Egon (will Hörverluste kompensieren)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Winkelmann
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 09.01.2012, 16:11
Wohnort: Wildhaus-Schweiz

Egon (will Hörverluste kompensieren)

Beitrag von Winkelmann »

Wer kann mir helfen bei der Suche nach Möglichkeiten die oberen Frequenzen 7,5 bis 15-18 kHz
ohne Hörgeräte zu hören?
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4012
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo ?

Entweder HNO-Arzt oder Reinkarnation.

Gruß

Bernd Peter
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Winkelmann,

willkommen bei uns im Forum. Da Du Deinen ersten Eintrag unter der Rubrik "Wie ich zum Aktiven Hören kam" postest, würde ich zunächst erwarten, dass Du ersteinmal etwas zu diesem Thema schreibst. Ich (und sicher viele andere auch) würden uns freuen, von Dir mehr zu erfahren, was Dich zu unserem Forum geführt hat.

Auch Deine gestellte Frage braucht sicherlich noch ein paar Hintergrundinformationen von Dir, bevor sich jemand dazu qualifiziert äußern kann; denn Möglichkeiten gibt es einige, die mir einfallen. Hilfreiche Informationen wären z.B.:

- wieviel dB ist der Schwund in diesem Frequenzbereich?
- sind es schmale Frequenzbänder oder ein gleichmäßiger Abfall zu den Höhen hin?
- existiert ein audiometrischer HNO-Befund, den man als Anhaltspunkt heranziehen könnte?
- mit was beabsichtigst Du zu hören, bzw. auf welcher technischen Plattform soll die Frequenz-Korrektur erfolgen?
- ...

Gespannte Grüße
Fujak
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9164
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Winkelmann
Willkommen im Club.

Die nachlassende obere Grenzfrequenz beschäftigt uns alle, zumal der Effekt von der Jugend an fortschreitet.
Ich würde vorschlagen, mittels WAV-Editor und Equalizer die Höhen ab 10kHz um3 dB abzusenken, dann beide Tracks auf eine CD zu brennen. Oder beim Abspielen über den Rechner den Equalizer des Abspielers entsprechend einzustellen (damit ist ein Blindtest nicht möglich, es sei denn, mit Gehilfe). Theoretisch ist ein Unterschied für jemand mit 7,5 kHz Grenze nicht hörbar, wenn die Änderung dennoch wahrnehmbar wird, müsste das als Indiz reichen, um die Situation, das zurechtgelegte Weltbild zum Hören zu überdenken.

High Fidelity bedeutet hohe Klangtreue, wie nimmt man den Originalklang wahr und wie die Wiedergabe dessen? Da sollte Manipulation des Frequenzgangs nicht stattfinden, ausgenommen Linearisierung des Mikrofonfrequenzgangs, des Lautsprecherfrequenzgangs und des Frequenzgangs des Raums am Sitzplatz (vereinfachte Darstellung, denn wir wissen meist nichts über die verwendeten Mikrofone, und die Raumkorrektur hat ihre Tücken).

Für mich steht nach Experimenten fest, sobald ein Grundton vorhanden ist, entscheiden die Obertöne über die Klangfarbe des Instruments. Hört man die hohen Obertöne allein, nimmt man sie nicht wahr. Der Grundton dient gewissermaßen als Anker für die bewusste Wahrnehmung.

Wenn Jitter im Spiel ist, werden die Höhen lästig, ebenso bei inverser Polarität, die sich auf ca 40% aller Aufnahmen findet.

Wenn Alkohol im Spiel ist, steigt der Blutdruck, die Durchblutung wird gefördert. Ich habe einmal nach reichlich Alkoholkonsum festgestellt, dass meine Wahrnehmung von Sinustönen sich von 15800 auf 17400 Hz verschoben hat (Beyer Kopfhörer, B&K Generator mit Digitalanzeige), das war vor 30 Jahren... Allerdings habe ich bei fortgeschrittenem Alkoholpegel eine gewisse Taubheit festgestellt, und die Vergleichsmessung wurden mit 16h Abstand vor und nach einem Weinfestbesuch (mit dem Restalkohol am nächsten Morgen) vorgenommen.

Die Härchen (Zilien) bei den Hörnerven degenerieren mit der Zeit und verlieren damit die Fähigkeit, durch Resonanz die Dynamik im Ohr zu verbessern, dann bleibt jeder Frequenz ihre optimale Lautstärke, darüber tut es weh, darunter hört man nichts. Dafür haben moderne Hörgeräte angepasste Dynamikkompressoren mit verstellbarem Arbeitspunkt.

Heute mache ich mir darüber keine Sorgen, das gereifte Bewusstsein der Auswertung stelle ich über die Mechanik des Innenohr, sofern keine krankheitsbedingten Ausfälle zu einer Abweichung von der Normalität führen.

Veränderungen jenseits 20kHz sind für mich im Blindtest wahrnehmbar, das betrifft Frequenzen, die ich als Säugling angeblich nicht hören könnte...

Bei einer Anhebung der Frequenzen oberhalb 7 kHz sollte man den Hochtöner mit einer mittelträgen Sicherung schützen. Und moderne Aufnahmen mit Clipping "bis zum geht nicht mehr" vermeiden. Viele MP3 Dateien haben eine eingeschränkte Bandbreite (10 kHz bei 120 kb/s). Da hält man es für nicht hör-relevant.... Meine Meinung ist das nicht.

Vielmehr sollte man das Augenmerk auf die Dynamikomression der Höhen richten, mit einer Pegelverschiebung in den für die Wahrnehmung optimalen Bereich. Den könnte ein Hörgeräteakustiker vielleicht feststellen.

Grüße Hans-Martin
Bild
Winkelmann
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 09.01.2012, 16:11
Wohnort: Wildhaus-Schweiz

Beitrag von Winkelmann »

Zunächst möchte ich mich für die unpersönliche Art meiner Anfrage entschuldigen!
Der Erstkontakt geschah bevor ich die Regeln und Vorgehensweise gelesen hatte.

Wie Sie aus meine Profil erkennen können, benutze ich noch einen Endverstärker. Ich beabsichtige jedoch
aktive Lautsprecher direkt von meinem PS Audio DAC mit Bridge ( ein höherwertiger Wandler mit Lautstärkeregelung und Netzwerkanschluss) anzusteuern. Gleichzeitig möchte ich mein "anspruchsvolles Musikhören" möglichst ohne die auf Sprachverständigung ausgelegten Hörgeräte realisieren ( ein Ton-Audiogramm bestätigt eine mäßige Hörminderung).

Bei der Suche nach technischen Möglichkeiten bin ich auf einen SAC-alpha-Vorverstärker gestoßen, der ohne Equalizerhilfe eine wählbare Anhebung der oberen Frquenzen bietet. Leider handelt es sich dabei um ein reine analoges Gerät. Zudem würde sich die Wiedergabe Kette verlängern.

Alternativ bin ich bereit Musik auch über Kopfhörer zu hören, allerdings ohne Hörgeräte. Dabei entsteht jedoch der gleiche Bedarf nach Anhebung des oberen Frequenzbandes.

Damit zielt meine Anfrage auf die Möglichkeit auf dem Weg vom DAC zu/in den Aktivlautsprechen eine
Verstärkung der eingeschränkt hörbaren Frequenzen durchzuführen bzw. einen Kopfhörer-Verstärker mit dieser Fähigkeit zu versorgen.

Soweit meine qualifizierte und regelkonforme Anfrage.

Mit freundlichen Grüßen,
Egon Winkelmann.
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Egon (wir sind im Forum per Du, daher nur Dein Vorname),

nun ist es mir klarer geworden, wie die gesamte Hörumgebung aussieht.
Winkelmann hat geschrieben:Damit zielt meine Anfrage auf die Möglichkeit auf dem Weg vom DAC zu/in den Aktivlautsprechen eine Verstärkung der eingeschränkt hörbaren Frequenzen durchzuführen bzw. einen Kopfhörer-Verstärker mit dieser Fähigkeit zu versorgen.
Im Grunde sprichst Du damit die Geräteklasse der Equalizer an, die genau an der von Dir beschriebenen Stelle zwischen DAC und Aktiv-Lautsprecher eingeschliffen werden.

Wenn Du einen PC oder Streamer als Abspielgerät verwendest, gäbe es die Möglichkeit, dies auf digitaler Seite - d.h. vor der Wandlung - zu bewerkstelligen. Hier gibt es entweder die Möglichkeit, sogenannte parametrische Equalizer als Software einzusetzen (PC als Abspieler) oder den Rolls Royce unter den digitalen Korrektursystemen, nämlich Acourate, zu verwenden. Viele von uns setzen diese Software ein, um die Lautsprecher auf die Raumakustik abzustimmen - man kann aber auch neben der Abstimmung auf die Raumakustik auch zusätzlich oder alternativ dazu auf persönliche Hörerfordernisse abgleichen - also z.B auch die von Dir gewünschte Anhebung der Höhen vornehmen.

Bitte schau doch mal über die Suchfunktion unter dem Stichwort "Acourate" - vor allem unter der Rubrik
Foren-Übersicht ‹ Faszination „Aktives Hören“ ‹ Bausteine für aktives HiFi ‹ Korrektursysteme

Grüße
Fujak
Bild
Winkelmann
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 09.01.2012, 16:11
Wohnort: Wildhaus-Schweiz

Beitrag von Winkelmann »

Hallo Fujak,

vielen Dank für Deinen Hinweis.

Ich habe bereits mit Dr. Ulli Brüggemann von Audiovero Kontakt aufgenommen.

Werde das Forum über den weiteren Verlauf informieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Egon.
Bild
gregor
Aktiver Hörer
Beiträge: 669
Registriert: 08.03.2010, 20:08

Beitrag von gregor »

Hallo Egon,

wird Dein DAC denn (auch) von einem Rechner gespeist? Dann wäre evtl. auch ein Plugin interessant für Dich. Ich habe mit einem SPL Passeq Plugin gute Erfahrungen gemacht, allerdings bei der Produktion. Viele Abspielprogramme würden passende Schnittstellen bieten. Als Hardware gibt es das Ding auch, kostet aber um die 3,5 K€. Das Plugin kostet ca. 160,00 €. In dem Demo-Video auf der Seite geht es ab Minute 11 speziell um die Höhen. 14 Tage probieren kostet nichts.

http://spl.info/de/software/passeq/video.html

Beste Grüße

gregor
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

gregor hat geschrieben:SPL Passeq Plugin
Ein guter Vorschlag, finde ich. Das könnte dem Problem wirklich abhelfen bzw. es mildern. Kommt auf den Versuch an.

Gruß
Franz
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4975
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Hallo Egon,

ich möchte dir den "Personal Sound Designer" von SPL ans Herz legen:

Bild

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=28&t=641

Es gibt ihn auch in virtueller Form als VST-Plugin für Foobar:

Bild

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=28&t=1752

Mit diesem Gerät / dieser Software lassen sich gezielt psychoakustische Manipulationen vornehmen. Am besten mal das Handbuch von der SPL-Homepage studieren:

http://spl.info/de/hardware/eqs-vitaliz ... ibung.html

Viele Grüße
Rudolf
Bild
Antworten