Violectric DAC V800

Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Gregor,
gregor hat geschrieben:Ich schätze auch den V800 da als harte Nuss ein, die sich nicht so leicht verbessern läßt.
was aber gleich ins Auge springt, sind die freundlicherweise auf Stecksockeln angebrachten OPs - mir kommt's so vor, als hätte ich irgendwo was von NE5532 gelesen? Die rausgezogen und dafür LME49720NA reingesteckt wäre mein allererster Akt, wenn ich die Kiste hätte. Und in der I/U-Wandlerstufe hinter dem PCM1792A machen sich 4 OPA627AU auf Adapterplatinchen bestimmt gut.

Viele Grüße
Gert
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Fortepianus hat geschrieben:Und in der I/U-Wandlerstufe hinter dem PCM1792A machen sich 4 OPA627AU auf Adapterplatinchen bestimmt gut.
Tss, tss, Gert, du denkst wieder mal nur an die Optik. :x

Viele Grüße
Rudolf
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Ich trau es mir ja fast nicht sagen, aber das Teil wurde - nachzulesen bei HiFi-Forum - von einem Nutzer an die Firma zurückgegeben, da er vom Klang sehr enttäuscht war.

Die vorgeschlagenen Mods von Gert passen da gut ins Bild.

Gruß

Bernd
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd,

ja diesen Bericht kenne ich (und hatte mich seinerzeit auch in dem Thread beteiligt). Der User hatte bereits einige DACs getestet, hat also auch ein paar Erfahrungen mit DACs; welche Aussage dies nun insgesamt für den V800 hat, bleibt dennoch offen. Interessant in dem Zusammenhang ist, dass er nach dem V800 den LAVRY DA11 zu Hause testete und von diesem sehr überzeugt war hinsichtlich Auflösung und Räumlichkeit.

Letztlich zeigt es, dass man an einem persönlichen Vergleichshören nicht vorbeikommt.

Grüße
Fujak
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo zusammen, hallo Gert,

nachdem noch keiner das Ding gehört hat, erstreckt sich die Diskussion auf die Details, die man sehen kann, schon lustig. Ich habe heute mal drei Telefonate zwecks Leihstellung geführt, bis nach Weihnachten sieht es da nicht gut aus...

zu Gerts Bemerkung:
Fortepianus hat geschrieben:was aber gleich ins Auge springt, sind die freundlicherweise auf Stecksockeln angebrachten OPs - mir kommt's so vor, als hätte ich irgendwo was von NE5532 gelesen? Die rausgezogen und dafür LME49720NA reingesteckt wäre mein allererster Akt, wenn ich die Kiste hätte. Und in der I/U-Wandlerstufe hinter dem PCM1792A machen sich 4 OPA627AU auf Adapterplatinchen bestimmt gut.
Das hab ich mich vorhin etwas ungeschickt ausgedrückt, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich aus Gründen des Garantieverlustes nicht an die Stromversorgung gehen würde.

Die OPs kann man tauschen - und ich würde das auch machen; mein LP G100 hat nämlich auch die NE5532AP gesteckt, was liegt da näher, diese aus ihren Sockeln zu nehmen und z. B. mal AD797, OPA2134 oder OPA627 reinzustecken; hab ich gemacht; es klang ein klein wenig anders, für meine Ohren aber nicht besser. Anscheinend haben die OPs in meinem Verstärker nicht so viel zu tun; als ich die OPs kurz darauf anderweitig gebraucht habe kamen die original OPs wieder rein. Ich hab den teureren Verstärkern nicht nachgeweint.

In Schaltungen, die dem OP richtig Leistung abverlangen hab ich mit AD797 oder OPA627 hingegen den AHA-Effekt erlebt.

Wenn ich den Schaltweg des V800 richtig lese, dann hat auch da der einzelne OP eher wenig zu tun, daher hab ich vielleicht etwas vorschnell angenommen, auch hier wären die Unterschiede marginal. Lake People sind Profis: wenn da keine Unterschiede zwischen den messteschnisch besten OPs (bezogen auf die jeweilige Schaltung) zu messen sind, dann setzt sich der preiswerteste durch. Dass sich durch OP-Tausch klangliche Veränderungen ergeben können und somit evtl. unterschiedliche Geschmäcker bedient werden können, um so besser, dazu sind die Sockel ja da.
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Ziert Euch doch nicht so, hier ist der Link:

HiFi Forum DAC Test

Allerdings hier der Schwerpunkt LAVRY DA11.

Gruß,
Kai
JOE
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Beitrag von JOE »

Fujak hat geschrieben:Letztlich zeigt es, dass man an einem persönlichen Vergleichshören nicht vorbeikommt.
Genau das ist die Crux: Ohne dies geht es nicht; denn unsere Ohren sind äusserst sensibel und letztentscheidend, dabei aber alles andere als objektive* Instrumente. Dieser Widerspruch ist letztlich grundsätzlich nicht restlos auflösbar, weshalb auch unter "Goldohren" immer wieder relevante Unterschiede in der Bewertung bestehen bleiben werden, ja, müssen.

* Dies verkennen Viele oder gewichten es zumindest ungenügend.

Gruß
Joe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

JOE hat geschrieben:* Dies verkennen Viele oder gewichten es zumindest ungenügend.
"Viele" schreibt man an dieser Stelle klein.

Grüße Hans-Martin
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marathon2
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Beitrag von marathon2 »

Hallo Zusammen,

nachdem ich hier schon eine geraume Zeit passiv mitlese, habe ich mich heute angemeldet, um mich auch einmal zu Wort zu melden. Da ich seit 10 Tagen Besitzer eines V800 bin, war dieser Thread nun der finale Anlass für die Anmeldung.

Wie „Fujak“ beschäftige ich mich auch schon seit längerer Zeit mit dem Thema DAC, wenn vielleicht auch nicht so professionell und bisher auch in einer bescheideneren Preisklasse.

Der V800 ist nun mein fünfter DAC innhalb des letzten Jahres. Daher habe ich inzwischen auch eine gewisse Routine im Testen entwickelt. Im Moment bin ich dabei, einen ausführlichen Testbericht zum V800 zu schreiben. Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich in drei, vier Tagen so weit sein.

Vorab schon ein kurzes Fazit der bisher leider noch sehr kurzen Hörzeit:

Der V800 ist sowohl klanglich, ausstattungsmäßig und optisch der bisher beste DAC, den ich bisher besessen habe. Vor allem die Verbindung mit dem KHV Violectric HPA V200 und einem Sennheiser HD800 ist ein Hörerlebnis, das ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Die Fähigkeit dieser Kombi, selbst kleinste Details in einem musikalischen Rahmen abzubilden und das Ganze in einen großen Raum zu stellen, sind außergewöhnlich und machen süchtig. Ich habe noch selten so lange am Stück Musik genossen.

Natürlich trägt der V800 nur zu einem Teil zu diesem Erlebnis bei, V200 und HD800 stellen wohl den größeren Anteil. Doch bisher hat mich noch kein DAC in dieser Kette so begeistert.

So, jetzt ist mein erster Beitrag doch schon etwas länger geworden. Wie gesagt, in den nächsten Tagen stelle ich hier einen detaillierteren Testbericht ein.

Grüße
marathon2
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Marathon2,

herzlich willkommen! Gratulation zu dieser Kette! Die Kombi aus V200 und HD800 dürfte im Moment mit Kopfhörern schwer zu toppen sein; da ich selbst schon das Vergnügen hatte, diese High-End-Abhöre gegen ein Paar Stax 4040 zu hören kann ich nur bescheinigen, dass es sich dabei um eine "akustische Lupe" allererster Güte handelt. Freue mich schon auf den Test zum V800.

Möchte auch gleich noch einen ketzerischen Vorschlag für einen forumsinternen Hörvergleich von Deiner Kette gegen eine BM35 unterbreiten. Schätze die Kopfhörer würden in manchen Teildisziplinen weit besser abschneiden als der Faktor 30 vermuten ließe, der rein finanziell zwischen diesen Boliden liegt. :wink:

Beste Grüße,

gregor.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gregor,

leider wäre dies der berühmte Vergleich von Äpfeln mit Birnen. KH-Welt und LS-Welt sind zwei eigene Universen, die - jede für sich - ihre Daseinsberechtigung hat.

Grüße
Fujak
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marathon2
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Erfahrungsbericht zum V800

Beitrag von marathon2 »

Hallo, mein Bericht ist jetzt fertig:

1. Einleitung

Seit einigen Wochen besitze ich zum Antrieb meines Kopfhörers HD800 von Sennheiser den KHV HPA V200 von der Konstanzer Firma Violectric (LakePeople).

Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Verstärkern, unter anderen dem Lehmann BCL, die mich aber nicht wirklich zufrieden stellten, habe ich nun im V200 den idealen Spielpartner für den HD800 gefunden.

So weit war jetzt also alles in Ordnung. Nur eine Sache störte mich gewaltig, dass der neue KHV neben einem silbrigen Kästchen stand, dass so gar nicht zum sehr dominant und übermächtig wirkenden V200 passte. Dieser kleine silberne Backstein ist der Arcam rDAC, den ich mir vor einigen Monaten zugelegt hatte. Klanglich bisher der beste DAC in einer Reihe von insgesamt vier DACs, die ich im Laufe des letzten Jahres testen konnte.

In der Vergangenheit hatte ich bereits den Musical Fidelity V-DAC sowie den STAGEDAC von Meier Audio getestet. Der V-DAC gefiel mir gut, bis ich eines Tages auf die Idee kam, meinen alten Sony MD-Rekorder MDS-JB920 als DAC zu missbrauchen und gegen den V-DAC zu vergleichen. Der Sony hatte klar die bessere Räumlichkeit, der Unterschied war ohne große Anstrengung herauszuhören. Somit musste der V-DAC gehen.

Bald darauf konnte ich einen „kurz gebrauchten“ Corda STAGEDAC erwerben. Doch zu meiner Enttäuschung war auch nach langen Vergleichssitzungen weder über meine Boxen (Stereoplay STP200), noch über den Sennheiser HD800 ein Unterschied zum Sony hörbar. Und da ich auch mit den Crossfeed-Filtern nichts anfangen konnte, musste auch der STAGEDAC wieder gehen.

Schließlich kam dann der Arcam. Laut Hersteller wird beim rDAC eine Jitter-reduzierende Technologie (dCS Asynchronous USB Technology) verwendet. Und da ich meist Musik über ein Netbook von Festplatte höre, erschien mir diese Technologie sehr interessant.

Und tatsächlich hatte ich in ersten Vergleichstests den Eindruck gewonnen, dass der rDAC mit USB-Anschluss sowohl bei der Detailauflösung als auch bei der Lebendigkeit im Vergleich zu den bisher gehörten DACs zulegen konnte. Daher war ich eigentlich zufrieden, ja, wenn nur nicht das Problem mit der bereits beschriebenen Optik aufgetreten wäre. Aber solche Probleme können gelöst werden.

Ich erinnerte mich wieder daran, dass auch Violectric einen DAC anbietet, den DAC V800. Ich hatte bereits bei Markteinführung mit dem Gedanken gespielt, dieses Gerät zu testen, den Gedanken dann aber aus Preisgründen erst einmal wieder verworfen. Jetzt gab es aber kein Halten mehr, denn allein schon die Vorstellung, wie V200 und V800 nebeneinanderstehen und optisch toll harmonieren, ließ bereits Glücksgefühle entstehen. Andererseits nützt auch die schönste Optik bei HIFI-Geräten nichts, wenn der Klang nicht stimmt. Da ich aber bereits mit dem KHV V200 sehr gute Klangerfahrungen gemacht hatte, war klar, ich musste ihn bestellen.

Meine aktuellen Anforderungen an einen DAC:
– USB-Anschluss
– sowohl optischer als auch coax. Digitalanschluss
– stabiles schwarzes Gehäuse
– XLR-Analogausgänge (symmetrische Verbindung mit V200)
– zusätzlich Cinch-Ausgänge zur Anbindung an den VV Marantz PM 8003
– aus Spieltriebgründen schaltbare Filter oder unterschiedliches Resampling
– und natürlich guter Klang


2. Bestellung und Versand

Prompte Abwicklung direkt über Violectric/LakePeople.

Vorausgegangen war ein lebhafter Email-Kontakt mit Fried Reim von LakePeople, der immer schnell und kompetent antwortete. Es ist schon eine Seltenheit in unserer Zeit, dass man sich als Kunde so unproblematisch mit einem Entwickler austauschen kann. Das schafft Vertrauen und gibt ein gutes Gefühl. Auch die weitere Abwicklung und der Versand wurde von einer Mitarbeiterin von LP bestens kommuniziert.

Bereits wenige Tage nach der Bestellung wurde geliefert. Ich hatte allerdings Glück, denn im Moment können nicht alle Bestellungen, aufgrund von Lieferproblemen bei bestimmten Bauteilen, zeitnah ausgeliefert werden. Das Gerät war in einem Umkarton mit viel Polster sicher verpackt.

Bereits bei der vorangegangenen Bestellung des V200 lief alles zu meiner vollsten Zufriedenheit. Somit muss die gesamte Bestellabwicklung mit einer glatten Eins bewertet werden.


3. Optischer Eindruck und Bedienelemente

Die Größe des Gerätes beträgt 170 x 49 x 225 mm (W x H x D), das entspricht exakt der Größe des KHV V200. Das Gehäuse besteht aus sehr stabilem Aluminium und ist Nextel beschichtet.
Die 8 mm starke Frontplatte ist glasperlengestrahlt und schwarz eloxiert, die Beschriftung ist gut lesbar. Wie beim V200 sind die Standfüße auch beim V800 vergoldet. Das gibt den Geräten zusätzlich eine sehr wertige Optik. Gut, das ist Geschmacksache, mir jedenfalls gefällt es sehr gut.

Sowohl die Tipptasten zum Einschalten, zur Eingangswahl und zur Wahl des Resampling als auch der Lautstärkeregler machen einen sehr stabilen Eindruck. Anhand der vielen bunten Lämpchen lässt sich auch aus der Entfernung noch der jeweilige Einstellungsstand deutlich erkennen. Ob die Vielzahl dieser LEDs jetzt unbedingt nötig ist, sei dahin gestellt, mir gefällt es.

Spannend wird, ob sich die verschiedenen Möglichkeiten des Resampling/Upsampling mit wählbaren Faktoren 1x, 2x, 4x und „BEST“ auf den Klang auswirken werden.


4. Anschluss und Betrieb

Auf der Rückseite sind folgende Anschlüsse zu finden:
– 4 digitale Eingänge schaltbar: 

– trafosymmetrisch über XLR (AES 3), 24/192 

– koaxial über Cinch (S/P-DIF, AES-3id), 24/192

– optisch über TOS-Link, 24/192 

– USB 24 Bit/96 kHz
– Koaxialer digitaler Ausgang
– Analoge Ausgänge elektronisch symmetrisch über XLR und unsymmetrisch über Cinch
– Netzkabelanschluss

Alles ist gut zu erreichen und auch mehrere Kabel mit kräftigen Steckern haben genug Platz. Die Buchsen sind vergoldet.

In meiner Geräte-Konfiguration schätze ich vor allem die beiden analogen Ausgänge-Varianten. Mein KHV V200 ist symmetrisch per XLR am V800 angeschlossen, am analogen Cinch-Ausgang hängt der Marantz PM8003.

Den oftmals als etwas kritisch betrachtete digitale Lautstärkeregler habe ich auf Rechtsanschlag stehen, so gehen keine Bits verloren. Hilfreich, um trotzdem eine optimale Lautstärke fahren zu können, sind die Dip-Schalter auf der Platine. Leider muss zur Verstellung das Gerät geöffnet werden, was etwas haklig ist.
Ich habe die jetzt die leiseste Einstellung +6 dBu (bal.) / -3 dBu (unbal.) gewählt. Dies erlaubt mir sowohl am KHV als auch am VV einen optimalen Regelbereich.

Verbindet man den USB-Port mit dem Rechner wird unter Windows 7 automatisch ein neues Standardgerät für Sound „TE7022 Audio“ eingerichtet. Der DAC ist damit betriebsbereit. Als Abspielprogramm verwende ich Foobar über WASAPI.

Insgesamt ist der Anschluss eine Sache von wenigen Minuten.

Der DAC V800 wird im Betrieb nur handwarm.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es aber doch:
Das Gerät verursacht sowohl beim Einschalten als auch beim Ausschalten ein leichtes Knackgeräusch in der Ausgabe. Wenn man es weiß, ist es natürlich kein großes Problem, man schaltet den DAC einfach als erstes Gerät ein und als letztes aus.


5. Klang

Einbrennen
Die folgenden Klangeindrücke beziehen sich auf das wenige Tage angeschlossene Gerät. Ob sich der Klang nach längerem Betrieb noch verändert, bleibt abzuwarten. Ich glaube aber eigentlich nicht, dass sich das hörbar noch wesentlich auswirkt.

Klangvergleich (Detail-Auflösung, Tonalität, Lebendigkeit, Räumlichkeit)
Ich verwende den V800 sowohl über den elektrischen Digitaleingang in Verbindung mit dem SACD-Spieler Marantz SA7003, als auch in der direkten USB-Verbindung mit einem Asus-Netbook.

S/P-DIF, Cinch
Ich habe den V800 anhand vieler verschiedener Klangbeispiele aus meiner bevorzugten Musikrichtung Rock mit dem Arcam rDAC verglichen. Da ich in diesem Fall direkt ohne Zeitverzug umschalten konnte, war der Vergleich relativ einfach. Allerdings muss unbedingt auf einen exakten Pegelabgleich geachtet werden. Selbst minimale Lautstärkeunterschiede lassen das lautere Gerät sofort klanglich besser erscheinen.

Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte zunächst keinen direkt hörbaren Klangunterschied feststellen. Bei manchen Stücken meine ich beim V800 eine bessere Räumlichkeit zu erkennen. Nach weiteren Hörsitzungen konnte ich schließlich reproduzierbar mit dem V800 eine verbesserte Tiefenstaffelung wahrnehmen. Die Raumabbildung in Breite und Tiefe ist homogener, es entsteht ein realistischeres Klangbild.

In der Detail-Auflösung sind sich beide Geräte sehr ähnlich. Ich konnte bisher keine wiederholbaren Differenzen erkennen, die auch in einem Blindtest verifizierbar wären.

Als Fazit dieses Vergleichs würde ich dem V800 eine leichte klangliche Überlegenheit zugestehen, die sich in einem realistischeren und musikalischeren Klangbild zeigt, dass auch auf Dauer glücklich machen kann.

Die Resampling-Einstellung des V800 stand übrigens während aller Vergleiche auf „Best“. Bei allen anderen Varianten, vor allem bei „OFF“, klang der V800 weniger harmonisch, manchmal fast schon harsch und mit Zischlauten (OFF). Ein DAC sollte meiner Meinung nach nicht „klingen“, sondern möglichst neutral von digital nach analog wandeln. Und das tut der V800 in der Einstellung „Best“ am Besten.

Es bestätigte sich aber auch bei diesem Vergleich von DACs wieder, dass hörbare Unterschiede nur in Nuancen erkennbar sind. Bei Unzufriedenheit mit dem Klangbild der eigenen Anlage sollten erst einmal andere Komponenten geprüft werden, bevor ein DAC ausgetauscht wird.

USB-Anschluss
Interessant wurde dann die zweite Vergleichsrunde mit dem direkten USB-Anschluss:
Problem beim Vergleichen ist hierbei, dass eine direkte Umschaltung auf den Arcam rDAC nicht möglich ist, da in Windows/Foobar jeweils das Soundgerät umgeschaltet werden muss. Nach den ersten Vergleichstests habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass der V800 über USB-Anschluss klanglich dem rDAC in nichts nachsteht, im Gegenteil. In der Resampling-Einstellung „Best“ erscheint mir das Klangbild spürbar musikalischer. Keinerlei Schärfe durch überspitze Höhen stört den Klangeindruck.

Die gehörten Unterschiede sind aber auch hier nicht gravierend. Trotzdem würde ich ihn am USB-Anschluss klangbezogen auf jeden Fall über dem Arcam rDAC einordnen und damit an die erste Stelle aller bisher von mir gehörten DACs stellen.

Da die Zeit zum Hören bisher noch relativ kurz war, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen, ob noch weitere Klangnuancen unterschieden werden können.


6. Fazit

Der Violectric V800 ist ein klanglich und optisch ansprechendes Gerät mit einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis. Besonders beeindruckt hat mich der stabile Geräteaufbau und der gute optische Eindruck, vor allem in Kombination mit dem V200.

Auch klanglich bietet er nach den ersten Tests sowohl über den USB-Eingang als auch über den koaxialen Digitaleingang eine Aufwertung meiner Anlage. Am optischen Digitaleingang habe ich bisher noch gar nicht gehört.

Je länger ich über den V800 höre, desto besser gefällt er mir. Ich kann das schwer in Worte fassen. Es ist einfach stimmig, der Topf hat den passenden Deckel gefunden. Auch längeres Hören, egal ob über Boxen oder über Kopfhörer, wird nie lästig, sondern ich bin immer wieder überrascht, wie gut manche CDs jetzt klingen und welche neuen Geheimisse sie offenbaren.


Meine Suche nach dem für mich optimalen DAC hat nun erst einmal ein Ende gefunden. Endlich steht wieder das Genießen von Musik im Vordergrund und nicht das ewige Testen und Vergleichen. Vor allem die Kombination V800 mit V200 am Kopfhörer HD800 kann jedem Musikliebhaber und HIFI-Freund nur ans Herz gelegt werden. Besser geht es kaum.

Die hier gemachten Aussagen gelten allerdings nur für die Musikrichtungen Rock/Elektronik (von Apocalyptica bis Yes), da ich weder Klassik noch Jazz in meiner Musiksammlung habe. Mangels Hörerfahrung in diesen Bereichen kann ich mir hier auch kein Urteil erlauben.
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hans
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Beitrag von hans »

@ marathon2: Danke für deinen ausführlichen und sehr interessanten Bericht, gibt er mir doch Anlass einmal eine grundsätzliche Frage an die Techniker im Forum loszuwerden :wink:
marathon2 hat geschrieben: Einen kleinen Minuspunkt gibt es aber doch:
Das Gerät verursacht sowohl beim Einschalten als auch beim Ausschalten ein leichtes Knackgeräusch in der Ausgabe. Wenn man es weiß, ist es natürlich kein großes Problem, man schaltet den DAC einfach als erstes Gerät ein und als letztes aus.
Meine Frage: Gibt es eine elektrisch richtige Reihenfolge beim Ein - und Ausschalten der Elektronik und der nachgeschalteten Aktiv-LS?

Hans
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Hans,

wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, beim Ausschalten die aktiven LS zuerst (bei passiven Ketten, der Verstärker) und dann in der Reihenfolge der dazwischengeschalteten Geräte zurück bis zum Quellgerät. Einschalten in umgekehrter Reihenfolge, nämlich vom Quellgerät beginnend bis zum LS.

Grüße
Fujak
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JOE
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Beitrag von JOE »

Hallo Hans,

die "richtige" Reihenfolge weisst Du ja schon durch Fujak; dabei ist es - wie uns bereits Gert erklärt hat - nicht weiter gefährlich:
Fortepianus hat geschrieben:Braun hat, wie in den 70ern üblich, kein Relais vor dem Lautsprecherausgang spendiert, das diesen Ein- und Ausschaltplopp unterdrücken könnte. Macht ja auch nichts, das ist für die Gummisicke, wie wenn wir uns nach dem Aufstehen erst mal ein bisschen strecken :) . Das gehört zu den alten Schätzchen einfach dazu. Da können schon [mal] keine Relaiskontakte korrodieren.
Wenn Dich der kleine Knacks doch stört, ist es übrigens, selbst wenn Du mehrere Quellgeräte zuschaltest, völlig ausreichend, den VV als letztes vor dem Einschalten der LS einzuschalten (sofern diese nicht automatisch vom VV geschaltet werden).

Gruß
Joe
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