Hallo Martin
Die digitale Lautstärkeregelung hat einen, wie ich meine, großen Vorteil: neben der Bequemlichkeit ist die Kanalgleichheit sichergestellt, was man von einem Potentiometer (z.B. das blaue Alps) im unteren Bereich nicht sagen kann.
Auch ist bekannt, dass die Leiterbahn klanglich nicht gerade perfekt ist, am oberen Ende klingen solche Potis besser.
Wenn man mit einem gespreizten Balanceregler dann das Klangbild auf beste räumliche Tiefe abgleicht, kann man messtechnisch feststellen, dass die Kanalgleichheit nun perfekt war. Allerdings verlangt jede Lautstärkereglerposition nach einer individuellen Korrektur, weil bei logarithmischen Potis die Kanalabweichungen immer übel streuen, abwechselnd in beide Richtungen. Lineare Potis scheinen besser hergestellt werden zu können, da kann man mit einem einfachen Trick eine (hinreichend) angenäherte logarithmische Charakteristik erzeugen, indem man zwischen Schleifer und Masse einen Widerstand als Last parallel schaltet, der 40% des nominellen Wertes des Potis ausmacht.
Stufenschalter sind dennoch die bessere Lösung, wenn man mit ausgemessenen Widerständen arbeitet (wegen der Kanalgleichheit).
Aber die Leute haben einen Klemmer, wenn sie fast zum Rechtsanschlag drehen müssen, um in lautere noch-Zimmerlautstärke zu kommen. Dabei wäre die Dosierung doch sehr fein möglich. Psychologisch wird der Rechtsanschlag mit donnnnnernder Lautstärke verknüpft.
Ich habe mir vor 1 Jahr für kleines Geld so einen Valab Stufenschalter mit SMD Widerstandsleiter bestellt, klanglich ist er sehr gut, mein Vertrauen in die Langlebigkeit der Kontakte kennt aber Grenzen. Ein ordentlicher Stufenschalter (ELNA) kostet in Europa allerdings schon mehr als hier das Komplettangebot voll bestückt.
Der verlinkte Thel passive Vorverstärker hat ein konstruktive Schwäche, nämlich viel interne Verkabelung, was die kapazitve Belastung erhöht und nicht die selbe Leitungscharakteristik hat, wie die Kabel ausserhalb.
Beispiel passiver VV
Dabei könnte man mit Achsdurchführungen und Achsverlängerungen die Schalter nach hinten zu den Buchsen
verlegen, dass der Signalweg schön kurz gerät.
Klanglich vermutlich besser* aber das Drehgefühl wäre wohl nicht so gut.
Grüße Hans-Martin
* Ich höre Kabelunterschiede und deren Laufrichtungsunterschiede bei Digitalkabeln (koaxial und optisch), Netzkabeln, Audiokabeln und Lautsprecherkabeln. Desgleichen mit einigen ungepolten Kondensatoren.
Ich denke, anderen geht es auch so. Für die Unterschiede gibt es auch messtechnische Nachweise, allerdings keinen Bezug in der Art, dass man aus der Messung den Klang direkt beschreiben könnte.