Da lese ich dann dazu:
http://www.sieveking-sound.de/product/index/id/1008Das Album wurde von Steve Hoffman vom digitalen Originalmaster aus England neu digitalisiert. Er verzichtete dabei auf die 10 dB Anhebung der Frequenzen ab 10 Khz. welche frühere Varianten hart und gläsern klingen ließen und generiert damit einen warmen und dynamischen Klang, der jedoch nun nicht mehr ins nervige abdriftet. Die Produktion dieser Überarbeitung geschah noch bevor Steve Hoffman sein eigenes Masteringstudio eingerichtet hatte und ist daher ohne HDCD-Codierung, was den Klang jedoch nicht schmälert. Das Audio Fidelity Re-Issue erscheint mit fortlaufender Seriennummer als Limited Edition.
Also, nicht daß ich mißverstanden werden will: Grundsätzlich freue ich mich darüber, daß Musikmaterial in bestmöglicher Tonqualität angeboten wird, aber wenn ich obige Bemerkung lese, wird mir nicht nur schlecht, sondern fühle mich gar veräppelt. Also, da wird erst akustischer Müll auf den Markt geworfen, Radio kompatibel produziert - und später läßt sich ein Toningenieur dazu herab, diesen akustischen Schrott so aufzubereiten, daß er verträglich abgehört werden kann. Nichts gegen Steve Hoffmann - den schätze ich ob seiner Fähigkeiten und Produktionen übrigens sehr, man höre mal dessen alte Doors Überspielungen auf DCC - aber die Masche dahinter läßt mich vor Wut fast platzen. Wir werden also in der Folge noch so manche dieser gräßlichen Pop-Produktionen nun in neuem klanglichen Gewande angboten bekommen, und die Musikindustrie verdient sich dumm und dämlich daran. Erst mal den Müll verkaufen wollen und dann später nachlegen.
Man muß sich das mal vor Augen und Ohren führen: Da wird doch tatsächlich eine Anhebung der Frequenzen um 10 dB(!) ab 10 kHz im ursprünglichen Digitalmaster vorgenommen, was auf guten Anlagen ein Ohrenbluten verursacht, und zu einem späteren Zeitpunkt nimmt man diese wieder zurück. Toll, werden jetzt einige vielleicht sagen, da können wir wenigstens diese Musik auch mal erträglich hören. Mir stellt sich da eher wie gesagt Wut ein. Wußte ja immer schon, wie schlimm Toningenieure Musik bei ihren Produktionen verhunzen - loudness war läßt grüßen - aber die Chuzpe des zweimal kassieren wollens ist beachtlich.
Geht es dabei nur mir so?
Ich suche mir meine Tonträger zwar auch hinsichtlich der Produktionsqualität zunehmend aus, doch dieses Eingeständnis der Tonsauerei spricht schon Bände.
Da wir hier wohl überwiegend auch eine Hörkultur pflegen, die mit einer sauberen Tonqualität einhergeht, wollte ich dieses Beispiel einmal bringen. Ich will damit in keinster Weise die Angebote bei Sieveking in Mißkredit bringen, nur auf solche Maschen einmal deutlich hinweisen. Habe oft selbst bei Sieveking sehr schönes Tonmaterial gekauft ohne Reue.
Gruß
Franz