StreamFidelity hat geschrieben: ↑26.09.2023, 16:30Sein Kabel fertigt Bernd aus extrem hochreinen und monokristallinen Kupfer. Der Draht wird von Bernd in mehrstündigen Sitzungen richtungsgehört.
Hallo Gabriel,
einen Kommentar kann ich mir hier nicht verkneifen:
Seit 45 Jahren spiele ich mit Audio-Kabeln herum, seit 35 auch mit Netzkabeln (angefixt von TMRudolph). Wenn man sich mit der Laufrichtung von Kabeln beschäftigt hat (bei mir seit 30 Jahren) hat man genug Kriterien, dass 5 Minuten Vergleichstest ABAB reichen dürften, um sich zu entscheiden, was richtig und was 2.Wahl wäre.
Um das zu belegen, kann man in einen fetten Stecker 3 Kabel schrauben, 1 davon mit entgegengesetzter Laufrichtung. Dann an CD-Player und Verstärker jeweils 2 davon einsetzen.
Ich kann versichern, dass bei 20 Probanden mehr als 18 das Kabel mit der "falschen" Laufrichtung abgewählt hatten, und es folgte die richtige Laufrichtung am Player, während der Verstärker die falsche bekam. Schlusslicht war CD-Player falsch, Verstärker richtig. Unter Blindtestbedingungen, dauerte sehr wenige Minuten und gab jeweils eindeutige Zuordnungen.
Harald (nihil.sine.causa) folgte bei seinem H-Kabel meinem Vorschlag, einen Kabelabschnitt doppelter benötigter Länge in der Mitte zu knicken, um 2 gegenläufige Schenkel zur Kompensation der herstellungsbedingten richtungsgebenden Strukturen parallel zu schalten.
Was dann noch bleibt , ist die richtungsprägende Verarbeitung.
Mitforenten liefern viele Beiträge zum Thema Laufrichtung einer Sicherung, hörbar auf 20mm. Bei 2m Kabel geht es immerhin um die 100-fache Länge...
Als Dielektrikum setzt er Teflon ein.
Für mich zweifellos eines der allerbesten verfügbaren Materielien für diesen Zweck.
Die Drähte werden millimetergenau zugeschnitten, per Hand geflochten und entfalten dadurch eine Filterwirkung.
Millimetergenaue Abschnitte sind leicht zu erstellen, aber eine Handknüpfung kann nicht so präzise wie eine maschinelle sein, am Ende bleiben erfahrungsgemäß doch kleine Unterschiede.
Wenn ich ein Kabel von Hand flechte, frage ich mich, welche Filterwirkung davon ausgehen sollte. Eine Inkonsistenz im Verlauf der 2m? Es wird vielmehr das entscheidende Flechtschema sein. Das ist auch maschninell machbar, wie die Vielfalt im Markt zeigt.
Deshalb gibt es die Blackmagic Netzleitung nicht unter zwei Meter zu kaufen. Das Kabel ist extrem niederohmig. Je Ader kommt ein Querschnitt von > 6 mm² heraus. Deshalb könnte man aufgrund der Stromlieferfähigkeit ein ganzes Haus damit versorgen, meint Bernd.
Wenn ich daran denke, dass die überwiegenden der vielen von meinem Sicherungsschrank abgehenden Leitungen mindestens 1,5qmm haben, bezweifele ich, dass 6qmm für einen einzigen Haushalt ausreichen. Standard für den E-Herd ist 5 x 2,5qmm, E-Dusche (Drehstrom) 5 x 4qmm.
Meine besten Geräte-Netzkabel haben auch zwischen 3 - 6 qmm, aber nicht jeder Deckel passt zu jedem Pott...
Nach über 35 Jahren Internetnutzung erinnere ich mich an die Meinung eines Amerikaners, der sagte, man müsse nur den Querschnitt hoch genug ansetzen, um den Durchgangswiderstand möglichst niedrig anzusiedeln, dann würde die Induktivität der Leitung eine untergeordnete Rolle spielen.
Wenn bei Netzkabeln eine Filterwirkung stattfinden soll, kann das angesichts des netzseitig niedrigen Quellwiderstands nur durch Induktivität geschehen, weniger durch die Kapazität.
Man muss nicht auf jeden Werbespruch eines Herstellers hereinfallen, manche stinken sogar zum Himmel, oder zeugen von dem Kenntnisniveau des Marketingspruchformulierers.
Für mich sind (auch Netz-)Kabel Mittel zum Klang-Feintuning. Wenn es in die Kette passt, ist alles gut.
Konventionelle EI-Kerntrafos, Ringkerntrafos und Schaltnetzteile mit den vorgeschriebenen Netzfiltern stellen unterschiedliche Bedingungen an das jeweilig optimale Netzkabel. Meine Meinung: Marketing versucht, einen Hype für ein-Kabel-für-Alles zu erzeugen.
Grüße
Hans-Martin
P.S.:Bedenkt man die zumeist nur durchschnittliche Qualität der Zuleitung zur Dose in der Wand, an der die gesamte Anlage hängt, könnte es lächerlich wirken auf dem letzten Meter einen Endspurt einzulegen, aber es sind offenbar die Qualität des Knotenpunkts und die von dort abgehenden Leitungen, die das Zusammenspiel der Geräte besonders prägen. Es schadet gewiss nicht, Sicherung und Leitungsqualität der Versorgungsleitung auch aufzuwerten. Hätte diese Leitung aber Filtercharakter, blieben die zurückgehaltenen Störungen im Umfeld der Erzeugung. Also Digitalgeräte verseuchen Analoggeräte