Als Mitglied des Acourate Userforums bekomme ich die Versuche mit, auf verschiedenen Linuxvarianten erfolgreich zu "falten". Wie Uli schon gesagt hat, sind wir ja nicht mehr in der digitalen Steinzeit und wer noch mit Lochstreifen die EDV gefüttert hat, hat auch nicht die Intention dass die Kommandozeile das non-plus-ultra ist.
Ich bin kein Linux Spezi und bin für jede Softwareoberfläche, die dem Anwender hilft, dankbar. Ich möchte hier ein kleines "How To" schreiben, so dass auch ein Linux-Newbe in die Lage versetzt wird, die Qualitäten des Convolving zu hören. Nachdem ich auf der Ubuntu Homepage gelesen habe, dass die neue Version 10.10 ein neues Soundmenu erhalten hat, ist die Wahl auf diese Distribution gefallen. Ubuntu ist weitest gehend mit graphischer Unterstützung ausgerüstet und ein Windows-User findet sich "halbwegs" zurecht.
Als Hardwarekomponenten kamen zu Einsatz:
- Siemens Notebook Lifebook E7010 und Dell Mini Netbook 9
- DAC Nuforce ICON HHP
- LS B&M BM20
Als Softwarekomponenten habe ich ausgewählt
- Betriebssystem Ubuntu 10.10
- Jack Audio Control
- Jconvolver
- diverse Audioplayer (Rythmbox, Aqualung, Alsaplayer, Flashplayer, ...)
Meine Musik-Dateien liegen auf einem NAS (Synology C407)
Das E7010 habe ich aus meiner Notebooksammlung wegen seines Kombiaudioausgangs ausgewählt. Ein Blick in den Kopfhörerausgang genügt. Ein rotes Glimmen zeigt den Toslink Output. Das Dell Netbook, dass ich ansonsten nur als "Fernbedienung" meines AudioPcs verwende habe ich als "lautlos" Variante zusätzlich aufgesetzt um zu sehen ob der Atom Prozessor das auch schafft.
Der Nuforce DAC ist bei mir als Wandler im Einsatz und verfügt über alle notwendigen Ein- und Ausgänge.
(Input = Analog, Spdif coax + optisch, USB / Output = analog geregelt und KH).
Die LS sind direkt mit dem DAC-VV verbunden. Aber jetzt genug Vorrede und ans "Eingemachte".
Nach der Installation der Betriebssystems sieht es dann so aus:
Zuerst muss der Jack Audiocontroller installiert werden. Dies erfolgt mit dem Ubuntu Software Center.
Anwendungen => Ubuntu Software Center -> Multimedia : Jack Steuerung und Installieren.
Jetzt muss noch der "Jack" selber installiert werden, und das ist natürlich woanders .
System => Systemverwaltung => Synaptic-Paketverwaltung : Suche nach 'jackd' und jackd2 zur Installation vormerken.
Wenn wir schon in der Paketverwaltung sind können auch "gleich" die weiteren Pakete selektiert werden, und das sind: jconvolver, gstreamer0.10-plugins-bad, pulseaudio-module-jack. Das reicht dann mal vorerst um nachher die verschiedenen Quellen frisch zu "verfalten".
Bevor es nun aber losgeht, muss der angemeldete User noch der AUDIO Gruppe beitreten, sonst ist er nicht berechtigt Töne auszugeben.
System => Systemverwaltung => Benutzer und Gruppen : Gruppen verwalten : Audio -> Eigenschaften und dort seinen User markieren.
So, nun sind die Vorarbeiten abgeschlossen und es geht ans "Eingemachte": Konfigurieren des Convolvers, Jacks; Gstreamers
Das Konfigurationsfile des Jconvolvers ist relativ simpel. Es gibt im Verzeichnis usr/share/jconcolver/config-files einige Beispiele. Ich habe die Datei EYCv2L44.wav als Ausgang für mein Konfigurationsfile genommen und erstmal in das home Verzeichnis kopiert und dann angepasst. Der jconvolver verwendet Monokorrekturfiles.
Dazu sind aus dem Acourate Stereo Filterfile Corxxx.wav erstmal 2 Monofiles mit Acourate zu erzeugen und dann in das home Vezeichnis zu kopieren. Mein Konfigurationsfile sieht so aus:
Code: Alles auswählen
....
# This file is for use at 44.1 kHz.
#
#
# Verzeichnis wo die Filter files sind:
#
/cd /home/roland/
#
# in out partition maxsize
# ---------------------------------------------------------------
/convolver/new 2 2 1024 65536
#
# in out gain delay offset length chan file
# --------------------------------------------------------------------------
/impulse/read 1 1 1 0 0 0 1 Cor1S44L.wav
/impulse/read 1 2 1 0 0 0 1 Cor1S44R.wav
/impulse/copy 2 1 1 2
/impulse/copy 2 2 1 1
Um die Audioausgabe des gstreamers auf Jackcontrol umzusteueren muss die Ausgabe des gstreamers angepasst werden. Dazu ist ein Terminal (für die Eingabe der Kommandozeilen, ohne die geht's halt bei Linux nicht ) zu starten.
Anwendungen => Zubehör => Termiinal
nach der Eingabe von gconf-editor wird der Editor für die gstreamer Parameter aufgerufen.
Hier öffnen der Ordner System->gstreamer->0.10->default
die Einträge autoaudiosink sind dann durch jackaudiosink zu ersetzen:
Danach das Fenster schliessen und Anwendungen die auf Gstreamer ausgeben (z.B. Rhythmbox, Exaile) werden auf Jack umgeleitet. Diejenigen die auch den Flashlayer output aus dem Browser "falten" wollen müssen eine 'versteckte' Datei im persönlichen Ordner anlegen. Die datei heisst .asoundrc (versteckte Dateien/Ordner beginnen mit einem Punkt) der Inhalt muss so aussehen (ohne " am Anfang, natürlich:
Code: Alles auswählen
pcm.!default {
type plug
slave { pcm "jack" }
}
pcm.jack {
type jack
playback_ports {
0 alsa_pcm:playback_1
1 alsa_pcm:playback_2
}
capture_ports {
0 alsa_pcm:capture_1
1 alsa_pcm:capture_2
}
}
ctl.mixer0 {
type hw
card 1
}
Aber dafür muss natürlich Jackcontrol und Jconvolver aktiv sein. Das geht dann so.
Jackcontrol wird so aktiviert.
Anwendungen=>Multimedia=>Jack Control
dann sollte sich dieses Fenster öffnen:
Über Start wird Jack-Control aktiviert, über Konfigurieren wird Jack eingestellt. Jack muss gestartet werden um die Audioausgaben umzuleiten.
Danach wird der Convolver gestartet. Entweder über ein Terminal (siehe oben) oder über die Eingabe von Alt+F2: der Aufrufstring ist: joncvolver "name des config-files" im persönlichen Ordner". Danach sollte Jconv in der Anzeige der Verbindungen zu sehen sein.
Hier können die verschiedenen Anwendungen (output/input) verbunden bzw. auch wieder getrennt werden.
Wird ein Player gestartet, so erscheint sein Output auch hier. Dies ist die Verbindung z.B. für den Aqualung Player:
So und nun kann der Sound des Players gefaltet am Systemoutput ausgegeben werden.
Mit dem Jack-Control Steckfeld können die diversen Playerausgaben automatisch zugeordnet werden.
Als Demo für den Filtereffekt nehme ich gerne Manu Katché, Neighbourhood, Titel November 99. Hier ist die Bassdrum von Bummmmm auf Bup im Unterschied zu hören. Über KH ist der Sound ohne Raumeinfluss gut zu vergleichen.
Und nun viel Spass und Genuss beim Hören.
Als Verbindung habe ich Toslink und USB getestet. Ubuntu hat den DAC sofort erkannt. Hierfür muss natürlich die Ausgabeeinstellung in Jack angepasst werden.
Ubuntugruss Roland
P.S. Der Player Rhythmbox ändert bei jedem Aufruf und auch beim skip zum nächsten Titel seinen Outputnamen der Plugs in der Form, dass die Steckfeldvorgabe nicht passt. Gibt es einen Linux-Guru, der mir hierfür eine Lösung/Mod geben kann?