So, jetzt ist der Fred auch bei mir angekommen.
Was nun denn essentiellen Effekt von Tri ausmacht, als alternatives Projektionsverfahren (und nur das und nicht anderes, das wird immer missverstanden) für 2-kanaliges Stereomaterial?
Ist in etwa wie KSTReo was die stärkere Trennung, in allen drei Dimensionen, der Bildquellen angeht abhängig von ihrer Codierung im Stereo, bloß mit einem Bruchteil an dessen ungünstigen Nebenwirkungen. Sowie die stärkere "Ausblendung" des Hörraumes, was am vor allem Umstand liegt, dass sich das Soll-Schallfeld erst am Kopf des Hörers bildet, in stärkerem Maße als bei 2-LS-Stereo.
Und im exakten Sweetspot ist dahingend alles am besten. Als weiteres Merkmal kommt die bessere Stabilität (bzw nutzbare Größe) des Sweetspots dazu. Am frappierensten ist auf jeden Fall der Effekt, dass vor allem Drehen des Kopfes sich kaum was an der Bühne ändert, sie kollabiert nicht. Seitlicher Versatz ist ebenso unkritischer, vor allem wenn die LS die passende Richtcharakteristik haben, um den Tradingeffekt am sinnvollsten zu nutzen (und besser als es eben mit nur 2 LS geht). Ledigliche die Hördistanz ist etwas heikler, dort ist der Speetspot stärker begrenzt. Modentechnisch ergibt sich auch eine andere Anregung des Raumes, was aber je nach den Umständen von Vorteil oder von Nachteil sein kann.
In gewisser Weise ist es "künstlich" (aber nur anders "künstlich" als es normales 2-LS-Stereo ebenso ist) und verschiebt viele Probleme halt so, dass es im End-Resultat zu einer verbesserten, plausibleren Illusion kommt... es sein denn, schon bei der Aufnahme hat man mit anderen Tricks versucht, 2-LS-Stereo zu pimpen. Verkettung solcher Tricks (also speziell HRTF-basierte-Manipulationen die von 2-Kanalwiedergabe ausgehen wie Q-Sound, und dann Tri hinterher) kann nicht optimal gehen.
Tri enspricht in vielerlei Hinsicht nicht der "reinen Lehre" so wie sie für 2-LS-Setups eben bekannt ist (und auch anfechtbar), aber das ist letztlich egal, das Resultat zählt.
Mein Rat: Unbedingt ausprobieren, der Effekt ist in etwa vergleichbar an (wie der Alemanne sagt) "ja, Sappermoscht!"-Momenten, bildlich, mit diesem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Jd3-eiid-Uw (wer's eilig hat, so etwa 2:30 min)
Ganz essentielle Voraussetzung, alle drei LS müssen zwingend(!) dieselbe Allpass-Charakteristik, d.h. die gleiche Weiche haben, sonst gibt es Chaos (frequenzabhängiger L/R-Zusammenzug bzw sogar -tausch). Am besten also gar keine.
Und im Falle einer Raumkorrektur dann diese nach der Matrizierung. (Die geht sogar passiv mit 13-Widerständen, wenn man symmetrisch unterwegs ist. Mit BruteFIR wäre das ebenfalls ein Klacks, schätze ich, bisserl Arithmetik halt-). Jeder Kanal einzeln, wie gehabt.
Was natürlich immer sein kann: Es gefällt einem halt nicht, bzw man hat zuwenig Nutzen davon...
Grüße, Klaus