Letzte Woche habe ich einen Freund zum LIte7 hoeren besucht, ging es mir doch darum herauszufinden, wie stark die Qualitaeten des vollsymmetrischen Lite7 durch die nachgeschaltete Vorstufe beeinflusst werden. Spielt doch die Roehrenausgangsstufe des Lite7 gegen den jehweiligen Vorstufenausgang als "Last".
Ich habe in meiner Kette aktuell "nur" noch meine persoenliche Referenz, eine Krell Evolution 202, im Betrieb kann also einen solchen Vergleich zuhause nicht durchfuehren.
Aber dafuer hat man ja Freunde
So hatten wir denn dann die folgenden Vorstufen zum Vergleich:
Krell Evolution 202
http://www.stereophile.com/solidpoweramps/1206krell/
Aesthetix IO Signature
http://hificlub.com.br/loja/aesthetix-io-signature.html
Mark Levinson 380s
http://www.audioinnovationen.de/html/ma ... lerie.html
Conrad Johnson ACT 2
http://www.soundstage.com/revequip/conr ... n_act2.htm
Diese Vorstufen liegen alle in einem aehnlichen Preissegment, 2x als Transistor, 2x als Roehre konzipiert, es konnte also ein spannender Vergleich auf Augenhoehe werden.
Angeschlossen wurden jehweils die XLR und die RCA Verbindungen (so moeglich), angesteuert wurde entweder eine grosse Ayre Stereo Endstufe, 2 Levinson Monos oder ne grosse Audio Research Roehre, letztendlich haben wir die meiste Zeit mit der Ayre gehoert. Lautsprecher waren Wilson Benesh Chimera, Kabel komplett NBS.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der LITE7 an allen Vorverstaerkern sehr gut spielte und keine Praeferenz fuer Transistor oder Roehre erkennen liess, zu unserer Ueberraschung spielte er auch mit Cinchkabeln (singel ended) sehr gut, auch wenn die vollsymmetrischen Vorstufen speziell in der Bassauthenzitaet von der XLR Variante profitierten.
Im einzelnen:
Krell Evolution 202
mir wohl bekanntes kraftvolles und dynamisches Klangbild, sehr schnell im Bass, anspringender Mitteltonbereich, wir haben mit diesem Pre angefangen und mir wurde direkt klar, warum ich mich fuer diesen Pre entschieden habe!
Mark Levinson 380s
mir ebenfalls wohlbekannt, habe ich mit diesem Vorstufentyp doch auch lange gehoert, im Vergleich zur Krell etwas zurueckhaltender, sehr auf die neutrale Balance der Wiedergabe achtend, mehr die "Korrekte" denn die emotionale, sehr schoen zu hoeren , dass die Charaktere dieser beiden mit gut bekannten Vorstufen vom Lite7 so gut herausgearbeitet wurden, ohne dass die Lite 7 sich durch tonale Eigenheiten in den Vordergrund spielte
Aeshtetix IO Signature Line
Diese im wahrsten Sinne des Wortes grosse Vorstufe ist mal so richtig fett und puristisch, selbst auf die Fernbedienung wurde verzichtet, dafuer gibt es fuer jeden Kanal einen eigenen getrennten Lautstaerkeregler...
Die Aesthetix spielte so was von klangfarbenstark, dass ich erst einmal etwas verwirrt war, das kann doch nicht sein, dass die beiden Amps vorher irgendwie "schwarz weiss" gespielt haben. Nach einer gewissen Zeit und dem wiederholten zurueckschalten auf die Krell wurde klar, dass die Aestehetix fast etwas "nachcolorierte" und immer wie eine klangfarbenstarke Roehre klingen wollte, da diese Farbigkeit aber mit einem etwas dicken Pinsel aufgetragen wurde, entlarvte sich diese anfaenglich begeisternde Farbenpracht als hinzugefuegt..., nichts desto wenig haben wir dem Auftritt der Aestehetix mit Begeisterung gelauscht, es viel immer wieder schwer auf einen der beiden Transistoren zurueckzuschalten.
Conrad Johnson ACT 2
tja, dann kam die Conny...und alles war "anders", wir hatten beide absolute Schwierigkeiten den Klang der Conny zu beschreiben, da einfach jede CD anders, ihrem Charakter entsprechend Klang, die typischen adjektive wie "anspringend" neutral" usw wollten auf die Conny irgendwie nicht passen.
Wir waren uns beide einig, dass die Conny am ehesten mit "klingt richtig" zu beschreiben ist.
Mitunter fehlen einem dann die Farben der Aesthetix oder die anspringende Art der Krell, aber nach dem zurueckschalten merkt man, dass die Conny der Musik viel naeher ist.
Im Vergleich klingen Krell und Levinson einfach "koernig" es ist viel weniger Feindynamik zu hoeren.
Wir haben dann "schwere" Musik aufgelegt, Musik die uns beiden schnell auf den Geist geht, wenn die Anlage komplexen Veraestelungen oder minimalistischen Kompositionen nicht folgen kann.
Speziell bei zB Arvo Paert haben wir dann ploetzlich eine ganze CD durchgehoert.
Man koennte fast sagen, dass die anderen drei Vorstufen den Lite7 in seiner Kunst Musik wiederzugeben eingeschraenkt haben, diese Art der fliessenden Wiedergabe hatten wir beide so noch nicht gehoert, bzw nur mit dem teuren Audio Note Wandlern an Audio Note Vorstufen, dass wir zu dem Schluss kamen, dass der Lite7 in Kombination mit der Conny faszinierend klang.
Und dass, obwohl die Conny nur in Cinch anschliessbar ist und somit vom Lite7 eigentlich nur die Haelfte der Ausgangsstufe genutzt wurde.
Wie ging der Abend nun nach ein paar Glas Wein zuende..., mein Freund konnte mich ueberzeugen, dass ich nun unbedingt eine Conny Vorstufe brauche und dass er ja passenderweise nun unbedingt einen Lite7 braucht. Und dass er ja primaer vollsymmetrisch hoert und ich, wenn ich denn die Conny haette , ja nur noch single ended brauche.
Kurzum, wir haben unsere Geraete getauscht und ich habe den heutigen Tag damit verbracht die Conny in meine Kette zu integrieren. Der mir verbliebene Lampizator Big5 ist ja single ended und passt entsprechend gut zur Conny Vorstufe.
Meine Opera 300b set monos spielen extrem gut mit der Conny und ich hoere gerade total zufrieden Musik, die Conny entlockt den Hoernern dermaßen viel mehr an feindynamischen Informationen, dies ist schon faszinierend!:
Der hifi Abend mit meinem Freund hat sich sehr gelohnt, auch er freut sich extrem ueber den Tausch, da der Lite 7 an seiner Hauptanlage super spielt.
Nun freue ich mich noch mehr auf den Lampizator workshop Ende Januar bei mir, denke, dass die Conrad Johnson Act2 den Klangcharakter einen Golden Gate DAC's noch einmal mehr unspektakulaer rausarbeiten hilft.
Gruss
Juergen