Nikki Yanofsky - Nikki (Vocal-Jazz)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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tp
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Nikki Yanofsky - Nikki (Vocal-Jazz)

Beitrag von tp »

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Auf diese junge Sängerin möchte ich (mit Nachdruck) hinweisen. Die Beschreibung ihrer Stimme klang mir eigentlich zu überschwänglich, so wie man es von den Promotoren eben gewöhnt ist. Habe mir die Platte dann aber trotzdem gekauft und war förmlich geplättet, was dieses Mädl jetzt schon drauf hat. Sie hat m.E. alle sängerischen Anlagen einer ganz, ganz großen Jazz-Diva. Sie kann klingen wie Ella, oder wie Sarah, oder wie irgendwer den sie sich als Vorbild aussucht und bringt dies mit höchster Authentizität 'rüber. Eine große, eine mächtige Stimme, nicht so Hingehauchtes wie z.B. von Norah Jones oder von Jacintha. Zwar fehlt Nikki derzeit noch ein eigener Stil, wenn sie den aber findet (und das sollte bei diesen Anlagen nicht mehr lange dauern), steht ihr eine großartige Zukunft bevor.

Die Decca-Aufnahme ist klanglich absolut top. Nicht nur die Stimme, auch die diversen Begleitmusiker (von Big Band bis zu kleinen Besetzungen alles dabei) werden trefflich ins Szene gesetzt. Die beiden tp-Soli auf "Take The A-Train" und "On The Sunny Side of The Street / Fool In The Rain" klingen livehaftig und sind mit großer Überzeugung gespielt.

Hier die (durchaus nicht übertriebene) Produktinformation:
Decca hat geschrieben:“Sweet little sixteen”... süße sechzehn Jahre ist Nikki Yanofsky erst alt. Aber von alten Musikbiz-Füchsen wie Quincy Jones und Tony Bennett wird die grazile Kanadierin schon als eines der ganz großen Talente des zeitgenössischen Jazzgesangs gefeiert. “Sie muß vom Himmel herabgestiegen sein”, meint Quincy, verblüfft von ihrer gesanglichen Frühreife. “Sie hat definitiv schon einmal gelebt...” Und wenn man Tony Bennett Glauben schenken will, dann ist sie die Wiedergeburt von Judy Garland. Zumindest hält sie der Crooner für die “begabteste Sängerin, die ich seit Judy Garland gehört habe”.

2006 hatte die junge Sängerin die Jazzwelt zum ersten Mal erstaunt aufhorchen lassen, als sie - gerade einmal zwölf Jahre alt - beim Montréal Jazz Festival auftrat und bei ihren Shows 100.000 Zuhörer verzauberte. Ein Jahr danach brillierte sie mit einer atemberaubend rasanten Scat-Interpretation von Benny Goodmans Klassiker “Airmail Special” auf dem Ella-Fitzgerald-Tribute-Album “We All Love Ella: Celebrating The First Lady Of Song”. Und stellte dabei ganz en passant manchen arrivierten Star, der eine Aufnahme zu diesem Album beigesteuerte hatte, in den Schatten.

Seitdem geht es in ihrer jungen Karriere fröhlich mit den Superlativen weiter. Mittlerweile stand die unbefangene Senkrechtstarterin schon mit Größen wie Herbie Hancock, Michael Bublé, will. i.am (von den Black Eyed Peas), Ex-Fugee Wyclef Jean, Céline Dion und Liza Minelli im Aufnahmestudio oder auf der Bühne. Ihr erstes Album - ein eigener, live aufgenommener Ella-Fitzgerald-Tribute namens “Ella... Of Thee I Swing” - kam 2008 lediglich in Kanada und Japan heraus und brachte der Debütantin gleich zwei Juno-Award-Nominierungen in den Kategorien “New Artist of the Year” und “Vocal Jazz Album of the Year” ein.

Jetzt legt Nikki Yanofsky mit “Nikki” endlich ihr erstes Studioalbum vor, auf das die Jazzwelt mit einiger Spannung gewartet hatte. Und auf dem hat die junge Sängerin einige faustdicke Überraschungen parat: denn neben ein paar Jazzstandards, die bei ihr einfach nicht fehlen dürfen, wartet sie hier mit einer ganzen Reihe erfrischender Songs auf, die sie gemeinsam mit den profilierten Songwritern Jesse Harris und Ron Sexsmith schrieb. Mut zu Neuem beweist sie zudem bei der Interpretation des Songs “Try, Try, Try” ihrer kandischen Kollegin Feist und nicht zuletzt bei dem etwas kuriosen Mashup von “On The Sunny Side Of The Street” und Led Zeppelins “Fool In The Rain”. Dabei gelingt es der jungen Sängerin auf erstaunlich Weise zeitlos und zugleich sehr zeitgenössisch zu klingen. Produziert wurde das Album von dem legendären Phil Ramone und Norah Jones’ ehemaligem Gitarristen (und Hitlieferanten) Jesse Harris
Und hier eine Kurzrezension aus dem Jazzecho:
Jazzecho hat geschrieben:In den USA und Nikkis Heimat Kanada schoss das Album gleich auf die vordersten Plätze diverser Charts: in Billboards New Artists / Heatseeker Charts landete es auf Anhieb auf dem ersten Platz, während es in den Billboard-Charts für zeitgenössischen und traditionellen Jazz jeweils den dritten Rang belegte. Und in Kanada plazierte sich Nikki Yanowsky mit “Nikki” sowhl in den Pop- (No. 5) als auch Jazzcharts (No. 1). Jetzt möchte die Kanadierin mit “Nikki” auch die europäischen Jazzcharts erobern. Dass ihr dies gelingt, wird keiner, der das Album gehört hat, bezweifeln.
Gruß Fredi
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hi, hier der Link um sich das Album mal anzuhören. (listen before buying :mrgreen: )

http://listen.grooveshark.com/#/playlis ... i/37383277

Gruß Roland
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Franz
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Beitrag von Franz »

tinnitus hat geschrieben:listen before buying :mrgreen:
Bought after listening. Thanks. :mrgreen: :cheers:

Gruß
Franz
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Das Stück Airmail Special habe ich vor zwei Jahren zufällig im Radio gehört und bin - von der fröhlich-frechen Art der Darbietung überrascht und (positiv) amüsiert - fast vom Sofa gehopst... 8)

Viel später erst fand ich heraus, wie jung die Interpretin tatsächlich war, zu bestaunen auch auf youtube -> http://www.youtube.com/watch?v=D-bumYe5mfA

Über die Mini-Quäker in meinem PC-Monitor hört sich das aktuell nicht so toll an, damals aus der Wohnzimmeranlage in allenfalls minimal komprimierter UKW-Qualität hingegen unglaublich stark. Trotzdem läßt der grooveshark-link m.E. schon deutlich erkennen, was Nikkis Stimme an Reife hinzugewonnen hat.

Danke für diesen Hinweis!

Gruß Eberhard
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Also bei allem, was recht ist, aber diesen Teenager mit Songtalent schon in einem Atemzug mit den reifen Größen des Genres zu erwähnen, ist schon etwas übertrieben. Da ist Potenzial, mehr nicht. Man spürt das noch sehr jugendliche Alter auf der ganzen Linie. Und manche Songs wollen noch nicht richtig zum Alter der Interpretin passen. Ich habe ein paar mal reingehört, aber der Eindruck bleibt.

Über Geschmack sollte man ja nicht streiten, deshalb ... wem's gefällt ...

Gruß Andreas
Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Andreas,
hornblower hat geschrieben:Also bei allem, was recht ist, aber diesen Teenager mit Songtalent schon in einem Atemzug mit den reifen Größen des Genres zu erwähnen, ist schon etwas übertrieben. Da ist Potenzial, mehr nicht.
da hast Du schon recht, aber im Klassikbereich/Oper ist das fast noch schlimmer:

Hört Euch mal die wunderschöne Arie "O Mio Babbino Caro" aus der Puccini Oper Gianni Schicchi ...bitte erst ca. 1 Minute die Augen schliessen und nur hören ... auf dieser Aufnahme an ... dann Augen auf und staunen.

Muss das sein ?.... eine Stimme entwickelt sich doch mit der Persönlichkeit, dazu muss man nicht nur Die Beste aller Zeiten heranziehen, "La Divina" Maria Callas, die wurde, wie viele andere grosse Diven, nicht schon im Kindesalter "verheizt" .

Gruss
Sigi
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