oder 192 macht h.E. nur Sinn, wenn der NOS-Modus beim DAC einstellbar ist und man wegen des Analogfilters von den kritischen 22,05 kHz wegkommen möchte.

Gruß

Bernd Peter
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Franz
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Beitrag von Franz »

Zu der Thematik möchte ich auch noch diesen Artikel dazu beisteuern:

http://mcintyre-hifi.de/TecBlog/TecBlog110302.php

Gruß
Franz
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Bernd Peter hat geschrieben:Fast alle DACs arbeiten ja mit Oversampling, sprich bei 44.1 kHz CD-Musik arbeitet der DAC mit 352.8 kHz.

Warum also vorab auf 96 oder 192 upsampeln - sprich interpolieren - und anschließend nochmals beim Oversampling? Entfernt man sich damit nicht immer mehr von dem Eingangsdigitalsignal?

Vorheriges Upsampeln auf 96 oder 192 macht h.E. nur Sinn, wenn der NOS-Modus beim DAC einstellbar ist und man wegen des Analogfilters von den kritischen 22,05 kHz wegkommen möchte.
Hallo Bernd Peter!

Das Thema Digitaltechnik ist immer auch mit Filterung untrennbar verbunden. Oberhalb der halben Abtastfrequenz muß der Filter dicht sein sonst gibt es Aliasing Verzerrungen. Der Link und Franz räumt mit den Irrungen und Wirrungen Oversampling/ Upsampling dann auch auf. Heutige moderne AD-Wandler haben die Möglichkeit deren interne Filter zu verwenden oder geben ein 6 Bit Wort mit sehr hoher Samplingfrequenz (sozusagen DSD Wide)heraus um damit einen DSP anzufahren und eigenprogrammierte digitale Filterung inklusive Downsampling auf die Zielfrequenz und Noise Shaping zu ermöglichen. Letzteres wird bei High End Studiotechnikanbietern genutzt. Die Stagetec, Daniel Weiss etc..... Bei der Darstellungen zu Filterantworten ist etwas Vorsicht geboten. Als man seinerzeit die DSD Technik (SACD) durchsetzten wollte fütterte man den Aufbau mit Signalen die nicht unbedingt auch aussagekräftig mit dem klanglichen Verhalten der Wandler war. Von dem "mechanischen" 22,4 Mikrosekunden Raster-Denken über die 44,1 kHz Zielsamplingfrequenz muß man sich dabei etwas entfernen. Die Quantisierung findet eigentlich erst statt in dem Moment wo ich Samplingfrequenz und Wortbreite des Zielformates festlege.Sehr wichtig ist aber wie viel Bit an Wortbreite ich tatsächlich über die Rauschabstandsmessung ermittelt habe kann/könnte...Allerdings wir das Signal und nicht die Zeit quantisiert!

Grüße Sven
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

möchte meinen Router gegen einen Switch austauschen, da ich weder Internet noch WLAN benutze.

Dazu braucht es anscheinend feste IPs.

Kann man die beim Sneaky einstellen, habe bisher keine Möglichkeit entdeckt?

Gruß

Bernd Peter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Bernd Peter,

zu deiner Frage geht es hier weiter: Linn Helpdesk

Viele Grüße
Rudolf
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Bernd Peter hat geschrieben:Fast alle DACs arbeiten ja mit Oversampling, sprich bei 44.1 kHz CD-Musik arbeitet der DAC mit 352.8 kHz.

Warum also vorab auf 96 oder 192 upsampeln - sprich interpolieren - und anschließend nochmals beim Oversampling? Entfernt man sich damit nicht immer mehr von dem Eingangsdigitalsignal?

Vorheriges Upsampeln auf 96 oder 192 macht h.E. nur Sinn, wenn der NOS-Modus beim DAC einstellbar ist und man wegen des Analogfilters von den kritischen 22,05 kHz wegkommen möchte.
Hallo Bernd Peter!

Hier noch ein interessantes Tool um mal abzuschätzen in wie weit sich die obere Grenzfrequenz tatsächlich auf den Klang auswirkt. Modus Tiefpass wählen wav-Datei laden und abspielen und mit dem oberen Schieberegler legt man den Faktor für die obere Grenzfrequenz fest.

http://www.personal.uni-jena.de/~di48jo ... ilter.html

Grüße Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Zusammen!

Hier ein interessanter Beitrag des NDR über HighRes versus MP 3:

http://www.ndr.de/ndrkultur/audio146165.html

Grüße Trueosund
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seemann
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Beitrag von seemann »

Hi,
Toller Beitrag. Endlich mal wieder jemand auf dem Boden der Tatsachen angelangt..... :cheers:

Gruß
Volker
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