Hallo,
Adrian hat geschrieben: For 35days, the Giesemann Clock will be in optimal status as below trends:
3 hours - 85% (already outperform, better focus, wider soundstage, and remove all digital hardness when compared to other TCXO, FEMTO, other OCXO)
1 days - 90% (1 day burn in, keep improving, the Giesemann clock will surprised customer with lush mid-high, airy sounding )
7 days - 95%. (Customer will expected to very enjoyable and cannot live without the Giesemann Clock, improving is huge!!!)
14 days - 98% (The improvement is keep on day after day, customer will be very happy and looking for upgrade of Giesemann)
35 days - 99.99% (The final stage burn in, the optimised stage, customer will be very impressive, will introduce other audiophile)
Man könnte meinen, dass der Hersteller wissen dürfte, wie sich sein Produkt verhält.
Ich finde es sehr beeindruckend, dass er die 99,9% Performance 21 Tage nach den 98% Performance so klar benennen kann.
Ehrlich gesagt, habe ich meine Zweifel, dass diese sehr konkreten Aussagen einer Überprüfung standhalten. Die Prozentzahlen stellen eine Skalierung dar, wie man sie von Messgeräten erwartet, aber hier geht es nach meiner Vermutung eher um gefühlsmäßige Werte, also eher prosaisch aufzufassende.
Es wundert mich, dass er rät, die Clock abzuschalten, wenn Kabel abgezogen werden. Und dann soll man für die ultimative Performance wieder 35 Tage warten.
Warum nicht die stabile Clock weiterlaufen lassen, das Netzteil wird nur unwesentlich entlastet, Elkos bleiben in ihrem Ladezustand unter Spannung, also voll formiert, jedoch werden beim Abziehen und neu Aufstecken die Oxidschichten der Steckverbindung weggeschoben, und neue Kabel haben auch wieder ihre bekannte Einspielphase.
Wie sich ein fremdgetaktetes Gerät bei Clockunterbrechung verhält, ist vom Clockhersteller bestenfalls für ein eigenes angetaktetes Gerät zu beschreiben, aber wohl eher nicht aus der Sicht der Referenzclock, sondern aus dem Verhalten des Slave.
Mit BNC-Steckern wird erst der Massekontakt hergestellt, was völlig anders als bei den gängigen PCA-Fehlkonstruktionen das zu versorgende Gerät nicht gefährdet, auch wenn alle im Betrieb sind. Es mag ratsam sein, die Endstufen/Aktiv-LS abzuschalten, aber eine vollständige Einbrennzeit von 35 Tagen nach kurzer Abschaltung ist genauso vermeidbar wie aus meiner Erfahrung unglaubwürdig.
Dass eine Ofenclock, im Vakuum gelagert, nach heftiger Erschütterung intern noch länger nachschwingen kann, ist einsehbar.
Das eine kurzzeitige Stromunterbrechung am Netzteilsiebelko erst nach erneut 35 Tagen wieder zum alten Niveau zurückführt, ist unglaublich. Immerhin gibt es 100 Unterbrechungen pro Sekunde beim üblichen Laden aus dem Stromentz mit 50Hz. Und in einem geschlossenen Gehäuse mit Betriebstemperatur macht eine Minute durch Kabelwechsel praktisch am Gerät selbst keinen Unterschied, der 35 Tage erklären könnte.
In letzter Zeit konnten wir beobachten, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung für Verschwörungstheorien offen ist.
Wenn ein Hersteller selbst einen von ihm kontrollierten Mythos in die Welt setzt, wird das sicherlich auch einen gewissen Prozentsatz erreichen. Ich nenne es gesteuertes Marketing (das Erzeugen eines Mythos), auch indem konkrete Zahlen genannt werden (Franz Josef Strauß war bekannt dafür, dass er immer einen Zettel in der Tasche hatte, den er herauszog, um vorgeblich davon Zahlen abzulesen und vorzutragen, um Zweifler mundtot zu machen, weil er gut vorbereitet erschien. Erstaunlich, wie viele passende Antworten auf einem wiederkehrenden Schnipsel Papier Platz fanden...).
Um das Problem einzukreisen, würde ich ein Musikstück anspielen, wiederholt hören, um auszuschließen, dass man nach dem Eingriff bei der Wiederholung noch mehr Details hört. Dann die Clock abschalten, 15 Sekunden warten und wieder einschalten. dann das Musikstück erneut hören und auf Veränderungen achten. Die wahrgenommene Veränderung im Klang ist ein Indikator für die Bedeutung der Problematik. So könnte man das auch ohne Messgerätepark pragmatisch selbst einstufen.
Viel interessanter fände ich einen messtechnisch-skalierten Nachweis über die zitierten 35 Tage Clockveränderung.
Grüße
Hans-Martin
(Grenzgänger zwischen Hören und Messen bzw den nicht hörbaren, aber messbaren Unterschieden und den nicht messbaren, aber hörbaren Unterschieden)