wgh52 hat geschrieben:Uli sagte was von einem "sinc" filter, wovon ich nicht so richtig verstanden habe, ob das den eigentlichen Filtertyp bezeichnet, aber vielleicht sagt uns Uli ja noch etwas dazu.
Ein sinc-Filter ist ein ideales linearphasiges Tiefpassfilter, welches mit einer maximalen Steilheit alle Frequenzen oberhalb einer vorgegebenen Grenzfrequenz wegfiltert. Der Frequenzgang wird praktisch abgeschnitten, deshalb verwendet man auch den Begriff Rechteck-Filter.
Die sinc-Funktion entspricht der Definition sinc(x) = sin(x)/x [wobei sinc(0)=1 definiert ist]
Weiteres zu sinc-Filtern siehe
hier
Der Nachteil des sinc-Filters ist, dass es unendlich lang ist. Es bedarf mit gegebenen linearphasigen Eigenschaft einer (unendlich) langen Einschwing- und Ausschwingzeit, ist also technisch so nicht zu gebrauchen. Man behilft sich durch ein Abschneiden des Filters, üblicherweise durch eine Fensterung. Durch die Art des gewählten Fensters kann man eine spezielle Gewichtung vornehmen, z.B. alle Samples ausserhalb eines Abstandes zur Pulsmitte mit 0 multiplizieren.
Ich zeig das mal am Beispiel des DEQX-Filters:
Der lange sinc-Puls (rote Kurve, 65536 Samples) mit dem Rechteckverhalten im Frequenzgang wird hier mit einem Blackman Exact Fenster (grüne Kurve) der Breite 272 Samples multipliziert. Man sieht, dass links und rechts davon das Ergebnis (blaue Kurve) = 0 ist. Entlang des Blackman-Fensters wird mit der jeweiligen Fensteramplitude gewichtet, in der Mitte ist der Faktor = 1 (zur besseren Darstellung hier maßstäblich verkleinert). Die blaue Kurve lässt sich so als Filter der Länge 272 Samples verwenden (die Nullen werden einfach weggelassen). Der zugehörige Frequenzgang entspricht dem ermittelten Filter des DEQX.
Grüsse
Uli