Acousence afi(s) und afi(s) USB

Rasemuck
Aktiver Hörer
Beiträge: 110
Registriert: 03.03.2010, 10:18
Wohnort: Mainz

Beitrag von Rasemuck »

Frohe Weihnachten allerseits,

ich bin mittendrin recht aufwändig einen Audio-PC mit linearem Netzteil, PPA- Karte, etc. zusammenzustellen, könnte aber noch einiges stoppen. Wäre es sinnvoll, höhere Investitionen in die Stomversorgung zu unterlassen, wenn man sich entscheidet, den DAC- Anschluß per AFI durchzuführen?

Für eine kurze und klare Antwort wäre ich Euch sehr dankbar!

Martin
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9164
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Martin,
die Erfahrung lehrt, dass Jitterminimierung an der Quelle immer Nutzen bringt und nachgeschaltete Jitterfilter diesen dann noch weiter reduzieren können, galvanische Trennung im Signalweg 'gute' Stromversorgung nicht ersetzen kann, also hier die gleiche Regel gilt.
Alles was an Problemen am Beginn der Kette vermieden werden kann, liefert bessere Ergebnisse, und nachfolgende Maßnahmen können noch eins obendraufsetzen, anstatt nur zu retten.

Ich bin mir sicher, dass das allgemein gültige Regeln sind, die sich immer wieder bestätigen, egal, mit welchen Geräten man es überprüft oder anwendet.
Grüße Hans-Martin
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1544
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Hallo Hans-Martin,

Danke für den Beitrag.

Auch, wenn es sehr bequem wäre, wenn Geräte wie der Afi den "Kettengedanken" durchbrechen könnten, scheint dies offensichtlich nicht möglich zu sein; alles, was zuvor passiert (oder eben auch nicht), schlägt sich hörbar ans Ende der Kette durch.

Wie man an meinem letzten Post erkennen konnte, hatte ich mir das, basierend auf den Aussagen des Herstellers, der bspw. noch vor Kurzem die Klangunterschiede, welche an einem Vorserienmodell des Afi durch versch. USB-Kabel auftraten, der unsachgemäßen Bedienung (offener Gehäusedeckel) zugeschrieben hat (weil es eben nicht sein sollte, dass da etwas unterschiedlich tönt), etwas anders vorgestellt bzw. besser gesagt zumindest darauf gehofft. Die Tatsache, dass auch in meiner Anlage jedes Kabel, jede Betriebssystemeinstellung, jede Buffergröße in der Abspielsoftware etc... zu einem anderen Höreindruck führen, ist auf Dauer nicht nur positiv zu werten... ;)

Niemand bezweifelt, dass Geräte wie der Afi eine bedeutende Klangverbesserung darstellen, dennoch muss sich ein Hersteller an seinen Aussagen messen lassen und ich persönlich habe diese weniger als ein Versprechen in Bezug auf eine absolute Klangsteigerung sondern eher als die Egalisierung der Einflüsse von Seiten der Quelle (also Hifi im besten Sinn!) verstanden.


Grüße,
Thomas
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9164
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas,
wenn Werbung verspricht, etwas auf 0 herunterzubringen, weiß der erfahrene Verbraucher doch eigentlich schon vor dem Kauf, dass hier eine kleine marketingtechnische Übertreibung im Spiel ist, und dass bestenfalls eine 0 vor dem Komma stehen mag, und der Hersteller bringt 2 Jahre später eine verbesserte Version heraus, die bei erstem Erscheinen des Urgerätes noch nicht vorstellbar erschien - und doch noch eine Steigerung bringt.
Da war das Tapfere Schneiderlein mit seinem 7 auf einen Streich ja noch vergleichsweise ehrlich, modernes Marketing würde schreiben: Alle auf einen Streich! und betonen, dass das nicht gelogen sei.
Wenn ein TV-Ton vom SAT-Empfänger per Mutec Reclocker als erträglich bis sehr gut beschrieben wird, der afis gegenüber einem Mutec als teurer und auch angemessen besser beschrieben wird, sollte die Diskussion vielleicht nicht vernachlässigen, dass uns bisher noch kein besseres Gerät als der afis präsentiert wurde.

Was mich besonders beeindruckt, ist die Zahl der 'Einzelkämpfer' in unserem Forum oder sonst auf dem Markt, und der Produkte oder Erkenntnisse, die sie hervorbringen und mit uns teilen, ob kommerziell oder als Amateur - nur für sich.
Deshalb ziehe ich mal den Hut vor Leuten wie Cay-Uwe, Gert, Ralf, Uli, und 'X-Y' (alphabetische Reihenfolge, soll keine Wertung beinhalten, X-Y als Wildcard).
Und freue mich auf die Verbesserungen, die im neuen Jahr auf uns zukommen.
Grüße Hans-Martin
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1544
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Hallo noch einmal,

Größtenteils Zustimmung, besonders zum letzten Teil! :)

Den Eindruck, dass in der Diskussion ggfs. vernachlässigt wird, dass es momentan kein besseres Gerät als den Afis zu geben scheint, habe ich allerdings nicht; eher kommt es mir so vor, dass es als etwas kleinlich, wenn nicht gar naiv bis bis weltfremd betrachtet wird, wenn sich ein potentieller Kunde erdreistet, den Aussagen des Herstellers (welche exakt dem Kundenwunsch entsprechen) tatsächlich Glauben zu schenken als sich einfach mit dem zufrieden zu geben, was das Gerät in der Praxis tatsächlich leistet... ;)

Aber diese Diskussion ist müßig. Noch einmal vielen Dank an die bisherigen Tester und Rezenssenten, die damit allen Interessenten helfen, das Gerät einzuordnen. :cheers:

Grüße,
Thomas
Bild
Ralf Koschnicke
Aktiver Hersteller
Beiträge: 374
Registriert: 22.07.2008, 11:24
Wohnort: Wöllstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Ralf Koschnicke »

Hallo Thomas,

Deine Wortmeldungen kann ich nicht ganz einordnen und so geht es bestimmt vielen. Könntest Du bitte mal klarstellen, ob es sich um eigene Erfahrungen mit Afi+USB oder um Hörensagen und Deine persönliche Interpretation dessen handelt. Auf mich wirkt es wie eigene Erfahrung. Ich kenne aber eigentlich jeden Käufer und bin über den Verbleib der Geräte informiert. Aus den zahlreichen positiven Rückmeldungen oben, wo nur ein einziger Nutzer über Klangeinflüsse von USB-Kabeln und PC-Setups berichtet, diese Deine Schlussfolgerungen zu ziehen, halte ich dann allerdings für sehr kühn. Ich erinnere beispielsweise an Reiners Post, explizit gerichtet an Dich:
easy hat geschrieben:@Thomas
Ich glaube, Ralf hatte mit der Entwicklung des AFI USB das Ziel, ein 300€ Notebook auf den Stand einer Highend-Quelle zu bringen. Und das ist ihm wunderbar gelungen.
Ansonsten möchte ich bei dieser Gelegenheit nochmal die Besonderheiten des Konzeptes betonen. Ich lege in Bezug auf Hans-Martins Beitrag etwas weiter oben Wert darauf, dass ein mit dem USB-Modul bestückter Afi bzw. Afis kein Jitterfilter ist. Afi+USB bzw. Afis+USB unterscheiden sich im USB-Betrieb grundsätzlich von Afi bzw. Afis im Reclocker-Betrieb für andere Digitalquellen, genauso wie von anderen Reclockern. Es wird nicht versucht, ein mehr oder weniger stark mit Jitter behaftetes Signal aufzubereiten, zu filtern, sondern Afi bzw. Afis+USB sind echte Quellen mit eigenem Taktoszillator, wobei durch das spezielle zweiteilige Design zur möglichst weitreichenden Entkopplung vom Rechner von Anfang an eine hohe Signalgüte gewährleistet wird. Das ist wenn man so will eine Weiterentwicklung des Reclocker-Ansatzes aus der Erkenntnis heraus, dass man mit einem PLL basierten Konzept nie eine hundertprozentige Entkopplung vom Rechner hinbekommen wird. Das macht in dieser Art meines Wissens so niemand sonst und von daher kann man auch nicht vom Verhalten von „Jitter-Filtern“ im Allgemeinen auf das Verhalten des Afi(s)+USB schließen. Das ist ein völlig anderes Design als alles andere sonst und die erfreuliche Fülle an sehr positiven Rückmeldungen gibt mir derzeit auch keinen Grund, an der erfolgreichen Umsetzung des Konzeptes zu zweifeln. Wobei es viele Nutzer mit denen ich sprach ähnlich sehen wie ich: das Ergebnis überzeugt so sehr, dass es müßig ist, ob die Entkopplung vom Rechner zu 100%, zu 98% oder zu 95% gelungen ist…

Das genau zu ergründen wird für uns alle auch schwierig sein. Denn seit das erste Mal Einflüsse von USB-Kabeln berichtet wurden, habe ich schon vor, einen eigenen Thread zu starten, weil das Thema ein sinnvolles wäre, ganz unabhängig von afis & Co.. Bei allem was rund ums Thema Computer-Hifi diskutiert wird, fehlen m.E. ein paar nicht zu unterschätzende Punkte; zumindest werden sie umso relevanter, je besser die Quelle wird: Einfluss von HF-Abstrahlung des USB-Kabels und Rückwirkung des Rechners übers Stromnetz auf andere Audioelektronik. Solange das beides nämlich nicht ausgeschlossen ist, muss der Afi+USB noch lange nicht verantwortlich sein, wenn solche Unterschiede berichtet werden.

Man lege doch mal ein USB-Kabel zu einem Gerät im High-Speed-Modus, z.B. DAC, am analogen Anschlussfeld des (Vor-)Verstärkers vorbei. Da erlebt man – natürlich abhängig vom Schaltungsdesign des Verstärkers – was USB-Kabel so per elektromagnetische Abstrahlung anrichten. Das kann ich sogar mit eigenen bescheidenen Mitteln messen. Was hier überdeutlich ist, ist über etwas Entfernung natürlich immer noch existent, nur eben weniger stark. Dazu passen dann auch die Berichte über Kabelunterschiede bei gleichzeitiger Zufriedenheit mit dem gehörten Ergebnis: Wir sprechen über Nuancen. Der verbleibende Wirkmechanismus liegt eher außerhalb des Einflussbereichs des Afi(s). Exakt zu diesem Thema passt dann auch der Beitrag von Roland oben, der mit Laptop vor der Anlage noch kleine Unterschiede wahrgenommen haben will, weiter weg dann aber nicht mehr. Würde der Afi+USB noch etwas einkoppeln, müsste es unabhängig von der Entfernung immer gleich sein.

Genauso ist der Rechner und das „Zurückspucken“ von HF-Störungen ins Stromnetzt nicht zu vernachlässigen. Ein Rechner als hoch getaktete Rechenmaschine ist HF-technisch immer eine „Dreckschleuder“ erster Güte. Und auch wenn der Rechner die EMV-Grenzwerte bzgl. „conducted noise“ einhält, speist er Störungen zurück ins Netz. Neulich hatte ich auch mal den Eindruck, dass der Laptop (Akku) einen Hauch besser klingt als der stationäre Rechner. Dann habe ich mal den gleichen Playback-Prozess auf dem stationären Rechner, quasi stumm, gestartet, während ich vom Laptop hörte und siehe da: Unterschied weg. Je mehr ich mich mit dem Thema HF befasse, desto spannender wird es. Hans-Martin hatte ja gerade einige Beiträge weiter oben eine m.E. gute Beschreibung geliefert. Die Wirkmechanismen sind komplex. Der Afi+USB macht schon vieles richtig gut und hilft mitunter, die Musikwiedergabe mit wenig Aufwand auf ein sehr gutes Niveau zu heben, aber er kann nicht alles kontrollieren. Die Anlage besteht auch noch aus weiteren Komponenten. Wenn Roland oben berichtet, er nimmt das mitgelieferte USB-Kabel und einen ganz gewöhnlichen Laptop, das Ganze dank 6m LWL weit weg von der Anlage und die Sache begeistert weit mehr als der aufwändig getunte cplay/CMP-PC… was will man mehr…

Viele Grüße
Ralf
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4013
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,
Ralf Koschnicke hat geschrieben:Der Afi+USB macht schon vieles richtig gut und hilft mitunter, die Musikwiedergabe mit wenipg Aufwand auf ein sehr gutes Niveau zu heben, aber er kann nicht alles kontrollieren
meine bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen beim Betrieb verschiedener PC Audio setups am AFI USB beruhen auf meiner Begeisterung für diesen neuen zentralen Baustein, der eine von Grund auf außergewöhnliche Signalqualität mit einer x-beliebigen PC Quelle ermöglicht.

Gleichwohl gibt es bei dieser komplexen Technik weiterhin Wirkweisen, die noch nicht restlos geklärt sind.

Oder anders gesprochen, man beseitigt ein großes Übel und bemerkt daraufhin sonstige Reststörungen, die bisher kaum relevant waren.

Ich denke, da stehen wir.

Ich denke, das bringen wir auch noch weg.

Die bei uns gelebte offene - aber sachlich vorgetragene - Diskussion zwischen Hersteller/Entwickler und Kunde/Tester sollte nicht unter Zwischenrufen leiden, deren Sinninhalt sich mir nicht erschließt.

Gruß

Bernd Peter
Bild
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

:cheers:

du sprichst mir aus der seele ;)

"möge es beruhigen"

grüssle

christian
nikander
Aktiver Hörer
Beiträge: 347
Registriert: 01.02.2013, 15:20

Beitrag von nikander »

@cantusfirmus/chriss0212:

offline vs. online convolving mit dem HQ Player:

ich höre keinen reproduzierbaren Unterschied (für mich persönlich erleichternd), ob nun AFI-USB dazwischengeschaltet oder nicht, kann Euch da also leider nicht weiterhelfen.


Schöne Grüße,

Nikander
Bild
RS.schanksaudio
inaktiv
Beiträge: 682
Registriert: 08.08.2015, 12:42
Kontaktdaten:

Beitrag von RS.schanksaudio »

Ralf Koschnicke hat geschrieben: Afis+USB unterscheiden sich im USB-Betrieb grundsätzlich von Afi bzw. Afis im Reclocker-Betrieb für andere Digitalquellen, genauso wie von anderen Reclockern. Es wird nicht versucht, ein mehr oder weniger stark mit Jitter behaftetes Signal aufzubereiten, zu filtern, sondern Afi bzw. Afis+USB sind echte Quellen mit eigenem Taktoszillator, wobei durch das spezielle zweiteilige Design zur möglichst weitreichenden Entkopplung vom Rechner von Anfang an eine hohe Signalgüte gewährleistet wird. Das ist wenn man so will eine Weiterentwicklung des Reclocker-Ansatzes aus der Erkenntnis heraus, dass man mit einem PLL basierten Konzept nie eine hundertprozentige Entkopplung vom Rechner hinbekommen wird. Das macht in dieser Art meines Wissens so niemand sonst und von daher kann man auch nicht vom Verhalten von „Jitter-Filtern“ im Allgemeinen auf das Verhalten des Afi(s)+USB schließen. Das ist ein völlig anderes Design als alles andere sonst und die erfreuliche Fülle an sehr positiven Rückmeldungen gibt mir derzeit auch keinen Grund, an der erfolgreichen Umsetzung des Konzeptes zu zweifeln.
Hallo Ralf,

vielleicht ist es dienlich etwas konkreter auf die Umsetzung der Reclocking-Funktion einzugehen? Kommt hier das ein Puffer nach FIFO zum Einsatz? Für meine Verständnis wäre hierbei eine hinreichende Entkoppelung von der Quelle möglich? Solche Methoden wurden recht aufwendig in der DIY-Community umgesetzt, Du kennst wahrscheinlich dieses Projekt?

http://www.diyaudio.com/forums/group-bu ... p-buy.html

In einer einfacheren Variante kommt dieses Reclockingverfahren auch beim Soekris R2R DAC zum Einsatz, mit dem hier im Forum schon einige Erfahrungen haben.

Viele Grüße
Roland
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1544
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Ralf Koschnicke hat geschrieben: Deine Wortmeldungen kann ich nicht ganz einordnen...
Hallo Ralf,

ich hätte nicht gedacht, dass dies so schwer zu verstehen ist: ich bin schlichtweg ein wenig irritiert über die Diskrepanz, welche sich aus den Aussagen zu den Produkteigenschaften vor dessen Markteinführung und den ersten Testberichten danach ergibt.

Davor hieß es sinngemäß, dass durch den Afi(s) mögliche Verfälschungen des eigentlichen Quellsignals bspw. durch Playersoftware, USB-Kabel, Stromzuführung etc... keine Relevanz mehr haben und somit praktisch jedes digitale Gerät gleich klingt.

Nachdem jetzt die ersten Geräte ausgeliefert wurden, stellt sich, wie auch schon von Testern der Vorserie bemerkt, heraus, dass der Afi der gesamten Kette zwar ohne jede Frage zu neuen Höhenflügen verhilft, praktisch aber immer noch jedes USB-Kabel, jede OS-Version, die Playersoftware, die Buffergrößen, die AO-Einstellungen etc... herausgehört werden kann (ich nehme dies aufgrund der u.a. hier nachzulesenden Berichte als Tatsache hin; die Rezensenten sind für mich def. glaubwürdig, oder zweifelst Du diese Hörerfahrungen an? Falls ja, dann ändert das natürlich einiges...).

Es hat sich also, wie es bei vielen Neuerungen der Fall ist, das Gesamtniveau ganz eindeutig nach oben verschoben und das ist ohne jeden Zweifel wunderbar und dürfte ganz im Sinne der allermeisten Anwender sein.

Ich hatte mir jedoch, basierend auf den vor der Veröffentlichung getätigten Aussagen erhofft, dass der Afi(s) praktisch keinerlei Unterschiede mehr zwischen verschiedenen digitalen Quellen hörbar macht (weil da ja per Definition auch niemals welche sein sollten!!!), geschweige denn versch. PC-Einstellungen, Kabel etc...

Mir schwebt vor, den Inhalt einer Aufnahme möglichst genau so zu genießen, wie er im Studio/ Konzertsaal etc... aufgenommen wurde. Das in der Praxis umzusetzen, ist hauptsächlich am Ende einer Kette, größtenteils bedingt durch die Interaktion Schallwandler/ Raum, schon unglaublich schwer.

Wenn jetzt aber bereits am Anfang, an der Quelle, faktisch jedes Käbelchen, jede Softwareeinstellung in der DAW und und und ... klangbeeinflussend ist, ist es für mich als Endanwender praktisch unmöglich, eine im besten Sinne neutrale Kette aufzubauen; ich muss immer nach Geschmack abstimmen und hoffen, dass das so möglichst korrekt ist.

Um da, in Richtung echter Neutralität, weiterzukommen, hatte ich auf Dein Konzept gehofft und bin nun, wie geschrieben, etwas irritiert, dass die Einflussgrößen auf Seite der Quelle praktisch unverändert bestehen bleiben.


Grüße,
Thomas

:cheers:
Bild
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo thomas,

also ich verstehe ralf so:
durch den afi usb sollte alles was vor dem afi passiert zu einem grossteil so egal sen, dass man hier nur noch von nuancen sprechen kann, die hier einen unterschied ausmachen. wie er schreib: über 95, 97 oder 99% zu sprechen ist müßig.

wir sind ja nicht in den 80ern wo basf werbung mit 99,9% rauschfreien cassetten gemacht hat ;)

also wenn du nen afi hast ist aus meiner sicht eben fast egal was du als quelle davor hast... zumindest so egal, dass man nicht mehr von so gravierenden unterschieden sprechen kann die einem blindtest standhalten würden.... meine meinung!

wie viel "nuance" dir nun wichtig ist.... weiss ich nicht und das kannst du natürlich nur selber entscheiden.

ich bin mit dem afi usb auf jeden fall glücklich :)

dann schreibst du:
Mir schwebt vor, den Inhalt einer Aufnahme möglichst genau so zu genießen, wie er im Studio/ Konzertsaal etc... aufgenommen wurde. Das in der Praxis umzusetzen, ist hauptsächlich am Ende einer Kette, größtenteils bedingt durch die Interaktion Schallwandler/ Raum, schon unglaublich schwer.
da muss ich dich wohl korrigieren: das ist nicht schwierig sondern unmöglich :cheers:

viele grüsse

christian
llucki
Aktiver Hörer
Beiträge: 694
Registriert: 27.09.2013, 14:01
Wohnort: Köln

Beitrag von llucki »

Hallo Thomas,

wenn ich mich da mal einmischen darf:
music is my escape hat geschrieben:Wenn jetzt aber bereits am Anfang, an der Quelle, faktisch jedes Käbelchen, jede Softwareeinstellung in der DAW und und und ... klangbeeinflussend ist, ist es für mich als Endanwender praktisch unmöglich, eine im besten Sinne neutrale Kette aufzubauen; ich muss immer nach Geschmack abstimmen und hoffen, dass das so möglichst korrekt ist.
Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Ein Glück auch, sonst stünden alle bisherigen Erfahrungen auf dem Kopf.

Was die Klangqualität digitaler Quellgeräte angeht, kann man mit einfachen Mitteln, beispielsweise preiswerter CD-Player oder Notebook ohne Optimierungen auf einer Skala von 0 - 100 so um die 80 - 85 erreichen. Wenn man erhebliche Beträge für High End Komponenten ausgibt, kann man 98 erreichen. Die letzten beiden Punkte zur perfekten Neutralität schafft man auch mit der Investition größerer 5-stelliger Beträge nicht oder kaum.

Mit dem AFI-USB für 1.000,- € und einem fast beliebigen PC (und einem adäquaten DAC natürlich) kommt man - so ich die bisherigen Berichte korrekt einordne - schlagartig bei 98 an.

Dass diese Anordnung feine Unterschiede beispielsweise bei der Verkablung hörbar macht, lässt nach meiner Erfahrung erkennen, dass sich das Ganze auf höchstem Niveau befindet. Wir bewegen uns bez. der echten Neutralität an den Grenzen des technisch Machbaren für (digitale) Musikreproduktion. Diese feinen Unterschiede ermöglichen es, an der Sache weiter zu feilen, bis es für die eigenen Ohren perfekt ist.

Viele Grüße
Ludger
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1544
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

llucki hat geschrieben:Hallo Thomas,

wenn ich mich da mal einmischen darf...
Hi Ludger,

ich bitte darum! :wink:

Ich stimme Dir selbstverständlich zu: Dass sich in einer Kette (sic!) praktisch alles von vorn nach hinten durchschlägt, liegt in der Natur der Sache. Umso hellhöriger werde ich, wenn ein Hersteller behauptet, dieses Prinzip praktisch außer Kraft setzen zu können. Und wenn mir das, wie in unserem Fall hier, sogar noch unglaublich gelegen käme, bin ich gern bereit, dies (eigentlich wider besseren Wissens) nur allzu gern zu glauben bzw. dem zumindest eine Chance einzuräumen.

So geschehen bspw. bei etlichen DAC´s, welche lt. Hersteller alle praktisch unbeeinflusst vom Rechner (dank diverser Jitterkiller, UpSampling, HighTechFilter, asynchr. USB, super Stromversorgung etc...) aufspielen sollten. Pustekuchen, nicht nur bei mir, praktisch jeder User hier mit ein wenig Erfahrung weiß mittlerweile, dass selbst der beste DAC darauf angewiesen ist, was ihm zugefüttert wird und man auf die Aussagen der jeweiligen Hersteller zumindest in Punkto Unabhängigkeit von der Quelle nicht allzuviel zu geben braucht.

Gleiches gilt für die bisherigen Reclocker a la Apogee, Mutec, etc... . Erst hieß es (jedesmal), mit den Dingern löst die Digitaltechnik endlich ihr Versprechen nach absolutem, jederzeit und überall reproduzierbarem Gleichklang ein. Dann pimpt man ein wenig die Stromversorgung, und schon klingts noch besser. Dann schraubt man zwei oder gar drei davon hintereinander und erst jetzt isses richtig gut. Und und und... ;)

Oder bei der Playersoftware, die auch auf einem normalen Laptop alles bisherige toppt und endlich die Dinge genau so zu Gehör bringt, wie es bei der Aufnahme gedacht war und für die man schlussendlich aber dennoch eine kleine, hochgerüstete Armada an Spezial-PCs benötigt, um sie wirklich gut klingen zu lassen.

Bitte nicht falsch verstehen: ich finde die ganze Forschung und Entwicklung ganz wunderbar (besonders die hier im Forum!), letztenendes kommt man nur so voran. Und dass es voran geht, daran besteht kein Zweifel; es war noch nie so leicht, sich mit minimalem Aufwand (Recherche und Finanzen) derart gut klingende Ketten zusammenzustellen, wie es momentan möglich ist und ich habe keinerlei Zweifel daran, dass der Afi(s) zukünftig einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, dass dies noch besser bzw. leichter geht.

Wenn es jetzt aber wieder einmal heißt, dass ein Gerät, in dem Fall der Afi(s), wegen mir 98% "aller jemals erreichbaren Klangqualität" selbst aus einem Billig-CD-Player rausholt, auf der anderen Seite aber weiterhin faktisch jede Veränderung an einem daran angeschlossenen Rechner hörbar bleibt, finde ich das irritierend. Und das nicht nur, weil mir die für die Prozentaussagen zwangsläufig benötigten 100% einerseits recht absolut, andererseits viel zu schwammig daherkommen...

Egal. Ich hoffe, meinen Blickwinkel etwas genauer verdeutlicht zu haben; prinzipiell hätte ich auch einfach Hans-Martin zitieren können, damit war eigentlich das Meiste gesagt:
Hans-Martin hat geschrieben:...
wenn Werbung verspricht, etwas auf 0 herunterzubringen, weiß der erfahrene Verbraucher doch eigentlich schon vor dem Kauf, dass hier eine kleine marketingtechnische Übertreibung im Spiel ist, und dass bestenfalls eine 0 vor dem Komma stehen mag, und der Hersteller bringt 2 Jahre später eine verbesserte Version heraus, die bei erstem Erscheinen des Urgerätes noch nicht vorstellbar erschien - und doch noch eine Steigerung bringt.
Da war das Tapfere Schneiderlein mit seinem 7 auf einen Streich ja noch vergleichsweise ehrlich, modernes Marketing würde schreiben: Alle auf einen Streich! und betonen, dass das nicht gelogen sei....
Viele Grüße,
Thomas

:cheers:
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4013
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Thomas,
...auf der anderen Seite aber weiterhin faktisch jede Veränderung an einem daran angeschlossenen Rechner hörbar bleibt, finde ich das irritierend
warum irritierend?

Eher einleuchtend!

Der AFI USB schafft mit sehr niedrigem Jitter und HF die Grundlage für solche Gegebenheiten.

Gruß

Bernd Peter

PS: Gut für den Thread, daß du deine Gedanken im Beitrag von 17.29 Uhr nachvollziehbar vorgetragen hast :cheers:
Bild
Antworten