Hallo Richard,
schauki hat geschrieben:Die Zeitverzögerung die das Signal am Weg von Gerät zu Gerät braucht wird drastisch verkürzt.
Denn wenn sich das Leiter-Material auch nur mit 1m/s bewegt und man Strecken von 0,5m überrücken muss, dann ist das Signal eben auch um eine halbe Sekunde schneller als bei konventionellen stehenden Leitungen.
danke für die fundierte technische Erklärung, jetzt endlich habe auch ich als Laie verstanden, wie das mit der Signalgeschwindigkeit funktioniert.
Mal Spaß beseite: Die Erklärungen zum Kabelklang über Potenzialunterschiede und deren Ausgleich kann ich gut mitgehen. Ich gebe zu bedenken, dass diese Potenzialdifferenzen, die außerhalb der Geräte ausgeglichen werden müssen, genauso in den Geräten herrschen. Wer jemals selbst eine Aktivbox gebaut hat, kann da ein Lied davon singen, das Thema heißt "wie krieg' ich die Kiste still", sprich Masseführung. Da kann man sich noch so Mühe geben mit sauberen Konzepten (sternförmige Führung etc.), wenn mehrere Verstärker auf engem Raum in der Nähe eines Netztrafos sitzen, endet das immer in trial and error. Was da z. B. bei großen physikalischen Experimenten gemacht wird, ist u. a. die Null-Ohm-Methode. Also im übertragenen Sinn sowas wie die hier diskutierte Potenzialausgleichsschiene aus massivem Cu, Ag oder Supraleiter. Weil die Potenzialdifferenz an Null Ohm Null Volt beträgt.
Nun ist aber die Frage, ob denn der Potenzialausgleich zwischen den einzelnen Geräten ausgerechnet über die Netzleitung zustande kommen muss. Zunächst mal kann man ja die Steckdosen-Erde nur an die von außen berührzugänglichen Metallteile legen, und diese haben dann nix zu tun mit der Signalmasse, um die es ja bei Klang und Brumm geht. HF-mäßig kann man diese Metallteile aber natürlich zur Abschirmung mit einem kleinen Kondensator an die Signalmasse binden. Verwendet man nun Netztrafos mit Schirmwicklung, ist der kapazitive Durchgriff des Netzes auf die Sekundärseite verschwindend gering. Bei Geräten, die sowas nicht haben, verwende ich Trenntrafos mit Schirmwicklung in der Zuleitung. Das hat außerdem den Vorteil, dass man die Sekundärseite des Trenntrafos mit einer Mittelanzapfung versehen kann und die auf die Schutzerde des nachfolgenden Gerätes legt. Damit sind dann die 230V symmetrisch zu dieser Schutzerde, was das "Ausphasen" erübrigt.
Die Potenzialdifferenz wird umso geringer ausfallen, je weniger kapazitiven und induktiven Durchgriff das Hausnetz auf die Signalmasse im Gerät kriegt. Deshalb würde ich immer versuchen, erst mal hier zu minimieren. Und dann den verbleibenden Potenzialunterschied zwischen den Geräten mit Kupferrohren, in denen die Kabel laufen, auszugleichen
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
(war das nicht Franz?).
Also, z. B. bei Sigi könnte man die Rohre ja angepasst an die Preislage der restlichen Anlage aus Silber machen, Kupfer sieht doch sehr nach Heizungsinstallation aus. Ok, Silber läuft mit der Zeit so hässlich schwarz an, also vielleicht ein kleiner galvanischer Goldauftrag und gut ist's.
Ich denke, deshalb wird es stark davon abhängen, wie die Geräte selbst aufgebaut sind, ob Netzkabel oder -filter was bringen, und wie die vom Hausnetz verursachten Wechselfelder in der Nähe der Anlage aussehen. Ideal wäre es also, fernab jeglicher Wechselstromversorgung (Blockhütte in der Einöde) die Anlage aus Akkus zu versorgen, die dann tagsüber von Solarzellen wieder aufgeladen werden. Nachteil: Der Postbote findet das dann nicht, wenn man mal schnell zum Test einen anderen Jitterblocker vom Thomann bestellt hat.
Viele Grüße
Gert