kleine DAC/PreAmp Kaufberatung

Alex84
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kleine DAC/PreAmp Kaufberatung

Beitrag von Alex84 »

Hallo zusammen,

ich weiß nicht so recht wo ich meine Frage hier im forum positieren soll. Das Thema "Aktiv" ist für mich Neukand, jedoch plane ich nun eine erstes System mal anzuschaffen. Habe mir die Genelec G Three angehört und für super befunden. Aufgrund der Einmessung würde ich sogar das SAM Model 8330 nehmen wollen. Soweit so gut.... da die Anlage im Home Office stehen wird und ich dort auch noch meinen Kopfhörer weiterverwenden möchte suche ich nach einem passenden Gerät / Interface an dem ich Lautsprecher, Kopfhörer und PC (Macbook/Windows Notebook) als Quelle anschließen kann.
Habe mich etwas eingelesen und komme immer wieder zum RME ADI-2 DAC FS. Bin ich damit richtig aufgestellt oder empfehlt ihr mir sogar etwas anderes?

VG
Alex
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Alex,

da fällt mir Audio-GD und Topping ein, die auch im fraglichen Preissegment unterwegs sind.
Evtl. meldet sich noch der ein oder andere Forist, der mit den Geräten bereits selbst Erfahrungen gesammelt hat.

Grüsse Jürgen
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Alex,

Der RME passt zu den Genelec wie die Faust aufs Auge - wenn man etwas beim Strom und natürlich den digitalen Zuspielern aufpasst. Und je nachdem, wie Dein Schreibtisch aufgestellt ist, könnte sich die 'einfache' G-Three mit rein analog aufgebauten Weichen und Filtern sogar als klanglich vorteilhafter erweisen, zumal man mit dem RME auch noch korrigierend eingreifen könnte, wenn es sein muss.

Freundliche Grüße und bitte berichte.

Thomas
:cheers:
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Alex,
den RME haben wir hier vor einiger Zeit seeehr ausführlich diskutiert, wie eine Forumssuche zeigt. Die Unterschiede bei den DACs sind m.E, belanglos gemessen an den Reflexionen der LS am Schreibtisch, die sich bei unvermeidbaren Bewegungen des Hörers und üblicher Aufstellung der LS jeglicher Korrigierbarkeit entziehen, um nicht zu behaupten: das GLM System unterlaufen.
Also die LS mit dem HT auf Oberkante der Schreibtischplatte positionieren, was nicht immer akustisch vorausschauend geplant ist.
Grüße
Hans-Martin
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Alex84
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Beitrag von Alex84 »

Danke für die Antworten.

@Thomas und Hans-Martin: Verstehe ich eure posts richtig... eine 8330 wäre quasi für das Hören am Schreibtisch quasi Perlen vor die Säue, da das Einmessen aufgrund der nicht konstanten Sitzposition nie 100% stimmt? Somit würde es auch die günstigere 8030/G Three tun und dann lediglich über den EQ am RME und Schalter am Lautsprecher "korrigieren"?

@Thomas: Was meinst du mit aufpassen beim Strom? Kannst du etwas konkretes empfehlen? Bzgl. Zuspieler, naja, das ist relativ fix und zwar ein HP Notebook und auch mal ein Macbook Pro aus 2013
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin Alex,

ich bin der Meinung, der RME ADI-2 DAC FS ist nicht nur ein feiner KHV, er befriedigt auch
den Spieltrieb, vorausgesetzt man beschäftigt sich intensiv mit ihm.
Du bekommst eine Menge Technik für´s Geld ....

Den "highfidelen" Ansprüchen hier im Forum wird er aber, wie Du nachlesen kannst, nicht gerecht.
Probier ihn aus und bilde Dir selbst eine Meinung.


Gruß
Frank
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Alex84 hat geschrieben: 08.10.2023, 23:01eine 8330 wäre quasi für das Hören am Schreibtisch quasi Perlen vor die Säue, da das Einmessen aufgrund der nicht konstanten Sitzposition nie 100% stimmt? Somit würde es auch die günstigere 8030/G Three tun und dann lediglich über den EQ am RME und Schalter am Lautsprecher "korrigieren"?
Hallo Alex,
bei der Aufstellung von Monitoren im Studio achtet man darauf, dass es keine frühen Reflexionen am großflächigen Mischpult gibt. Ich kenne keine Schreibtischplatte, die nicht schallhart ist, deshalb gehe ich von starker Reflexion aus. Jeder am Ohr eintreffende Schallumweg löst durch Mischung mit dem Direktschall bei bestimmten Frequenzen (Kammfiltereffekt) Auslöschungen und Überbetonungen aus, die Auslöschungen (durchaus über die Breite einer halben Oktave) gehen mit einer Phasendrehung einher, die Betonungen bis +3dB sind phasengleich und aufgrund der Nähe wenig abgeschwächt, also ausgeprägt.
Da man bei Arbeitshaltung meist mit den Ohren dieselbe Höhe einnimmt, aber sich vor- und zurückbewegt, ändern sich die Reflexionswege, verschieben sich die Kammfilterfrequenzen.
Abgesehen davon, dass man reflexionsbedingte Auslöschungen nicht mit Equalizer ungeschehen machen kann, ist eine fixierte Hörposition eher nicht realistisch, wäre ein Headtracker und eine entsprechende EQ-Nachführung auch keine Lösung.
Für mich ist es nur gut vorstellbar, die Lautsprecher so hinter dem Schreibtisch anzuordnen, dass sie gerade über die Kante der Arbeitsplatte auf die Ohren strahlen. Dann kann es hier keine Reflexionen des Schallwegs geben. Was von der Schreibtischrückseite noch an Reflexionen geschieht, ist ein anderes Thema, da muss man eben entweder einen offenen Tisch haben oder mit Absorptionsmaterial arbeiten.
Für mich spricht nichts gegen die 8330, ich würde aber auf jeden Fall mit der Aufstellung experimentieren, dabei wäre auch die Alternative zu prüfen, den Hochtöner nach unten, die Boxen ausgleichend nach hinten zu neigen. Wegen der Nähe zum Hörplatz wäre die Aufstellung mit Hochtönern nach innen und BMT außen für mich keine Option, weil jede seitliche Kopfbewegung für die Kanäle gegenläufige Muster erzeugt.
Die "inverse" Chassisanordnung muss nicht eine Verschlechterung darstellen. Auch hier lassen sich beim Schlagzeug Becken über den Trommeln orten, auch Stimmen mit Zischlauten lokalisiert man oberhalb der LS, weil das ein Pinna-/HRTF-Effekt ist.
Die akustischen Bedingungen im Nahfeld halte ich für erheblich kritischer einflussnehmend als die geringen Unterschiede ähnlichwertiger DACs. Und auch das, was das GLM macht, bzw. der User damit veranstaltet, ist noch viel deutlicher als die DAC-Unterschiede.
Grüße
Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo nochmal Alex,

Ich betreibe unter anderem seit einer Weile und mit immer größerer Wertschätzung eine G-Five, welche erst richtig versorgt so aufspielt, wie man sich das vorstellt - sowohl in Zuspielung als auch betreffs des Themas Strom.

Trotz dass es sich um ein Studiogerät (wie der RME) handelt, ist sie bei letzterem durchaus dankbar für eine möglichst von vornherein störungsfreie Versorgung, was in meinem Fall dedizierte Filter, Schutzleiterdrosseln und mit einer Art Eisengemisch beschichtete Stromleiter, die zusätzlich Störungen verheizen, bedeutet. Daraus resultiert eine in allen Belangen vorteilhaftere Funktionalität der elektronischen Bauteile, welche sich in einem für (nicht nur) meine Ohren wesentlich besseren Klang, dem eigentlichen Ziel des Ganzen, ausdrückt.

Inwieweit das auch in Deinen heimischen Gefilden und unter den Dir eigenen Erwartungen und Geschmäckern zum Tragen kommt, müsste man austesten - ich mag nicht mehr ohne derartige kleine Eingriffe hören bzw. mochte es auch rückblickend noch nie wirklich.

Selbiges gilt imho für den RME, dessen größeren Bruder ich vor Jahren länger getestet hatte und aufgrund von Nichtbeachtung gewisser Dinge bezüglich Aufstellung, Strom und Zuspielung (ist ja ein Studiogerät und diesbezüglich vermeintlich unempfindlich und robust konstruiert) ebenfalls, wie so viele andere, klanglich enttäuscht abhakte - was rückblickend und mit den Erfahrungen der letzten Jahre ein großer Fehler war, denn mit etwas Sorgfalt bei den genannten Dingen spielt der RME auch bzw. gerade für meine Ohren wirklich ganz ausgezeichnet und ich wüßte adhoc keinen DAC/ VV/ KHV, der hier in der Preisklasse mithalten kann, wenn man auf ein natürliches (im Sinne von neutral) Klangbild steht.

Die analogen Genelec bieten meines Wissens übrigens alle einen integrierten Filter, welcher den Frequenzbereich, der bei einer direkten Aufstellung auf einem Schreibtisch kritisch wird, positiv beeinflusst. Und wie gesagt hat der RME ja etliche Möglichkeiten, notfalls zusätzlich einzugreifen. Und mit dem HT auf dem Kopf, wie von Hans-Martin vorgeschlagen, kann man die Gens dank des serienmäßigen Iso-Pods auch problemlos betreiben (aber nur im Dunklen).

Die eigentliche Zuspielung der Digitaldaten per parallel benutztem PC ist sicher nicht ideal, aber auch hier verhält sich der RME ein ganzes Stück professioneller als andere DACs und letztendlich kommt es eh immer auf den Versuch vor Ort an.

Also wenn Du mich fragst: die analoge G-Three plus ADI-2 DAC ergibt eine superbe Nahfeldkombi nicht nur für den Schreibtisch und kann (auch gern später und sukzessive) mit etwas Sorgfalt bei Aufstellung, Strom und Zuspielung eine nachhaltig befriedigende Anschaffung für mindestens ein halbes Hifi-Leben sein.

Freundliche Grüße,
Thomas
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Alex84
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Beitrag von Alex84 »

Nochmal eine doofe Frage:
Die 8330 haben ja digitale Eingänge, d.h. ich könnte doch diese auch ohne Wandler dazwischen, direkt mit einer digitalen Quelle (PC/Streamer) verbinden oder?

Kann mir noch jemand erklären, für eigentlich AES bei den Genelecs steht?

Viele Grüße
Alex
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hi Alex,

ich geh mal nicht zu sehr ins Detail...

Frage 1: Ja! Genau!

Frage 2: AES steht für "Audio Engineering Society" und das ist eine Vereinigung von Studiotechnikern, die auch eine (international wirksame) Normungsfunktion im Audioelektronikbereich hat.

In Deinem Falle bedeutet das: Die Digitalschnittstelle ist nach AES Digital-Studionorm ausgelegt (also nach üblichem Studio- und nicht Homestandard) und sollte deshalb optimalerweise von Quellen mit AES Digitalausgang über ein symmetrisches, AES kompatibles Digitalkabel angesteuert werden, damit alles reibungslos funktioniert.

Viele Geräte bieten anstatt oder neben AES Digitalanschlüssen digitale Koaxialanschlüsse nach SPDIF Norm (Sony/Philips Digital InterFace) oder optische nach Toslink (Toshiba-optical-Link). Für den Betrieb eines AES Einganges an einem Koax-Ausgang gibt es Adaptionsmöglichkeiten.

Grüße,
Winfried
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Alex,

bei digitaler Zuspielung muss man bedenken, dass viele Quellen keine lautstärkegeregeltes Digitalsignal ausgeben. Darüber hinaus muss man für sich feststellen, ob die jeweilige digitale Lautstärkeregelung den eigenen Ansprüchen genügt. Grundsätzlich wäre ich ein Freund davon, bis zum Lautsprecher digital zu bleiben.
Es lohnt m.E. sich hier Gedanken zu machen.

Grüsse Jürgen
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo Alex,

hier mal eine Anregung zum Thema "Reflexionsfläche Schreibtisch". Mit entsprechenden Lautsprecherständern schafft man Abstand zum Schreibtisch und bringt die Lautsprecher somit auf Ohrhöhe. Die Ständer auf dem Foto (gibt's für schmales Geld bei Amazon) schaffen einen Abstand von Schreibtisch bis Unterkante Lautsprecher von 42,5cm. Der Monitor hat 27". Damit lässt sich arbeiten und hören.

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Viele Grüße
Hironimus
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Alex84
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Beitrag von Alex84 »

h0e hat geschrieben: 10.10.2023, 16:58 Hallo Alex,

bei digitaler Zuspielung muss man bedenken, dass viele Quellen keine lautstärkegeregeltes Digitalsignal ausgeben. Darüber hinaus muss man für sich feststellen, ob die jeweilige digitale Lautstärkeregelung den eigenen Ansprüchen genügt. Grundsätzlich wäre ich ein Freund davon, bis zum Lautsprecher digital zu bleiben.
Es lohnt m.E. sich hier Gedanken zu machen.

Grüsse Jürgen
Darf ich mein etwas eingeschlafenes Thema nochmal zum Leben erwecken.. Aus Kostengründen suche ich nun eine Lösung, bei der ich lediglich einen etwas günstigeren DAC (ohne integr. Verstärker wie der RME) zwischen Genelecs und digitaler Quelle (Macbook/iPhone) hänge. (Hintergrund: Ich kann somit meinen bereits vorhandenen Kopfhörerverstärker behalten und muss diesen nicht mit Verlust verkaufen)
Habt ihr hier eine konkrete Empfehlung oder ist diese Vorgehensweise Mist?

@h0e: Du meintest, man muss die Lautstärkeregelung bedenken. Die Lautstärke kann doch am Endgerät selbst (Macbook/Smartphone) gesteuert werden oder gibt es einen DAC mit Lautstärkeregler? Was meinst du denn mit "Ansprüche genügt"?

LG
Alex
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Alex,

entgegen landläufiger Meinung ist auch digitale Lautstärkereglung nicht verlustfrei. Auch wenn die auch Mac oder Iphone gemacht wird.
Gemäß der Theorie des größten Flaschenhalses muss man aber bewerten, wo am meisten Klang verloren geht oder gewonnen wird.
Bei Dacs bis 500 Euro würde ich mir da wenig Gedanken machen. Wer schon mal bei einen gertifizierten Linn den Unterschied zwischen digitaler Lautstärke 50 und 80 gehört hat (gleiche Endlautstärke am Lautsprecher vorausgesetzt) erkennt, dass das bei der Geräteklasse wirklich relevant ist.

Grüsse Jürgen
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Alex,

die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und wichtig ist, das dir der Klang gefällt.

Topping sind Geräte die dafür designed werden bei einer SINAD Messung bei 1 kHz zu glänzen. Wenn Du der Meinung bist, dass man mit diesem einen Messwert die Klangqualität eines Gerätes ausreichend beschreiben kann, würde ich an deiner Stelle Topping kaufen.

Audio GD ist eher der Gegensatz dazu. Die Geräte haben oft auch im unteren Preissegment diskrete Ausgangsstufen, wie viel die messtechnisch taugen, kann man im Internet herausfinden. Das ist etwas für Leute, die der Meinung sind, dass Geräte auch bei mittelmäßigen Messwerten gut klingen.

Ich schicke mal den Info Zen Signature V2 ins Rennen. Der hat, wenn ich es richtig weiß, gute bis sehr gute Messwerte und bekommt auch gute Kritiken von Leuten, die nach Gehör beurteilen. Der kann sowohl mit fixer LS als auch mit variabler Lautstärke betreiben. Wenn es über USB reingeht läuft MQA Decodierung mit. Wenn man das nicht möchte, gibt es, glaube ich, einen Kniff abstellen kann. Kostet schlanke 299 €. Bei WOD Audio scheinen sie zur. Zeit B-Ware für 239 € zu haben.


Gruß


Uwe
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