Hallo zusammen,
nach dieser Steilvorlage von Dir Gert, gehe ich gleich mal zu Schritt 3, denn ich glaube, das sollten wir erläutern.
Damit die AGM 5.4 bei mir ordentlich gefüttert werden, habe ich mich dazu entschlossen, als Quelle einen G-fizierten Akurate DS einzusetzen. Da will ich konsequent sein und an der Quelle keine Kompromisse machen (im Rahmen meiner Möglichkeiten). Mit dem G-Sneaky bin ich sehr zufrieden, er kommt in die zweite Abhörkette. Die (Haupt-)Abhörkette sieht damit ganz einfach aus: G-ADS1 - G-XLR-Kabel - AMG 5.4. Fertig.
Nun aber kommt die Überlegung mit dem Double Bass Array (DBA). Zunächst einmal und vor allem: Ein zweites Pärchen Lautsprecher kann nicht schaden! Als Rear für zukünftige Surround-Einsätze, für Trinaural-Experimente, als warm standby, falls einer der Haupt-LS mal zum Doc muss etc. Nur eine Quelle mit zwei Lautsprechern alleine, das läuft meinem Spieltrieb zuwider. Wie gut die BM 6 heute noch klingen können, weiß ich ja und so kommt ein Pärchen BM 6 quasi durch die Hintertür doch noch in meinen Hörraum...
Und dann habe ich mich gefragt, warum so viele Lautsprecher neurerer Bauart oben und unten Bässe haben. Um mal (geregelte) Beispiele zu nehmen: Silbersand E5, 701, B&M Line-Serie ab BM25, AGM 5.4, 7.4. Damit hat man ja quasi schon einen Single Bass Array. Die Vorteile davon sollten wir mal separat diskutieren (falls nicht schon irgendwo geschehen). Jedenfalls ist das doch eine Steilvorlage für den Gegenbass-Array, fand ich. Und dann vor allem: alles was ich durch aktive raumakustische Maßnahmen in den Griff bekomme, muss ich nicht passiv dämpfen (Schritt 4) und ich muss die Quelle weniger verändern (Schritt 5). Das ist mir das Experiment wert. Und der Invest sieht überschaubar aus, seht Ihr gleich.
Das geplante Setup sieht wie folgt aus:
Für den DBA braucht man ein Signal, das zeitverzögert und invertiert den Gegenlautsprechern zugeführt wird. (Die Aufstellung der Lautsprecher (Schritt 2) machen wir später.) Man möchte aber lediglich den Bass haben. Also braucht es noch ein Tiefpass-Filter. Die erste Idee, das mit einem FIR-Filter zu tun (also zweiter Ausgang G-ADS1 -> Fireface -> Faltung auf SW-Ebene -> Fireface -> Gegenbässe) hat mir Uli Brüggemann gründlich ausgeredet. Es ist bei den paar Metern und damit paar Milisekunden keine Zeit, ein ordentliches, minimalphasiges Filter zu verwenden. Der DBA würde nicht gut funktionieren.
Uli machte dann den Vorschlag, den Tiefpass der AGM zu verwenden. Dann sind wir mit den Haupt-LS in Phase und brauchen keinen zusätzlichen Tiefpass. Die Bass-Stufe der AGM 5.4 ist für den Bereich bis 100 Hz zuständig. Das passt auch konzeptionell gut für die Gegenbässe.
Passt also. Und Gert hat sich sofort reingekniet und Fakten geschaffen...
Und Gert mir auch eine Ausgangsstufe dafür in die AGM (auf den DAC, der sonst in den AGM eingesetzt wird, habe ich verzichtet. Daher ist Platz am Anschlusspanel für den Bass-Ausgang). Ich bekomme also ein asymmetrisches Bass-Signal aus den AGM und muss jetzt "nur noch" einen Zeitversatz, die Inversion und die Lautsstärkeregelung für den Gegenbass erzeugen. Meine Idee, ist der Einsatz des Fireface UC. Analog das Bass-Signal von den AGM rein, AD-Konverter, digitale Verarbeitung auf Softwareebene, dann DA-Konverter und weg zu den Gegenbässen.
Auf Software-Ebene (Betriebssystem z. Zt. Windows XP) habe ich den Fireface ASIO-Treiber zur Verfügung. Das geht alles ohne großen Zeitversatz. Lautstärkeregelung und Inversion ist für Total-Mix von RME gar kein Problem. Was mir noch fehlt ist ein Stück SW, das mir einen Zeitversatz macht. ASIO in - Zeitversatz - ASIO out.
Kennt jemand von Euch so etwas?
Alternativ, hat sich Uli freundlicherweise bereit erklärt, ein kleines Programm dafür zu schreiben. Ich finde das sper nett von ihm, aber falls es so etwas schon gibt irgendwo, wäre das vielleicht nicht notwendig.
Eine weitere Alternative bestünde im Einsatz von
OpenDRC. Hier ist auch eine
analoge Lösung in Planung. Das wäre dann eine separate Box, die in meinem geplanten Setup Fireface und Computer ersetzen würde und durch ein geeignetes FIR-Filter das Gegenbass-Signal zeitlich versetzen und invertieren könnte. Lautstärkeknopf wäre auch dabei.
Soweit erst einmal. Wie gesagt, hier ist noch nicht alles fertig. Fortsetzung folgt in jedem Fall... Aber schreibt auch Eure Meinung / Hinweise / Tipps.
Beste Grüße
Harald