Hallo Winfried
Ich bleibe vorerst dem G-Sonos treu. So weit, so langweilig… Ansonsten hat sich in meiner Anlage aber einiges verändert.
Neue Lautsprecher
Bald 50 und seit einigen Jahren auf eine Sehhilfe angewiesen, fand ich es höchste Zeit, mich nach angemessenen „Klanglupen“ umzuschauen.
Klare Vorstellung:
Aktiv
Geschlossene Bauweise,
Kompakt
Gehört habe ich die letzten 12 Monate so einiges. Besonders gut gefallen haben mir u. a. die Backes & Müller BM 15 (leider zu teuer und natürlich viel zu groß), die Grimm (die Größe ist prima, leider auch zu teuer) und natürlich Geithain. Eine RL 930 K war wegen der Bassniere schon in der engeren Auswahl. Dann kam es aber anders. Im Frühjahr überreichte mir Glücksgöttin Fortuna mehr oder weniger feierlich ein Pärchen JBL 4429:
Passiv
Bassreflex mit einem 12 Zoll Tieftöner.
Hornlautsprecher
Passive Hornlautsprecher
Da passive Hornlautsprecher nicht ins Beuteschema diese Forums passen, mache ich es mal kurz. Die JBL’s sind keine Klanglupen, sondern amtliche Hör
geräte.
Wie das Leben so spielt. Ich hätte die rustikalen Amerikanerinnen bei meiner Vorauswahl nicht einmal in Betracht gezogen. (Davon abgesehen: Es gibt sie fast nirgendwo zu kaufen.) Nun liefern sie mir einen Klang, wie ich ihn lange gesucht habe. Bin nach sechs Monaten noch immer schwer begeistert. Dabei hätte ich es eigentlich ahnen müssen. Auf der „High End on Tour“ in Hamburg ist mir neben den Backes & Müller ausgerechnet ein Pärchen Klipsch Cornwall gut in Erinnerung geblieben. Schuberts Winterreise (Fischer-Dieskau, Demus) klang eindringlich und fesselnd.
Musik doch nicht aus dem PC
Computer-Hifi hat mich dann vor allem wegen der Convolving-Option gereizt. Nur leider habe ich von PCs überhaupt keinen Schimmer, bin seit 1989 Apple-User. Und wie man hier im Forum lesen kann, ist Computer-Audio nicht so ganz einfach beherrschbar. Auf das Minenfeld wollte ich mich als PC-Dummie denn doch nicht begeben. Soundkarte und Mikrofon hatte ich bereits angeschafft und deshalb wieder verkauft. Letztendlich bin ich ja sowieso eher ein Fan von „Plug and Play“.
Antimode 2.0
Weshalb ich mich für ein Antimode 2.0 entschieden habe, um den Bass in meinem Raum zu zügeln. Einmessen geht reibungslos, das Ergebnis ist verlässlich und verblüffen. In meinem Raum (12qm, bis 3,10 Meter Deckenhöhe) habe ich bei 41 Hz eine deftige Raummode. Nun läuft der Bassfrequenzgang – bis auf eine raumbedingte Auslöschung bei ca. 100 Hz – zwischen 30 Hz und 200 Hz linealgerade. Nice to have: der eingebaute parametrische EQ, mit dem ich noch eine kleine, wohl ebenfalls raumbedingte Spitze bei 2 kHz ausgeglichen habe. Als Messwerkzeug nutze ich das Mobil Analyzer-App fürs iPhone mit dem MicW i436. Feine Sache, dieses Tool.
Die DAC-Frage I
Doch kein Licht ohne Schatten. Schwachpunkt des Antimode ist aus meiner Sicht die Digital-Analog-Wandlung. In meinem Übermut habe ich zunächst meinen M2Tech-Young-DAC aus der Anlage genommen (und sogar schon zum Verkauf angeboten) und mich die nächsten Tag gewundert, warum es nicht wie gewohnt (gut) klingt. Der direkte Vergleich zwischen dem M2Tech und dem Antimode-DAC (beide auf 0,5 dB Genauigkeit ausgepegelt) war denn auch eindeutig. Gehört habe ich u. a. Beethovens Sturm Sonate (Nr. 17), Maurizio Pollini, DG.
Gewandelt über den Antimode klangen die Anschläge drahtiger, flacher, im Fortissimo wurde es schnell unübersichtlich. Über den M2Tech entwickelten sich Töne warm, vielschichtiger und detailreicher. Der glockenartige Klavierton entsteht deutlich im Aufnahmeraum, der Klang hatte eine goldene Aura – jetzt mal ganz pathetisch geschwurbelt. Bitte nicht falsch verstehen: Der Antimode-DAC ist sicherlich okay, doch der M2Tech klingt in meinen Ohren besser.
Ich habe daraufhin natürlich gecheckt, ob der digitale Signalprozessor den Klang ebenfalls verändert, konnte aber keinen Unterschied vernehmen. Puh…
Die DAC-Frage II
Wer sich fragt, warum ich einen externen DAC verwende, obwohl der Naim Supernait doch einen eingebaut hat. Nun, auch der ist sicher nicht schlecht, erwies sich in der Vergangenheit in meiner Anlage aber als Flaschenhals. Die letzten 12 Monate habe ich mehrere DACs gehört. Den Anfang machte der Mytek, der mir die Ohren geöffnet hat, wie viel detailreicher und lebendiger digital klingen kann. Leider hatte ich mit meinem Gerät technische Probleme. Danach hatte ich mehrere Monate einen REGA DAC, der im Vergleich zum Naim Musik vor allem etwas wärmer und griffiger serviert. Dann habe ich den M2Tech Young ausprobiert und bin seitdem zufrieden.
Zu guter Letzt… Jitter?!
Ich konnte kürzlich nicht widerstehen und habe den Mutec MC 3+ ausprobiert. Ich mach’s mal ganz kurz, der Text ist sowieso schon viel länger als geplant: Zwischen dem G-Sonos und dem M2Tech eingeschleift, konnte ich keinerlei Unterschiede hören. Selbst über Kopfhörer nicht. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt den Antimode noch nicht, vielleicht wäre das Ergebnis anders ausgefallen. Eine letzte Anmerkung zum Thema Jitter: AUDIO hat im Test beim Mytek-DAC recht hohe Jitter-Werte gemessen. Trotzdem klingt der Wandler super. Seltsam…
Anlage
Digital:
G-Sonos – ˃ Antimode 2.0 – ˃ M2tech Young mit Squeeze Upgrade – ˃ Naim Supernait mit Hicap – ˃ JBL 4429
Analog:
Linn LP 12, Ekos, Adikt, Lingo – ˃ Naim Stageline – ˃ Naim Supernait mit Hicap – ˃ JBL 4429
Kopfhörer:
G-Sonos – ˃ M2tech Young mit Squeeze Upgrade – ˃ Violectric HPA 200 – ˃ Sennheider HD 800/ HD 600
Akustik-Zubehör:
10 Vicoustic Wave Wood Absorber
3 Basotect-Absorber