Musikquelle AVR: aktiv + passiv mischen?

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Pitviper
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Musikquelle AVR: aktiv + passiv mischen?

Beitrag von Pitviper »

Hallo Leute,

nun da ich meinen Altbau saniere, alles mit sehr großzügigen Leerrohren versehe, und ein großes Wohnzimmer haben werde (mit erstmalig Beamer und wünschenswert Surround) haben sich bei mir ein paar Fragen aufgetan, bei denen mich eure Meinung interessiert.

Ich habe heute den neu gekauften M1clic wieder zurückgeschickt, nachdem ich eingehend getestet und mit meiner Squeezebox verglichen habe, vor allem war mir das Display viel zu klein (bei meinem Sitzabstand quasi unlesbar, da ist die Squeezebox deutlich größer) und generell der Preis für das was das Ding "mehr" kann mir nicht Wert.

Ich habe mich früher nie für AVR Receiver interessiert, aber das Tehma Beamer und Surround hat mich jetzt mal neugierig gemacht. Es gibt ja AVR's wie den Denon 3313 an den ich wirklich jedes Gerät anstecken könnte, und der ebenfalls 192/24 streamen kann von einem Mediaserver! Und außerdem könnte man parallel Aktive (Front ) LS und Passive (surround) ansteuern, und das Beste, alles durchschleifen auf Beamer + TV gleichzeitig!

Ist an der "Pre-amp" Quali von AVR's zu aktiven Speakern etwas auszusetzen? Wisst ihr ob man manuell (z.b. per Fernbedienung) umschalten kann ob man gerade nur mit den beiden aktiven Front LS hören möchte oder eben alle ansteuern will?

Hat jemand von euch so eine Aufstellung?


Mit besten Grüßen
Markus
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Markus,

Bin zwar kein Technikexperte, aber tatsächlich hatte ich die letzten paar Jahre sogar zwei solcher Systeme im Einsatz (Wohnzimmer und Kellerbüro). Also kann ich Dir ein bisschen von meinen subjektiven Erfahrungen berichten.

Notwendige Bedingung ist natürlich dass der AVReceiver preouts hat, aber der von Dir anvisierte Denon hat das ja. Die Frage nach der Umschaltung habe ich vielleicht nicht ganz verstanden, aber grds. kann man ja die Ausgabetonformate frei wählen, also bspw. Stereo erzwingen (selbst 5.1 Input), so dass nur die beiden Aktivboxen betrieben werden. Qualitativ bieten sich dann auch die "Pure Direct" Ausgabemodi an, wo viel von der Videoelektronik, den DSP Funktionen etc. abgeschaltet wird, was nach meiner Erfahrung den Klang in Stereo tatsächlich verbessert.

Hinsichtlich Bequemlichkeit geb ich Dir zudem Recht - unfassbar, was die Dinger mittlerweile an Möglichkeiten für Anschlüsse,Streaming, HDMI-Switching, Scaling etc. bieten, neuerdings ja auch immer mit App-Control. Und dann noch einfaches Management der Heimkinoanlage...

Jetzt kommt der Catch - nach meiner Erfahrung musste man bei der Qualität (naja, Preis) immer relativ hoch hinaus, damit die Receiver in Stereo halbwegs vernünftig klingen - ich hatte dann notgedrungen einen vor Uhrzeiten als excellent geltenden Pioneer (VSX 908) und einen aktuelleren Onkyo 905, alle >1500 € ...

Aber meine neuesten Erfahrungen sind noch schlechter - seit ich durch das Interesse an einem guten DAC eine RME Fireface UC zum Vergleich habe, weiss ich, wie schlecht auch die beiden Receiver im Vergleich klingen. Eine wesentliche Ursache hierfür scheinen die oft wohl eher lieblos designten Preouts zu sein - mit teils wohl extrem hohen Ausgangswiderständen, was in Verbindung mit Kabelkapazität und Eingangsswiderstand des Endverstärkers zu erheblichen Klangverschlechterungen führen kann.

Ich habe nie versucht, sowas zu messen, aber alleine das experimentieren mit Abacus Linetreibern führte sofort zu einer wesentlichen Klangverbesserung, aber immer noch nicht auf dem Niveau eines Vorverstärkers (hier die RME). leider hilft der Linetreiber-Trick nur begrenzt, wenn man auch Subwoofer hat - dann kann man nicht den ganzen Frequenzberich per Linetreiber aus dem Impedanzsumpf retten...

Entsprechend ist mein aktuelles Projekt (Acourate nutzen (im Keller)) auch damit verbunden, den AVReceiver loszuwerden und stattdessen alles nur noch über die RME (und Computer) und einfachen Endverstärker für die passiven Boxen (bei mir nur die Surrounds im 5.1 Setting) zu betreiben.

Alternativ kann man überlegen, von vorneherein eine AVVorstufe zu nehmen (ergänzt mit separaten Endverstärker), da diese klanglich wohl besser sein sollen und auch. zu erwarten steht, dass die Preeouts besser designt sind, da ja deren Nutzung zwingend ist, und nicht nur ein kleines Nebenfeature, dass die meisten eh nicht nutzen, wie beim Receiver. Bei den Standardmarken ist das aber ein teurer Spass, da die VV oft sogar teurer als die meisten Receiver sind, etwa Denon, Marantz, Onkyo etc.

Hier vielleicht noch ein kleiner Tipp: es gibt geradezu euphorische Testberichte über die neuen AVVorstufen von Emotiva UMC 200 und die Outlaw 975 (PriceTag ca €750), die müsste mann aber importieren. Hat mich aber auch schon gereizt, insbesondere die Emotiva mal zu testen

Sorry, ganz schön lang geworden, aber vielleicht hilft es ja weiter.

Viele Grüße
Ralf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Pitviper hat geschrieben:Ist an der "Pre-amp" Quali von AVR's zu aktiven Speakern etwas auszusetzen? Wisst ihr ob man manuell (z.b. per Fernbedienung) umschalten kann ob man gerade nur mit den beiden aktiven Front LS hören möchte oder eben alle ansteuern will?
Hallo Markus

Wenn die Betriebsart auf Stereo geschaltet wird, kommt nur noch aus Front-Lautsprechern Signal, bzw aus den Frontkanälen. Das wird alles im digital arbeitenden Herzstück, dem Decoderbereich entschieden.
Ob ein Mehrkanalgerät für kleines Geld annähernd mit einem Stereoverstärker der Preiskategorie eine Stufe darunter annähernd mithalten kann, wird der Produktmanager des Herstellers oder seines nationalen Repräsentanten (hier Denon in Nettetal) beantworten können. Ich wage zu bezweifeln, dass seine Antwort eine klare Bestätigung deines Wunsches sein wird. Vielfalt der Möglichkeiten: gewiss, Qualität: geht so, ist erstaunlich gut, geht aber mit einfachen Mitteln besser.

Squeezebox, ein ordentlicher D/A-Wandler plus Analog-Vorverstärker oder ein DAWandler mit integrierter Lautstärkeregelung sind da schwer einzuholen oder gar zu toppen. Aber ein Korrektursystem wie Audyssey kann einiges wieder gutmachen, und wenn man wenige Jahre zurückblickt, zahlt man heute nur noch einen Bruchteil für Möglichkeiten, die damals in den Kinderschuhen steckten und schier unbezahlbar erschienen.

Wenn aktive Lautsprecher als das Ende der Fahnenstange angesehen werden, gilt das unter Qualitätsaspekten betrachtet für AVRs gewiss nicht. Ist es nicht erstaunlich, dass es noch Menschen gibt, die nach 20 min gern aufstehen, um die Platte umzudrehen?

Grüße Hans-Martin
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EnduMan
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Beitrag von EnduMan »

Pitviper hat geschrieben:Ist an der "Pre-amp" Quali von AVR's zu aktiven Speakern etwas auszusetzen? Wisst ihr ob man manuell (z.b. per Fernbedienung) umschalten kann ob man gerade nur mit den beiden aktiven Front LS hören möchte oder eben alle ansteuern will?

Hat jemand von euch so eine Aufstellung?
Hallo Markus,

ich betreibe einen AVR mit aktiven Front-LS und aktivem Subwoofer, Rears und Center sind passiv. Selbstverständlich kann ich wählen, welche Kombination ich ansteuern möchte. Der AVR ist schon eine "eierlegende Wollmilchsau", selbst in der Presiklasse deutlich unter 1k€. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, gewisse Merkmale ( gapeless ...) finden sich in diesen Geräten naturgemäß nicht.

Die Qualität, auch der LS-Kalibrierung ist gut. Aber sie kann nicht mit Einzellösungen mithalten. Das gilt auch für Musik, ein preislich im gleichen Rahmen befindlicher DAC spielt besser auf. Egal wie ich es schalte, mein AVR "bremst" den Klang. Etwas Abhilfe schafft der "Pure Direct"- Modus.

Die Frage ist aber eigentlich, ob man mit der vom AVR angebotenen Qualität leben will. Da hilft wohl nur Ausprobieren.

Gruß Bernd
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Pitviper
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Beitrag von Pitviper »

Hi

Erstmal Danke für eure Anregungen, schön dass dieses Thema nicht nur mir Kopfschmerzen macht :D

Tja, also eure Aussagen sind natürlich etwas ernüchternd, aber das habe ich bereits befürchtet :?
Das ganze ist scheinbar wirklich nicht so einfach, vor allem möchte ich ungern hauffenweise Geräte herusmtehen haben die nicht alle Speaker bedienen können.

Die Emotiva sieht ja mal ganz interessant aus, hat halt keinen Netzwerkanschluss, aber da könnte ich mit der Squeezbox reingehn, bzw. mit meinem PC, im neuen Wohnzimmer könnte mir mein PC sowieso den "Streamer" ersetzen, va. bootet der schneller als man einen Streamer überhaupt einschalten kann ^^.

Sehe ich dass richtig, mit der Emotiva kann man nur aktive Speaker ansteuern? Was ich nicht problematisch finde, könnte mir z.b. Adam Artist 5 als gute rear Speaker vorstellen. Der XMC-1 sieht auch ganz nett aus von Emotiva, scheinbar aber noch nicht im Handel.

Tja, ich denke ich werde einfach mal den Denon probehören, wer weiß, vllt genpgt er mir ja :)
Ich werde auf jeden Fall berichten und Bilder posten wie sich mein neues "Heimkino Wohnzimmer" entwickelt.

Falls jemand noch weitere Tipps oder Anregungen zu dem Thema hat, immer her damit :)

Mfg
Markus
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Hosky
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Beitrag von Hosky »

Hallo Markus,

ich habe derzeit noch eine Kombination aus Stereo und Surround mit einem T+A K6 DVD-Receiver- nicht das Neueste, aber ein hochwertiges, schickes Gerät mit gutem Vorverstärkerausgang. Zunächst war eine Squeezebox daran angeschlossen und ich habe ihn als CD-Player und Hauptreceiver für meine B&M benutzt, also als kombinierte Stereo- und Surroundlösung. Später habe ich die Stereokette getrennt aufgebaut (G-MDS an Lyngdorf DPA-1), nun laufen für Surround zwei Abacus C-Boxen als Fronts, der Rest ist passiv (Resteverwertung) eines Teufel System 5 THX. Der Receiver dient mir gleichzeitig als CD-Player und gibt sein Digitalsignal jetzt an an meine Wandlervorstufe (Lyngdorf DPA-1), an der auch der Streamer (G-MDS) hängt und die die Hauptlautsprecher befeuert.

Die Einbindung funktioniert soweit gut, allerdings haben wir ein Downsizing beschlossen (hauptsächlich aus Wohnraumdesigngründen, Center und Rears, evtl auch der Sub, werden weichen und der Fernseher auf Stereo über die C-Boxen umgestellt, da Surround bei uns ohnehin wenig genutzt wird), in dessen Rahmen auch sämtliche Elektronik ausser dem G-MDS abgeschafft und der Fernseher von Stereo komplett getrennt wird, da ich bei Stereo nur noch von NAS streame und überhaupt keine CDs mehr einlege, nachdem ich sie eingelesen habe. Bei Streaming als ausschliesslicher Quelle werde ich dann auf Acourate umsteigen und brauche den Lyngdorf nicht mehr. Ganz minimalistisch.

Ob da konkrete Erfahrungen für Dich dabei sind, kann ich nicht beurteilen, sollte lediglich weitere Möglichkeiten zur Verbindung von Stereo und Surround aufzeigen.

Grüsse,
Holger
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Pitviper
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Beitrag von Pitviper »

Hallo zusammen,

ich habe mich mittlerweile weiter Informiert, jedoch sind die Möglichkeiten natürlich auch mehr geworden :roll:

Grundsätzlich habe ich mich dazu entschieden wenn, dann ein komplett aktives System zu wählen (also auch die Surround Speaker) habe eigentlich an ein 4.1 System gedacht wobei 2 große Adam Monitore die Frontlautsprecher bilden sollen, und 2 kleine Adam Artist die Rear's und natürlich Subwoofer.

Deshalb bin ich auch Weg von AV-Receivern gekommen, zu AV Prozessoren/Vorstufen, jedoch sind hier ja auch sehr viele (Preis-) Unterschiede .

Was mir bei einem AV Pre wichtig ist:
Einige HDMI Inputs (3d)
Cinch + XLR Outputs
Gute Stereowiedergabe
SPDIF Eingang/Eingeänge

Was mir bei einem AV Pre NICHT wichtig ist:
Netzwerkanschluss, weil zur Not, kommt die Squeezebox einfach dran bzw optisch über PC
2x HDMI out, kann ich auch mit einem zusätzlichen Splitter lösen.


Hat von euch Jemand eine Idee welche Geräte da passen könnten?
Ich würde gerne bis ca. 1500€ einplanen, die Geräte was ich so gefunden habe waren meist deutlich darüber....

Zusatzfragen:
ich lese immer von 40hz-XXkhz , kommt dann bei meinen Speakern die weit tiefer können dann diese Frequenz gar nicht an?

Bei den HDMI Eigenschaften lese ich immer nur 60Hz , wenn ich aber z.b. für's Gaming über PC gerne mit 120Hz fahren möchte (3d = 60 hz pro auge) geht dass dann nicht? müsste ich per HDMI direkt von der PC Graka in den Beamer um das zu erreichen?

Sorry für meine vielen Fragen, aber wenn's jemand weiß dann ihr :)

Lg
Markus
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Markus
Bei mir liegt haargenau das gleiche Thema an. Ich bin dann auf das hier gestossen.http://www.i-fidelity.net/testberichte/ ... p-105.html
Gruss Andreas
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo,

Habe im Prinzip genau das vor kurzem auch gemacht.
Ich habe 2x Adam Tensor als Main Speaker, die Artist Serie als Center und als Rear und als Stereo/AV Vorstufe habe ich die Audiolab AP8200 gekauft.

Bin soweit sehr zufrieden und kann alles per Harmony steuern (inclusive Beamer und DVD Player).

Klanglich kann ich nicht klagen (hätte davor T&A und höre keine Verschlechterung).

Der Oppo 105 ist natürlich interessant da der DVD Spieler bereits eingebaut ist, einen Netzwerkanschluss hat und sogar XLR Anschlüsse bietet. Ich habe für den Audiolab einfach einen Adapter Chinch auf XLR verwendet und sehe keinen Grund, weshalb dies einen Nachteil bringen sollte.

Ob er klanglich in der Liega eines AP8200 spielt... Keine Ahnung.
Ein interessantes Gerät fände ich auch die Marantz AV Vorstufe, war mir aber aus optischen Gründen zu groß.

Gruß
Ralf
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