Restauration Backes & Müller BM 6

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tobinator
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Restauration Backes & Müller BM 6

Beitrag von tobinator »

Servus Zusammen,
Ich weis es gibt schon einige Fäden zu dem Thema aber so richtig schlau bin ich nicht daraus geworden wie hier die beste Herangehensweise ist.
Die erste Frage die ich mir stelle ist wo ich Schaltpläne zu diesem Model finden kann. Die zweite ist wie genau die Regelung der Chasis getestet und eingestellt werden kann. Ich habe hierzu im Forum vereinzelt Hinweise gefunden aber nichts so richtig vollständiges was in Richtung einer Anleitung geht.
Ich wäre überaus dankbar wenn jemand hierzu Hinweise liefern kann.
Bei weiterer in Augenscheinnahme der Elektronik musste ich feststellen, dass in der mittleren Verstärkerplatine, ich vermute Mitteltonbereich, bei einer Box ein IC mehr bestückt/gesockelt ist als in der anderen. Das kuriose ist nun, dass beide funktionieren. Hat jemand eine idee was dort passiert?

PS: E-Labor mit allem was nötig ist, ist vorhanden sowie ein Studium und Erfahrung in dem Bereich auch.
MfG Tobias
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hi Tobias,

welche Seriennummer haben die Boxen?

Grüße

Thomas
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tobinator
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Beitrag von tobinator »

Hallo Thomas,
Die Seriennummern lauten 5.80031203/4.
Es sei erwähnenswert, dass ich diese gebraucht erworben habe vor einiger Zeit. Die Abdeckung des Hochtöners ist Rund ausgeführt. Ich habe gelesen, dass man dies gut als Unterscheidungsmerkmal nehmen kann.
MfG Tobias
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Tobias,

da kann ich Dir mit Unterlagen helfen. Schick mir mal Deine Emailadresse per PM.

Beste Grüße

Thomas
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tobinator
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Beitrag von tobinator »

Hallo Zusammen,
Wie sich aus den mir zur Verfügung gestellten Unterlagen ergeben hat, sind die fehlenden ICs für die thermische Abschaltung verantwortlich. Welchen Sinn die Entfernung dieser hat weis ich noch nicht. Es wurde allerdings definitiv mal an der Box rumgefummelt da einzelne Kondensatoren aus der Neuzeit stammen. Warum nicht gleich alle ersetzt wurden steht auch in den Sternen.
MfG Tobias
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Tobias,

das mit der thermischen Abschaltung hat nie richtig gut funktioniert. Wenn Die Lautsprecher "tönen", würde ich das Konstrukt erst einmal so lassen.

Insgesamt hast du da eine ziemlich alte "Rotte" mit Basteltechnik aus den ersten Stunden der BM6. Ich würde mich fragen, wie viel Energie und Geld ich da rein stecken würde.

Um es kostengünstig und effizient angehen zu können, würde ich sämtlich Elkos, Potis, Sicherungshalter und Relais tauschen und dann schauen, ob alles generell funktioniert. Das kostet nicht viel und Du bist sicher, dass nicht noch weitere Defekte vorliegen. Wenn z. B. nur die Sensorspule eines Töners defekt ist, bedeutet das m. E. schon den Tod für diese Boxen. Ersatzteile sind nur gebraucht und meist sehr teuer verfügbar.

Beste Grüße

Thomas
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Tobias,

bei normaler Zimmerlautstärke sind diese Baureihen sehr präzise und meiner Meinung nach mit Raumkorrektur heute noch eine gute Partie.

Auf der Platine mit den aktiven Filtern sind die drei Pegelsteller-Potentiometer, zu welchen man die einzelnen Chassis Endstufe aussteuert. Die zu ersetzen ist kein Fehler. Die Roederstein-Elkos haben auf dem Bild schon Risse, aber das hast Du wahrscheinlich selber schon erkannt. Die Relais auf den Platinen haben so was wie 36V, Ersatz ist glaube ich nicht mehr so leicht zu bekommen. Daher bleibt dir nur das Reinigen der Kontakte. Die Potis für den Ruhestrom und Nullabgleich ebenso tauschen. Der Abgleich muß ja ohnehin geprüft werden.
Für die Regelung würde ich an den bestehenden Poti jeweils das zur Zeit vorliegende ohmsche Verhältnis des Schleifkontaktes ausmessen und beim Tausch auf ein neues Poti dieses Verhältnis wieder einstellen. Die Regelung ist unkritisch bzw. gutmütig, sie neigt nicht zur Instabilität.

Wenn alles wieder spielt, kann man noch ein paar Modifikationen vornehmen. Wenn man keine Schallplatten mehr hört, kann man z.B. das Rumpelfilter auf der Filterplatine in der Eckfrequenz etwas absenken. Bei der Seriennummer wir das Filter noch rein passiv als RC Glied aufgebaut sein. Spätere Seriennummern haben ein OpAmp hierfür spendiert bekommen. Wenn die OpAmps in DIL sind, kann man diese gegen Neuere tauschen, sind die doch i.d.R. klanglich frischer und rauscharmer. Die metal can OpAmps auf den Endstufen lohnen eher nicht den Umbau.

Gruß
René
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Tobias,

als vielleicht eher "fortgeschrittenen" Relaisersatz erweitere ich Renés Kontaktreinigungsvorschlag um die Möglichkeit des Einsatzes von SolidStateRelays. Ich habe so die Verschleißfreiheit von Endstufenausgängen nebst drastischer Minimierung des "Kontaktwiderstandes" hinbekommen und seit Jahren an verschiedenen Stellen in Betrieb. SSR kann man so dimensionieren, daß sie auch mit 36V geschaltet werden können, dafür minimalen Strom benötigen :wink:

Grüße,
Winfried
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tobinator
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Beitrag von tobinator »

bob_lage hat geschrieben: 13.05.2024, 10:07 Hallo Tobias,

das mit der thermischen Abschaltung hat nie richtig gut funktioniert. Wenn Die Lautsprecher "tönen", würde ich das Konstrukt erst einmal so lassen.

Insgesamt hast du da eine ziemlich alte "Rotte" mit Basteltechnik aus den ersten Stunden der BM6. Ich würde mich fragen, wie viel Energie und Geld ich da rein stecken würde.

Um es kostengünstig und effizient angehen zu können, würde ich sämtlich Elkos, Potis, Sicherungshalter und Relais tauschen und dann schauen, ob alles generell funktioniert. Das kostet nicht viel und Du bist sicher, dass nicht noch weitere Defekte vorliegen. Wenn z. B. nur die Sensorspule eines Töners defekt ist, bedeutet das m. E. schon den Tod für diese Boxen. Ersatzteile sind nur gebraucht und meist sehr teuer verfügbar.

Beste Grüße

Thomas
Hallo Thomas,
Nach meinen ersten Messungen sind die Sensoren soweit ok. An sich sind die Boxen auch in keinem schlechten Zustand. Dass das Standardprogram ersetzt wird ist selbstverständlich.
Eine Frage noch zu deinen Unterlagen: Wo sind dort die Sensoreingänge in den Schaltplänen. Habe dort leider nichts gefunden.
MfG Tobi
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tobinator
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Beitrag von tobinator »

Kaskode hat geschrieben: 13.05.2024, 21:56 Hallo Tobias,

bei normaler Zimmerlautstärke sind diese Baureihen sehr präzise und meiner Meinung nach mit Raumkorrektur heute noch eine gute Partie.

Auf der Platine mit den aktiven Filtern sind die drei Pegelsteller-Potentiometer, zu welchen man die einzelnen Chassis Endstufe aussteuert. Die zu ersetzen ist kein Fehler. Die Roederstein-Elkos haben auf dem Bild schon Risse, aber das hast Du wahrscheinlich selber schon erkannt. Die Relais auf den Platinen haben so was wie 36V, Ersatz ist glaube ich nicht mehr so leicht zu bekommen. Daher bleibt dir nur das Reinigen der Kontakte. Die Potis für den Ruhestrom und Nullabgleich ebenso tauschen. Der Abgleich muß ja ohnehin geprüft werden.
Für die Regelung würde ich an den bestehenden Poti jeweils das zur Zeit vorliegende ohmsche Verhältnis des Schleifkontaktes ausmessen und beim Tausch auf ein neues Poti dieses Verhältnis wieder einstellen. Die Regelung ist unkritisch bzw. gutmütig, sie neigt nicht zur Instabilität.

Wenn alles wieder spielt, kann man noch ein paar Modifikationen vornehmen. Wenn man keine Schallplatten mehr hört, kann man z.B. das Rumpelfilter auf der Filterplatine in der Eckfrequenz etwas absenken. Bei der Seriennummer wir das Filter noch rein passiv als RC Glied aufgebaut sein. Spätere Seriennummern haben ein OpAmp hierfür spendiert bekommen. Wenn die OpAmps in DIL sind, kann man diese gegen Neuere tauschen, sind die doch i.d.R. klanglich frischer und rauscharmer. Die metal can OpAmps auf den Endstufen lohnen eher nicht den Umbau.

Gruß
René
Hallo Rene,
Danke für die Hinweise. Ja die Elkos sind alt. Die sollen auch auf jeden Fall ersetzt werden. Genauso wie alles andere was alt erscheint. Schallplatten höre ich tatsächlich noch. Werde mir den Filter dennoch mal ansehen ;). Passende OpAmps könnte ich auch da haben. Auch noch viele im Metal Gehäuse. Da findet sich bestimmt Ersatz wenn einer kaput sein sollte, was ich allerdings nicht glaube da alles noch Funktionierte.
MfG Tobi
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

tobinator hat geschrieben: 16.05.2024, 20:22 Eine Frage noch zu deinen Unterlagen: Wo sind dort die Sensoreingänge in den Schaltplänen. Habe dort leider nichts gefunden.
MfG Tobi
Hallo Tobi,

die finde ich auf die Schnelle auch nicht. Ich habe mich mit dieser Serie der BM6 auch noch nie technisch auseinander gesetzt.

Grüße

Thomas
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Freunde der nicht-VFET BM 6,

Bei den Classic Serien sind die Sensorspulen zwischen dem Ausgang der Integratoren und einem OPV Eingang auf der Steuerungsplatine (also noch vor den Endstufen) eingeschleift. Der Ausgang dieses OPV führt dann auf ein Potentiometer (womit die Regelung/Regelschleifenverstärkung eingestellt wird) dessen Schleifer weiter per Kabel zu den Endstufen (die selbst kein Eingangspegelpoti haben) führt.

Grüße,
Winfried
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