Hallo zusammen,tom539 hat geschrieben:Hallo Cay-Uwe,
da hast Du ein schönes Projekt am Laufen - sieht gut aus und ich bin sehr interessiert.
Stelle mich als möglicher Testkandidat zur Verfügung, wenn es Recht ist...
Vielleicht wird ja die Audire mein Einstieg in den aktiven LS-Betrieb
gestern war ich zu Besuch bei Cay-Uwe und habe mir die Audire angesehen bzw. gehört. Ich hatte meine Super10 von Kudos im Gepäck, um einen direkten Vergleich der beiden Lautsprecher mit identischer Elektronik und im selben Hörraum zu haben.
Nach der Begrüßung und einem kleinem Smalltalk (Kollege Maldix war auch zur Hörprobe mitgekommen) haben wir zunächst mit der Super10 gestartet, damit ich mir ein Bild vom Klang meiner Lautsprecher im Hörraum machen konnte. Die Sitzposition wurde etwas weiter oben ja bereits beschrieben – zu Hause sitze ich dann doch noch weiter weg (2,30m zu 3,30m).
Cay-Uwe hat die Lautsprecher kurz anhand seiner Teststücke gecheckt und entsprechend ausgerichtet, so dass ich nun auf dem Sweetspot platznehmen konnte. Doch was ich dann hören musste, hat mir gar nicht gefallen. War das wirklich meine Box, die mir zu Hause so viel Spaß bereitet?
Hier klang das sehr steril, kalt und ziemlich leblos. Der Hochton, der zugegebener Weise bei der Kudos sehr „ausgeprägt“ ist, spielte omnipräsent und ziemlich schrill – von einer emotionalen Wiedergabe und entsprechendem Musikgenuss war das ziemlich weit entfernt.
Nach einigen Stücken war die Super10 warmgespielt und der Klang wurde etwas differenzierter und homogener, aber der LS spielte hier wirklich deutlich schlechter als bei mir zu Hause.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ich so eigentlich keine Musik hören möchte.
Aber nun genug der Worte über die Super10 – schließlich geht es hier um die Audire!
Nach erfolgtem Umbau wieder kurz der Check bzgl. Positionierung von Cay-Uwe, wobei die Position auf dem Boden entsprechend markiert und das daher schnell erledigt war. Erneut durfte ich auf dem Sweetspot platznehmen. Wir haben dann zunächst seine Standard-Teststücke gehört, die u.a. Keith don´t go von Nils Lofgren sowie die 2009er-Version von Yello´s Oh yeah beinhaltet. Vielleicht kann Cay-Uwe die Playlist ja hier noch ergänzen.
Was für ein Unterschied!
Ein extrem harmonisches Klangbild mit nicht ortbaren Lautsprechern, gepaart mit enormer Spielfreude. Der Übergang zwischen den Treiber quasi nicht zu hören.
Hier machte es direkt von Beginn an Spaß, der Musik zu lauschen.
Anhand eines Stückes mit japanischen Trommeln und Oh yeah konnten wir dann die Bass-Qualitäten und beim ersten Stück – was ich allerdings nicht kannte – die räumliche Abbildung der Audire erleben. Es ist war für mich sehr erstaunlich, wie extrem präzise, druckvoll und „trocken“ der Bass wiedergegeben wurde. Hohe Pegel sind absolut kein Problem, instinktiv denkt man: „da geht noch was – lauter…“.
Im direkten Vergleich bei mir zu Hause macht sich die andere Abstimmung des LS sehr gut bemerkbar. Während bei mir der untere Bassbereich (vielleicht auch bedingt durch die 2. Längsmode bei 44hz) stärker betont wird und die Wiedergabe somit etwas „fülliger“, aber eben auch unpräziser macht, ist bei der Audire eher der Ober- bzw. Kickbass etwas mehr „im Fokus“ – dadurch wird die Wiedergabe deutlich „knackiger“, druckvoller und präziser. Hat mit jedenfalls sehr gut gefallen!
Die Audire jetzt nur auf die enorme Pegelfestigkeit und Bass-Qualität zu beschränken, wäre aber nicht fair und würde ein falsches Bild auf den LS werfen. Es macht auch oder gerade bei moderater Lautstärke (bin ja nicht so der Lauthörer) unheimlich Spaß, „seiner“ Musik zuzuhören.
Manche Setup´s „verschlucken“ bei eher gemäßigtem Pegel so manche Details – nicht so die Audire. Eines meiner Lieblings-(Test)stücke ist Senses von der Band Cultured Pearls. Hier spielen die Glöckchen für mich eine entscheidende Rolle: wie fein differenziert und ortbar werden diese wiedergegeben?
Die Audire hat diese „Aufgabe“ wirklich sehr gut gelöst und sie auch differenzierter als bei mir zu Hause dargestellt.
Mit verschiedenen Tempowechseln innerhalb eines Stückes – getestet mit Just to Feel Alive von Nadia Reid – hat die Audire ebenfalls kein Problem.
Die Schlagzeugparts werden absolut realistisch (wobei ich das Original natürlich nicht kenne) wiedergegeben und machen den Song (jedenfalls für mich) so extrem faszinierend. Kommt ein Setup hier nicht direkt „auf den Punkt“, wirkt der Song einfach nur „langweilig“…
Gleiches gilt für Unputdownable von Roisin Murphy – die Atemgeräusche zu Beginn des Tracks extrem realistisch und sehr gut zu hören, wenn dann bei 1:15min die Bass-Töne einsetzen und der Song komplexer wird, kam sofort Gänsehaut-Feeling auf.
Fink´s Live-Aufnahme von Trouble's What You're In und Sort of Revolution sind wohl die beiden Songs, die ich im in den letzten sechs Monaten mit Abstand am häufigsten gehört habe – so natürlich auch gestern auf bzw. mit der Audire. Direkt füllte ich mich mit etwas höherem Pegel wieder in das fantastische Konzert in den Hamburger-Docks zurückversetzt…
Hier noch weitere Stücke der Playlist:
- Witmer Trio - St. Louis Blues - Album: En Azul
- Big Daddy Wilson - Intercity Train - Album: Live in Europe - from Bremen to Paris
- Eric Bibb - Connected - Album: Live à Fip
- Nadia Reid - Just to Feel Alive - Album: Listen To Formation - Look For The Signs
- Booka Shade - Duke - Album: The Sun & the Neon Light
- FKA Twigs - Figure 8 - Album: M3LL155X
- Roisin Murphy - Unputdownable - Album: Hairless Toys
- Fink - Trouble's What You're In - Album: Wheels Turn Beneath My Feet
- Cultured Pearls - Senses - Album: Space Age Honeymoon
Vielleicht noch ein paar Worte zur Optik und Verarbeitung der Audire.
Sie wird auch Stark-Furnier hergestellt. Dies ermöglicht eine minimale Fase an den Kanten, wodurch der LS nicht wie ein „Vierkant“ aussieht, sondern leicht „abgerundet“ wirkt.
Das Serienmodell wird noch ein paar Zentimeter breiter (und zur Wahrung der Proportionen im gleichen Umfang tiefer), damit der Tieftöner bündig in das Gehäuse passt und auch wie der Hochtöner (auf Wunsch) plan mit der Front abschließen kann. Auch sind verschiedene Furniere möglich, bei mir würde dass dann helle Eiche oder vielleicht Ahorn werden, wobei ich die innere Front wie beim Prototypen in dunklen Anthrazit belassen würde.
Als ich dann gestern Abend wieder zu Hause war, „musste“ ich natürlich die Teststücke (diesmal ohne Subwoofer) noch einmal anhören.
Klanglich liegen die beiden Setup´s jedenfalls nicht sehr weit auseinander – wie mit den bereits oben beschriebenen Unterschieden. Die Raumbreite von Cay-Uwe beträgt genau wie bei mir 3,20m und die Positionierung der LS bis auf ein paar Zentimeter auch nahezu identisch, der Hörabstand ist bei mir etwas größer. Die Audire würde also ziemlich „perfekt“ in meinen Hörraum passen…
Wie geht es nun weiter?
Cay-Uwe möchte nun noch neuere Bauteile für die Elektronik der Endstufen testen sowie die Sensorregelung der Tieftöner einbauen. Wenn dies erfolgt ist, wird es wohl ein Hörtermin bei mir und mit der vorhandenen Elektronik geben. Da bin ich wirklich sehr gespannt, wie die Audire in meinem Hörraum klingt – ich könnte mir sehr gut vorstellen, bei einem entsprechenden Ergebnis auf den Lautsprecher von Cay-Uwe zu wechseln.
Bilder haben wir auch gemacht – auch wenn diese sich nicht viel von den bereits geposteten unterscheiden…
Und noch ein paar mit meiner Kudos:
Ich hoffe, ich konnte mit meinem kleinen Bericht ein paar Eindrücke über die Audire vermitteln und dem ein oder anderen „Lust“ auf das aktuelle Konzept von Cay-Uwe machen...
Gruß, Tom