So Jungs,
nachdem ich nun zwei Tage frustriert die Nase voll hatte, habe ich mich heute mal wieder drangesetzt.
Schritt 1:
Alle Geräte voneinander getrennt, insbesondere den Schalteingang der BM8-en (der lief ja vorher von der Linken und Rechten zusammen auf einen Stecker am VV). Weil ich zu faul war, den Schrumpfschlauch runterzubasteln und den Lötkolben zu suchen, kam kurzerhand ein Seitenschneider zum Einsatz.
Schritt 2:
Um Brummschleifen jeder Art auszuschließen probiere ich eine erdfreie Kette. Die BM8 sind ungeerdet, das Mischpult ebenfalls (Externes Netzteil, Eurostecker). Als Signalquelle wieder meinen tragbaren Mediaplayer (Akku).
Klappt soweit, Einschaltautomatik funktioniert, Musik spielt. Mache ich die Musik sehr leise (oder aus), beginnt nach kurzer Zeit die rechte BM8 Geräusche zu machen (BrrrrrrrRRRRRitzpatsch) Die Zeitabstände sind unregelmäßig, aber in den drei Minuten zwischen "Musik aus" und "Automatik schaltet ab" passiert das zwei bis drei mal. (Frage 1: Was passiert da? Zeitabhängigkeit deutet ja auf einen Kondensator hin? Kann das von der Einschaltautomatik kommen, die ja den anliegenden Pegel prüft?)
Schritt 3:
Messen, was zu messen ist.
Messe ich nun die Audiomasse gegen Schutzerde, stellen sich ca. 6V~ ein, die auf bis zu 14V~ steigen, wenn ich die Meßstrippen berühre oder mich ihnen nähere. Hmmm... also mal die Audiomasse über einen Strommesser fix auf Erde gezogen. Wie erwartet, stellt sich ein kleiner Ausgleichsstrom (ca. 60 µA~) ein. Bei diesem Anschluß wurden beide BM8 kurz still, die LED ist weiterhin grün (Da bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher) und 3 Sekunden später tönt wieder Musik.
Nun habe ich mir die Leitungen zum Schalteingang näher angesehen. Da blanke Litze nicht schön ist, habe ich Aderendhülsen draufgesetzt. Sobald ich den blanken Draht mit Fingern oder Zange berührt habe, wurde die jeweilige BM8 still und die LED ging auf ein grünrot, aber sehr hell. Nehme ich den Finger weg, geht die LED sofort auf grün und 3 Sekunden später kommt wieder Musik. Verbinde ich die beiden Schalteingänge der Lautsprecher wieder miteinander, fängt das Knacksen (diesmal auf beiden) wieder an. Aber es kommt immer noch kein 50Hz-Brummen. Also hab ich sie wieder getrennt. (Frage 2: Gibt es da ein "undefiniertes" Spannungsniveau, wo die der Schalteingang mal die Automatik überstimmt und mal nicht?)
Schritt 4:
Überprüfung des Vorverstärkers.
Den VV habe ich nun einfach mal "durchgepiepst", ob alle Buchsen, die Audiomasse haben, auch Erdpotential haben. Ja, haben sie, BIS AUF ZWEI! Ihr kommt bestimmt alleine drauf, aber ich verrats euch trotzdem nochmal. Genau die zwei Front-Anschlüsse haben eine Unterbrechung der Audiomasse zu Erde, während alle anderen Audio- und sonstigen Buchsen 0,8 Ohm zu Erde aufweisen. Könnte natürlich sein, dass bei den Fronts einfach ein Kondensator dazwischenhängt, aber warum dann nicht an den anderen Buchsen desselben Panels? Mehr müsste ich rausbekommen, wenn ich dem VV die Hauptplatine entreiße und umdrehe. Auf der Oberseite ist nämlich nix zu erkennen außer einem identischen Aufbau aller 8 Kanäle.
Das führt jetzt zu Frage 4: Kann der Schalteingang der BM8 einen Defekt haben, der dazu führt, dass am VV die Verbindung zwischen Erde und Masse "durchbrennt"?
Oder besser Frage 5: Wenn die Audiomasse "in der Luft" hängt, würde das ein heftiges 50Hz-Brummen durch irgendwelche Einstreuungen (die 6V~ aus Schritt 1?) erklären. Aber kann das dann dazu führen, dass der Schalteingang der BM8 kaputtgeht? Der hängt ja nach wie vor auf Erdpotential bzw. +15V=
Derzeit siehts also so aus: Die BM8-en und der VV scheinen was abbekommen zu haben. Aber hier kommt das typische Henne-Ei-Problem zum tragen: wer war zuerst da? Oder wer hat wen kaputtgemacht?
Der nächste Test, den ich plane, ist einfach eine externe "Erdung" der zwei Front-Anschlüsse durch ein bisschen blanken Draht zu den anderen Audiomassen. Damit dürfte ich ja eigentlich nicht allzuviel kaputtmachen (was nicht ohnehin schon hinüber ist
)
Oder habt ihr noch andere Ideen?
viele Grüße
Chris