Hallo Sascha,
natürlich kenne ich diese Aussagen von mir. Genau sie zeigen, wie viel in der Zwischenzeit passiert ist. Was damals noch ein großer Erfolg in puncto Klangsteigerung gewesen ist, bedeutet heute eher das untere Ende des Machbaren. In gleicher Weise ist auch der damalige für alle Beteiligten ziemlich inspirierende MQn-Player zu sehen, auf dessen Thread Du Bezug nimmst. Das war damal schon ziemlich revolutionär, was man mit diesem Audio-Programm an Klangqualität erreichen konnte. Gleiches galt/gilt für JPlay, AO etc. Eine weitere deutliche Klangsteigerung ergab sich dann durch das Laden eines (abgespeckten) OS in den RAM. Da waren für mich und andere faszinierende Fortschritte in puncto Klang. In Tateinheit mit diversen Hardware-Modifikationen (v.a. Stromversorgung und USB-Karte) liegt man dann schon klanglich sehr weit vor einem Standard-PC (gleich ob Mac oder Windows).
Buellerich hat geschrieben: Manchmal frage ich mich, ob hier nicht ein Overkill veranstaltet wurde, der dazu geführt hat, dass die Benutzer sich wieder nach einfachen Lösungen "out of the Box " sehnen.
Was mich anbelangt, kann ich das bestätigen: Nachdem ich im direkten Vergleich meinen damaligen Audio-PC mit dem G-Sonos bei Gert (Fortepianus) vergleichen konnte, und der G-Sonos erstaunlich gut abschnitt, sah ich darin die Möglichkeit, in Richtung einfacheres System zu gehen und mit externer Stomversorgung des G-Sonos meinen hochgerüsteten Audio-PC klanglich zu überflügeln.
In der Folge experimentierte ich mit weiteren Streamern/Bridges und konnte in Gestalt des SOtM sMS-200 mit Akkubetrieb die bisher beste Performance erreichen.
Diese Klangperformance kann man nicht mit einem Computer "out of the box" erreichen, ganz sicher aber mit dedizierten AudioPCs (und sicher auch darüber hinaus), der Aufwand ist halt größer und für diejenigen, die Freude am Experimentieren und Tüfteln haben, ein sehr lohnender Weg, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Buellerich hat geschrieben:Vielleicht liege ich ja auch falsch und Du und Bernd Peter haben Recht. Vielleicht war Computer Audio ja nur eine Modeerscheinung, die sich am Ende gegen dezidierte Audio Komponenten audiophil nicht durchsetzen kann, trotz externer DAC's.
Ich glaube nicht, dass Computer-Audio nur eine Modeerscheinung ist, zumindest dann nicht, wenn die offene Architektur eines PCs dazu genutzt wird, Wege zu beschreiten, die kein Indutriestreamer bislang gegangen ist, um eine audiophile Performance zu erreichen.
Nach meiner Beobachtung aber haben die Hersteller von kleinen Streamern/NAAs wie Sonore oder SOtM deutlich zugelegt. Gerade der neue sMS-200 Ultra beherbergt genau das, was wir mit PC-Moddings erreicht haben: hervorragende Stromversorgung mit vielen Zwischenreglern an strategisch wichtigen Punkten, beste Oszillatoren für Prozessor und vor allem den USB-Ausgang, Reduktion des OS auf wesentliche Funktionen etc.
Buellerich hat geschrieben:Ich bin diesbezüglich nicht ideologisch festgelegt und werde mich in den nächsten Wochen mal ernsthafte Vergleiche mit anderen Lösungen anstellen. Dazu gehört für mich dann allerdings eher der gute, alte CDP.
Das kann ich nur unterstreichen. Ideologische Festlegungen sind eine Sackgasse. Offenes Experimentieren (d.h. manchmal auch gegen seine Überzeugungen) führt dagegen zu überraschend neuen Ergebnissen.
Grüße
Fujak