Willkommen: Ulli (DIY ACR-Eckhorn + JMLC400)

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ullibelgie
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Willkommen: Ulli (DIY ACR-Eckhorn + JMLC400)

Beitrag von ullibelgie »

Kurzvorstellung:
Mitte 60, pensioniert, erste Lautsprecher gebaut in den 70er Jahren, Klinger Bücher verschlungen...
Erste Erfahrungen in der HiFi Scene dann später als zeitweiser Mitarbeiter des DHFI, Fachberater bei der Einführung der Audio CD auf der Düsseldorfer Hifi/Video Messe... waren das noch Zeiten...
Nach Abschluss Studium einige Jahre Toningenieur bei einer ARD Sendeanstalt - dann das Lager gewechselt und in der Industrie mehr mit Bild, Multimedia, Veranstaltungstechnik, etc befasst. Ausland, USA.
Seit mehr als 30Jahren in BeNeLux und inzwischen in Westflandern zu Hause...

Als meine alte analoge Sony Stereoanlage langsam Altersschwäche bekam, bin ich umgestiegen auf Wiedergabe vom Computer und habe mir ein paar Endstufen gebaut mit den damals spottbilligen Abletec AMS Modulen - klingen sehr gut (oder eben gar nicht!) und habe fast zeitgleich damals Uli Brüggemanns Acourate angeschafft - hervorragend.

Alle Lautsprecher eingemottet, bis auf die alten ACR Eckhörner (Bausatz, den ich wohl in 1992 gebaut habe). Dann bei Autotech, Herrn Lewandowski zwei JMLC400 gekauft - erstklassige Qualität und bin damit seeeehr zufrieden!

Ansonsten bin ich ein sparsamer Mensch - es macht mir keine Freude auf Kosten kom 'raus das allerbeste Equipment zu haben, sondern ich möchte lieber das beste Kosten/Nutzen Verhältnis. Kaufen kann jeder - aber sehr günstig und ausreichend gut und machbar ist oft eine Herausforderung. Wobei meine Ansprüche schon hoch sind, aber eben nur was mit Hausmitteln machbar ist...

Meine Lautsprecher sind ein solcher Kompromiss: 2weg Fullrange Horn! (geht eigentlich nicht...)
Ich habe sehr viel getestet mit einem 3wege System. Ein Beyma 10G-200 (PA-10Zoll Mid-Bass) als Bassreflex und/oder geschlossen sollte das Gap zwischen 15" Eckhorn und JMLC-400 füllen...
Schliesslich bin ich doch beim 2Weg system geblieben, weil es mir nicht gelang mit einfachen Mitteln den Bereich 300-1000 noch erheblich zu verbessern.
Dabei ist ein viel grösseres Horn keine Option (JMLC 200 o.a.) da ich dazu den Platz nicht opfern will.

Dennoch habe ich vor nochmals erneut Tests zu machen mit einem direktstrahlenden Midbass (80/100-800Hz) um den BMS 4550 mit JMLC400 höher einsetzen zu lassen. Das der BMS 4550 auch oberhalb 14kHz beginnt aufzubrechen ist nicht so das Thema - da oben hör ich nicht mehr so viel - man wird älter aber es macht jedenfalls noch immer Spass.

Ich hatte mal vor Jahren einen Test mit einem riesigen Subbass-Horn gemacht: Genzfrequenz war 21Hz (Freifeldmessung draussen auf dem Acker)
Es war ein Tabbed Horn - eigendlich eine einmal gefaltete Röhre von 2.5m Länge mit relativ dicht an der "Mündung" montiertem Eighteensound 12LW1400...
Das Ding habe ich als Mono-Bass hier eine Zeitlang mitlaufen lassen - einfach Superklasse.
Frequenzgang war im Bass von 21Hz bis 80Hz +/-2db in der Messung draussen.
Ich habe es damals weggeben, weil ich Angst vor Erdbeben bekam... auch wenn hier bisher noch kein Vulkanausbruch war.

Sollte ich nochmals was bauen werde ich von diesen einmal gefalteten Röhren nochmals zwei bauen und anstelle der Eckhörner als Bassfundament nehmen. Nur dann muss ich erstmal eine machbare Lösung haben für den Bereich von 80...800Hz - das kann dann wohl nur eine Bassreflexkiste sein - aber sauber 800Hz ist dann eine Ansage... Bei dem JMLC -400 will ich bleiben - wird momentan sehr steilflankig ab 650Hz betrieben.... ja wirklich die Eckhörner spielen gar nicht so schlecht bis 650Hz - allerdings nur mit Ach und Krach... ich meine mit allen Acouratemitteln und Beten.... lol

Aber wie gesagt bei mir muss nix - ich weiss um den Kompromiss - nur wenn ich eine ganz geniale Idee habe die in die Wohnzimmereinrichtung passt, versuche ich nochmal was...

Hörraum = Wohnzimmer - keinerlei spezielle Akustikanpassungen.... ich will nicht im trockenen Studio sitzen.
Viele Fensterflächen - ein paar besser platzierte dickere Vorhänge wären durchaus denkbar und eine gute Idee für den schmuddeligen belgischen Winter...
9.5m lang - 5m breit ... mit in den Ecken die ACR Eckhörner
in etwa 4.5m Abstand von der Stirnwand ein grosser Einbauschrank als Raumteiler (ca 2m in den Raum, bleiben noch 3m frei zum Ess-bereich), Schrank/Raumteiler professionell vom Schreiner gebaut vom Boden bis zur Zimmerdecke - von beiden Seiten benutzbar, daher total 1m "dick"...
Zimmerdecke ist Gips und 30cm Rockwool hinterfüttert - hierdurch beibt der Tiefbass bis in die unterste Etage auch ohne weitere Absorber unter 0.6sec - vielleicht helfen auch die sehr grossen nicht unterteilten Fensterflächen von mehreren qm je Fenster die Bassresonanzen aus der Kammer zu saugen...
Im Mittelton und Hochton dürfte die Nachhallzeit allerdings schon ein bisschen runter - aber ein paar Vorhänge mit ein paar extra metern Stoff sollten hier reichen...
Boden ist Keramik mit überwiegend sehr dicker, dichter Woll-Teppichauflage

Unser Haus ist ein älterer Bungalow mit recht flachem Walmdach zum verstauen der nicht gebrauchten Lautsprecher, etc.... und anderen Utensilien die ich endlich mal verkaufen sollte...lol

Ansonsten kann ich mich hier austoben...
Das tue ich auch mit meinem anderen Hobby (bin Funkamateur)

So, Ihr lieben - das war's erstmal - ich freue ich auf fachkundige Ratschläge aus der Community, sollte ich nochmal was neues planen... na ja ein paar Ideen hatte ich ja schon angegeben...

Ulli
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Falko
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Beitrag von Falko »

Lieber Ulli,
Herzlich willkommen in unserem Forum. Und dazu noch einer von meinem Schlage: DIY und Hornlautsprecher. Toll.
LG Falko
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

ullibelgie hat geschrieben: 25.04.2024, 21:14...bin Funkamateur...
clg om "Ulli"

gd es welcome to AH-Forum es tnx for vy ufb Vorstellung!

hpe for sn bncu!

vy73 es gd dx!
wgh52

:mrgreen: :cheers:
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Hallo Winfried,
Ja ich hatte schon gesehen, dass Du Dich auch gelegentlich mit HF-technik beschäftigst (Kurzwellen-Empfang)
Ich habe seit Ende der 70er Jahre meine Kurzwellen-Lizenz, die ich auch im Ausland unter Rufzeichenanpassung immer nutzen konnte.
Aber das Hobby ist einige Oktaven höher....

Hier im Gleichstrombereich (Audio) macht es mir eben auch viel Spass.
Auf Grund der vielen sehr fundierten Beiträge hier, habe ich mich mal hier angemeldet...

@Falko
Wunderbar - Hamburg ist ne tolle Stadt und scheinbar lebt dort die Horn-Lautsprecher Fraktion...
Ich war erst im letzten Sommer in Hamburg - mit dem Fahrrad von hier aus ! Hatten nach 4 Wochen dann weit über 1000km auf dem Tacho - ich habe viele alte Bekannte besucht in Deutschland und Hamburg war trotz Schietwetter wieder Klasse...

Ich habe mit Interesse Holgers Thread gelesen - absolut kompromisslos - das wird sicher sehr gut spielen.
Deine Holzhörner von Eder habe ich auch gesehen...

Zu Deinem Horn-Setup etwas off-topic aber wirklich ernst gemeint und wichtig:
Pass bloss auf bei der Installation!!!
Lass Dir ausreichend helfen beim Anheben der Ungetüme... Das hohe Gewicht....

Ich weiss wovon ich rede - Bandscheibenvorfälle ändern das Leben, denn letztlich irreversibel!
Wenn Du nicht mehr Sitzen, Stehen und Liegen kannst ohne Schmerzen ist die Frage der Qualität der Musikwiedergabe vollkommen egal...

Also stelle sicher, dass das hohe Gewicht der Holzhörner beim Experimentieren nix kaputt macht. Das ist das A und O...
Gerade weil uns der Spass am Musikhören am Herzen liegt!

Ulli
Falko
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Beitrag von Falko »

Moin Ulli,
Du hast recht. Bei uns ist schwer was los in Sachen ausgewachsene Hornsysteme. Macht aber klanglich auch süchtig und den Besuch der Hifimessen grundsätzlich zu einer Enttäuschung :mrgreen: :cheers:
Und danke für deinen gutgemeinten Ratschlag, den ich seit einigen Jahren beflissentlich befolge. Die wilden Zeiten sind vorbei. Und das ist auch gut so :D
Wünsche dir noch viel Spaß hier.
LG Falko
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Falko
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Beitrag von Falko »

Was mir noch einfällt: Hast du nicht Lust, ein schönes Foto von deinem "Kram" hier einzustellen?
Wir alle lieben Fotos und ich bin jetzt mal ehrlich: Meiner Meinung nach werden hier viel zu selten Fotos vom Setup eingestellt. Vielleicht sollten die Admins das zur Pflicht machen im Vorstellungsthread, genau, wie diesen selbst :D :D :D
LG Falko
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Natürlich Fotos.... bin nur noch nicht dazu gekommen...
Man wird dann sehen, dass alles sehr unspektakulär ist ...

Ulli
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

ullibelgie hat geschrieben: 25.04.2024, 21:14 Dennoch habe ich vor nochmals erneut Tests zu machen mit einem direktstrahlenden Midbass (80/100-800Hz) um den BMS 4550 mit JMLC400 höher einsetzen zu lassen. Das der BMS 4550 auch oberhalb 14kHz beginnt aufzubrechen ist nicht so das Thema - da oben hör ich nicht mehr so viel - man wird älter aber es macht jedenfalls noch immer Spass.
Hallo Ulli,
ich bin zwar schon eine halbe Dekade älter, aber mir macht es keine Sorgen, wenn ich bei Sinus oberhalb 11kHz nichts mehr höre, dafür immerhin noch Filter oder Frequenzabfall des Chassis bei 15kHz als Veränderung wahrnehme.
Ich hatte mal vor Jahren einen Test mit einem riesigen Subbass-Horn gemacht: Genzfrequenz war 21Hz (Freifeldmessung draussen auf dem Acker)
Es war ein Tabbed Horn - eigendlich eine einmal gefaltete Röhre von 2.5m Länge mit relativ dicht an der "Mündung" montiertem Eighteensound 12LW1400...
Das Ding habe ich als Mono-Bass hier eine Zeitlang mitlaufen lassen - einfach Superklasse.
Frequenzgang war im Bass von 21Hz bis 80Hz +/-2db in der Messung draussen.
Ich habe es damals weggeben, weil ich Angst vor Erdbeben bekam... auch wenn hier bisher noch kein Vulkanausbruch war.
Hast du da einen Link zum Bauplan? Erinnerst du dich an ungefähre Abmessungen?
Sollte ich nochmals was bauen werde ich von diesen einmal gefalteten Röhren nochmals zwei bauen und anstelle der Eckhörner als Bassfundament nehmen. Nur dann muss ich erstmal eine machbare Lösung haben für den Bereich von 80...800Hz - das kann dann wohl nur eine Bassreflexkiste sein - aber sauber 800Hz ist dann eine Ansage... Bei dem JMLC -400 will ich bleiben - wird momentan sehr steilflankig ab 650Hz betrieben.... ja wirklich die Eckhörner spielen gar nicht so schlecht bis 650Hz - allerdings nur mit Ach und Krach... ich meine mit allen Acouratemitteln und Beten.... lol
Ich habe in den 1970ern einem Bauvorschlag aus Wireless World folgend mein erstes Eckhorn gebaut (der Tischler unserer Kleinstadt hat meine späteren Holzuschnittwünsche nicht mehr bedienen wollen...). An der Kehle war der Plan unvollständig, das Ergebnis war die ganze Mühe nicht wert. Dann, 10 Jahre später, gab es das K-Horn bei ACR und Pläne fanden sich an verschiedenen Stellen, da begriff ich woran mein erster Versuch gescheitert war. Schranktüren vom Sperrmüll wurden für das Experiment passend gesägt. Das Horn ging gewaltig ab, Emerson, Lake & Palmer habe ich 1973/74 in der Ostseehalle Kiel live erlebt, das war nichts gegen die CD Pictures at an Exhibition.
Allerdings war bei dem Eckhorn das Problem, dass 440 Hz (Stimmgabel Kammerton a) schon sehr entfernt kam, und Passivweichen konnten die großen Laufzeitunterschiede nicht ausgleichen. Mit DSP kein Problem. Versuche, mit MT/HT Horn aus der Basshornsymmetrie seitlich zu entweichen, schlugen damals im zu breiten Raum alle fehl.
Ich habe anhand der K-Hornpläne und aus der Literatur gelernt, dass das Volumen zwischen Treibermembran und Hornkehle einen Tiefpass darstellt.
Da wird man sich schwer tun, den Frequenzgang mit externen Mitteln auszudehnen.
Und wenn ich an die Kanten bei den Richtungswechseln im gefalteten Hornverlauf denke, fällt mit das Phonogen-Horn der Zeit um 1980 ein, welches aus Gasbeton (?) geformt war, mit fließenden Übergängen.
Ein Kamerad hat ein Horn aus geschichteten Spanplatten gebaut, aus dener er die Hornkontur herausgesägt hatte. Für den Transport musste das Fenster ausgebaut werden und ein Kran...

Auf der High-End noch im Kempinski habe ich das Backloaded Horn von Lowther gehört mit einem Aktivsubwoofer unterstützt. Klassik (kein Rock) LP in der Vorführung, wunderschön. Ein Jahr später ging ich wieder in die Lowther Vorführung, da blieb meine Begeisterung aus, vermutlich wegen Exemplarstreuung der Treiber im MT/HT.
Ich habe mich vor der Mitte meines Lebens von Hörnern tendenziell weiter entfernt, aber inzwischen lösen DSP-Konzepte manche Probleme, und was ich bei Holger (schoko-sylt) und Uli Brüggemann gehört habe zeigte dank Acourate alles Gute der Hörner, und am SweetSpot keineswegs sie früher beobachteten Schwächen (Verfärbungen oder Timing).
Wenn man das Platzproblem gelöst hat, ist der Weg frei...
Ich beobachte jedenfalls aufmerksam die Erfolgsberichte der Mitforenten. Also weiter so!
Grüße
Hans-Martin
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Hans Martin,
Deine Beiträge hier sind mir schon sehr positiv und sachdienlich aufgefallen!
Fotos werde ich noch machen (nicht erschrecken - keine Luxusherberge hier...) und vor allem will ich mal das heutige Set-up nach mehreren Jahren der Schaffenspause mit Messungen dokumentieren. Das dauert noch eben, denn ich muss die Messungen mit meinem minimal Equipment noch machen.
Ich antworte dann nächste Woche noch ausführlich.

Schönes Wochenende erstmal,

Ulli
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Ich habe mich in den letzten Tagen im Forum weiter eingelesen - meine Güte, ich habe den Eindruck, dass alles ja schon x-mal besprochen wurde! Wie soll man da noch neues einbringen... ?

Ich werde mich also in diesem Thread so weit wie möglich beschränken.

Mein heutiges 2-Weg Horn System ist schon grenzwertig - es ist eben eigentlich gar nicht möglich aufgrund der Unzulänglichkeiten der praktischen Horn/Treiber Kombinationen zwischen 30Hz und 20kHz das ganze Spektrum kompromisslos zu beschallen...
Ich hatte in der Vergangenheit allerlei Tests gemacht um zumindest zwischen ACR-Eckhorn und JMLC-400 mit dem BMS4550 noch einen weiteren Weg für den Bereich 250...1kHz einzubauen.
Erst hatte ich Tests mit Audax PR170MO gemacht und danach mit Beyma 10G200 - eingebunden aktiv mit Acourate als Mitteltoneinheit, hatte ich damals nicht den Eindruck eine signifikante Verbesserung im unteren Mittelton zu erreichen...
Dieser Bereich wird in der klassischen Musik ja sehr gut mit dem Cello abgedeckt - auch eine Sprecher-Stimme ist gut geeignet für Hörtests...
Als ich vor Jahren die Tests machte war ich nicht überzeugt und bin bei der 2Wege Lösung geblieben.

Aber wieso kommt man überhaupt auf die verrückte Idee die Klipsch Eckhorn Kopie von ACR aus 1992/93 bis in den Mitteltonbereich zu verwenden…
Nun – es waren eben die Zwänge des Platzproblems bei der Aufstellung.
Damals wollte ich gerne ein LeCleach Horn betreiben, aber es sollte nicht zu unhandlich werden. Der BMS4550 war damals meines Wissens der einzige 1” Treiber, der aus laufender Produktion auch weit unterhalb 1kHz noch einsatzfähig und bezahlbar war. Ausserdem wollte ich keine zu teuren Treiber anschaffen – es war ja als Hochtoneinheit der erste eigene Versuch mit Hornlautsprecher.

So ergab sich eben die Kombi JMLC400 mit BMS4550…
(Leider habe ich keine wirklich aussagekräftige Messung von der Kombi, denn ich habe das Horn noch nie im Freifeld draussen gemessen)

Und dann war es die reine Neugier, mal mein selbst gebautes ACR Horn auszuprobieren wie hoch es denn vernünftig spielen könnte…
Messtechnisch ist es ja nicht so einfach das Eckhorn zu qualifizieren – draussen im Garten messen macht ja kaum Sinn – da fehlt ja dann die “Rückwand” vom Eckhorn.

Also wie Messen ?
Ich habe dann einfach am Hornmund gemessen – das habe ich vor ein paar Tagen noch einmal gemacht: am Hornmund gemessen auf halber Höhe an der Raumseite.

Hat jemand vielleicht selber einmal Messungen mit einem Eckhorn gemacht (Vorzugsweise Klipsch oder entsprechende Kopien) und könnte diese als Vergleich hier einstellen ?
Oder weiss jemand ob irgendwo Testmessungen dokumentiert sind mit verschiedenen Treibern im ACR/Klipsch Eckhorn ?

Hier ist meine Messung:
ACR-Eckhorn-Filter-Amplitude.png
ACR-Eckhorn-Filter-Amplitude.png (34.21 KiB) 710 mal betrachtet
Auffallend ist der Einbruch bei 250Hz – allerdings sehe ich auch bei Beyma im Datenblatt vom 15G400 genau den gleichen Einbruch – vielleicht ist das eine Eigenheit des Bass-Chassis… keine Ahnung – ich habe nie einen andere alternative Messung vom 15G400 gesehen als das von Beyma selbst – ich selbst habe nur die Messung eingebaut im ACR Horn – in 1992 hatte ich noch kein Mess-Equipment..

Man sieht, dass durchaus noch “Energie” aus dem Eckhorn rauskommt bis rauf auf ca 600Hz. Deshalb habe ich mit steilem Filter bei 650Hz dann getrennt – und das ist auch heute noch mein 2weg Setup.

Ich plane jetzt nochmals ein Dreiweg Set zu testen:

- mein altes 15l geschlossenes Gehäuse mit dem PR170MO
- Ein bereits bestehendes Testgehäuse von 27l (eine Art Würfel) wahlweise als BR oder geschlossen mit dem Beyma 10G200
Datenblatt von Beyma: https://www.beyma.com/speakers/Fichas_T ... 10G200.pdf
Meine Messung draussen in 27l, 70Hz BR tuning:
Beyma_10G200_Amplitude.png
Beyma_10G200_Amplitude.png (28.34 KiB) 710 mal betrachtet
(Der ausgewählte Frequenzbereich hat keine Bedeutung...)

Warum will ich alle Tests noch einmal wiederholen?
- ich habe Zweifel, ob damals bei den Tests die Aufstellung von Mittelton und Hochton optimal war
- ich habe auch Zweifel, ob ich damals Acourate wirklich gut eingestellt und eingemessen hatte.
- inzwischen haben wir allerlei Umbauten im Wohnzimmer gemacht, die signifikant sind. 6Tonnen Steine und Beton (alter offener Kamin) wurden getauscht in 500kg Holz…
Der gemauerte Kamin wurde komplett weggerissen mit dem Presslufthammer und anstatt dessen kam ein zimmerhoher beidseitig brauchbarer Schrank.

Akustisch wirkt sich dass im Bassbereich enorm aus.
Vor dem Schrank an der den Lautsprechern zugewandten Seite ist jetzt ein ausgeprägtes Tiefbass-Loch. Früher hat der Bass in der Ecke vor dem Kamin heftig auf die Ohren gedrückt – das ist jetzt das Gegenteil…

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bassakustik vor dem Umbau die mögliche Verbesserung eines 3Weg systems maskiert hat und eine signifikant merkbare Verbesserung eben nicht erzielbar war. Vielleicht ist das jetzt verbessert – zumindest habe ich den Eindruck, dass heute wesentlich weniger Raumresonanzen direkt merkbar sind - ausprobieren also.

Mögliche Raumakustikverbesserungen sind noch einmal ein ganz anderes Thema und lasse ich jetzt erstmal aussen vor…

Ich habe also noch einiges zu tun…

Ulli
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Foto der Lautsprecher-Kombi:
ACR+JMLC400.jpg
ACR+JMLC400.jpg (32.22 KiB) 638 mal betrachtet
Frequenzgang nach Raumkorrektur geglättet mit "frequency dependent window", 15perioden, 1/12 oct:
Amplitude.png
Amplitude.png (39.06 KiB) 638 mal betrachtet
Sprungantwort vom ungeglätteten Pulse links/rechts:
Time.png
Time.png (45.33 KiB) 638 mal betrachtet
Insbesondere die schmalen aber tiefen Einbrüche, zeigen die mangelnde Raumakustik - aber womöglich auch Probleme im Ubergangsbereich von Echhorn zu JMLC400. Auch ein Grund um nochmals zu testen mit Mittelton-Kanal wie oben bereits geschrieben.
Ich glaube aber, dass ich zunächst herausfinden muss, wie genau die Reflektionen im Mittelbereich zu Stande kommen und wo ich Massnahmen ergreifen kann.

Rockwool vor die Fenster ist aber keine Option... :shock:

Ulli
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Ulli,

nach Messung des Frequenzgangs mit Raumkorrektur (z.B. mit Cor-Filter im Logsweeprecorder) fürs Glätten Macro1 ausführen. Nie FDW allein auf die Pulsantworten anwenden. Das fenstert dann auch die enthaltene Excessphase, was dann je nach Raum arge Löcher im Frequenzgang ergibt.

Viele Grüsse
Uli
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Hallo Uli - ja ich dachte mir schon, dass da was nicht recht stimmt !
Bei der Glättung mit dem Macro 1 sieht auch der Frequenzgang astrein aus:
Amplitude_GlättungMacro1.png
Amplitude_GlättungMacro1.png (31.17 KiB) 618 mal betrachtet
Vielen Dank für den Hinweis!

Ich habe übrigens noch die alte Version 1.10 - ich werde mich die Tage bei Dir melden für ein Upgrade...ich war einige Zeit nicht aktiv habe aber noch Pläne... da wäre die Version2 schon ganz nett :D

Tja, ob ich mit einem zusätzlichen Mitteltöner noch was rausholen kann ?

Hat jemand Erfahrungen mit so einem Set-up mit Eckhorn?
Die Qualität des ACR Horns bis in den Mittelton hat mich ja schon enorm positiv überrascht... weil das in der Theorie eigentlich sehr suboptimal ist.
Das Eckhorn ist ein hyperbolisches Horn mit cutoff unten bei 50Hz

Hans Martin - Du hattest noch gefragt nach dem grossen tapped Horn, was ich gebaut hatte.
Pläne hab ich davon nicht - dazu war das zu simpel gebaut. Ich hatte als Chassis ein Eighteensound 12LW1400 hier liegen und habe mit Hornresp modelliert. Der Einfachheit halber 2.45m Länge (das sind die Rohlängen von den Bauplatten im Handwerkerhandel). Äusserlich dann mit den Massen von ca 46x46x245cm - also wie das grosse Tapped Horn vom Volvotreter (Erik)
Nur habe ich die öffnung einfach auf der schmalen Seite belassen - einfach durch schräges "Einschieben" einer Trennplatte ein einmal gefaltetes Horn erzeugt - Der Lautsprecher war dann an der Austrittsöffnung montiert und strahlte durch den mit Hornresp errechneten "Schlitz" in das Horn.
Der 12LW1400 ging darin ganz vorzüglich - Klirr war da selbst bei extremen Auslenkungen absolut nicht zu hören.
Bei einem Sinus von 300W von 22Hz war da die Hölle los - aber klirren tat da nix...
Bei hohen Lautstärken wird mir dann schnell schlecht.... :shock:
Etwas für die Kinofans!

Ulli
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Falko
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Beitrag von Falko »

Lieber Ulli,
Du hast da eine echte Aufgabe, die sich aber definitiv lohnt.
Man sagt ja, ein Vollbereichshornlautsprecher sollte pro Horn ca. Zwei Oktaven übertragen. Dann kommt man automatisch auf fünf Wege. Ok, das willst du nicht, stimmt's?

Die größte Schwäche an deinem System liegt in dem grossen Übertragungsbereich deiner Eckhörner. Die Dinger sind dafür einfach nicht gemacht, auch, wenn Herr Klipsch das damals ebenfalls ignoriert hat :D
Schau mal, ich musste meine Eckhörner nur bis 130Hz betreiben, und trotzdem habe ich eine fette Investition in Kauf genommen, damit ich den Übertragungsbereich auf 100 Hz begrenzen konnte.

Wenn du nur einen weiteren Weg zusätzlich einfügen und bei der Horndynamik bleiben willst, hast du mbMn nur zwei Möglichkeiten:

1. Du fügst ein TMT -Horn ein, mit dem du wenigstens bis 150Hz runter kommst. Das ist dann allerdings auch schon gross, teuer und nimmt viel Platz weg. Ähnlich denen, die ich gerade ausgebaut und in Zahlung für die neuen gegeben habe.

2. Was ich an deiner Stelle machen würde, wäre: Du baust ein nicht allzu grosses Backloaded Horn für einen geeigneten 8" Treiber, der bis in den Mittelton sauber spielt. Da oben drauf setzt du dein bisheriges Horn - vielleicht auch eine Nummer kleiner. Diese schmucken Backloads stellst du ganz gemütlich vor deine Eckhörner. Trennfrequenzen könnten dann sein 100Hz und 800Hz.
Das ganze vollaktiv über Acourate und du würdest höchstwahrscheinlich in ganz neue Klangbereiche kommen.

Sieh das einfach als Kreativitässpritze. Vielleicht bringt dich das ja auf noch bessere Ideen :cheers:
LG Falko
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ullibelgie
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Beitrag von ullibelgie »

Hallo Falko,
Interessanter Vorschlag mit einem Backloaded horn.

Wer hat Messungen, die zeigen, wir so ein Bassloaded Horn bis 800, besser 1000Hz sauber spielt ?
So eine schmale hohe Kiste (von den Abessungen her etwa die gleiche Höhe wie die Eckhörner) mit einem guten Midbass Chassis würde dann in der unteren Oktave eher über die Hornkehle abstrahlen und im Mittelton eher ein direkt abstrahlendes System sein....
Ich kenne da von früher noch die Fostex Backloaded Horns - in der damaligen ausführung haben die mir nie gefallen - aber die waren ja meist ausgestellt als Vollbereichslautsprecher.

Hat jemand Messungen von so einem Backloaded Horn ?

Eines ist sicher: Der fragliche Freauenzbereich ist das wichtigste vom ganzen - Ziel muss sein, die Wiedergabequalität signifikant zu steigern - theoretisch glaube ich da schon dran... aber praktisch haben bisher alle Versuche fehlgeschlagen!
Nicht auszuschliessen, das die schlechte Raumakustik das bisher verhindert hat!

Ich habe Uli Brüggemanns Post gelesen - sein Wohnzimmer von ganz früher in der damaligen Wohnung mit den viele Fensterflächen und dem schallharten Boden, ist wohl in der gleichen Kategorie wie hier bei mir!

Ulli
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